Publicēts: 29.12.2019
Die deutsche Gasflasche hielt gut durch und somit verbrachten wir Sonntag und einen Teil des Montags noch in Deutschland. Wir brauchten allerdings langsam mal wieder etwas Strom. Aus diesem Grund verschlug es uns von Saarlouis in das 11km entfernte Völklingen. Dort gab es einen kostenfreien Stellplatz mit Strom. In der App stand irgendwas von Weltkulturerbe Völklinger Hütte - keine Ahnung was das sein soll. Wir rollten also an und siehe da ... ein riesiges Industriegelände. Stillgelegt in den 80er und nun Museum und Weltkulturerbe. Beeindruckende riesige Gebäude, Rohre, Schornsteine, Gleise etc. Weder Mathias, noch ich hatten so etwas vorher gesehen. Auch hatten/haben wir keine Ahnung von der Stahlindustrie, welche hier in der Gegend scheinbar ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.
Es regnete und so verbrachten wir den Tag im Haus inkl. Industriecharme im Vorgarten. Wir kochten das erste Mal ein Risotto. Mathias backte sein erstes Brot. Wilma und ich bastelten Baumschmuck, malten und wir schauten Frau Holle. Der Tag ging wieder sehr schnell vorbei. Als Wilma dann ins Bett verfrachtet war, hörte es auch endlich mal kurz auf zu regnen. Mathias musste nun mit mir eine kleine Begehung machen. Mich interessierte unser Vorgarten sehr. So schlichen wir beide im dunkeln um das Weltkulturerbe. Beeindruckt überlegten wir die Nacht, ob wir uns morgen den Eintritt gönnen. Der Eintrittspreis war mit 17,00 Euro pro Person schon recht hoch. Und die Frage, ob es auch etwas für Wilma war stand im Raum. Wenn wir also hingehen, dann würden wir gern auch in Ruhe alles anschauen, lesen und verstehen wollen. Ob Wilma das auch wollen würde ...Wir hatten super geschlafen und wollten nun unbedingt sehen, wo wir gelandet waren. Ich war bereits bei Wilma im Bett und so öffneten wir beide Fenster. Taaddaaa... zu unserer rechten Seite ein Pferdestall mit zwei Pferden und im Hintergrund ein großer Deich mit grüner Wiese. Zur linken Seite Hühner, ein Schaf und drei Ziegen. Toll. Wilma war ganz aufgeregt. Aber eine Frage interessierte sie noch viel mehr - wann kommt denn nun der Weihnachtsmann. Wir sind erstaunt, dass es so ein Thema für sie ist. Wir konnten sie davon überzeugen, dass er erst am Abend kommt. Somit hatten wir erstmal das Thema abgeschlossen. Nachdem Frühstück bin ich allein auf Erkundungstour gegangen. Wilma hatte für sich entdeckt, wie toll es ist den ganzen Tag im Schlafanzug zu sein und mochte sich noch nicht anziehen. Ein riesen Hof. Ganz ruhig. Kein Bauer zu sehen aber viele Tiere. Drei liebe Hunde, Pferde, Ziegen, Schafe und eine Menge Kühe. Wir hätten am Abend somit gut das Krippenspiel nachstellen können. Wilma kam dann irgendwann doch dazu und freute sich über alles und jeden auf dem Hof. Keine Angst vor den Kühen, vor nichts. Alle wurden bewundert und gestreichelt. Gefüttert und vorallem begrüßt. Wilma sagte jedem Tier "Hallo". Wir verbrachten über eine Stunde nur in einem Kuhstall. Es war auch wirklich interessant. Die Zunge der Kühe, die Frisur, das Muhen ... alles.
