प्रकाशित: 11.03.2019
Am Silvestertag 2018 fuhren wir mit der Fähre nach Buenos Aires. Wir hatten uns vielerorts erkundigt, wo man in BA am besten den Silvesterabend verbringt, und alle Leute sagten uns unisono, dass es keine grosse Sause gäbe, jeder bleibe zuhause und feiere mit seiner Familie. Das konnten wir fast nicht glauben, irgendwo musste doch in dieser riesigen Stadt (sie nennen es immerhin das New York von Südamerika) irgendetwas los sein zu Neujahr. Unserem Instinkt und einigen vagen Hinweisen aus dem Internet folgend, machten wir uns abends auf in Richtung Puerto Madero, wo wir hofften, dass dort doch noch etwas los sein könnte. Immerhin mussten ja auch alle die Touristen, die in der Stadt waren, irgendwo etwas essen und feiern, oder nicht?
Die alte Hafenanlage war früher kein besonders attraktives Viertel, gilt heute aber als neuestes und unkonventionellstes der 48 Stadtviertel von BA. Zwischen ehemaligen Lagerhallen kann man entlang des Kanals bummeln, die blendend weisse und um 90° drehbare Fussgängerbrücke Puente de la Mujer bewundern und in den verschiedenen Restaurants essen. In den alten Hafenbecken liegen ausserdem zwei alte Schiffe (ein Segelschiff und ein Kriegsschiff) vor Anker, die zu Museen umfunktionert wurden. Die Museen haben wir zwar nicht besichtigt, trotzdem geben die beiden Schiffe schöne Fotomotive im Kontrast zu den modernen Hochhäusern im Hintergrund ab.
Tatsächlich sind wir mit unserem Instinkt richtig gelegen, das Volk versammelte sich definitiv in Puerto Madero, um das neue Jahr zu begehen. Es herrschte dort gar eine regelrechte Völkerwanderung. Es gab zwar keine offizielle Veranstaltung, aber die Leute waren da, assen in den Restaurants und schlenderten mit oder ohne Campingstühle, Mate-Equipment und Kühlboxen durch die Hafenanlage. Eingedeckt mit Rum und Cola eroberten wir zunächst einmal eine Bank entlang des Weges und beobachteten ein wenig die Leute. Als es später am Abend wurde, stellten wir fest, dass die Menge begann in dieselbe Richtung zu strömen. Auf Nachfrage sagten uns einige, dass es weiter vorne Musik geben würde. Also folgten wir mal der Masse und landeten just bei der Puente de la Mujer, wo sich offenbar die „Kernzone“ des Geschehens befand. Die Outdoorbar hier spielte tatsächlich laut Musik und inzwischen hatten sich so viele Leute hier versammelt, dass es schon unangenehm voll war und es kaum mehr ein Durchkommen, geschweige denn einen Platz gab, wo man sich hinsetzen konnte. Das war uns dann doch etwas zuviel des Guten und wir suchten uns neuerlich ein Plätzchen etwas Abseits der grossen Masse. Dort kamen wir bald ins Gespräch mit 2 Bolivianern, die hier in BA arbeiteten und deren beiden frisch-aufgegabelten brasilianischen weiblichen Bekanntschaften die hier im Urlaub waren. Bald tauschten wir untereinander Bier, Rum und Champagner aus und hatten es sehr lustig mit unserem „Portugnol“. Bald war der Zeitpunkt gekommen, es war Mitternacht. Wie in Europa begrüssen auch die Latinos mit ausgiebigem Feuerwerk, vielleicht sogar noch ein weniger ausgiebiger. Fast eine Stunde lang wurde überall geballert und geböllert. Es war sehr interessant, Teil des Schmelztiegels der Kulturen an diesem Ort zu dieser Zeit zu sein. Unweit von uns assen die Menschen Weintrauben, wie wir es auch in Mexiko am letzten Neujahr gemacht hatten. Eine ecuadorianische Familie neben uns verbrannte eine Art Wodoo-Puppe und erklärte uns, dass dies ein Brauch in Ecuador sei. Nach überschwänglichem sich-umarmen und sich-beglückwünschen mit völlig Fremden nach allen Seiten genoss man weiterhin noch etwas das Feuerwerk, trank gemeinsam und quatschte. Irgendwann begann sich die Menge etwas zu lichten, und auch wir machten uns langsam auf den Weg durch den Hafen zurück zum Hotel, welches zum Glück ziemlich in der Nähe lag. In dieser Nacht ein Taxi in BA zu erwischen, gleicht nämlich einem Albtraum, davor wurden wir mehrfach vorgewarnt.
