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Even more little animals big and small

Tshaj tawm: 08.03.2019

(BH) Nach unserem sehr beeindruckendem Aufenthalt im Botlierskop Private Reserve ging die Fahrt weiter nach Knysna an der Garden Route. Grün ists hier - deshalb wohl auch Garden Route. Aber vor 2 Jahren gab es ein verheerendes Buschfeuer in der Gegend und man sieht immer noch weite Teile verbrannt und reihenweise verkohlte Baumstämme. Knysna selbst ist ziemlich bizarr, fand ich. Zum einen gibt es den "Stadtkern", der sich rund um die Waterfront erstreckt. Die Waterfront selbst ist eine kleine Passage mit Souvenirläden und Restaurants, wo hauptsächlich Weiße und Touristen flanieren. Drum herum gibt es die regulären Läden - hier findet man hauptsächlich Schwarze. Darüber hinaus sind über Brücken mehrere Halbinseln angeschlossen, die von Kameras überwacht werden. Hier ist der wohlhabende Weiße unter seinesgleichen. Da wäre zum Beispiel Leisure Island mit akkurat gestutztem Rasen und blühenden Hecken umsäumten Villen, einem Golfplatz ums Eck und einem blütenweißen Sandstrand, wo hautpsächlich Rentner freundlich grüßend ihre Hunde Gassi führen. Stacheldrahtzäune und Mauern um die Häuser wie sonst üblich braucht es hier nicht. Der Zugang ist ja wie gesagt videoüberwacht, wobei ich nicht genau weiß, ob und was das bringen soll.

Dann wäre da Thesen Island, ebenfalls kameraüberwacht - eine Aneinanderreihung von weißen Bungalows, einer Shoppingzeile (dominiert von Immobilienmaklern) und einer Restaurant-Plaza, die an einem Samstag Abend fast ausgestorben war und eher an eine Las Vegas Kunstkulisse erinnert hat.

Unsre Unterkunft war bei The Heads, auch direkt am Meer bzw. an der wunderschönen Lagune gelegen - nicht ganz so posh, aber auch eher gehoben. Superschön, keine Frage. Man konnte ewig weit in feinstem Sand ins Meer wandern, es gab Kajaks und SUPs zur freien Benutzung und wir haben einfach ein bißerl in unserer Blockhütte abgehangen. Aber der Ort war sehr sehr merkwürdig und dieses Aufbauen von "Parallel-Welten" macht einem ein sehr flaues Gefühl. Wohin soll das führen? Das Ende der Apartheit war 1994. Die Fortschritte sind aus meiner Sicht marginal.

Nach Knysna gings weiter in den Dschungel. Der Johann hat wieder mal eine 1a Unterkunft aufgetan (meine Güte, was gibt es hier für irrsinnig schöne und individuelle Bleiben für echt kleines Geld!) mit dem wundervollen Namen "Moon Shine on Whiskey Creek" und zwar bei einem wie sich herausstellte Schwaben. Kanadische Blockhütten mit Gaudí inspirierten Badezimmern mitten im afrikanischen Wald. Ich glaub, der Johann hat nur was von Whiskey gelesen und das Ding war gebucht. Leider gabs keinen. Whiskey Creek heißt der "Fluß" (momentan eher ein Rinnsal) in einem kleinen Tal in der Nähe und da sind wir auch tapfer mit den Jungs hingewandert. Leoparden hamma leider keine gesehen, aber einen drohnenähnlichen Käfer, einen Heuschreck so groß wie ein Dackel und Frösche zur großen Freude der Kids. War aber echtes Dschungel-Feeling - sehr coole Vegetation hier. Am Nachmittag gabs dann noch einen Plansch-Ausflug ins Nature's Valley - wieder eine traumhaft schöne Lagune mit dem tosenden Meer dahinter. Getoppt wurde der Tag mit einem exzellenten Abendessen bei Enricos Restaurant mit Blick auf den Indischen Ozean und kleiner Delfin-Showeinlage. Oh Mann, was für ein Leben!

Nach 2 Nächten und 2 vom Johann todesmutig erschlagenen Rainspiders (googelt die mal - zum Fürchten) sind wir dann - Gott sei Dank - wieder weitergezogen, diesmal Richtung Addo Elephant Park. Auf der Hinfahrt haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp im Tsitsikamma Nationalpark eingelegt, um uns den Turi-Hotspot Storms River Mouth Hängebrücke anzuschauen. Wir waren früh dran, also vor den ganzen Reisebussen, was wirklich sehr zu empfehlen ist. Eigentlich wollten wir dann nur noch einen kleinen Schlenker zum Lookout machen, was sich als wahre Bergtour herausstellte. Der Johann mitm Jonah aufm Buckel, der Elias wie a Berggoaß geklettert, ich elfengleich hinterhergestolpert. Und dann wieder runter!! Meine Güte, das war echt steil und ned ohne. A bisserl Nervenkitzel muß halt immer sein.

Jetzt sind wir also in der Nähe vom Addo Elephant Park in einer wieder sehr schönen Bleibe mit Riesengarten (meine zweite Buchung: Volltreffer! Puh...). Bei Ankunft vorgestern hatte es sage und schreibe 43 Grad. Ich dacht, ich bin im Schneeanzug beim Bikra Yoga.Am Tag drauf dann kleiner Temperatursturz auf 26 Grad und heute schiffts bei 16 Grad. Nix für Wetterfühlige hier... Gestern war ma im Park auf Löwenjagd. War leider nix, aber viele viele Elefanten, noch mehr Warzenschweine (der Johann meinte zurecht, der Park müsste Addo Warzenschwein Park heißen, aber klingt halt ned sooooo geil), Zebras, Kudus, Strauße, Wasserbüffel... mei, wenn man so verdorben ist wie wir und schon mit Hippos und Nashörnern gefrühstückt hat, ist der Kitzel nimmer so groß. Aber war trotzdem sehr schön, vorallem weil man ja selber durchfahren kann (Johann, Elias und Jonah im Wechsel), Fernglas im Anschlag und sich wie ein Großer fühlt, wenn man was entdeckt. Der Elias hatte hier im Guest House noch eine kleine Urlaubsliebelei mit der Matilda (3 Jahre) aus München. Aber das eigentliche Highlight hatten wir heute morgen und das berichtet der Johann im nächsten Eintrag.

Teb

#knysna#dschungelcamp#tsitsikamma#stormsrivermouth#addoelephantpark