Nun wollte ich es uns gern weihnachtlich machen. Bauschmuck hatten wir bereits vorbereitet. Gott sei Dank fand sich eine kleine Tanne. Wir nahmen uns ein paar Zweige mit und bastelten uns so einen Weihnachtsbaumstrauch. Gemeinsam bereiteten wir das Abendesse vor. Es sollte Nudelsalat und Bratwurst geben. Wilma schnitt die Gurken und wir machten den Rest. Dann schmückten wir zusammen den Baum. Die Zeit rannte mal wieder. Es war plötzlich 15 Uhr. Der Spaziergang vor der Bescherung sollte noch stattfinden und Kaffeetrinken auch noch. So beschlossen wir ein Picknick zu machen. Nahmen uns Tee und Lebkuchen mit und machten uns auf dem Weg auf den Deich. Weit waren wir über den Hof nicht gekommen, da kam Charleen auf uns zu. Die Bäuerin. Sehr nett und dank Übersetzungsapp konnten wir uns gut verständigen. Sie zeigte uns wo wir noch Spielsachen für Wilma finden, einen kleinen Verkaufstand mit regionalen Produkten und den Weg auf den Deich. Und das Beste ... sie bot Wilma an am 26. Dezember ein Pony zu säubern und Eier zusammeln. Wilma wollte. Nun war Kuh, Weihnachtsmann und Co auch gar nicht mehr so wichtig. Wilma wollte sofort loslegen. Übermorgen!Wir spazierten dann endlich Richtung Deich - durch eine Tür so groß wie ein Mäuseloch kamen wir auf den Weg. Bei schönster Abendsonne gingen wir auf dem Deich spazieren und aßen Lebkuchen und tranken Tee. Der See hinter dem Deich war schön. Wir suchten den Weihnachtsmann. Keiner wußte, wie er nun anreisen würde. Mit dem Fahrrrad? Mit der Kutsche? Mit dem Schiff? Wilma war überzeugt das er mit dem Schiff kommt aber dann schwomm er vor uns :-) ... jedenfalls sah Wilma im Wasser den Weihnachtsmann. Dann konnte es gar nicht schnell genug zurück zum Womo gehen. Wir hatten alles vorbereitet. Die Geschenke für Wilma unter den "Baum" gelegt. Mathias ist vorgegangen und hat die Kerzen angezündet. Wilma pflückte noch ein paar Blumen für den Weihnachtsmann und dann gingen wir zum Womo. Ihre Augen leuchteten und die kleinen Händchen waren ruckzuck an den Paketen. Traurig war sie allerdings, weil der Weihnachtsmann nicht gewartet hat. Wilma packt begeistert ihre Geschenke aus. Ihr fiel allerdings auf, dass wir nichts auspackten. Wir erklärten Wilma, dass Geschenke nicht immer zu sehen sind. Das unser Geschenk diese Reise und die Zeit zu dritt ist. Dann gibt es Abendbrot. Im Herzen war unsere Familie und Freunde auch bei uns und damit es auch geschmacklich so ist, gab es Rostocker Bratwürste :-). Ein sehr entspannter und ruhiger Abend. Mathias und ich beobachten noch ein paar Sterne aus unserem Dachfenster. Es sind sooooo viele. Mathias meint auch die Milchstraße zu sehen.Wir sind den Abend lang gefahren aber wirklich Strecke haben wir nicht gemacht. Wir vermeiden Autobahnen und vor allem Mautstraßen. Damit fahren wir also nur Landstraßen. Das ist sicherlich schön. Im dunkeln allerdings sinnlos. Und um voranzukommen ebenfalls ungüstig. Wir sind die Nacht in einer kleinen Stadt gelandet. St.-Amand-Montrond. Stehen direkt an einem kleinen Kanal. Das erste Mal auf unserer Reise gibt es zum Frühstück etwas vom Bäcker. Mathias holt uns ein Baguette, ein Croissant und ein Brioche. Es ist super frisch und sehr, sehr lecker. Wie schon seit ein paar Tagen regnet es mal wieder. Nichtsdestotrotz gehen wir uns die Stadt anschauen. Es ist eine typische kleine französiche Stadt. Viele alte Häuser. Sehr schön. Natürlich auch eine Kirche, welche wir besuchten. Es ist Mittagszeit und wir haben hunger. In Frankreich macht man noch Mittagspause, selbst der Bäcker. Wir finden ein kleines Restaurant, dort ist ordentlich was los. Wir kehren ein und essen zu Mittag. Nicht das beste, aber wir sind satt und Wilma glücklich. Es gab nämlich zwei Kugeln Eis und für Mutti gab es ein Glas Mousse au chocolat. Das widerum sehr gut war. Dann führt uns der Weg zurück zum Womo. Wir wollen weiterfahren. Machen halt auf einem Rastplatz und es gibt Abendbrot. Wilma schläft wieder im Sitz. Wir fahren wieder durchs nasse und dunkle Frankreich. Kurz vor Bordeaux hat Wilma keine Lust mehr. Am Schluss liegt sie wie ein Baby in meinem Arm und schläft. Während Mathias die letzten 10km zum auserwählten Stellplatz fährt. Abenteuerlich durch enge Gasse. Wir kommen gegen 23 Uhr dort an. Dies mal sind mit uns 3 weitere Wohnmobile dort. Der Regen hat auch endlich aufgehört und wir hoffen auf den nächsten Tag.
