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Ab in Kambodschas Party-Stadt... (Tag 117 der Weltreise)

Hoʻopuka ʻia: 30.12.2019

30.12.2019


Die letzte Nacht in der Unterkunft war die unruhigste für beide von uns. Nacheinander und später auch gleichzeitig lagen Jonas und ich wach im Bett und kratzten uns am ganzen Körper wegen der Mückenstiche, während es unter der Decke im Schutz vor den Mücken schnell zu heiß und stickig wurde… Ei ei ei :p

Um 5:00 Uhr sind wir dann schließlich beide aufgestanden^^ Interessanterweise verschwinden dann auch immer die Mücken fast vollständig. Sie stechen wirklich nur im Dunkeln. Ganz schön fies :O

Ich schmierte ein paar Toast mit Butter und schnitt meine Birne auf, um sie in der Dose zu verpacken. Jonas wollte keine vorbereitete Verpflegung für die 6-stündige Fahrt aber naja. Er ist ja alt genug ;-) :D

Um 5:45 Uhr verließen wir dann unser Zimmer, konnten aber nicht einfach raus auf die Straße, da der Eingang mit zwei Toren verschlossen ist. Das war uns schon vorher bekannt gewesen und unser Gastgeber hatte uns gestern gesagt, dass wir ihn einfach rufen sollten, wenn wir soweit sind.

Ein bisschen nervös, weil wir ja nur ihn und nicht die anderen Gäste wecken wollten, rief Jonas erst sanft und später etwas lauter „hello“. Wir versuchten auch die uns gegeben Telefonnummer anzurufen aber keines unserer Handys schaffte es, dass der Anruf durchging :D :D :D

Schließlich kam eine Antwort und unser Gastgeber kam in Unterhose nach unten, um uns die Tore aufzuschließen. Draußen wartete bereits ein Gast für heute. Die Dame sah sehr erleichtert aus, dass wegen uns so früh schon das Tor geöffnet wurde, sonst hätte sie weiter auf der Straße warten müssen^^

Wir versuchten dann mit Grab (so etwas wie Uber) ein Taxi zu rufen, dass uns die 6 km zum Busbüro fährt. Laut App funktionierte das erst einmal prima aber man kann auf dem Handy verfolgen, wo der Fahrer gerade ist und unser Auto bewegte sich einfach nicht…

Nach ein paar Minuten mischte sich unser Gastgeber ein, um zu helfen. Er ist wirklich soo lieb!!! Als das alles nicht klappt, winkte er ein gerade vorbei gefahrenes Tuk-Tuk heran und dieses brachte uns schließlich für einen ich glaube ziemlich fairen Preis zum Busbüro :)

Zusammen mit fast nur Asiaten warteten wir dann dort auf unsere Abfahrt, was aber ziemlich entspannt war, da das Unternehmen echt professionell wirkte. Unsere Abfahrt war ja für 7:10 Uhr geplant gewesen und um 7:15 Uhr waren auch schon fast alle samt Gepäck im Bus. Bis die letzten Gäste da waren, war 7:30 Uhr aber hey – das war noch ziemlich gut in der Zeit!! ;-)

Der Bus war recht chic mit lila Gardinen und japanisch/koreanischen Schriftzeichen (machen die Japaner eigentlich alles hier in Kambodscha, was mit Transport zu tun hat? :D ). Auch war er so gut klimatisiert, dass ich meine Jacke vermisste, die ich zum ersten Mal NICHT im Handgepäck sondern in Törki verstaut hatte :D :D

Die Fahrt war dann insgesamt wirklich angenehm. Schräg gegenüber war ein vielleicht 2-jähriges Mädchen, das sehr viel brabbelte, was super niedlich war

Um 8:30 Uhr und dann schon wieder um 10:30 Uhr gab es jeweils einen 30-minütigen Stopp für Frühstück bzw. Mittagessen^^

Beim ersten Stopp hielten wir (zusammen mit unzähligen anderen Reisebusse und Vans) an einem kleinen Local Market, wo man vor allem gebratene Insekten und Spinnen kaufen konnte :O Leider hatten wir die Kamera im verschlossenen Bus gelassen aber man muss sagen, die Tierchen waren echt appetitlich angerichtet ;-) Probiert haben wir sie aber nicht, da auch unser Geld im Bus lag (wir hatten nicht geahnt, dass wir soo lange dort stoppen und dass der Bus in dieser Zeit nicht offen sein würde… :D :D ).

