Жарияланды: 25.02.2020
Hallo zusammen
Unser heutiger Tag begann bereits um 5:30 Uhr, Treffpunkt war um 6 Uhr auf dem Deck für ein Briefing. Wir standen tatsächlich auf (nach 4 Stunden Schlaf) und waren pünktlich am Treffpunkt (eine wahre Seltenheit für uns). Auf dem Deck war noch ein anderes Päärchen, weshalb wir davon ausgingen, dass der Rest einfach Verspätung hat. Nach 15 Minuten Warten fragten wir die anderen Beiden mal, ob sie wissen wann das Briefing los geht. Wir hatten da was falsch verstanden… Es handelte sich nur um eine Empfehlung so früh dort zu sein, um den Sonnenaufgang zu sehen…! Wir gingen nochmals kurz aufs Zimmer, doch weitere 15 Minuten später gab es bereits Frühstück. Naja, shit happens :).
Um 7:15 Uhr startete die Kanu-Tour. Es war echt toll! Wir paddelten 3 Kilometer pro Weg durch ein Fischerdorf und kamen an dessen Ende zu einem echt coolen Spot! Es gab ein kleines Loch in einem der dutzenden Berge, durch dieses ging unsere Führung. Danach befanden wir uns in einer Art “Kessel”. Rings um uns waren nur Berge und es gab nur diesen einen Zu-/Ausgang. Echt super! Dort genossen wir ein paar Minuten das Ambiente und die Stille, dann ging es zurück zum Boot. Wir hatten eine Stunde Zeit um aus zu checken. Was machten wir als Erstes? Wasser in die Badewanne einlassen! In der Zeit packten wir kurz alles, setzten uns in die Wanne und genossen die vorbeiziehende Kulisse. Plötzlich fuhr ein anderes Schiff an uns vorbei, das Deck besetzt mit jensten Leuten – Blick zu uns! Wir sassen in der Wanne, lachten und winkten den Anderen zu. Der eine Mann sah uns, war völlig verblüfft, winkte zurück, rannte zu seiner Frau und zeigte mit dem Finger auf uns! Schwierig zu beschreiben, aber die Szene war so witzig, dass wir einem herzhaften Gelächter verfielen :).
Nach dem check out gab es noch etwas zu essen und schon waren wir zurück…
Es war ein genialer Trip und wir gratulierten uns gegenseitig sehr häufig in den letzten beiden Tagen für die super Entscheidung! Doch wieder mit dem Motorrad los zu fahren freute uns genau so.
Zurück bei dem Tourenanbieter nahmen wir unsere Bikes entgegen und erhielten den Tipp nach “Ninh Binh” zu fahren. Die Bilder sahen super aus! Doch 4 Stunden Fahrt (200 Kilometer) laut Google Maps wirkten auf uns etwas zu heftig. Es war so schon ein langer Tag und eine sehr kurze Nacht…
Letztendlich einigten Kevin und ich uns darauf, dass wir es als Ziel eingeben, aber wirklich nur so weit fahren, wie wir Lust haben.
Ziemlich am Anfang machten wir einen kurzen Halt bei einer Bastler-Werkstatt, denn wir wollten (wie wir halt sind), dass Kevin’s Auspuff lauter wird. Mehr dazu schreiben wir nicht grossartig, nur: er ist nun lauter und schaut euch die Bilder an, sie sind selbsterklärend und echt witzig :).
Nach etwa zwei Stunden beschlossen wir es gut sein zu lassen… Doch….. Dann begann unsere Pannenfolge… Wie kann ein Tag der so perfekt beginnt eine solche Pechsträhne mit sich bringen???
