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Walhalla rising

Imechapishwa: 24.10.2016

Da habe ich vor zwei Wochen angekündigt, ab jetzt jeden Sonntag einen Eintrag hochzuladen und dann lasse ich das letzte Woche gleich erstmal sausen… Zu viel zu tun? Vergessen? Oder berechnendes Kalkül? Hier die große Enthüllung!

Doch bevor wir zu der größten Neuigkeit seit der Trennung von Pietro und Sarah Lombardi kommen, habe ich noch den ein oder anderen Schwank aus meinem Leben in Kanada parat.

Gestern waren wir wie angekündigt beim whale watching. Mit dem gemietetem VW (deutsche Qualität währt doch immer noch am längsten) ging es den Highway runter zum Hauptquartier der Ocean Ecoventures. Nach einem Frühstück bei Tim Hortons (Gesundheit ist immer noch das A und O) hatten wir noch genug Zeit, die örtlichen Gegebenheiten in Augenschein zu nehmen.

Der schon etwas in die Jahre gekommene Bootssteg wurde von zwei Reihen Hausbooten flankiert – Und wenn ich Hausboote sage, meine ich nicht einfach Boote, in denen jemand wohnt. Das waren wirklich Boote, auf denen Häuser standen. Schwimmende Häuser. Oder eben einfach „Hausboote“. So einfach funktioniert Semantik.

Nach diesen Eindrücken wurden wir in Vorbereitung auf das „Wahlwachen“ mit dicken roten Overalls eingekleidet. In diesem Armageddon-ähnlichen Aufzug konnte es nur ein guter Tag werden.

Zirka vier Sitzreihen zogen sich von der Spitze bis zur Mitte des ehemaligen Küstenwachenbootes, wo unser Kapitän das Steuer durch die rauen Hände gleiten ließ. Lange Haare, Vollbart und von den Bissen des Windes gerötete Augen. Dem Herrn sah man das Salzwasser in den Wehnen an.

Der Kahn nahm Fahrt auf und peitschte uns so die frische Meeresluft ins Gesicht. An Essen war nicht zu denken (das wäre weggeflogen), aber es hatte etwas für sich. Nachdem wir dann erst Bekanntschaft mit ein paar Seelöwen (dick und bräsig, aber dennoch cool, diese Tiere) gemacht hatten, ließen die imposanten Schwanzflossen der Buckelwale nicht lange auf sich warten. Mehrmals erblickten wir die nachtschwarzen, sich aus dem Wasser schälenden Rücken. Die eine oder andere abgeschossene Fontäne ließ das aufkommende Sonnenlicht in seinen Regenbogenfarben erstrahlen; die Kulisse wurde außerdem durch in der Ferne aufragende schneebedeckte Berge abgerundet. Ein Traum für Poesie-Freunde, wie mich…

Doch wie alles Schöne (außer einer Wurst) hatte auch dieser Ausflug ein Ende. Nach knapp vier Stunden und einigen Wal-Sichtungen bekamen unsere Füße wieder festen Boden zu spüren.

Und schon auf der Rückfahrt machte sich allgemeine Müdigkeit breit. Zum Abendbrot wurden trotzdem noch ein paar Frikadünsen und Kartoffelsalat zubereitet, was den Tag gebührend abschloss.

Jetzt gibt es aber natürlich wie versprochen noch die Auflösung des Rätsels um den nicht aufgetauchten Eintrag. Was hatte ich doch für Ankündigungen gemacht? Jan Paul hatte ich sogar versprochen, ihn namentlich zu erwähnen (was hiermit nachgeholt ist). Und das hatte ich auch wirklich vor. Doch leider musste sich meine kreative Ader dem System geschlagen geben. Einmal mehr wurden meine flinken, sich nach lyrischen Ergüssen sehnenden Finger von Projektarbeiten für die Uni unterdrückt.

Wieder einmal lehrte einem das System die Lektion: Nichts ist sicher im Leben. Nicht mal der Blogeintrag am Montagmorgen.

Mit diesem nachdenklichen Fazit entlasse ich euch in die Woche. Und mich in die Nacht.

Euer Felix.

Jibu (1)

Peter
Ich warte noch auf ein paar opische Eindrücke von Eurem Ausflug - z.B. auch von Euren "Armageddon- Anzügen"...;-)

#kanada#nanaimo#wal#whalewatching