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09.02.2017

E hatisitsoe: 15.02.2017

Nach dem Frühstück (bei dem ich eine ganze Flasche Honig auf und neben mein Brötchen verteile) wird erneut die Stadt erkundet. Wir schlendern durch mit Kubanern gefüllte Einkaufsstraßen. Es gibt viele Geschäfte und zum ersten Mal fühle ich nicht die ansonsten allgegenwärtige Warenknappheit. Es gibt zum Beispiel Modegeschäfte und einen riesigen Schuhladen mit verschiedenen Modellen und Größen. Ob sich ein normaler Kubaner die Schuhe, die alle um einen Einheitspreis von 15 CUC zu kosten scheinen, leisten kann, ist eine andere Frage. Außerdem klappern wir verschiedene Touristinformationen ab, um einen Trip zur Comandancia La Plata zu organisieren, aber das scheint einzig von Bayamo möglich zu sein. Ich kaufe mir endlich eine Sonnenbrille für heruntergehandelte 3,90 CUC und beschließe mir in Lima etwas vernünftiges zuzulegen. Paulina findet einen Brotaufstrich, der wie Nutella aussieht, wir investieren 6 CUC durch drei geteilt. Dann laufe ich noch mit Nico die Straße entlang. Wir sind im Gespräch und gehen recht weit, ohne es wirklich zu merken. Der Trubel wird weniger, aber die Straße ist auch weiter vom Stadtzentrum in gutem Zustand. Dann gehe ich noch ein wenig zeichnen an einem interessanten Gerüst, dass ich gestern schon gesehen hatte. Der Chef der Gerüstbauer bemerkt mich irgendwann, macht eine Skizze vom Aufbau in mein Heft und bietet mir an mich mit auf die Baustelle zu nehmen. Leider habe ich mich mit Nico zum Mittagessen in einer kubanischen Cafeteria verabredet und bin schon spät dran. Mal eben schreiben, dass ich eine halbe Stunde später komme, kann ich auch nicht. Am Tresen der Cafeteria in der Kinostraße esse ich für etwa 1€ einen doppelten Hamburger, einen doppelten Hotdog Verschnitt und trinke einen fürchterlich künstlichen Drink, der in meinen Augen so etwas wie Erdbeermilch sein soll. Dann geht es auch schon zu viert in einem kleinen Lada Richtung Viazul Station und ich bin ganz froh, dass mein Rucksack im ebenfalls kleinen Kofferraum Platz gefunden hat und nicht auf dem Dach. Am Reservierungsschalter können wird den Bus für in drei Tagen von Santiago nach Baracoa buchen, meinen Platz nach Santiago kann ich aber nicht sichern. Um exakt 15:25 Uhr (geplante Abfahrtszeit, der Bus hat aber einige Verspätung) stehe ich wieder im kleinen, klimatisierten Nebenzimmer der stickigen Wartehalle und kann dann auf einmal problemlos mein Ticket kaufen. Ich verstehe nicht warum und frage nach, ich glaube die Mitarbeiterin versteht es eigentlich auch nicht, antwortet aber etwas, was ich leider wirklich nicht verstehen kann. Die kubanische Ineffizienz ist mal wieder mehr als nur nervig. Würde sie wenigstens wie in Südeuropa mit einer Art Gleichgültigkeit verknüpft sein, wäre es meiner Meinung nach nur halb so schlimm. So gibt es aber einen aufgeblähten bürokratischen Apparat, der häufig nicht zu Ende gedacht ist, aber trotzdem von allen todernst genommen wird. Die Fahrt geht erneut fast sechs Stunden, aber ich kann meinen Sitz fast in eine waagerechte Position stellen, weil die Reihe hinter uns frei ist. An den Busbahnhöfen gibt es mal wieder unfassbar dreckige Toiletten und unfassbar preiswerte Snacks. In Santiago kommen wir spät an und verlassen nur noch für einen Drink die Casa. Ein Daiquiri scheint so gut wie ausschließlich aus Eis zu bestehen. Leider fällt mir zudem auf das ich meine Essenstüte irgendwo verloren haben muss: Eine praktische Zippertüte weniger, kein Honig und (was am schlimmsten ist) keine gute Schokolade mehr. Mein Tipp deshalb, niemals Schokolade aufheben!

Araba