Also: Da sich im Umkreis nichts hübsches befand, wollten wir einen Umweg von 35 Minuten fahren um ans Meer zu kommen. Dort angelangt konnte man jedoch überhaupt nicht ans Meer! Überall befinden sich Fischzuchten zwischen Meer und Strasse, einen Strand kann man vergessen. Nach einer weiteren Stunde Fahrt kauften wir etwas zu knabbern, da wir mittlerweile einen riesen Hunger hatten und nirgends ein Restaurant in Sicht war und machten es uns neben einer von all den Fischzuchten gemütlich. Schon während der ganzen Fahrt in dem Dorf fiel uns auf, dass uns alle völlig fasziniert ansahen und beobachteten. Während unserer Pause liefen und fuhren dann immer wieder Einheimische an uns vorbei und riefen “hello” (das einzige Wort, welches sie auf englisch können – manchmal echt nicht einfach…). Dann kamen zwei junge Männer (22 und 24 Jahre alt) auf ihrem Roller vorbei. Machten eine Vollbremse nachdem sie uns gesehen hatten, kehrten und fuhren zu uns. Unbedingt wollten sie ein Selfie (Foto) mit uns machen! Mit einem Übersetzungsprogramm von englisch auf vietnamesisch “quatschten” wir eine ganze Weile. Hellhäutige “Langnasen” (wir) sind auf dem Land so selten, dass sie wie ein Superstar angesehen werden! Das war echt witzig, auch wenn so viel Aufmerksamkeit für uns nicht wahnsinnig angenehm war. Aber da alle so freundlich und erfreut waren, war es voll ok :).
Nach einer Weile (es war bereits 17 Uhr) beschlossen wir noch ein Bisschen weiter zu fahren, eine Stunde bis zur nächsten grösseren Stadt. Dort angelangt stürzten wir uns in das erstbeste Restaurant, welches wir sahen. Es machte einen tollen Eindruck! War gross, modern und hatte viele Bilder von Mahlzeiten aufgehängt. Doch… Die Karte war vietnamesisch und als wir auf englisch versuchten zu bestellen sah uns der Kellner nur mit einem riesigen Fragezeichen auf dem Gesicht an. Egal, also wieder raus… Wir verliessen das Restaurant (noch immer mit knurrenden Mägen) und wollten etwas weiter vorne erneut anhalten und ein Hotel reservieren. Dann riss die Kette meines Motorrades…. Wir buchten schnell ein Zimmer (für CHF 6.-!), liessen das Motorrad stehen und fuhren zusammen mit Kevin’s Bike zu dem Hotel. Dort angelangt befanden wir uns in einer sehr merkwürdigen Gegend… Und das Hotel sah überhaupt nicht wie ein Hotel aus… Die Rezeption war mehr eine Art Wohnzimmer und auf der Couch sah ein Mann Fern. Wir dachten dass wir falsch seien und wollten gleich wieder losfahren, als dieser auf uns zu kam. Er sagte dass wir richtig seinen und führte uns auf unser “Zimmer”. Das war der letzte Bunker!!!! Die Wände waren voll besetzt mit Schimmel, die Matratze war keine Matratze – es war ein Brett (!) und von dem Balkon keine Spur. Wir verglichen die Foto’s mit der Buchungsbestätigung und kamen zu dem Entschluss, dass es sich definitiv um ein anderes Hotel handeln muss! Der Ort an dem wir uns befanden hatte so rein gar nichts mit dem Hotel auf den Bildern gemeinsam! Nach langem hin und her mit dem Mann auf der Couch legten wir ihm den Schlüssel hin und fuhren los. Wir suchten noch eine Weile vergeblich nach dem gebuchten Hotel, bis unser Geduldsfaden endgültig riss.
Wir buchten das nächstbeste Hotel und checkten ein. Diese Nacht kostet uns zwar CHF 40.-, aber das war uns in dem Moment sowas von egal (mittlerweile war es 21 Uhr, also seit 9 Stunden unterwegs anstatt 2 Stunden!!!). Im Zimmer angelangt schmissen wir unser Gepäck in die Ecke und liefen los zum nächsten Restaurant. Auch dort war die ganze Karte auf vietnamesisch! Leute, wir hatten echt keine Nerven mehr und liefen erneut aus dem Laden raus. Der nächste Stopp: Supermarkt! Dort kauften wir uns Fertigsuppen, was zu naschen und ein Bisschen was um Cocktails zu mischen und waren überglücklich! Somit hätten wir immerhin mit dem Abendessen die (für unseren eigentlichen Massstab) überteuerte Nacht kompensiert.
Nun ist es 22:30 Uhr, wir sind fix und fertig und einfach nur zufrieden, dass wir mit vollem Magen in einem anständigen Zimmer übernachten dürfen…
Morgen kümmern wir uns dann um das Motorrad, aber eben: morgen.
So, das war mal wieder ein sehr langer Eintrag :)
Danke fürs lesen und bis morgen ;)
Ach ja, zu den Bildern: Die von gestern haben wir hochgeladen ;)