Tshaj tawm: 08.01.2023
06.09.22
Bei trübem Wetter laufen wir nach dem Frühstück zum Löwendenkmal, das nur wenige hundert Meter von unserem Hotel entfernt liegt.In einen Sandsteinfelsen gehauen stellt dieses monumentale Kunstwerk von 10x6m einen sterbenden Löwen dar.Es erinnert an die 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen Schweizergardisten.
Um 11h besteigen wir einen kleinen Bummelzug, der 45min mit Audioerklärungen durch Luzern fährt. Ein schöner Überblick über die Stadt mit 83.000 Einwohnern, die deutlich größer wirkt.
Im Anschluss laufen wir zu Fuß einen Stadtrundgang, der in einem Ortsprospekt beschrieben ist. Natürlich darf der Blick von allen Seiten auf die Kapellbrücke (von 1365) mit ihrem achteckigen Wasserturm nicht fehlen.
Der Wiederaufbau des beim Brand 1993 beschädigten Teils war deswegen originalgetreu möglich, weil man bei einer Renovierung etwa 30 Jahre zuvor alle Bestandteile katalogisiert hatte und daher gut nachbauen konnte.
Verloren waren allerdings sehr viele der aus dem 17. Jahrhundert stammenden 3eckigen Gemälde im Giebel der Brücke.
Aber wir erfreuen uns auch an vielen schönen Brunnen, Hausfassaden, Plätzen und alten Ladenschildern.
Die Stadt am Vierwaldstättersee hat auch einen nicht unwesentlichen Teil entlang des Flusses Reuss, dem Abfluss des Sees.
Natürlich darf auch nicht der Weg entlang der 870m erhaltenen Museggmauer, der Stadtmauer mit ihren weithin sichtbaren neun Türmen, nicht fehlen.
Dieses Bauwerk ist im Mittelalter ein Projekt über mehrere Jahrzehnte gewesen, das etwa um 1370 begonnen und spät im 15. Jahrhundert beendet wurde. Die Mauer ist um 9m hoch und vier der Türme können besichtigt werden.
Sehr nett in Luzern sind viele Bänke und bunte Stühle, die überall stehen und von der Stadt gesponsert wurden. Die Beschriftung "Plauderbänkli" gefällt uns besonders gut 🙂
Als es anfängt zu regnen und zu gewittern, sind wir unmittelbar beim Hotel, schnappen uns Schirme und laufen weiter, um etwas zu essen zu finden. Ein Snack und ein Cappuccino - und schon sind wir zum Bahnhof unterwegs, da Jutta heute gegen 17h zum Bodensee fährt.Diese Woche war so beeindruckend und die nächste Reise in die Schweiz ist schon im Kopf.
Ein letzter Spaziergang durch die Altstadt und entlang der Promenade - nun mit schönem Abendlicht - und dann heißt es packen.
Am Ende dieser Woche sind wir "angefixt" und Schweiz-Fans geworden. Der Nimbus des Teuren hat sich relativiert, da man in den allermeisten Fällen einen sehr guten Gegenwert erhält. Dinge, die uns zumeist in Deutschland stören, sind hier nicht oder beileibe nicht in der Ausprägung wie in Deutschland vorhanden. Wir haben ein sauberes Land mit einer funktionierenden Infrastruktur, durchgehend netten, freundlichen und zugewandten Menschen erlebt. Irgendwie ist dies schon so wohltuend, dass wir am Ende der Reise meinten, dass die Schweiz nicht per se teuer ist, sondern man hier für sein Geld mehr Gegenwert kriegt, als in Deutschland. Nicht nur an Material, sondern an Qualität und Service.Unsere Reiseroute war ein Vorschlag von Ekkehard, dem wir unendlich dankbar sind für unsere Erlebnisse auf dem Bernina Express über die Alpen, die unglaublich tolle Seefahrt auf dem Vierwaldstättersee und die Fahrt aufs Stanserhorn. Dazu manch leckeres Fläschchen Wein, leckere schweizer Snacks und zum Abschluss noch eine Bündner Nusstorte zur Erinnerung.Die gesamte Reise - mit Ausnahme von 15min Busfahrt nach Stans ist mit der Bahn erfolgt. Alleine diese Art des Reisens ist in der Schweiz herrlich entspannend und die beste aller Möglichkeiten.Wir kommen wieder! Versprochen 🙂