Nordfrankreich 2020
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Wandertag im Schützengraben

Publicados: 14.08.2020

Gestern Abend haben wir uns noch sportlich betätigt und ein Boule-Turnier gemacht. Gewonnen hat natürlich Papa. Etwas später fing es dann doch noch an zu regnen, und das nicht zu knapp, also gingen wir dann auch bald ins Bett. Heute früh haben wir dann ganz in Ruhe und ausgiebig gefrühstückt, bevor wir uns zur heutigen Rundreise aufmachten.

Erster Stopp war Pointe du Hoc – ein Abschnitt an der Calvados-Steilküste, wo im 2.Weltkrieg die deutschen Stellungen von einem amerikanischen Bataillon besiegt wurden. Aus der Zeit sind noch Überreste einiger Artilleriestände zu sehen. Bei der Urlaubs-Recherche im Vorfeld hatten wir gesehen, dass man in diese reingehen bzw durch das Gelände wandern kann. Allerdings war das vor Corona. Inzwischen läuft man mit allen anderen Touristen einen vorgegebenen Weg entlang und alle Stände sind abgesperrt. Fotos kann man nur mit den Absperrzäunen darauf knipsen. Beeindruckend fanden wir allerdings die Küste dort. Mit dem bedeckten Himmel dazu konnte man sich fast vorstellen, wie die deutschen Soldaten von der amerikanischen Luftwaffe angegriffen wurden. Die Einschlaglöcher der Geschosse sind jedenfalls groß und tief und haben sich heute botanisch ins Gelände eingefügt.

Weiter fuhren wir dann zur Maisy-Batterie. Dieses Gelände ist ebenfalls ein ehemals deutscher Militär-Stützpunkt, wo etliche Bunker noch gut erhalten und zu besichtigen sind. Nach dem Krieg wurde die Anlage mitsamt ihren Gräben verfüllt und als Ackerland genutzt. Somit geriet das Areal im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Seit 2006 hat man sich aber daran gemacht, alles wieder auszugraben, zu restaurieren und als Freiluft-Museum zur Verfügung zu stellen.

Die Munitionslager, das Kommandanten-Büro, die Besatzungsunterkünfte oder auch die Funkstelle konnte man betreten und einige Geschützstellungen mit originalen Haubitzen anschauen. Am Eingang bekamen wir eine laminierte Karte, auf der alle Informationen und der Rundweg draufstand, aber ich fragte mich immer wieder, wie die Soldaten sich damals zurechtgefunden haben. Das ganze ähnelte einem Irrgarten, aber eben unterirdisch und nur mit schmalen Laufgräben.

Maisy-Batterie war ganz nach André´s Geschmack, genau so etwas wollte er gern mal sehen, vor allem in die Bunker hineinklettern. Schon ganz schön interessant und imposant, wenn man bedenkt, dass es in einer gewissen Geschwindigkeit und Massivität auch gebaut werden musste. Da war nix mit monatelanger Baugenehmigung oder Planungszeit…

Somit war dann aber auch gegen Nachmittag unser Wissensdurst gestillt und wir fuhren unser nächstes Nachtquartier an. Das liegt heute nach 86 Fahrkilometern in Gouville-sur-Mer direkt an einem einzigartigen Sandstrand gegenüber der Insel Jersey. Leider passt das Wetter überhaupt nicht zur Umgebung. Es ist grau, sehr windig und kühl… echt schade. Bei gutem Wetter könnte man aus dem Wohnmobil direkt ins Meer springen und vielleicht sogar die Insel sehen. Naja, dann lauschen wir noch ein wenig dem Wellenrauschen…

Liebe Grüße

Die3Bolis

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