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2020 im April - Corona und wir

Tshaj tawm: 13.04.2020

Wir haben Anfang April 2020 und seit zwei Wochen gilt die Kontaktsperre wegen dieses Corona-Virus. Und der Mindestabstand (1,5 m, besser 2 m) ist Teil unseres Lebens.


Und jetzt gerade ist er wohl auch in meinem Unterbewusstsein angekommen. Sitze ich doch vor 10 Minuten im Auto und stelle fest, wie ich ständig unterschwellig denke, ich sollte beim Fahren im Auto (!) mehr Mindestabstand wahren. Ich war alleine im Fahrzeug! Es ist nicht zu fassen. Und was soll ich euch sagen, ich hab das dann auch prompt so umgesetzt. Und interessanterweise haben das die anderen Autos auch so gemacht. Alle fuhren deutlich mit großem Abstand.


Sind wir jetzt doch alle dressierte Äffchen? Brav, wie die meisten von uns zu Hause bleiben oder nur noch alleine oder maximal zu zweit das Haus verlassen. Ist ja richtig so! Die Sache muss ernst genommen werden.

Und natürlich haben wir in Krisenzeiten auch unsere Helden. Wie die meisten meiner Mitmenschen hänge auch ich an den Lippen von DEM Virologen überhaupt: Prof. Dr. Christian Drosten. Er ist der Chefvirologe. Natürlich gibt es noch eine Menge anderer Virologen. Die sind wahrscheinlich alle gut. Aber Prof. Dr. Drosten führt mit seinem Podcast seit Wochen die Charts an. Sachlich werden wir von ihm in die Welt von SARS-CoV-2 eingeführt. Zusätzlich lesen wir natürlich noch alle Artikel zum Thema, sind aufgeklärt durch tausende Newsletter und haben zusätzlich einen Liveticker laufen. Mit dem verfolgen wir dann in Echtzeit Infektionszahlen weltweit. Und im Fernsehen läuft auch eine Sondersendung nach der anderen.

Noch vor Wochen kannte wohl kaum einer von uns den Namen Corona, höchstens von dem gleichnamigen Bier. Jetzt sind wir alle mehr oder weniger Experten auf dem Gebiet.

Aber es gibt noch viel mehr vollkommen Neues. Zum Beispiel eine neue Art von Müll. Oder habt ihr früher am Straßenrand benutzte Gesichtsmasken oder Einmalhandschuhe rumliegen sehen? Zusammen mit den gesperrten Spielplätzen und den wie ausgestorbenen Innenstädten unterstreicht das alles die doch ziemlich dystopische Stimmung.


Und natürlich produzieren harte Maßnahmen auch immer Leute, die sich richtig wohlfühlen beim Kontrollieren dieser. Mein gerade absolvierter Besuch im Kaufland hat mich sogar im Ansatz an das Stanford-Prison-Experiment erinnert. Gib jemanden Macht und guck was er daraus macht.


So gibt es im Kaufland jetzt Aufpasser, die auf wirklich jedes kleine Detail achten. Zu zweit den Laden betreten? Nix da. Auch zusammen gekommene Family and friends warten gefälligst draußen. Noch absurder wurde es an der Kasse. Da gibt es jetzt einen Zuteiler. Der ruft dir, wenn du an der Reihe bist, die Nummer deiner Kasse zu. Und da hilft es nichts, wenn du das nicht richtig verstanden hast. So geschehen direkt vor mir. Dem armen Mann wurde die Kasse 13 zugeteilt. Er hatte Kasse 10 verstanden. Die war ebenso leer. Und das ist ja heutzutage das Entscheidende. Wir sollen und wollen nicht zusammen an Kassen mit Fremden stehen und uns so aus Versehen diesen Drecksvirus einfangen. Klar soweit. Kasse 10 war also leer. Aber Kasse 13 war gesagt worden und da wird dann auch durchgegriffen. Lautstark. Ab nach Kasse 13, alles wieder runter vom Band der Kasse 10. Hat der Kunde dann auch gemacht. Aber gleich der nächste Kunde in der Warteschlange durfte dann Sekunden später an die leere Kasse 10.


Eigentlich war das schon wieder irgendwie lustig, wie wir Menschen so zu Befehlsempfängern werden. Für Psychologen sicher auch interessant. Ist ja fast so wie ein gesamtgesellschaftliches Experiment, das hier gerade abläuft.


Natürlich sind Maßnahmen wie "Social Distancing" und "Wir bleiben Zuhause" absolut richtig. Zu Hause gibt es ohnehin genug zu tun. Man könnte ja zum Beispiel aufräumen. Ich persönlich bin dabei allerdings noch nicht wirklich weit gekommen. Bei mir hat es gerade dazu gereicht, die Reise-Prospekte wegzuschmeißen. Braucht man wohl nicht mehr dieses Jahr.


Apropos Distancing: Habt ihr schon vom Haustier-Distancing gehört? Ja, auch das gibt es. Der Grund ist einfach: Die draußen stromernde Katze könnte ja gerade beim infizierten Nachbarn gewesen sein. Und schwupps ist man angesteckt. Und die Katze vielleicht mit. Ist auch schon vorgekommen. Also immer schön Abstand zur Katze.


So nun aber genug für heute. Es wird mit Sicherheit ein Update zum Thema von mir geben.


Dann berichte ich euch auf jeden Fall von meinem privaten Friseur-Notstand und den optischen Folgen. 
Teb

Lub teb chaws Yelemees
Daim ntawv qhia txog kev mus ncig Lub teb chaws Yelemees
#corona