Lofalitsidwa: 01.02.2021
Hi again,
Ich wollte euch ja vom Butchering Day meine gemachten Erfahrungen schildern. 😅
Bevor ich aber anfange zu erzählen, möchte ich euch warnen. Man braucht schon gute Nerven, um sich das anzuhören. Ich werde auch aus Respekt keine Bilder hochladen und habe so oder so auch keine Bilder gemacht gehabt.
Samstag morgen haben wir uns versammelt und sind dann zusammen zur Werkstatt gegangen, wo die vier Kühe schon bereits tot auf dem Boden lagen. :/
Ich hatte vorher ein mulmiges Gefühl. Als ich die Kühe dann das erste mal gesehen habe war es komisch für mich. Mir tat es erstmal so leid. Es war ja noch nicht mal lange her, wo sie gelebt haben.
Ich bin froh, dass ich sie nicht lebendig gesehen habe. Das hat es ein bisschen einfacher gemacht. Mir wurde zum ersten Mal bewusst, dass dieser Prozess vorher passieren muss, bis wir dann am Ende die fertige und abgepackte Wurst essen. 😟
Zuerst wurden die Kühe gehäutet. Alle Studenten haben mitgeholfen, das Fell mit Messern abzuziehen. Ich hab meine 15-20 Minuten gebraucht, bis ich mich überwunden konnte, selber Hand anzulegen.
Die Kühe lagen auf dem Rücken. Angefangen haben also alle im Bauchbereich der Kuh. Dann wurde ich gefragt, ob ich mit der Säge die Hufe abschneiden möchte. Denkt ihr ich habe es gemacht? - Ich war selbst von mir erstaunt, aber ich hab es wirklich gemacht. Man war dann so im Arbeitsmodus drin. Bei sowas darf man keine Gefühle zeigen, sonst hat man verloren. Es klingt hart, aber es ist leider so.
Jemand hat aus Versehen eine Hauptader aufgeschnitten. Ihr könnt euch glaube ich vorstellen, was das bedeutet. Danach wurden die Kühe aufgehangen, um an das Fell auf dem Rücken dranzukommen.
Der nächste Schritt war dann die Organe rauszunehmen und Freunde, ich habe wirklich alles mögliche von den Organen einer Kuh gesehen. Schonmal ein Kuhherz in der Hand gehalten? Ne? - Ich schon! Das Herz ist so groß wie ein kleiner bis mittelgroßer Fußball oder so groß wie ein Menschengesicht. 😳
Oder hattest du schonmal die Möglichkeit gehabt eine Lunge, Leber oder einen Darm zu betrachten? Bei dem Magen musste ich staunen. Wie groß der war. Um uns zu zeigen, wie es im inneren aussieht wurde er aufgeschnitten. Er war voll mit grünem, bereits verdautem, Gras oder Heu.
Als letztes wurde der Kopf abgesägt, da man diesen nicht verwenden kann. Dabei wurde uns ein Auge von nahem gezeigt. Das innere des Auges ist glibberig und die Linse ist richtig hart.
Auch mussten wir leider feststellen, dass zwei der Kühe schwanger waren! ☹️ Eine Kuh hatte ein ganz kleines Baby. Uns wurde gesagt, dass es wahrscheinlich schon tot war, weil es für die Zeit im Bauch viel zu klein war und das die Mutter nicht gesund war. Es war alles schon ausgebildet. Schonmal die Spielzeugpferde von Barbie gesehen? Ungefähr so groß war der Embryo.
Bei der zweiten Kuh war das Baby schon größer. Das war aber wohl auch schon tot, weil die Hufe, die übrigens noch ganz weich waren, gelb waren, was bedeutet, dass das Baby schon länger tot gewesen sein musste. Als ich die Babys gesehen habe, habe ich mein Mitgefühl wiederbekommen.
Da ich ein ja ein Tierfreund bin, ist sowas natürlich hart. Mir fällt ja schon schwer meine eigenen Tiere einzuschläfern, wenn es ihnen zu schlecht geht. 😔
Als letztes haben wir die Kühe in zwei Hälften geteilt, damit das Fleisch trocknen kann.