Frühlingsgefühle in der Nähe von Bordeaux. (28.12.2019)
Es war sehr laut am Morgen. Immer zu kamen Autos an. Man hörte viele Stimmen. Neugierig guckten wir aus dem Dachfenster. Leute in Orange/grün und aufgeregte Hunde. Der Treffpunkt für eine Jagd, scheinbar. Die Männer und Frauen hatten sich das beste Wetter ausgesucht. Strahlend blauer Himmel und die Sonne lachte. Wir waren ganz entzückt und nachdem Wilma alles genau beobachtet hatte, stellte sie fest, dass neben uns auch noch ein großer Spielplatz war. Der Tag konnte beginnen. Um 11 Uhr gingen Wilma und ich raus. Neben ein paar Spielgeräten hatten wir noch einen kleinen Sportparkour und eine Laufbahn inkl. Fußballfeld. Wilma hüpfte über das Gelände und ich spaziert in der Sonne neben ihr. Rechts Spielgebiet, links Weinberge. Es war nicht nur ein schöner Tag, sondern auch ein schöner Ort. Wir verbrachten den Tag nur an der frischen Luft. Saugten die Sonne regelrecht auf und tobten und spielten. Wir haben draußen gekocht und am 28. Dezember draußen Mittag gegessen. Der Spielplatz füllte sich allmählich und Wilma hatte nun ordentlich zu gucken. Um 17 Uhr führt uns der Weg ins Womo. Draußen verabschiedete sich der Tag ebenso so schön, wie er war. Wir erlebten einen wunderbaren Sonnenuntergang. Erst war der Himmel blau, dann rosa, lila - orange und am Ende Feuerrot. Toll! Völlig beschwingt freuten wir uns nun auf den nächsten Tag und ebenso schönes Wetter.
Die Nacht war nicht so toll. Ein Hund aus der Nachbarschaft bellte die ganze Nacht - ununterbrochen. Anfänglich antwortete noch eine Eule. Aber selbst die hatte nachher keine Lust mehr. Als wir heute morgen erwachten, war der Himmel nicht mehr blau. Er war grau und es war sehr, sehr neblig. Schade. Willkommen zurück im Winter. Grau kennen wir ja gut von den letzten Tagen. Steht uns genauso gut. Ziel heute - Atlantikküste. Wir haben den Vormittag noch in S.Romain-la-Virvée verbracht und sind dann nach dem Mittag losgefahren. Im Navi hatten wir nur Sevilla eingegeben, für die grobe Richtung. Ohne Maut aber mit Autobahn. Ganz schön viel Verkehr für einen Sonntag. Und 100 km später Mautstation. Toll. Wollten wir doch gar nicht. 16 Euro für ein bisschen Autobahn. Nun gut. Wilma verkündete von hinten schon wieder hunger zu verspüren. Wir hielten also am nächsten Rastplatz für eine Kaffeepause an. Irgendwann schlief sie dann endlich ein. Wir hatten uns schon einen Platz an der Küste rausgesucht, welchen wir nun ansteuerten. So sind wir gegen 17:30 Uhr in Anglet gelandet, ca. 40 km von der spanischen Grenze entfernt. Ein riesen Platz mit vielen weiteren Womos. Nicht schön aber direkt an der Küste. 2 Minuten Fußweg und wir sehen den Atlantik. Bisschen wie Ostsee nur die Wellen sind höher. Schauen wir mal, wie lange wir bleiben. Morgen früh hoffen wir allerdings auf schönes Wetter für einen Strandspaziergang und eine Sandburg.