Am ersten Januar glich BA einer Geisterstadt. Die Strassen waren menschenleer, alles hatte geschlossen, niemand war draussen unterwegs. Niemand ausser ein paar wenigen Touristen, die mit ihren Fotokameras die Strassen unsicher machten. Angesichts unseres Rum-Konsums der letzten Nacht hatten wir allerdings nicht gerade sehr viel Lust auf Sightseeing und blieben daher grösstenteils im Hotelzimmer liegen. Zum Glück hatten wir uns tags davor mit ausreichend Vorräten eingedeckt, so dass es uns an nichts fehlte. Wir waren sogar ausgerüstet mit Alcaselzer. Lustigerweise bekommt man das in Argentinien gleich im Combo-Pack: eine Portion Alcaselzer zusammen mit einer Kopfschmerztablette für etwa 1.20 Fr. Das Hangover-Survival-Kit sozusagen.
In Buenos Aires setzten wir uns intensiv mit dem Thema Tango auseinander. Buenos Aires und Montevideo streiten sich darum, wer den Tango erfunden hat. Fakt ist, dass der Tanz in den Hafenvierteln bei den Arbeitern, Einwanderern und in Bordellen seinen Ursprung hat, und in der angesehenen Oberschicht zunächst als verkommen und anrüchig galt. Erst als der Tanzstil in Europa populär wurde, wurde er auch mehr und mehr an seinen Herkunftsorten salonfähig.
Zunächst einmal wollten wir das Tangomuseum besuchen. Allerdings war dieses zu. Wir kamen mehrere Male vorbei, aber immer war es geschlossen. Der Ladenbesitzer von nebenan meinte, die hätten wohl wegen Neujahr Ferien. Aber wir kamen auch später nochmals vorbei, wir waren nämlich ziemlich lange in Buenos Aires, aber der Zustand des Museums blieb unverändert. Natürlich hätten wir uns dann in den Hintern beissen können, dass wir nicht das Tangomuseum in Montevideo besucht hatten. Als kleine Bemerkung am Rande ist noch zu erwähnen, dass sich gleich angrenzend zum Tangomuseum das offenbar weltberühmte Cafe Tortoni. Ob man es sich allerdings wirklich antun will, dort einen Cafe zu trinken, ist allerdings fraglich, jedesmal als wir dort vorbeikamen, reichte die Warteschlange bis weit auf die Strasse hinaus. So gut kann also kaum ein Kaffee sein, dass sich diese Mühe lohnt, daher liessen wir es sein.
Die meisten Touristen besuchen in Buenos Aires eine Tangoshow. Entsprechend sind das meist reine Touri-Spektakel mit inbegriffenem Abendessen für absolut horrende Preise. Wir entschieden uns daher, eine Show im Kulturzentrum Centro Cultural Borges zu buchen, welches sich im obersten Stockwerks des grossen Einkaufszentrums Galerias Pacifico befindet. Die Show findet in einem kleinen aber heimeligen Saal statt, Abendessen gibt es keines, dafür kostet der Spass nur 25 Fr statt 100-200. Die etwa 1.5-stündige Vorführung stand den teuren Alternativen mit Sicherheit in nichts nach, es gab eine Live-Band, einen wirklich fabelhaften Sänger und unzählige Kostümwechsel der Tänzer. Sogar der Sänger hatte bei jedem Auftritt einen neuen Anzug in anderer Farbe oder anderem Stil an. Es war ein wirklich sehr schöner Abend und wir haben die Show wirklich gemocht. Leider durfte man keine Fotos machen.
Aber auch überall sonst in BA kann man
sich Tangotänzer anschauen. An jeder Strassenecke und besonders an
den touristischen Hotspots gibt es Tanzpaare, die für ein paar Pesos
ihr Können unter Beweis stellen.
Natürlich hatte uns der
Ehrgeiz gepackt, und wir wollten auch selbst einmal das Tanzbein
schwingen. Im gleichen Kulturzentrum buchten wir also eine
Schnupperstunde für Anfänger und fanden uns dann eines Vormittags
in einem Tanzraum wieder, um zusammen mit anderen Tanzpaaren eine
Einführung ins Tangotanzen zu bekommen. Das hat wirklich sehr Spass
gemacht.
