Tshaj tawm: 27.10.2019
Summer moved on
And the way it goes you can't tag along
Moments will pass
In the morning light I found out
Seasons can't last
And there's just one thing left to ask
Stay
Don't just walk away
And leave me another day
A-HA
180 Tage weit weg von zuhause
24.000 gefahrene Kilometer (davon 16.000 km mit Gypsy)
13.000 geschossene Fotos (bereits abzüglich der gelöschten)
200 gefilmte Videos
16 Blogeinträge
Da das vermutlich eh die meisten nicht mehr lesen werden, kann ich zum Schluss ruhig noch etwas persönlicher werden ;-)
… also, wie geht es einem nach der Heimkehr von einem sechsmonatigen „Abenteuer“ bzw. wie geht es mir dabei?
Der Zwischenstopp auf Island mag geholfen haben, mir einen starken Jetlag zu ersparen, und der Gedanke, nicht direkt nach Hause zu fliegen, sondern noch ein paar aufregende Tage in Island zu erleben, hatte mir den Abschied von Kanada und dem besonderen Jemand, den ich in Toronto zurückließ, etwas erträglicher gemacht. Aber es konnte natürlich nicht verhindern, dass ich zuhause doch einen „Rückkehr-Blues“ bekam. Allerdings eher unbewusst als bewusst, sodass ich ein bisschen brauchte, um zu verstehen, warum ich oft grundlos so schlecht gelaunt war oder vielleicht nicht direkt schlecht gelaunt, sondern irgendwie leer, ruhelos. Nach außen hin erschien es, als sei ich wieder voll und ganz angekommen, aber ein Teil von mir war immer noch weit weg.
Am Anfang war ich noch aufgedreht und glücklich, all die lieben Menschen wiederzusehen, die ich die letzten Monate mal mehr, mal weniger vermisst hatte, und konnte mit Begeisterung meine Geschichten erzählen. Und ich war erstaunt, dass ich mich wieder so gut einfand in mein altes Leben. Aber nach ein paar Wochen ist es plötzlich ganz anders. Und die Fotos anzuschauen tut fast weh, denn ich spüre die Sehnsucht nach all den Orten und die ganzen Erinnerungen strömen wieder auf mich ein. Und ich hatte nicht erwartet, dass mir die Reise wie ein Traum vorkommen würde, wenn ich zurückgekehrt bin. Und dass ich mich immer wieder selbst daran erinnern muss, dass es das nicht war. Dass es wahr ist. Dass ich das alles wirklich getan hab.
Ich habe auf dieser Reise alles erlebt, was ich wollte, und sogar noch mehr. Mit dem meisten davon hab ich überhaupt nicht gerechnet. Es scheint, als hätte ich mir diesen Traum wirklich vollkommen erfüllt. Ja, und jetzt? Ich habe festgestellt, dass es nicht schwer ist, wieder nach Hause zu kommen. Nach ein paar Tagen fühlte es sich auch fast so an, als wäre ich nie weggewesen. Es ist auch nicht schwer, dazubleiben. Aber es ist schwer, damit klarzukommen. Und sich wieder einzufinden in den Alltag. Aber auch das bekomme ich hin. Und mit jedem Tag, der vergeht, wird es leichter.
Es klingt jetzt vielleicht so, als ob ich gar nicht nach Hause zurückkehren wollte. Das stimmt nicht. Ich hatte mich natürlich darauf gefreut. Darauf, meine Familie und Freunde wiederzusehen. Einfach mal wieder für längere Zeit an einem Ort zu bleiben. Meine eigene Wohnung zu haben. Mit einer großen Küche, in der man anständig kochen kann (das hatte ich beim Vanlife am meisten vermisst…) und mit einem Bad, das nicht ein Haufen fremder Leute mitbenutzt. Es hat alles seine Vor- und Nachteile, nicht wahr ;-)
Ja… mehr gibt es momentan nicht mehr zu sagen… Nur eines vielleicht: falls es den ein oder anderen noch interessiert, was aus meiner mal erwähnten Liebesgeschichte geworden ist… – eine Fernbeziehung ;-) Auch deshalb sind meine Gedanken natürlich noch so oft in Kanada.
Tja, das war dann jetzt das Ende dieses Blogs. Es hat mir wirklich Spaß gemacht ihn zu schreiben, und ich hoffe, euch hat es Spaß gemacht ihn zu lesen! Ich hab ja von den meisten von euch immer wieder Feedback erhalten – vielen Dank dafür! Das hat mich dann immer motiviert weiterzuschreiben. Und damit dieser letzte Eintrag auch ein paar Fotos enthält, hab ich hier noch welche eingefügt, die ich bisher nicht unterbringen konnte.