Freitag. Die Fähre bringt uns rüber, denn Holbox ist autofrei – was zwar irgendwie auch nicht ganz korrekt ist, denn es hat einen Haufen Golfkarts die du mieten kannst oder ebensolche Taxis, welche dich an dein Ziel fahren.

Holbox ist eine Peninsula im Norden von Yucatan und ist ein Hippie-Party-Ort von México. Die Natur ist wunderwunderschön hier: Palmen, feinster Sandstrand, blaugrünschimmerndes Wasser – ein Traum, fast Karibik anmutend. Das Wasser ist so warm, dass es einen schon gar nicht mehr erfrischt, bzw. scheint es wärmer als die Luft zu sein. Und da es wie gesagt subtropisches Klima ist, regnet es auch ein bis zweimal am Tag – dafür kurz und bündig. Dadurch sind die Sandstrassen (es ist nicht geteert) eher kleine Schlammpools und man läuft im Zigg Zagg über die schmalen Trottoirs und Wege.

Wir haben ein unverschämt grosses Zimmer in einem Hotel direkt am Strand. Wir erkunden die Insel einmal am Strand aufwärts, dann biegen wir eine Strasse „hinter die Kulissen“. Hier kommt das Geflecht von kleinen Wegen und Wohnhäusern. Es hat etwas von einem Vergnügnungspark für Erwachsene: Party ohne Ende ist möglich, mit allen Vor- und Nachteilen die das mit sich bringt. Holbox ist ganz klar Arbeitgeber Nummer eins dieser Region, gleichzeitig ist der Inselausverkauf in vollem Gange: jeder Strandabschnitt buhlt mit einer anderen Musikrichtung, Essen lockt an allen Ecken und die Läden sind mit Touri-Zeugs vollgestopft.

Wir haben wahrscheinlich „Glück“: Covid ist zwar präsent, jedoch hat es durch die Pandemie weniger Touristen als sonst. Wir schätzen etwa 40% weniger Touris als normal.

Und auch wenn das alles etwas negativ klingt – es ist wohl einfach der „Paradies-Wirtschaft-Clash“ der uns bewusst wird…

Und natürlich ist überhaupt nicht alles daneben hier! Es hat beispielsweise ein Animal Shelter mit Strassenhunden und -katzen. Da kann man hin und sich eine Extraportion Schmusen abholen gehen. Katzen, Hunde und Menschen freut’s! Dann bekommst du eine Leine und kannst mit den Hunden Gassi gehen – unser Plan für morgen. :)

Holbox ist wirklich schön und wir geniessen die Wärme, das Meer und das wunderbar feine mexikanische Essen.

Dank dem Reisegeschenk von Töbu und Dänu testen wir verschiedenste Drinks und Cocktails und gönnen uns feine Tacos und Tortillas. Merci ihr Lieben! Zudem beglückt uns der Abend mit dem wohl schönsten Sonnenuntergang seit langem!

17.7.21 Samstag

Römu erwacht mit Kopfschmerzen (nein, der Alk ist nur teilweise Schuld daran, ich schwör!). Und ja, das mit dein 2 kurzen Regengüssen ist nicht ganz wahr – heute schifft es und zwar so richtig. Aber das hält uns nicht davon ab zum Animal Shelter zu gehen und mit den Viehchlis zu schmusen und eben: Gassi zu gehen!

Polaco und Miguelito waren unsere Doggos. Leider hatte Miguelito etwas Angst, aber hey, wer kann es ihm verübeln… Diese Tiere haben z.T. schon genug Heftiges erlebt.

Das mit den Portionen beim Essen müssen wir noch etwas in den Griff bekommen: wir bestellten ein Ceviche „Chico“ – also eine kleine Portion. Die reichte locker für uns beide und wäre genug gewesen als Mittagessen.

Wegen dem Regen nehmen wir es ansonsten gemütlich und schieben eine ruhige Kugel, haben ja Ferien, höhöhö.

Wir buchen eine Whaleshark Tour für Montag. Die Haiwale sind vor und um Holbox unterwegs und wenn man Glück hat, kann man mit ihnen schnorcheln gehen. Wir werden sehen!

Abends gibt es ein Apero am Strand (dieses Mal in die andere Insel-Richtung ;) ) und danach gehen wir vegan essen. Die mexikanische Küche ist nebst Guacamole und Quesadillas recht fleischlastig. Da mag man mal eine Pause machen.

