Lofalitsidwa: 10.06.2019
Seit einem halben Jahr laufen meine Planungen, zu der wohl spannendsten Reise die ich bisher gemacht habe.
Und jetzt ist es tatsächlich soweit. Ich sitze im Zug zum Flughafen und warte darauf in meinen Flieger zu steigen, der mich mit Zwischenlandung in Äthiopien zu meinem eigentlich Ziel Uganda bringen soll.
"Was will man denn in Uganda?", war wohl eine der häufigsten Fragen die ich die letzten Monate gehört habe.
Aber der Reihe nach...
Nachdem ich die Jahreswende in Thailand verbracht habe und gut erholt Mitte Januar wieder in Deutschland gelandet bin, war ich noch so im Reisefieber, dass ich direkt meine nächste Reise in Angriff genommen habe.
Ich war mir sicher, es soll diesmal nach Afrika gehen.
Nur wohin? Südafrika, Namibia oder Kenia? Das waren zumindest anfangs meine favorisierten Ziele.
Im Laufe dieser Überlegungen habe ich zufälligerweise die Doku "Virunga", in welcher es um den gleichnamigen, im Kongo gelegenen Nationalpark, sowie die darin lebenden und gleichzeitig bedrohten Berggorillas geht.
In den 1960er Jahren galten die Tiere noch als vom Aussterben bedroht, nur noch wenige hundert gab es auf unserer Erde.
Durch Dian Fossey und später durch die Verfilmung ihres Engagements zur Erhaltung der Tiere (Gorillas im Nebel) , erlangte das Schicksal der Berggorillas auch weltweit Berühmtheit. Mittlerweile gibt es nach Schätzungen wieder etwa 880 Berggorillas, welche im Dreiländereck zwischen dem Kongo, Uganda und Ruanda leben. Berggorillas überleben nicht in Gefangenschaft, sodass eine Arterhaltung nur in freier Wildbahn stattfinden kann.
Mein Ziel war gefunden: Ich wollte Berggorillas sehen.
Im Kongo herrscht leider aktuell ein ziemlich brutaler Bürgerkrieg um die zahlreichen Bodenschätze des Landes, sodass zumindest dieses Land für meine Reise rausfällt. Ich entschied mich für Uganda, da hier das Gorilla-Permit deutlich günstiger als in Ruanda war.
Also stand mein Reiseziel für diesen Sommer nun endgültig fest: Die Perle Afrikas, wie Winston Churchill einst Uganda bezeichnete.
Traurige Berühmtheit erlangte das Land durch den als "Schlächter von Afrika" betitelten Diktator Idi Amin, unter dessen Herrschaft (1971-1979) etwa 300.000-400.000 Menschen ums Leben kamen.
Ich möchte aber das Uganda kennenlernen, wofür es eigentlich steht: Ein grünes und tierartenreiches Land.
Da es keine geeigneten Reiseführer fürs Backpacking in Uganda gibt, kam ich über einen Podcast auf "Thijs", der mit seiner Frau ein Guesthouse in Uganda betreibt.
Thijs hat mir die letzten Monate viel bei der Organisation meiner Reise geholfen und vorallendingen das wichtigste: Er hat mir mein Gorilla-Permit klargemacht. Leider blieben meine Anfragen bei der Uganda-Wildlife-Authority unbeantwortet...
Das Gorilla-Permit ist die Berechtigung, eine der Gorilla Familien zu Besuchen, die im Bwindi-Nationalpark leben. Pro Gorilla-Familie dürfen 8 Personen am Tag, für eine Stunde Zeit mit den Tieren verbringen. Von dem Geld der Permits, wird dann der Kampf gegen Wilderer und die Arterhaltung der Tiere finanziert.
Ich bin gespannt, ob ich am Ende dieser Reise tatsächlich Gorillas gesehen habe, ob ich etwas von den Unruhen und dem völlig unkontrolliertem Ebola-Ausbruch im Kongo, während meines Aufenthaltes im Grenzgebiet mitbekomme.
Natürlich freue ich mich auch auf den Queen-Elizabeth Nationalpark, auf Fort Portal und die Hauptstadt Kampala, sowie den riesigen Victoria See.
Ich bin auf die Menschen gespannt, auf das Essen und vorallendingen freue ich mich darauf Thijs kennenzulernen.
Let's go!