alexandras_sabbatical
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Laos / Tag 78-83

Publikuar: 16.11.2019

Hey ihr Lieben, ja jetzt sind drei Wochen im Projekt auch schon wieder um und ich sitze gerade im Auto zum Flughafen. Das Projekt hier hat mir sehr gut gefallen. Man merkt einfach wie wichtig hier allen die Tiere sind und dass sie unbedingt wollen, dass so viele wie möglich wieder freigelassen werden. 

Leider habe ich nicht ganz so viel vom Land gesehen (war auch nicht der Grund meiner Reise), allerdings muss ich sagen, das was ich gesehen habe, hat mir nicht immer gefallen. Die Natur hier ist eigentlich echt schön, allerdings verbrennen sie auch hier täglich ihren Müll inkl. Plastik. Jeden Abend stinkt es daher nach dem verbrannten Müll und auch noch am nächsten Morgen kann man es riechen. Außerdem liegen überall neben den Straßen Plastikflaschen und Plastiktüten. Wir hatten an einem Tag eine Aktion mit Freiwilligen Helfern aus der Umgebung gestartet, um Rund um den Zoo Plastik einzusammeln (siehe Foto). Es haben sich auch echt viele gemeldet und wir haben die Straßen echt super frei bekommen von dem Müll. Allerdings sah es am nächsten Tag fast wieder genau so aus. Unser Abendessen wurde jeden Tag in Einwegplastiktüten gebracht, auf die Teller getan und dann weggeschmissen. Die Kinder in der Schule haben ihre Getränke teilweise nicht mal in Falschen gehabt, sondern ebenfalls in Plastiktüten mit einem Strohhalm. Der ganze Pausenhof war zugemüllt mit dem Plastik. Sogar bei uns im Zoo haben die Besucher einfach überall ihren Müll fallen lassen, obwohl wir an jeder Ecke Mülleimer haben. Teilweise haben sie sogar Süßigkeitentüten (manchmal noch mit Inhalt) in die Gehege der Tiere geschmissen. Ich verstehe die Menschen die so etwas tun nicht. Ich verstehe auch nicht, warum die Regierung kein Müllentsorgungssystem erschafft. Es muss ja nicht unbedingt recycelt werden, aber es könnte doch zumindest in Müllverbrennungsanlagen gehen, die Filter benutzen und vielleicht auch Energie daraus gewinnen. Die Organisation vom Zoo versucht jetzt aber die Kinder in der Schule darüber aufzuklären und hoffentlich ändert sich das in ein paar Jahren. Ich hoffe nur, dass es in ein paar Jahren nicht schon zu spät ist.

Genug jetzt aber über Müll geschrieben, ich möchte euch gerne noch ein bisschen was von unseren Affen hier im Projekt berichten. Von denen haben wir nämlich richtig viele, genauer gesagt über 100. Hauptsächlich Makaken, sie sind die einzigen Tiere im Zoo die nicht vom Aussterben bedroht sind, sogar eher im Gegenteil, es gibt zu viele davon. Um ehrlich zu sein, mag ich die Makaken nicht so gerne. Sie streiten ständig, stinken und wollen dich Angreifen wenn du ihnen Futter geben willst. Sie zerstören einfach alles in ihrer Umgebung und haben es sogar schon ein paar mal geschafft auszubrechen. Alle Makaken sind kastriert, damit sie sich nicht weiter vermehren. Der Grund warum wir so viele von ihnen haben, ist kein schöner: Die meisten wurden nämlich als Haustiere gehalten, bis die Besitzer nicht mehr mit ihnen zurecht gekommen sind. Sie haben den Tieren falsche Nahrung gegeben und sie teilweise allein, in winzigen Käfigen gehalten.

Einer der Makaken (siehe Bild), hatte versucht aus dem Käfig der früheren Besitzer auszubrechen und als Strafe dafür haben sie ihm das Auge ausgestochen. So wenig ich die Makaken auch mag, aber das ist einfach nur grausam. Er wurde außerdem auch in einem winzigen Käfig gehalten und hatte in seinem ganzen Leben kein Gras und keine Artgenossen gesehen. Als er zu uns kam, ist er die ersten 6 Monate nur auf dem Beton der Gehegeumrandung gelaufen bevor er sich das erste mal auf Gras getraut hat. Es ist einfach nur furchtbar was manche Menschen den Tieren antun.

Neben den Makaken haben wir aber noch 4 Gibbons. Sie sind einer meiner Lieblingsaffen. Sie haben keinen Schwanz, dafür aber umso längere Arme, mit denen Sie von Ast zu Ast schwingen. Außerdem sind sie mega intelligent und lieben es zu singen. Jeder Gibbon hat seine eigene individuelle Melodie. Und wenn sie einen Partner gefunden haben, kreieren sie ihr eigenes, gemeinsames Lied und bleiben ein Leben lang zusammen. Ist das nicht romantisch? Leider sind auch sie vom Aussterben bedroht. Wir hoffen aber, dass wir ein paar von ihnen wieder auswildern können. Wir können sie aber nur zu zweit auswildern, da die Überlebenschancen dadurch höher sind. Das Problem was wir aktuell haben, wir wissen nicht sicher, welche Geschlechter wir haben. Die Genetalien sehen nämlich bei beiden Geschlechtern exakt gleich aus. Erst im Alter von 4 Jahren, zur Geschlechtsreife, ändern die Weibchen ihre Farbe und bekommen ein goldenes Fell. Erst dann können wir sicher sagen, ob es ein Männchen oder Weibchen ist. Da unsere Gibbons noch sehr jung sind, müssen wir hier noch etwas warten.

Außerdem haben wir noch 3 Languren. Einer ist erst vor ein paar Tagen, durch eine Rettungsaktion, zu uns gekommen. Er wurde im Süden Laos von Toristen auf einem Markt gefunden. Diese haben uns dann informiert und wir haben sie ein paar Tage später abgeholt. Es ist ein Mädchen und wir haben Princess getauft (siehe Foto). Im Gegensatz zu den Gibbons haben Languren einen extrem langen Schwanz und essen vor allen Dingen Blätter und Gemüse. Alle drei Languren sind bei uns in der Quarantäne, wo wir sie aufpäppeln, um sie dann hoffentlich eines Tages auch wieder frei zu lassen. Aber auch sie können wir nur gemeinsam mit einem Partner frei lassen und hier scheitert es im Moment. Leider sind alle drei unterschiedliche Languren-Arten und wir können sie daher nicht zusammen bringen. Maximal können wir die zwei Jüngsten die noch im Kindesalter sind zusammen bringen, damit sie so etwas wie einen Languren-Kindergarten bilden und von einander lernen. Das werden sie wohl in ein paar Wochen versuchen. Bin gespannt wie das läuft.

So ihr Lieben, bin nun am Flughafen angekommen und warte auf meinen Flug nach Bangkok und dann weiter nach Kambodscha. Hab entschieden noch zwei Tage länger in Siem Reap zu bleiben und dann erst am Mittwoch ins Projekt zu den Elefanten zu gehen.

Bin sehr gespannt.

Bis dahin.

Eure Alex

Përgjigju

Laosi
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