Rakabudiswa: 04.06.2021
Liebes Reisetagebuch
Dienstag, 1. Juni 2021
Der Countdown für die Schule beginnt! Noch sieben Tage Schule und dann endlich beginnen die „Ferien“. Ich kann es kaum abwarten, obwohl ich gleichzeitig auch traurig bin, da dies das Ende bei den Lee‘s heisst.
Beim Zähneputzen nach dem Frühstück, nahm Chantal von ihrer neuen Zahnpasta aufs ebenfalls neue Zahnbürsteli. Kaum steckte sie die Zahnbürste in den Mund, sagte sie es sei keine Zahnpasta, spuckte es raus und versuchte die klebrige Masse von den Zähnen und den Bürsten weg zu kriegen. Ich las in der Zwischenzeit noch einmal die Verpackung und teilte ihr anschliessend mit, dass sie sich Gebisskleber ins Maul schmierte. Mir mussten so fest lachen, da es einfach köstlich aussah.
Seit einigen Tagen merkt man, dass sich der Sommer langsam aber sicher anschleicht. Es ist bereits am Morgen schon eine anständige Wärme und irgendwie bleibt auch der Wind aus, welcher vor einigen Tagen noch mühsam um die Haare wehte.
Die Schule war wie meistens nicht wirklich speziell und so auch heute. Dies ist die letzte Woche von Luca und ich muss ihn noch etwas geniessen. Doch wie konnte es auch anders sein, war er heute nicht in der Schule. Wenigstens liess mich Yuno nicht im Stich, welcher heute fast so müde aussah wie ich am Freitag.
Nach der Schule und dem Mittagessen lagen wir wieder bei Jasmin am Pool und liessen es uns gut gehen. Gegen 16:00 Uhr verliessen wir dann den Pool und freuten uns, wieder einmal mit unserem Lieblingschauffeur nach Hause zu fahren. Während des Einsteigens, stellte ich jedoch fest, dass es nicht unser Fahrer war und ich war schon schier etwas traurig darüber. Wir hatten ihn nun wirklich schon lange nicht mehr gesehen.
Nach dem Abendessen konnte Chantal nun nochmals einen Versuch mit einer neuen Zahnpasta versuchen und musste auch hier fast wieder spucken, denn es war anscheinend so scharf. Sogar ich konnte riechen, dass sie ziemlich scharf war und der Geruch erinnerte mich an eine Sportsalbe. So fragte ich sie mit einem Augenzwinkern, ob sie sich sicher sei, Zahnpasta ins Maul geführt zu haben oder eben doch Perskindol.
Als Bettmümpfeli schauten wir beide zusammen noch die ersten beiden Folgen von Hin und Weg auf SRF, da Fabienne, die Sekretärin unserer Schule, dieses Jahr bei der Sendung mitmachte. Lustigerweise sahen wir sogar einige SchülerInnen, welche wir kannten. Unter anderem auch Luca, welcher ja bereits seit vergangenem November hier ist.
Mittwoch, 2. Juni 2021
In der Schule angekommen, hiess es, dass die Klassen allenfalls gewechselt wurden und man einen Blick auf die Einteilung werfen soll. Natürlich wurde genau meine Klasse aufteilt, da diese Woche wieder neue SchülerInnen dazu kamen und wir andernfalls zu gross gewesen wären. So wurde meine Klasse im Zufallsprinzip gesplittet. Leider war Yuno genau in der anderen Klassenhälfte, was mich etwas mitnahm, denn ohne ihn ist es einfach nicht mehr das Gleiche. Zum Glück liessen sie mir jedoch noch Luca und auch Mike blieb unser Lehrer. Jedoch noch ein Opfer: das Meeresblickzimmer war nicht mehr länger im Besitz unserer Klasse, sondern wir wechselten wieder ins Zimmer meiner ersten Schulwoche. Einmal mehr eine unlogische Entscheidung, da sie besser eine stärkere und schwächere Klasse gemacht hätten, als einfach wild durcheinander aber kam der Schule wohl nicht in den Sinn. So sassen wir traurig im Zimmer und liessen meinen sechst letzten Tag über uns ergehen.