18.7.21 Sonntag (Happy Birthday Paps!

Heute scheint die Sonne wieder und die Insel zeigt sich von ihrer besten Seite.

Frühstück gibt es unter freiem Himmel am Strand: Kaffee, getoastetes Weissbrot mit Mangomarmelade und eine Schüssel mit Fruchtsalat. (Hmm…. Unser Highlight)

Um 12:00 Uhr haben wir einen Escape Room gebucht – und was für einen! Wir müssen vom Piratenschiff entwischen: Zum Start sind wir beide angekettet und am Ende haben wir uns durch 3 verschiedene Räume gerätselt. Wir schaffen den Raum in 53 Minuten und mit nur 3 Hinweisen von Fernanda, die uns aus dem Kontrollraum beobachtet. Sie bekundet ihre helle Freude an uns und wie wir uns in ihrem Escape Room geschlagen haben.

Der Raum entzieht Roman jegliche Energie, so viel Adrenalin und Aufregung auf einmal. Und wahrscheinlich sinkt es bei ihm nun auch endlich in die Glieder, dass wir jetzt wirklich das Tempo bestimmen können und es ruhiger angehen können. So schläft er viel und ich flaniere durch die Gassen, besuche nochmals das Animal Shelter, gehe mit Fluppy spazieren und lese im Liegestuhl.

Abends geht es in ein argentinisches Restaurant: hmmm Choripan! :)

19.7.21 Montag

Um kurz vor 7 stehen wir am Pier bereit: Tiburòn Ballena Tour! Unser Guide heisst Aron und wir sind eine kleine Gruppe von insgesamt 6 Leuten (2 Amerikaner, 2 Mexikaner und 2 Schweizer – der Beginn für einen flachen Witz, hihihi) auf dem Schnellboot. Jetzt geht es los: während 2h30 folgten wir der Nordküste bis wir den Golf von México verliessen und ins Karibische Meer gelangten. (Der Farbunterschied der Gewässer war wie eine abgetrennte Linie sichtbar)

Es ist Hochsaison für die Walhaie, also sind täglich ca. 80 Boote unterwegs auf der „Jagd“ nach einem Treffen mit ihnen. Und wir haben Glück! Plötzlich sehen wir riesige Rückenfinnen und Flossen vor uns auftauchen. Walhaie soweit das Auge reicht – überall taucht wieder einer auf. Aron meint es seien wohl um die 40 Tiere unterwegs!

Nun heisst es schnell machen: Taucherbrille, Flossen schnallen und dann hopp ins Wasser, sich orientieren, und dann sobald der Walhai neben dir ist rasch mit ihm mitschwimmen. Das ist leichter gesagt als getan, denn es hat so viele Tiere im Wasser, dass wir gar nicht schwimmen müssen. Eher müssen wir schauen, dass wir ihnen nicht zu nahe kommen. Nebst diesen eindrücklichen Tieren sehen wir noch einen Mantarochen! Ich bin völlig überfordert mit diesen unglaublich schönen Eindrücken! Auch vom Boot aus ist es toll den Fischen zuzusehen wie sie unter dem Boot durchtauchen, ganz nahe der Wasseroberfläche. Da wird einem die Grösse der Tiere (9 Meter) eher bewusst als im Wasser.

Drei Tauchgänge zu jeweils etwa 5 Minuten gibt es pro Paar, dann ist fertig. Und ja, leider bin ich auch fertig… die Bootsfahrt habe ich an sich sehr gut vertragen, jedoch wird mir unglaublich übel von den Abgasen der vielen Boote um uns. Und ja, irgendwann geht’s nicht mehr und ich muss mich übergeben….bläh..

Mitte der Rückfahrt machen wir Halt auf Cabo Catoche, einem Ort mit Fischerhütten, der laut Aron heute noch aussieht wie Holbox vor 50 Jahren. Die Rückfahrt stecke ich dann wieder gut weg, ausser dass ich den klassischen Bootsbrenner mitnehme (Arme, Schultern, Knie, Oberschenkel – Check!)

Nach diesem fast surreal anmutenden Erlebnis sind wir erschöpft und legen uns erstmal schlafen.

Später geht es ein letztes Mal ins Animal Shelter und danach lassen wir unseren letzten Abend in Holbox ruhig ausklingen.

Morgen Vormittag geht es zurück aufs Festland. 

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