Um die Tango-Erfahrung abzurunden, wollten wir auch noch eine Milonga besuchen. Als Milongas werden Tanzveranstaltungen bezeichnet, die täglich und überall in BA stattfinden. Wenn man Tango tanzen will, kann man das also jederzeit und überall in der Stadt tun. Oftmals gibt es vor der eigentlichen Sause noch einen kurzen Einführungskurs für Anfänger. Es gibt sogar eine Website, wo man nachschauen kann, wo wann was gerade stattfindet. Wir entschieden uns für eine Open-Air-Milonga am Plaza Barrancas de Belgrano, die jeweils Freitag und Samstag Abends stattfindet. Wir waren ein wenig zu früh beim Park und entschieden uns daher, noch ins nahegelegene China-Town von BA zu gehen, um etwas zu essen. Überraschenderweise macht der hier übliche (und manchmal ziemlich nervtötende) Brauch der Siesta offenbar auch vor den Chinesen nicht halt, jedenfalls wollte uns zu dieser Tageszeit niemand etwas zu essen verkaufen, so dass wir letztendlich bei MacDonalds landeten. Pünktlich zur angegebenen Zeit fanden wir uns dann beim grossen Pavillon im Park ein, waren allerdings die einzigen dort, abgesehen von ein paar herumhängenden Obdachlosen. Allerdings sass ein Mann mit einem Laptop und einer Musikbox dort, das sah doch immerhin schon ziemlich vielversprechend aus. Wir erkundigten uns nach der Milonga, und tatsächlich, er war der Veranstalter und auch der Tanzlehrer des Einführungskurses. Nur wenige Minuten später kamen noch eine belgische Familie und 2 Frauen aus Holland dazu, die sich ebenfalls scheu nach dem Tanzkurs erkundigten. Zum Glück, denn in der Gruppe machte die ganze Sache gleich viel mehr Spass und man kam sich auch nicht so blöd vor, da uns natürlich alle Leute, die im Park vorbeikamen, inklusive der Obdachlosen, bei den unbeholfenen Tangoschritten beobachteten. Der Kurs dauerte 2 Stunden und als es gegen das Ende ging, trudelten tatsächlich nach und nach mehr Leute ein, die ebenfalls begannen um uns herum zu tanzen. Als es dunkel geworden war, war der Pavillon voll. Jung und alt war gekommen, Singles und Paare, um gemeinsam Tango zu tanzen. Es war eine wunderschöne Atmosphäre, so im Park unter freiem Himmel. Als dann die wirklichen Könner aufgetaucht waren, räumten wir das Feld und genossen es stattdessen, den Menschen zuzuschauen. Ganz herzig war ein altes Ehepaar, gefühlte 150 Jahre alt, konnten kaum mehr die Treppe zum Pavillon hinaufsteigen und mussten sich gegenseitig stützen und am Geländer festhalten. In den besten Sonntagskleidern waren sie gekommen, und obwohl sie nicht mehr so flink waren wie die anderen, und auch in Sachen ausgefallene Figuren wohl nicht mehr mithalten konnten, tanzten sie gemeinsam inmitten der Leute, als wären sie die Einzigen auf der Tanzfläche und als hätten sie nie etwas anderes getan.
Der Abend hat uns wirklich sehr gefallen, es war sehr schön, dieses Zusammentreffen von allen möglichen Menschen mit einer gemeinsamen Leidenschaft, mitten in der Öffentlichkeit. Alles was es brauchte, war jemand mit einem PC und einer Musikbox, der die Sache auf die Beine stellte. Und dafür von den Anwesenden etwas Trinkgeld bekam. Bei uns ginge das ja gar nicht, jedenfalls nicht ohne entsprechende Bewilligung der Behörden und Berücksichtigung der Nachtruhe.
Ich muss sagen, Tango gefällt mir. Natürlich lernt man in 2 Einführungsstunden nicht besonders viel, ausser dass man einen kleinen Einblick bekommt, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, zuhause auch mal einen Tangokurs zu besuchen. Was ich aber im Gegensatz zum Salsa bisher bei jeder Tanzart, die wir ausprobiert haben, vermisse: beim Salsa lernt man erstmal den Grundschritt und 1-2 Drehungen und Figuren und schon kann man damit auf einer Party ein ganzes Lied durchtanzen. Beim Tango kann man das definitiv nicht, da es keinen eigentlichen Grundschritt gibt. Wenn man nicht mehrere verschiedene Figuren kann, kann man eigentlich gar nichts tanzen. Für blutige Anfänger gibt der Stil also erstmal noch nicht viel her, vom Spassfaktor her, man braucht da zu Anfang etwas Durchhaltewillen.
Natürlich befassten wir uns in BA auch mit einer Ikone Argentiniens: Evita.
