E phatlaladitšwe: 19.06.2022
Heute ist Sightseeing in Vilnius angesagt. Wie die anderen Hauptstädte der baltischen Staaten ist auch Vilnius im Weltkulturerbe der UNESCO verzeichnet.
Gestern Abend verbreitete sich die Nachricht, dass Litauen nun auch für die russische Exklave Kaliningrad die EU-Sanktionen umsetzen wird. Das steigert sicher die Spannungen zwischen Litauen und Russland in den kommenden Tagen. Grund genug, die Lage auch weiterhin aufmerksam zu verfolgen.
Da passt der erste Punkt auf dem Besuchsprogramm ja bestens. Mein Weg führt mich mit dem Bike ins Herz von Vilnius und als erstes ins Museum der Opfer des Genozids (lit. Genocido aukų muziejus) ist ein Museum zur neueren Geschichte in Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Es befindet sich in dem Gebäude, das die deutsche Gestapo und der sowjetische KGB für Verhöre, Folterungen und Hinrichtungen politischer Gegner nutzten. Es wurde am 14. Oktober 1992[1] eröffnet. Umgangssprachlich ist es allgemein auch als KGB-Museum bekannt.
Der Besuch ist doch ziemlich bedrückend, er führt mir vieles vor Augen, dass es noch viel verständlicher macht, wieso viele Staaten den Schutz der NATO gesucht haben, als sich die Sowjetunion aufgelöst hat. Nie wieder!
Nach so viel schwerer Kost zieht es mich wieder ins Freie an die Sonne. Auf weitere intensive kulturelle Weiterbildung verzichte ich heute. So schlendere ich durch die Gassen von Vilnius und geniesse die fröhlichen Menschenmengen, die sich in Pärken und Cafés tummeln. Es ist ein grosser Gegensatz zu den Szenen auf den Dörfern, wo es eher gemächlich zugeht. Hier herrscht urbane Buntheit vor.
Eher durch Zufall stosse ich auf auf ein grosses Chorfestival: Gaudeamus 2022 (Gaudeamus 2022 | 19-oji Baltijos šalių studentų dainų ir šokių šventė (lnkc.lt). Eine bunte Prozession mit hunderten, sangeslustigen jungen und alten Leuten bewegt sich durch Vilnius Gassen. Es wird gesungen und getanzt und auch das Publikum macht mit.
Es ist inzwischen sommerlich heiss in den Strassen und gegen 1700 zieht es mich zum heimischen Dachzelt. Mit der Vision eines kühlen Biers vor Augen steuere ich noch den IKI an, den ich auf der Hinfahrt gesehen habe. Aber oha lätz: an der Kasse sortiert die Kassierin das gewählte Bier aus. In Litauen herrscht am Sonntag ab 1500 Uhr ein Alkoholverkaufsverbot. Jäno...
Jetzt wird noch gekocht, und dann etwas geplant: morgen geht es Richtung Norden, eher wieder weg von der Stadt, in die freie Natur.
Gehabt Euch kühl!