Tshaj tawm: 14.02.2023
Tag 5, 01.01.23, Oranje River Rafting Day 3
Ein neues Jahr, keine Vorsätze, aber wie kann ein Jahr, ein Tag schöner beginnen als wieder mal mit dem Sonnenaufgang zu einem Hike zu starten. Wir schnappen unsere Rucksäcke und begeben uns auf den Track, den Cindy gestern bereits erkundet hat. Es geht über verschiedene Gesteinsschichten wieder auf einen kleinen Berg. Der Blick hinab zum Oranje River ist gewaltig und mit der Sonne im Rücken begrüßen wir ein neues Jahr in unserem Leben.
Frühstück nach dem Abstieg, Sachen zusammenpacken, verschnüren und auf geht es in den dritten Tag. Nach einer Stunde auf dem River kommen wir zu einer Diamanten-Mine, die aber seit 14 Jahren nicht mehr in Betrieb ist, da der Besitzer verstorben ist. Wir verlassen die Boote und nach einer Viertelstunde erreichen wir die Mine. Man ließ alle Geräte, Bauteile und Maschinen einfach dort, da ein Abtransport wohl zu teuer gewesen wäre. Und selbst eine „kostenfreie“ Entwendung war wohl über die Jahre zu aufwendig, da fast alles, zwar inzwischen teils verrottet, noch da war.
Wir kehren zurück zu den Booten und begeben uns auf die Suche nach unserem nächsten Übernachtungsplatz … es war aber gerade mal 13 Uhr. Wieder einmal sehr früh und wir denken sofort an den heißen gestrigen Nachmittag zurück. Als wir einen Punkt gefunden haben treffen wir uns zu einer Besprechung mit allen. Wir erkundigen uns, wie weit es morgen noch bis zum Ausstiegspunkt ist. Man sagte uns, noch ungefähr eine Stunde. Mit dem Gedanken hier wieder den ganzen Nachmittag in der Hitze zu siechen, nur um morgen ein kleines Stück weiter zu fahren beschließen wir, fast einstimmig, heute noch zum Ausstieg zu paddeln, uns dort am Nachmittag abholen zu lassen, um dann die letzte Nacht im Growcery Camp zu verbringen.
Nachdem uns in den letzten Tagen die Berge entlang der Ufer ein beeindruckendes Schauspiel boten führt uns der letzte Abschnitt heraus und die letzte Stunde durch fruchtbares Farmland an den Ufern, das durch den Fluss versorgt wird. Es gibt uns einen Einblick in die Landwirtschaft des unteren Oranje.
Wir paddeln an Farmen vorbei bis wir am Nachmittag unseren Ausstiegspunkt, das Norothshama River Resort erreichen. Eigentlich ist dieser Punkt der Ausstieg für die 6-Tages-Tour, wir erreichen ihn nach zweieinhalb Tagen, was uns nochmal deutlich macht, wie schnell der Oranje im Moment fließt. Für die Statistik: Für die 60 km haben wir insgesamt 7 1/2 Stunden gebraucht und sind dabei 490 Meter abwärts gefloatet.
Wir bringen alle Sachen und die Boote zum Parkplatz und treffen uns zu einem wohlverdienten Getränk an der Bar, während Craig und Dumi sich um die Organisation des Rücktransportes kümmern.
Nachdem wir somit schon einen Tag früher wieder ins Camp kommen, entscheiden wir uns, die eigentlich letzte Nacht zu stornieren und dafür 2 Nächte im Canyon Village am Fish River Canyon zu bleiben. Glücklicherweise haben sie noch ein Zimmer frei und wir buchen problemlos online.
Change of plans gehört leider nicht in das Programm von Umkulu, unserem Rafting-Anbieter. Nach endlosen Telefonaten, die Craig und Dumi mit ihren Bossen führten und auch nachdem Sam noch einmal klar zum Ausdruck brachte, wer die Kunden sind, war man nicht imstande, uns heute noch abzuholen, obwohl es nur eine Stunde Fahrt sind. Letztendlich bietet man uns an, dort zu campen und das Abendessen zu übernehmen.
Wir haben nicht wirklich die Wahl und treffen uns in der Lodge zu einem gemeinsamen Abendessen mit anschließender, etwas längerer sehr geselligen Getränkerunde an der Bar und haben viel Spaß mit schönen Geschichten von Craig und Dumi. Am Campingplatz breiten wir anschließend unsere Isomatten und Schlafsäcke aus und beschließen alle, unter freiem Himmel zu schlafen.
Ein sehr ereignisreicher erster Tag des Jahres geht zu Ende und wir freuen uns auf weitere 364 Tage im Jahr 2023.