Eva Peron wurde 1919 in Los Toldos als uneheliches Kind geboren und wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Mit 15 Jahren ging sie nach BA, wo sie als Model, Radiomoderatorin und später als Filmschauspielerin arbeitete. Sie verliebte sich in den Arbeitsminister Juan Peron und heiratete in schliesslich. Nach der Heirat änderte sich ihr Name zum allgemein bekannten Namen Maria Eva Duarte de Peron. Kinder hatte das Paar keine. Evita unterstützte ihren Mann massiv im Präsidentschaftswahlkampf 1946. In ihrer wöchentlichen Radiosendung hielt sie populistische Reden, in denen sie die Armen aufforderte, Perón zu unterstützen. Obwohl sie durch ihre Radioerfolge recht wohlhabend wurde, betonte sie immer wieder ihr eigenes Aufwachsen in Armut, damit sich die Unterschichten mit ihr identifizieren konnten und um zu zeiten, dass sie eine von ihnen sei. Als Juan Perón im Februar 1946 zum Präsidenten Argentiniens gewählt wurde, begann Evita ihr soziales Engagement für die Descamisados („Hemdlosen“) und wurde ihre Heldin. Die Angehörigen der Arbeiterklasse verehrten Evita, dagegen wurde sie von Argentiniens reicher Elite gehasst. Sie gründete die Eva-Peron-Stiftung und eine Frauenorganisation, um den Armen zu helfen und sich für die Rechte der Frauen einzusetzen. Frauen waren in Argentinien politisch quasi inexistent und konnten über die politische Situation des Landes nicht mitbestimmen. Mit Evitas Einfluss auf ihren Mann Juan Domingo Perón wurde Frauen 1947 das Wahlrecht zugesprochen. Ab 1949 wurde Evita die einflussreichste Person Argentiniens, trotzdem nahm sie nie ein öffentliches Amt ein. Am 26.Juli 1952 starb Evita im Alter von nur 33 Jahren an Gebährmutterhalskrebs.
Zuerst besuchten wir das Evita Museum in BA. Das Museum ist zwar nett gemacht, stellt Kleider und Habseligkeiten von ihr aus, ist aber sehr oberflächlich und gibt „nicht viel Fleisch am Knochen“ her. Zufälligerweise hatten wir uns am Abend zuvor im Internet eine Dokumentation über Evita angesehen, zum Glück kann man sagen, denn das Museum geht nicht wirklich auf Details aus der Geschichte der Frau ein. Beispielsweise gibt es zu den Umständen ihres tragischen Todes überhaupt keine Informationen und auch ihr politischer Einfluss und ihre Erfolge werden nur unzureichend gewürdigt.
Anschliessend fuhren wir zum Cementerio
de la Recoleta, wo Evitas Grab zu finden ist. Tatsächlich zählt der
Friedhof zu den Hauptattraktionen von BA und jeder der hierher kommt,
will auch das Grab von Eva Peron besuchen. Umso überraschender ist
es, dass es keinerlei Wegweiser zum Grab in der riesigen Anlage gibt,
welches sehr unscheinbar inmitten vieler Mausoleen liegt.
Mittlerweise gibt es aber in jedem Reiseführer genaue Beschreibungen
wo es zu finden ist, es gibt Wegkarten, ja sogar in Jörgs
heissgeliebten MapsMe-App ist der Ort genau eingezeichnet.
Tatsächlich handelt es sich bei diesem Friedhof um eine wirklich
beeindruckende Totenstadt. Imposante Statuen und Marmormausoleen
gibt es zu sehen, teilweise sind die Gräber überaus prunkvoll.
Ehemalige Präsidenten, Kriegshelden, Politiker und die Reichen und
Berühmten haben es hinter die Mauern dieses Friedhofs, der mitten im
geschäftigen Stadtviertel liegt, geschafft.
Natürlich kamen wir auch am Casa Rosada an der Plaza de Mayo vorbei, von wo aus Evita ihre bekannten Reden hielt. Leider konnten wir nicht an einer Führung teilnehmen, da man sich für eine solche anmelden musste, und alles schon ausgebucht war, während wir dort waren.
Unterhalb des Casa Rosada wurden bei Ausgrabungen die Überreste der Fuerte Viejo freigelegt, zu welchen man im Museo Bicentenario Zugang hat. Das Untergrundmuseum liegt in den Backsteingewölben des alten Zollgebäudes. Die verschiedenen Ausstellungsräume widmen sich verschiedenen Epochen der turbulenten Polit-Geschichte Argentiniens. Zu allen Abschnitten werden auf Bildschirmen Filme auf Spanisch gezeigt, so dass man ausnahmsweise mal nicht stundenlang komplizierten Text lesen muss. Trotzdem ist das Museum ohne Vorkenntnisse der jeweiligen geschichtlichen Aspekte nicht gerade leichte Kost.
Ein weiteres Stadtviertel, welches die Besuchermassen anzieht, ist La Boca. In dem Arbeiterviertel wohnen hauptsächlich Einheimische. Im 19. Jh wurde La Boca Heimat vieler spanischer und italienischer Einwanderer, die in den Konservenfabriken und Lagerhäusern Arbeit fanden. Nachdem sie die Frachtkähne aufgemöbelt hatten, spritzen die Hafenbewohner die übriggebliebene Farbe auf die Wellblechwände ihrer Häuser, was La Boca später ungeahnten Ruhm verschaffte. Die bekannteste Strasse ist El Caminito. Wenn es früher hier sicher sehr schön gewesen sein muss, ist es heutzutage aber zu einer reinen Touristenfalle verkommen. Der Ort ist überschwemmt mit Besuchern, es ist gar nicht mehr möglich, ein Foto von den farbigen Häusern zu machen, ohne ganze Heerscharen von Ausländern auf dem Bild zu haben. Ausserdem ist die Strasse von Marktständen gesäumt, deren Besitzer einem irgendwelches Zeug andrehen wollten. Oder irgendwelche sonstigen komischen Gestalten, die einem irgendwas aufschwatzen wollen. Jörg und ich assen dort etwas kleines zu Mittag, drehten die übliche Runde, hatten es dann aber schnell mal gesehen.