Was mir vorher noch aufgefallen ist war, dass die Nerven sich noch lange bewegt haben und die Kühe eine lange Zeit gedampft haben.
Nachdem die Kühe in zwei Hälften aufgesägt wurden, sahen sie nicht mehr wie richtige Lebewesen aus. Der nächste Schritt ist dann die Hälften noch kleiner zu schneiden und zu Wurst zu verarbeiten. Das machen wir dann am Dienstag und eventuell auch noch am Mittwoch.
Es ist so einfach in den Laden zu gehen und das fertige Produkt zu kaufen und zu konsumieren. Wie schon gesagt, mir ist jetzt erst bewusst geworden, dass dafür jedes Mal ein Tier getötet werden muss und dieser lange Prozess jedes Mal nötig ist.
Ich glaube ich werde nicht komplett auf Fleisch verzichten. Trotzdem habe ich daraus gelernt Fleisch bewusster zu konsumieren und versuche meinen Konsum zu reduzieren.
Ich hoffe ihr habt jetzt kein Kopfkino. Vielleicht denkt ihr ja mal über euren eigenen Fleischkonsum nach. :)
Das war mein Erfahrungsbericht. 🙂
Bis nächste Woche! 👋🏻
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Hi again,
I wanted to tell you from Butchering Day my experience. 😅
But before I start to tell you, I want to warn you. You really need good nerves to listen to this. I'm also not going to upload any pictures out of respect and either way I didn't have any pictures taken.
Saturday morning we gathered and went together to the shop where the four cows were already dead on the floor. :/
I had a queasy feeling beforehand. When I saw the cows for the first time it was strange for me. I felt so sorry at first. It was not even long ago, where they lived.
I'm glad I didn't see them alive. It made it a little easier. I realized for the first time that this process has to happen before we end up eating the finished and packaged sausage. 😟
First, the cows were skinned. All the students helped to take off the skin with knives. It took me my 15-20 minutes before I could bring myself to lend a hand myself.
The cows were lying on their backs. So everyone started in the belly area of the cow. Then I was asked if I wanted to cut off the hooves with the saw. Do you think I did it? - I was amazed at myself, but I really did it. One was then so in the work mode in it. You can't show any emotions in something like that, otherwise you lose. It sounds harsh, but unfortunately that's how it is.
Someone accidentally cut a main vein. I think you can imagine what that means.
Then the cows were hung up to get to the fur on their backs. The next step was to take out the organs and friends, I have seen all kinds of cow organs. Ever held a cow heart in your hand? No? - I have! The heart is the size of a small to medium sized soccer or the size of a human face. 😳
Or have you ever had the opportunity to look at a lung, liver or intestine? I was amazed at the stomach. How big it was. To show us what it looks like inside, it was cut open. It was full of green, already digested, grass or hay.
The last thing to be cut off was the head, since it can't be used. In the process, we were shown an eye up close. The inside of the eye is gooey and the lens is really hard.
We also unfortunately found out that two of the cows were pregnant! ☹️ One cow had a very small baby. We were told that it was probably already dead because it was way too small for the time in the belly and that the mother was not healthy. Everything was already formed. Ever seen the toy horses from Barbie? About that size was the embryo.
With the second cow the baby was already bigger. But that one was probably already dead, because the hooves, which were still quite soft by the way, were yellow, which means that the baby must have been dead for a while. When I saw the babies, I got my compassion back.
Since I am an animal lover, such a thing is of course hard. I already find it hard to euthanize my own animals when they are in too bad a shape. 😔
The last thing we did was to cut the cows in half so that the meat could dry.
What I noticed before was that the nerves still moved for a long time and the cows steamed for a long time.
After the cows were sawed in half, they no longer looked like real living things. The next step is then to cut the halves even smaller and make them into sausage. We will do that on Tuesday and possibly again on Wednesday.
It's so easy to go to the store and buy and consume the finished product. As I said, I just now realized that an animal has to be killed each time for this to happen and this long process is necessary each time.
I don't think I will completely give up meat. Nevertheless, I have learned to consume meat more consciously and try to reduce my consumption.
I hope you don't have a head cinema now. Maybe you think about your own meat consumption. :)
That was my experience report. 🙂
See you next week! 👋🏻