Objavljeno: 19.07.2019
Hi zusammen!
Gestern gingen wir gegen 1 Uhr schlafen und bemerkten dann, dass wir bereits wieder um 4:45 Uhr aus den Federn müssen. Wir hatten heute zwar nur 30 Minuten Fahrt zur Fähre, mussten jedoch zwei Stunden vor Abfahrt dort sein!
Die Nacht an sich war auch ziemlich speziell... Wir hatten die Wahl zwischen zwei Parkplätzen: einen inmitten eines überfüllten öffentlichen Parkplatz, an welchem zwielichtige Gestalten rum lungerten, oder einem mitten an einer Hauptstrasse in der weissen Zone. Die weisse Zone gewann und im Minutentakt rasten Autos und Motorräder an uns vorbei.
Als heute Früh der Wecker klingelte, hätten wir ihn am liebsten ins Meer geworfen! Doch wir machten uns auf den Weg zum Hafen und es klappte tatsächlich alles. Erstaunlicherweise waren die Arbeiter ziemlich speditiv, was uns für Italien völlig überraschte :)).
Gegen 8:15 Uhr ging es dann los auf die Fähre - rückwärts. Bisher hatten wir immer Fähren, durch welche man durchfahren kann, rückwärts auf Deck zu fahren war eine Premiere. Auch hier lief alles reibungslos, wir gingen an Board und erhielten schnell unseren Zimmerschlüssel. Für gerade mal 20 Euro gönnten wir uns eine Kabine, weshalb die Erwartungen echt tief lagen. Wir suchten das Zimmer 8224 und als wir es fanden waren wir richtig überrascht! Ein süsses Zimmer, inklusive Badezimmer! Wir liefen noch etwas auf dem Deck rum, beobachteten unseren Kahn wie er den Hafen verlässt und legten uns später etwas auf die Ohren.
So vergehen sechs Stunden echt wie im Flug!
Am Zielhafen angelangt, schnappten wir uns wieder unseren Camper und weiter ging’s auf Korsika!
Doch bereits nach wenigen Metern bemerkten wir, dass Korsika nicht die hübsche, charmante Insel ist von welcher wir geträumt hatten.... An praktisch allen Parkplätzen sind 2.10 Meter Barrieren angebracht, sodass wir nicht rein fahren können. Nach kurzer Zeit zeigten uns andere Fahrer alle möglichen Finger, da wir nicht so schnell fahren können... Das Hupkonzert liess auch nicht lange auf sich warten... Zur Erklärung: Auf dieser Insel wimmelt es von Bergen und jede Strecke die man fährt ist eine Passstrasse. Diverse Graffitis weisen klar darauf hin dass man nicht willkommen ist „Tourists go home!“. Als wir endlich einen schönen Platz am Strand hatten wurden wir von einem Bauern verjagt... Naja, idyllisch haben wir uns anders vorgestellt... Mittlerweile waren wir halb verhungert und fanden tatsächlich einen Platz zum übernachten! Allerdings ist dies eine Art Campingplatz und kostet EUR 16.- die Nacht. Hier ist es allerdings wirklich hübsch und wir stehen auf einer völlig naturbelassenen Wiese. Das Beste war: Wir konnten uns endlich etwas zu essen machen :)).
Wir nutzten den Abend etwas um über die Insel zu recherchieren. Keine Ahnung weshalb wir dies nicht schon früher gemacht haben.... Irgendwie hatten wir dies aufgrund unserer bisherigen Erlebnissen nicht erwartet und irgendwie ist es halt typisch „wir“ :). Allerdings fanden wir raus, dass auf dieser Insel das Wildcampen tatsächlich keineswegs gestattet wir und man sich nicht mit der Polizei anlegt, sondern mit Einwohnern die das Gefühl haben selbst das Gesetz umzusetzen. Sprich, mit Vandalismus muss schon fest gerechnet werden. Ehrlich gesagt fühlen wir uns hier nicht wirklich wohl... Und von Campingplatz zu Campingplatz zu pilgern ist so gar nicht unsere Absicht.... Naja, morgen fahren wir weiter in Richtung Süden der Insel und hoffen dass sich die Feindseligkeit gegenüber Campern legt :)... Nichtsdestotrotz sind wir fest entschlossen schnellstmöglich weiter nach Sardinien zu reisen.
Aber nochmals zum festhalten: die Insel an sich ist schön und als normaler Tourist hat man sicherlich keine Probleme. Nur für Wildcamper ist es hier echt nicht geeignet.
Bestimmt gibt es morgen wieder einiges zu berichten - langweilig wird es sicher nicht ;)
Also, bis dann!