Unweit von El Caminito liegt La Bombonera, das Fussballstadion des Vereins Boca Juniors. Bitte nicht schon wieder ein Fussballstadion, könnte man denken, angesichts der mehr als langweiligen Erfahrung in Montevideo. Allerdings hatte gerade wenige Tage bevor wir nach BA kamen im Rahmen des Finals der Lateinamerikanischen Champions League ein Derby zwischen den verfeindeten Mannschaften Boca Juniors und River Plate in BA stattgefunden, bzw hätte stattfinden sollen. Einer der Mannschaftsbusse wurde im Vorfeld des Spiels von Fans des Gegners angegriffen, sogar Spieler wurden verletzt, weshalb das Spiel abgesagt wurde. Tatsächlich wurde das Spiel einige Wochen später in Europa wiederholt, da man mit extremen Ausschreitungen gerechnet hat, wenn der Match in BA stattgefunden hätte. Tatsächlich hatte man sogar überlegt, das Spiel ganz ausfallen zu lassen, aber man hatte Angst, dass es zu einer regelrechten Revolution kommen würde! Diese ganze Geschichte hatte uns dann doch neugierig gemacht, die Leidenschaft der Argentinier für Fussball ist ja bekannt, aber geht das wirklich so weit? Nun, schon mal die Lage des Stadions ist sehr eindrücklich, es liegt nämlich wirklich inmitten des Stadtviertels. Im Stadiongebäude befindet sich das Museo de la Pasion Boquense. Verschiedene Eintrittspakete sind erhältlich, nebst dem Museumseintritt kann man noch geführte Touren durch das ganze Stadion inklusive der Umkleidekabinen buchen. Das war für uns dann aber doch etwas zu viel des Guten, wir entschieden uns für den Standardeintritt, bei dem man lediglich auf eine Tribüne rausgehen kann, um einen Blick in „La Bombonera“ zu werfen. Das Museum ist für Nicht-Fussball-Fans zwar auch nicht gerade umwerfend, aber doch um einiges unterhaltsamer gestaltet als das in Uruguay. Es gibt Informationen zur Entstehung des Stadtviertels und des Fussballvereins, verschiedene Erinnerungsstücke, Trikots und Pokale werden ausgestellt, auf interaktiven Bildschirmen kann man Informationen zu allen je zum Club gehörigen Spielern herauslesen und man kann in verschiedenen Säälen Filmchen mit alten Spielen bzw. den bedeutendsten Toren daraus anschauen. Besonders geblieben ist mir der Werbefilm, der innerhalb eines überdimensionalen Fussballs gezeigt wurde. Dem Macher dieses Films muss ich wirklich ein Lob in Sachen Marketing aussprechen. Der Film war so mitreissend gemacht, mit dramatischer Musik untermalt und wirkte mit so viel Energie und Leidenschaft auf mich, dass ich danach total Lust hatte, mir hier ein Fussballspiel anzusehen. Ganz ehrlich. Ich. Ein Fussballspiel. Als dann aber der Teil kam, wo man sich das Stadion von innen ansehen konnte, verebbte meine anfängliche Euphorie schnell wieder, angesichts der Tatsache, dass mir wieder bewusst wurde, dass es auch hier nur darum geht, dass 22 Typen einem Ball nachrennen und sich die Fans im Anschluss daran gegenseitig die Köpfe einschlagen. Also nein, doch kein Fussballspiel. Aber wirklich, Kompliment an den Filmemacher.
Einen weiteren Tag verbrachten wir im
Stadtviertel San Telmo. Sonntags findet dort der Antiquitätenmarkt
rund um die Plaza Dorrego statt. Früher einmal hat man dort sicher
sehr spezielle Schnäppchen finden können, heute ist die Sache eher
zu einem Tourispektakel verkommen und es gibt hauptsächlich
Touri-Plunder zu kaufen.