Zum Zmittag gab es für mich eine Açai-Bowl im Island Vintage Coffe und wir verfolgten gleichzeitig die Konversation eines Paares am Tisch nebenan. Auch sie fanden kein Auto für die restlichen Inseln und überlegten sich einen Schlachtplan. Es geht also tatsächlich allen gleich, denn auch in der Schule ist die Autosituation eine immer wieder aufkommende Thematik. Uns wurde nämlich erst gestern bereits zum zweiten Mal ein Auto storniert und so stehen wir wieder ohne Auto in Maui da. Auch für Big Island in der ersten Woche für wenige Tage noch ein Auto finden, da Jasmin eine Woche mit uns mitkommt, ist unmöglich. Nun wird es wohl wirklich das Taxi oder den womöglich vorhandenen Bus. Wir sind gespannt.
Da Jasmin heute mit Reto surfen geht, lagen Chantal und ich unter einem Baum auf der Wiese und dösten ein wenig. Zum Glück brachte mir Jasmin eines ihrer Badetücher mit, denn ich habe meines vergessen. Andernfälls wäre es auf diesem komischen Gras ziemlich unangenehm gewesen. Mit dem Vieribus fuhren wir dann wieder nach Hause, doch auch heute nicht unser Fahrer, sondern ein regelrechter Gas und Bremser. Ach war das wieder einmal eine mühsame und zum schlecht werdende Fahrt.
Heute wurde mir gesagt, dass es bereits so warm sei, wie es normalerweise gegen Ende Juni wäre. Da wir schon bald einen Inselwechsel machen und dort wieder andere Temperaturen herrschen, werde ich leider nicht wissen, wie heiss es dann tatsächlich nocht wird.
Beim ins Bett gehen sah ich vom Badzimmer aus eine riesige Kakerlake im Gang rumkriechen und bevor ich noch etwas tun konnte, verschwand sie unter den Tumbler. Hoffentlich kommt sie nun nicht in mein Zimmer, welches direkt neben der Waschmaschine und dem Tumbler ist.
Donnerstag, 3. Juni 2021
Mit einer Kartonschachtel beladen fuhren wir in die Schule und brachten diese in der grossen Pause zur Post. Dort wurden wir mit „Schweizerwörter“ wie Zürich, Roger Federer und Ferrero Rocher beworfen. Naja wirklich Deutsch sind die ja auch nicht.
Zum Zmittag gab es dann Chinesisch vom Panda Express und ein Abenteuer mit Freunden und gutem Essen steht mir gemäss Glückskeks bevor. Na da bin ich ja mal gespannt...
Anschliessend besuchten wir ein, zwei Shops, da Jasmin einen bestimmten Schuh suchte und liefen danach zu ihr an den Pool. Als es plötzlich anfing zu tröpfeln, zügelten wir unser Hab und Gut nach drinnen und warteten, bis der Bus kam.
Auf dem Nachhauseweg sahen wir viele Jogger und Sportler und dachten, dass nun eigentlich perfektes Joggingwetter wäre. Bewölkt, etwas regnerisch aber trotzdem noch angenehme Temperaturen. So gaben wir uns noch im Bus das Versprechen, anschliessend direkt eine Runde joggen zu gehen. Wir sind nämlich alleine Zuhause für das Abendessen und können somit gut planen, wann wir essen werden. Kurz nachdem wir Zuhause waren, regnete es noch einmal wie aus Kübeln und hörte jedoch kurz darauf glücklicherweise wieder auf. Nun aber sofort los und wir joggten eine gemütliche Runde durchs Quartier und nahe dem Wald zurück. Schlussendlich waren es knapp sechs Kilometer und wir waren zwar nass vom Schweiss und Regen, welcher nochmals kam, doch fühlten uns gut und erlöst.
Frisch geduscht assen wir unser vorbereitete Znacht und wurden mit einem Hundekonzert unterhalten. Als wir fertig gegessen hatten, kam die Familie auch schon wieder nach Hause. Da war unser sturmfreie Abend auch schon wieder vorbei.