Peru-Cusco
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Tag 2 in Lateinamerika

Imechapishwa: 19.09.2019

Also nach dem ich nun endlich nach 32h des Reisens in Cusco ankam, leider mit einer Verspätung von 30 min musste ich zu meinem Entsetzen feststellen das besagter Jesus (ja er heißt wirklich so), welcher mich abholen und zu meinem Apartment bringen sollte nirgends zu finden war. Nun stand ich da also, 7 Uhr morgens an irgendeinem sehr spärlich ausgebauten Flughafen während mich ununterbrochen im Sekundentakt Leute fragten ob ich denn ein Taxi bräuchte. Ich hätte vermutlich sogar mit ja geantwortet, wenn ich zu diesem Zeitpunkt die Adresse meiner Unterkunft ,für die nächsten drei Monate, gewusst hätte. Die Frage die ich mir nun aber stellte war „Wie zum Teufel kontaktiere ich Jesus um ihn zu fragen wo er ist oder wann er mich abholt?“. Ich hatte Glück das ich in meinen Emails noch die Nummer von ihm hatte, brachte mir aber nicht viel ohne Netz da mein Telefon in Peru nicht funktionierte. Was nun?!

Tja anders als man glaubt wusste ich mir auch diesmal zu helfen. Ich begab mich auf die Suche nach der Infozentrale, welche ich auch schnell fand wo ich Gott sei dank eine nette Dame vorfand welche englisch sprach, Jackpot sag ich da bloß. Sie war so freundlich und rief bei Jesus an, es stellte sich nämlich heraus das dieser nur spanisch sprach. Ich schrieb also auf ein weißes Blatt mit schwarzem Edding seinen Namen damit dieser mich nicht übersehen konnte. Nach weiteren 20 min des Wartens, die Peruaner haben es nämlich nicht so mit der Pünktlichkeit, begegnete ich dann endlich Jesus der mich ohne großen Umschweifens in ein Taxi lotste. Dort sollte ich dann das erste mal erleben was rasante Fahrweise bedeutet, denn meine erste Taxifahrt in Peru begann.

So wenig wie es die Peruaner mit der Pünktlichkeit haben ist es auch mit dem einhalten der Straßenverkehrsordnung, die gibt es hier nämlich nicht. Die einzige Regel hier: „Das Weichei gibt nach und die Hupe muss funktionieren.“. Innerhalb kürzester Zeit wären wir fast dreimal mit einem anderen Auto kollidiert, viermal beinahe von der Fahrbahn abgekommen und hatten bestimmt kein einziges mal den Blinker oder die Bremse betätigt. Das Highlight war dann als ich mich Auge in Auge mit einem sehr schnell heran rasenden Bus wiederfand, ich saß wohl bemerkt auf der Rückbank. Wie durch ein Wunder kam es nicht zur Kollision. Um dem ganzen noch das Sahnehäubchen aufzusetzen versuchte Jesus die ganze Zeit eine Konversation mit mir zu führen und das selbstverständlich auf spanisch. Ich gab mir wirklich die aller größte Mühe ihn zu verstehen und ihn mithilfe meines Spanisch-Wörterbuches, dass ich dank meiner überaus schlauen Mama besaß, zu antworten. Vergeblichst es war der größte Reinfall, nun konnte nur noch ein was helfen. Google Übersetzer! Wir schafften es nach einigen Anläufen die Fragen und Antworten des jeweils anderen zu entziffern, beendeten diese wundervolle Konversation dann jedoch wieder schnell, denn wir waren am Ziel angekommen. Mein neues Zuhause für die nächsten 3 Monate. 

Der äußere Eindruck ließ zu wünschen übrig, denn anders als in Deutschland bestanden die Häuser hier aus Steinen, irgendetwas was diese zusammenhielt und improvisierte „Fensterscheiben“, die hier anscheinend aus sowas wie Plastik bestanden, alles sehr fragwürdig aber naja. Der nette Jesus war zum Glück so hilfsbereit und trug die Tasche für mich, denn mein Apartment lag im 5. Stock, wobei hier Treppensteigen eher einem Berg erklimmen ähnelte. Oben angekommen dachte ich man müsste mir gleich das Sauerstoffzelt aufbauen doch meine Lunge beruhigte sich dann doch relativ schnell. Nun stand ich meinen neuen Mitbewohnerinnen gegenüber, Franka und Svenja. Jesus gab mir die Schlüssel sagte irgendwas auf spanisch und ging. Die beiden stellten sich mir vor und wir kamen schnell ins Gespräch. Franka und ich verstanden uns auf anhieb super was gut so war da ich mir mit ihr die nächsten 4 Wochen ein Zimmer teilen würde und umso froher darüber war das sie keine eingebildete Zicke war. Nachdem ich mein Zimmer gezeigt bekam, es ist klein aber gemütlich, setzten wir uns an den Tisch im „Wohnzimmer“ dort wurde ich erstmal von den beiden etwas aufgeklärt. Nach den ganz verständlichen Sachen wie das man dass Wasser nicht aus der Leitung trinken soll oder das alle zum Einkauf beitragen müssen, gab es da aber eine Sache mit der ich nicht gerechnet habe... Das Klopapier kommt in den Mülleimer! Naja andere Länder andere Sitten. 

Da ich vom Flug ziemlich angeschlagen war entschied ich mich dagegen gleich mit den Mädels eine Stadttour zu machen, diese hatten dafür aber auch Verständnis. Ich packte also in Ruhe meine Sachen aus und genoss dann noch etwas den Ausblick auf Cusco, der Ort der nun 3 Monate mein zuhause sein würde. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ich schlief etwas und wartete dann bis die anderen wieder zurück kamen. Als die Wohnung dann voll war und die Vorstellrunde beendet wurde, überlegten wir was man zum Abendessen denn kochen könnte. Was kochen wohl 7 Mädels die alle grad frisch ihr Abi gemacht haben?! Simpel und einfach natürlich Nudeln. Während des Essens unterhielten wir uns alle ziemlich angeregt und ich war froh das alle sehr sympathisch waren und sogar zwei andere aus Dresden in dem Haus wohnten, welche ich an dem Abend aber noch nicht kennengelernt hatte. Sehr Schade. 

Und so ging mein zweiter Tag in Lateinamerika zu Ende.

Weiter Infos folgen...

Jibu