Viel interessanter war der Besuch des
Zanjon de Granados, wobei es sich um eine archäologische Stätte
inmitten der Stadt handelt. Der Besuch führt einen in die
Vergangenheit von Buenos Aires zur Zeit um 1730. Zwischen diesem Jahr
und 1865 wurden eine Reihe alter Tunnel, Abwasserkanäle und
Zisternen über einem kleinen Fluss, der den ursprünglichen
Stadtkern flankierte und in den Rio de la Plata führte, gebaut,
umgebaut und wieder zerstört. Im 19 Jh., als San Telmo als
Nobelviertel galt, war das historische Gebäude, in welchem sich
heute das Museum befindet, im Besitz einer wohlhabenden spanischen
Familie. Gegen Ende des 19. Jh. brach in der Region eine schreckliche
Gelbfieberepidemie aus, welche die Einwohnerzahl von Buenos Aires
massiv dezimierte. Die wohlhabenden Einwohner verliessen fluchtartig
San Telmo, welches zu dieser Zeit viel näher beim schmutzigen Rio
Plata und beim Hafen lag, und zogen ins Stadtviertel Recoleta um. San
Telmo wurde nach und nach Heimat von armen Hafenarbeitern und
Einwanderern. Das historische Gebäude wurde in eine Mietskaserne
umgewandelt, bauliche Veränderungen wurden vorgenommen, die
Wassergräben wurden vergessen.
Ein privater Investor kaufte schliesslich das Grundstück mit der Absicht, eine Tiefgarage zu bauen. Während der Aushubarbeiten wurde 1985 schliesslich die Anlagen wiederentdeckt. Der Investor liess daraufhin von seinem Bauvorhaben ab und gab Ausgrabungsarbeiten auf seine eigenen Kosten in Auftrag, um diese bedeutende Stätte zu freizulegen und zu bewahren. Nach wie vor ist das Museum in privatem Besitz. Trotz des Eintrittsgeldes, welches für den Besuch gezahlt werden muss, wird der Besitzer wohl kaum je eine Rendite aus seiner massiven Investition schlagen können.
Ein weiterer spannender Exkurs in die Argentinische Geschichte führte uns in die Escuela de Mecanica de la Armada (ESMA), eine Ausbildungseinrichtung der argentinischen Marine, die sich im Stadtteil Belgrano befindet. Während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 wurde eines der Gebäude der Schule in ein Geheimgefängnis für politische Gefangene umgewandelt, eines von vielen im ganzen Land. Etwa 5000 Menschen wurden dort gefangen gehalten, gefoltert und anschliessend zum grössten Teil ermordet. Die meisten der Opfer wurden ohne Rechtsgrundlage in Nacht-und-Nebel-Aktionen entführt und galten als „Desaparecidos“ (Verschwundene), niemand wusste über deren Verbleib Bescheid. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen sollen nur rund 200 der Inhaftierten die Gefangenschaft überlebt haben. Nach späteren Aussagen von Militäroffizieren wurden viele der Inhaftierten auf sogenannten Todesflügen heimlich zum Militärflughafen geschafft, betäubt und anschliessend nackt aus Flugzeugen über dem Rio de la Plata oder dem Atlantik abgeworfen.
Alles geschah heimlich, mitten in der Stadt, mitten in der Militärschule während dort der normale Betrieb weiterging, die Bevölkerung bekam davon nichts mit. Auch die Gefangenen sollten nicht wissen, wo genau sie sich befanden. Trotzdem berichteten Überlebende, dass sie anhand der Geräuschkulisse, unter anderem anhand des Lärms der Strasse und der Geräusche aus dem nahen Fussballstadion von River Plate erahnten, dass sie sich mitten in der Stadt befanden. Sogar Kinder wurden dort geboren, sie wurden von den Müttern getrennt und an fremde Familien abgegeben, nachdem die Mütter „beseitigt“ worden waren. Von einem einzigen Kind weiss man, dass es zu seinen Grosseltern gegeben wurde, zusammen mit einem erzwungenen Brief der Mutter, in dem sie der Grossmutter versicherte, es würde ihr gut gehen, aber sie könne leider momentan nicht zurückkehren und bitte sie, gut für ihren Sohn zu sorgen.
Die Folterräume befanden sich im Keller des Gebäudes, festgehalten wurden die Gefangenen in Zellen im dritten Stock, wo sie Tag und Nacht mit Eisenketten gefesselt waren.
Ein weiteres erschreckendes Detail war, dass es nur ein Haupttreppenhaus gab, welches sowohl von den Tätern als auch von den Opfern benutzt worden war. Das Leid und Elend war also tagtäglich für jeden innerhalb des Gebäudes sichtbar. Die (ziemlich luxuriöse) Wohnung des Leiters der Einrichtung befand sich sogar im selben Gebäude.
Menschenrechtsorganisationen forderten Zugang zu den Gebäuden, um zu überprüfen, ob es dort Verstösse gegen die Menschenrechtskonventionen gab. Eiligst wurden daraufhin im Gebäude bauliche Veränderungen vorgenommen, die Eingangshalle wurde verändert, ein Lift wurde entfernt, das Treppenhaus umgebaut, usw, damit sich die Gegebenheiten vor Ort nicht mit den Aussagen von Zeugen und Überlebenden deckten.
Ein Fotograf, der die Aufgabe hatte, Fotos von den Häftlingen und den Wärtern zu machen, um gefälschte Ausweise herzustellen, behielt Kopien der Fotos zurück, die er nach dem Niedergang der Militärdiktatur herausschmuggelte, um die Geschehnisse hinter diesen Mauern publik zu machen.