Der zweite Stopp war weniger spektakulär an einem Restaurant und nahe eines Kreisverkehrs, auf dem ein Independence Monument steht, das übrigens genau so auch in Phnom Penh zu finden ist (oder zumindest konnten wir als Laie keinen deutlichen Unterschied erkennen :p).

Sowieso scheinen sie auf dieser wieder sehr gut ausgebauten Strecke (sie ist ja auch DIE Hauptstrecke im Land wohl) sehr darauf zu stehen, die Mitte des Kreisverkehrs extra hübsch und pompös zu gestalten. Nicht schlecht^^

Beim Blick aus dem Fenster sah man viel Land und vor allem gegen Ende auch wirklich viel Grün (Rasen und Bäume), was echt hübsch war :) Außerdem sah ich aber auch wieder richtig viele Baustellen. Von endlos langen Gebäuden, die vielleicht Hotels werden bis hin zu mehrere Tempel-Neubauten war alles dabei^^

Gegen 13:30 Uhr kamen wir dann schließlich in Siem Reap an und da die Bushaltestelle 7 km außerhalb der Stadt liegt, benötigen wir ein Tuk-Tuk, um zum Hostel zu kommen. Dass die Bushaltestelle so weit außerhalb liegt, ist wohl nicht ganz ohne Hintergedanken :p Klar, man könnte sagen, dass es logistisch sinnvoll ist, die Fernbusse nicht durch den Stadtverkehr zu leiten. Ein bisschen steckt aber bestimmt auch die Idee dahinter, dass die Leute beim Aussteigen dann auf Tuk-Tuks angewiesen sind und die Fahrer somit mehr Einnahmen machen ;-)

Da uns eh klar war, dass wir ein Tuk-Tuk benötigten, wimmelten wir den Mann, der uns direkt beim Aussteigen ansprach, nicht energisch genug ab und gingen schließlich auch mit ihm zu seinem Fahrzeug.

Anstatt eines dreirädirigen Fahrzeugs fanden wir einen Motorroller, der ein Art „Kutsche“ als Anhänger hatte :D :D Vor allem in den Kurven aber auch bei Schlaglöchern war das zunächst etwas gewöhnungsbedürftig aber irgendwie ganz witzig^^

Bevor wir aber losfuhren, bot uns unser Fahrer („Soten“ habe ich als Name verstanden…) auch an, dass er uns dann zu Angkor Wat fahren könne. Er bietet diverse Routen an, wo er uns dann den ganzen Tag von A nach B fährt und jaaa…

Wir waren gerade erst angekommen und hatten uns über die Preise noch gar nicht informiert, da wir erst nach Neujahr die Tempel von Angkor Wat besuchen wollen. Deshalb konnten wir sein Angebot von 70 USD für drei Tage gar nicht einschätzen, ließen uns aber seine Nummer geben, falls wir doch Interesse haben ;-)

Und dann – ja dann kamen wir am Pool Party Hostel an :D :D

Am Anfang muss man wie fast immer seine Schuhe ausziehen und da Jonas ja Badelatschen trägt, war er da deutlich schneller und ging schon einmal zur Rezeption, während ich damit kämpfte, beim Ausziehen der Schuhe nicht vorne oder hinten über zu fallen mit den beiden Rucksäcken :D :D Er nannte meinen Namen und die Rezeptionistin suchte, konnte aber nichts finden.

Erst als ich persönlich dazukam und ihr die Buchung auf dem Handy zeigte, schien sie zu verstehen. Sie meinte dann, dass bei ihr steht, dass wir 6 Tage hier bleiben – gebucht und bezahlt haben wir aber 7. Ich zeigte ihr das und sie nickte, erzählte erst noch etwas von 8 Nächten aber schließlich war dann doch irgendwie alles okay.

Dann fügte sie bei Art der Unterkunft, wo ich „Dorm“ angegeben hatte, noch ein „Female“ davor ein. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich in den Frauenschlafsaal komme und Jonas in einen anderen :O Dann führte sie uns aber doch beide in den Frauenschlafsaal und wies uns die Betten zu^^

Außer uns belegte niemand eins der 12 Betten im Zimmer, sodass sich auch keiner hätte beschweren können, wieso ein Mann mit im Frauenschlafsaal ist :p :D Ich fand das ganze auf jeden Fall ziemlich amüsant – allerdings nur, bis die nächsten beiden, die eincheckten, zwei russische Männer waren. Tja. Damit war das Verhältnis Frau-Mann im Frauenschlafsaal 1:3 aber okay :D :D

Auch cool war, als wir Handtuch und Bettdecke erhielten. Beide von ihnen sind Handtücher aber das eine ist so ein Strandhandtuch und das ist unsere Bettdecke :D :D Wie süß ist das denn?^^

Jonas wurde schon ein bisschen nervös, ob er hier wirklich Kumpel zum Partymachen im Hostel findet oder ob der Name falsche Versprechungen hervorruft :O

Wir gingen draußen eine Runde um den Block, wo es eher weniger städtisch aussah, fand ich, und dann bei unserer Rückkehr ging es erst einmal an den Pool.

