Whakaputaina: 19.02.2018
Ich kann es gar nicht glauben das zu sagen aber meine Zeit in Melbourne als Aupair ist so gut wie zu ende. Ich habe noch 2 Wochen bis Valentina und Elisa herkommen und mein Leben hier vorbei ist. Ich kann mich noch so genau an die ersten Tage und Wochen denken und ich kann es absolut nicht realisieren, dass all diese Erlebnisse ein halbes Jahr her sind. Es gab Zeiten (zum Glück sehr wenige) in denen ich so gerne mal wieder zu Hause gewesen wäre und es gab vor allem hunderte von Momenten in denen ich mir nicht vorstellen konnte dieses Leben hinter mir zu lassen.
Ich habe hier so unglaubliche Sachen erlebt, so viele tolle Leute kennengelernt und sooo viel Spaß gehabt. Ich habe die schönsten Orte gesehen, die man sich vorstellen kann, habe meine Sprachkenntnisse verbessert und eine neue Kultur kennengelernt. Ich habe Freundschaften geschlossen mit denen ich auch hundertprozentig noch nach diesem Jahr befreundet sein werde. Rückblickend waren das wirklich mit die besten 6 Monate meines Lebens und es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
Jetzt mache ich mir schon Gedanken um die Abschiedsgeschenke und wie ich meinen Koffer zum Reisen am besten packe. Die Flüge und unser Campervan sind gebucht und ich bin wahnsinnig aufgeregt.
Der letzte Monat war nochmal ganz besonders, weil man jedes Wochenende so gut versucht hat zu nutzen, wie es nur ging. Wir (Julia, Charlotte, Nina, Marie & ich) sind zum Wilsons Prom gefahren. Dabei handelt es sich um einen Nationalpark 3 Stunden östlich von Melbourne entfernt und das war definitiv der schönste in Victoria! Wir waren an traumhaften, menschenleeren Stränden, haben Wombats gesehen, und haben die Gegend erkundet. Einer der Strände hatte so weißen und feinen Sand, dass der Sand quietschte. Wir haben auf einem Campingplatz gezeltet, was super witzig war. Abends saßen wir Ewigkeiten am Strand und haben gelacht und geredet während wir den Sonnenuntergang gesehen haben. Vorm schlafen gehen haben wir uns in unseren Schlafsäcken unter den Sternenhimmel gelegt und alle Sternbilder gesucht (Charlottes und mein neues Hobby hihi). Am nächsten Tag haben wir eine Wanderung gemacht. Die war zwar super anstrengend aber für den Ausblick hat es sich mehr als gelohnt. Am nächsten Tag sind wir über Wiesen und Felder gelaufen, an Kühen und Kängurus vorbei, bis wir schließlich zu endlosen Sanddünen kamen. Sanddünen sind hier wirklich mit am beeindruckendsten weil man einfach Kilometerweit nichts sieht, außer Sand.
Am Wochenende darauf hat Charlottes Freund Stefan sie überrascht. Ich wusste über seinen Besuch Bescheid und wir haben alles heimlich geplant. Samstag waren wir auf einer Bootstour, wo wir die Möglichkeit hatten mit Seerobben zu schnorcheln. Das war wirklich einmalig! Am nächsten Tag war dann noch ein Festival am St. Kilda Strand, was auch wirklich Spaß gemacht hat, vor allem weil wir alle möglichen Leute getroffen haben.
An diesem Wochenende waren wir Freitag feiern und haben uns von unserer guten Freundin Julia verabschiedet. Sie hat sehr geweint, aber wir werden uns definitiv wiedersehen. Da hat man das erste mal realisiert, dass das Abenteuer wirklich fast zu Ende ist. Außerdem war die berühmte "White Night" in Melbourne. Durch die ganze Stadt haben sich Lichtprojektionen und Kunst gezogen. Sobald die Sonne untergegangen war sind wir durch die Stadt gelaufen und es gab überall etwas spannendes zu entdecken. Eine kleine Straße war voller Kunstschnee, die berühmte Bourke-Street (Shopping mall) wurde zu einem riesigen Laufsteg umfunktioniert, auf dem die ganze Nacht coole Shows gelaufen wurden. An einer anderen Ecke gab es eine Art Theaterstück über jemanden der aus der Zukunft kommt. Am Ufer des Yarra Rivers waren alle Planeten als riesige Leuchtkugeln dargestellt und überall spielten Bands auf den Dächern der Stadt. Sowas gibt es auch wirklich nur in Melbourne.
Das ganze ging von 7 Uhr abends bis 7 Morgens und es hat uns auch tatsächlich 4 Stunden gebraucht.
Jetzt bin ich gespannt was an meinen letzten 2 Wochenenden in Melbourne auf mich zukommt.
Ich habe mich wirklich in diese Stadt und dieses Land verliebt. Dass es bald vorbei sein soll macht mir etwas Angst, auch wenn ich weiß, dass es danach noch viele andere aufregende Lebensabschnitte auf mich zukommen werden. Einerseits freue ich mich jetzt natürlich auch wahnsinnig doll aufs Reisen und auch danach auf zu Hause aber andererseits kann ich mir nicht vorstellen, das alles hier zurück zu lassen. Man hat sich die letzten 6 Monate einfach ein komplett neues Leben aufgebaut, von dem man weiß, dass man es so wie es war nie zurück haben wird. Als ich mich von Deutschland verabschiedet habe, wusste ich ja dass es nur für eine bestimmte Zeit ist und dass alles beim Alten sein wird, wenn ich zurückkomme. Hier weiß ich, dass es ein Leben war, was ich nur einmal führen werde. Man weiß momentan einfach nicht was man denken soll, es ist eine totale Gefühlsachterbahn...