Bei den späteren Gerichtsprozessen sagte unter anderen auch eine Frau aus, die zu jener Zeit eine Freundin des Leiters der „Anstalt“ war. Sie sagte aus, dass sie während eines Besuchs aus dem Fenster beobachtete, wie eine gefesselte und mit einer Kapuze bedeckte Person aus dem Gebäude in einen Wagen geführt wurde. 2 der berüchtigtsten Folterer wurden während Prozessen zu lebenslanger Haft verurteilt.
Das Geländer der ESMA wurde zu einem
Instituts für Menschenrechte (Espacio Memoria y Derechos Humanos)
umgewandelt, im ehemaligen Foltergebäude befindet sich heute eine
Gedenkstätte und ein Museum. Die Ausstellung bietet nicht besonders
viele Ausstellungsstücke, wohl auch hauptsächlich in Ermangelung
derselben. Hauptsächlich wird man durch die einzelnen Räume
geführt, wo auf verschiedenen Tafeln die Geschehnisse erläutert
werden. Alternativ kann man sich mit dem Handy einen Audioguide
herunterladen, was wir auch taten, froh darüber, dass wir
ausnahmsweise mal nicht alles lesen mussten. Ausserdem werden
Filmausschnitte aus den Gerichtsprozessen sowie Interviews mit
einigen Überlebenden gezeigt. Der Besuch des Museums war wirklich
extrem ergreifend aber dennoch sehr interessant, es handelt sich um
ein wirklich dunkles Kapitel in der Geschichte von BA. Und genau
deshalb darf man nicht die Augen vor solchen Geschehnissen
verschliessen, um der Opfer willen, und um zu verhindern, dass sich
solche Gräueltaten in den modernen Gesellschaften nicht wiederholen.
Der Satz, der mir am meisten geblieben ist, der auch heute auf
die Situation passt: „Terror es no saber de donde viene el miedo“
(Terror ist, nicht zu wissen, woher die Angst kommt).
Ein weiteres ziemlich dunkles Kapitel in der modernen Geschichte von BA ist Tierra Santa. Ich meine, wir wussten ja von Anfang an, dass es etwas lächerlich ist, aber wir dachten uns: hey, warum nicht, mal was anderes, schauen wir's uns an. Ganz ehrlich, ich möchte wirklich niemandem zu nahe treten, jedem sei seine Religion gegönnt, wirklich, ich bin in dieser Hinsicht sehr tolerant und offen und versuche stets den Respekt zu wahren, aber mal ehrlich: ein katholischer Themenpark? Wer ist denn bloss auf diese Idee gekommen?
Der „Park“ hat nur am Wochenende abends geöffnet. Und so fuhren wir also raus. Wirklich viel ist nicht los, der Park besteht hauptsächlich aus Kunststoffstatuen, die verschiedene Geschichten und Gegebenheiten aus der Bibel nachstellen. Der Leidensweg Christi mit dem Kreuz, der Berg auf dem er gekreuzigt wurde, die Arche Noah, Christus in der Wiege und so weiter und so fort und dazwischen jede Menge Tempel, Römer und Schafe....4 „Hauptattraktionen“ zählt der Park, wobei es sich eigentlich nur um weitere Aufbauten von Plastikfiguren handelt, die in einer Art „Sound and Light-Show“ in Szene gesetzt werden, die einmal pro Stunde vorgeführt werden: Zuerst einmal wäre da die Erschaffung, wo es natürlich beginnt mit „am ersten Tag schuf Gott Himmel und Erde“, der Rest ist bekannt. Gefolgt von der Weihnachtskrippe, auch hier also nichts wirklich neues. Die dritte der Attraktionen zeigte das Abendmahl, und die vierte...die vierte war wirklich besonders spektakulär....bei Resureccion (also Auferstehung) fährt unter lautem Pömpöm eine riesige Christusstatue aus einer Klappe aus dem künstlichen Berg, dreht sich ein paar mal hin und her, und fährt dann wieder hinunter......die Leute applaudieren.....wirklich ausserordentlich spektakulär, da hat sich einer echt was einfallen lassen.
Ausserdem gibts sogar noch eine Synagoge und eine Moschee, und obwohl alles aus Kunststoff ist und definitiv an eine billige Filmkulisse erinnert, ist das Ganze offenbar doch recht ernst gemeint, man muss sogar die Schuhe ausziehen, um die Moschee betreten zu dürfen. Auch ein Souvenirshop darf natürlich nicht fehlen, an welchem man haufenweise Rosenkränze erstehen kann. Auch nicht gerade DIE Innovation schlechthin. Zumindest gibts an jeder Ecke Toiletten, das ist doch schon was. Und da der Flughafen gleich in der Nähe liegt, gestaltete es sich als ziemlich witzige Beschäftigung, zu versuchen ein Foto zu machen, auf dem es so aussieht, als ob ein Flugzeug gerade in einen Teil der Kulisse stürzt. Ein wenig blasphemisch, ich weiss, sorry nochmal.