Zu Jonas Leidwesen befindet sich der Pool komplett im Schatten, es gib keine richtige Liegefläche und im Pool selbst waren auch noch Kinder!!! :O Hinten in der Ecke an der Poolbar saßen vier ältere Herrschaften bei einem Bierchen und sonst waren nur die Eltern der Kinder noch da.

Das hatte Jonas sich dann doch irgendwie anders vorgestellt :p

Auf dem Flur hatte ich aber jüngere Leute gesehen und später kamen ein paar von ihnen auch noch raus, um die Happy Hour zu nutzen ;-) Vielleicht ist hier also doch Potential!

Wir stärkten uns noch an der Poolbar mit Omelett bzw. Bananenpancakes (

Dort gibt es eine Pub Street, deren Name wohl selbsterklärend ist ;-) Es reiht sich Bar an Bar, wobei fast alle von ihnen auch Restaurants sind. Im Zuge der Vorbereitung auf Silvester ist Deko aufgebaut und in der Mitte der Straße gibt es eine Bühne und ganz viel Equipment, das die asiatische Biermarke „Leo“ sponsort :)

Für 17:00 Uhr war es meiner Meinung nach schon recht voll aber so richtig erwacht die Straße ja wohl erst in der Dunkelheit zum Leben^^

Um noch etwas „Richtiges“ zu essen, schauten wir uns ein bisschen um und entschieden uns schließlich für ein indisches Restaurant :O Jonas bestellte sich ein Thali und ich hatte ein leider etwas zu scharfes Kartoffel-Gemüsegericht mit Brot

Der Besitzer/Kellner ist Inder und kommt aus Kerala. Anders als die meisten indischen Restaurantbesitzer, die wir in Indien kennen gelernt haben, war er aber sehr gesprächig und super offen und interessiert :)

Das Restaurant ist auch ein Hotel und nachdem uns einige Vorschläge gemacht wurden, wie man eine Woche in Siem Reap sinnvoll verbringen kann, stellte uns der Besitzer auch seine Tafel mit Tourangeboten vor :D

Ich war für den Moment so naiv gewesen zu glauben, dass wir die Infos nur aus Freundlichkeit bekamen aber Jonas war sofort klar gewesen, dass uns hier etwas angeboten werden wird :p

Die Angebote sahen aber ziemlich gut aus – sowohl inhaltlich als auch preislich! Als wir später weitergingen, entschieden Jonas und ich, dass zwei der Touren eine echte Option für uns sind und dass wir noch einmal zu ihm zurück gehen würden :)

Zur Verdauung und auf der Suche nach einer möglichen Bar, wo Jonas für 50 Cent ein großes Bier bekommen könnte (fast jeder Pub hier bietet diesen Preis an :O ) und wir ein bisschen People Watching machen könnten, um uns auf morgen Abend „vorzubereiten“. Denn morgen Abend werden wir wohl auf der Pub Street sein und dort ins neue Jahr reinfeiern :)

Da ich aber Bauchweh hatte und Jonas keiner der Pubs so richtig anlachte, gingen wir schließlich doch zurück zum Hostel (zu Fuß dieses Mal – mit einem Tuk-Tuk bräuchte man vermutlich mindestens genau so lange, denn die Gegend um die Pub Street ist komplettes Verkehrschaos) ^^

Für Morgen steht dann wahrscheinlich ein Museum auf dem Plan, aber genau entscheiden wir das wohl wie immer eher spontan^^

Der erste Eindruck von Siem Reap ist eigentlich ganz nett. Es ist touristisch und das Party Hostel hat Jonas zunächst ein bisschen „enttäuscht“ aber das leckere indische Essen (das wir das jemals noch einmal sagen würden… :p ) und die Tourangebote haben doch für einen runden Abschluss des ersten Tages hier gesorgt :)

Pane

Kamabodia
Hōʻike huakaʻi Kamabodia
#siem#reap