Zugegeben wurde es später am Abend stimmungsvoller, als es dunkel wurde und das ganze Gelände beleuchtet war. Aber da waren wir der ganzen Sache schon langsam überdrüssig und schnappten uns ein Taxi zurück in die Stadt.
Fazit? Ganz ehrlich, ich glaube, nicht einmal eingefleischte Katholiken finden die ganze Sache wirklich toll. Schliesslich heisst es ja in der Bibel: du sollst dir kein Bildnis schaffen. Dasselbe gilt wohl auch für Themenparks......
Was haben wir sonst noch gesehen in Buenos Aires?
Natürlich kamen wir an der Kathedrale, dem Cabildo, dem Centro Cultural Kirchner, am Palacio de Congreso (wirklich hübsch), am bekannten Obelisco und dem japanischen Garten vorbei.
Wir machten uns sogar total überflüssigerweise zum Stadtteil Retiro auf, um uns den Torre Monumental anzusehen, welcher im Reiseführer als Miniaturausgabe des BigBen bezeichnet ist. Überflüssig deshalb, weil der Turm a.) absolut gar nichts mit dem Big Ben gemein hat und b.) der Hauptbusbahnhof von BA in Retiro direkt neben dem Türmchen liegt, und wir später noch unzählige Male dort vorbeikamen. Zum einen ist das Busterminal absolut übel, es gibt kaum Infrastruktur und die ganze Sache ist dem Hauptterminal einer Landeshauptstadt kaum würdig. Retiro scheint im allgemeinen kein besonders sicherer Ort zu sein, einer unserer Taxifahrer meinte jedenfalls, dass es sicherer sei, dass man hier nachts ausgeraubt werde, als dass Luca Modric den Ballon d'Or gewinnt. Haha. Das war nämlich mal wieder so ein Fall, wo wir kanonenschussartig mit Kroatien auf die Frage geantwortet hatten, wo wir denn herkämen. Dieser Taxista liess sich damit allerdings nicht abspeisen, und wollte alles mögliche über Kroatien wissen. Zum Beispiel solch knifflige Fragen, wie hoch das Durchschnittseinkommen etwa sei, oder wie der Präsident denn heisse. Nachdem wir als Antwort spontan irgendeinen kroatisch klingenden Namen erfunden hatten, ergab später eine kurze Internetrecherche jedenfalls, dass Kroatien eine Präsidentin hat......:-)
Gefallen hat mir die Floralis Generica, eine 23m hohe und 18 Tonnen schwere Blumenskulptur aus rostfreiem Stahl, deren gigantische Blütenblätter sich nachts bei Sonnenuntergang schliessen und morgens um 08:00 Uhr wieder öffnen.
Da wir nicht so wahnsinnige Kunstfanatiker sind, es in BA aber von Kunstmuseen nur so wimmelt, entschieden wir uns, uns auf eines zu beschränken und wählten das Museum von Xul Solar aus, einem Maler, Erfinder und Dichter aus der Region. Wir dachten uns, statt ein Kunstmuseum mit Werken lauter europäischer Künstler anzusehen, wäre es spannender einen gänzlich neuen, lokalen Künstler kennenzulernen. Die bizarren Bilder von Xul Solar gefielen uns dann allerdings doch nicht besonders, aber das ist halt Geschmacksache.
Wir besuchten sogar noch das Museo de la Ciudad, und hatten dort das Vergnügen 12 Stühle zu bewundern. Richtig gehört! Stühle! Was das zu bedeuten hat? Wissen wir auch nicht, und schon gar nicht, was das mit der Stadt BA zu tun haben soll. Aber generell muss man leider festhalten, dass die Museen in BA von der Qualität her nicht besonders sind, genau genommen in ganz Argentinien nicht, aber das werden wir erst noch sehen.
Das war sie also, unsere Zeit in Buenos Aires, und man kann nicht sagen, dass wir sie nicht genutzt hätten....praktischerweise reist man in BA mit der Metro, was die ganze Sache sehr vereinfacht. Generell ist die Stadt wahnsinnig lebendig, insbesondere in der Fussgängerzone Florida, wo wir unsere Unterkunft hatten. Tangotänzer, Strassenmusikanten, Strassenartisten, Bettler, Geldwechsler die alle 3 Sekunden rufen „Cambio, Dollar, Euro, Cambio“, Obdachlose, die sich Revierkämpfe liefern, Schlepper, die einem Touren andrehen und einkaufswütige Argentinier, die shoppen als ob es kein Morgen gäbe, alles ist hier vertreten. Langweilig wird einem in dieser Stadt jedenfalls nicht so schnell.