Foillsichte: 16.04.2019
Frohe Weihnachten! Auch wenn bei 30 Grad im Schatten keine wirkliche Weihnachtsstimmung aufkommen will - daran ändern die befremdliche Weihnachtsmusik beim Frühstück auch nichts. Aber kein Problem für uns, Schnee brauchen wir keinen für ein schönes Weihnachten. Heute dürfen mal länger schlafen, denn die Tour, die wir heute geplant haben, beginnt erst gegen Mittag. Für Weihnachten habe ich mir etwas Besonderes einfallen lassen und eine 4-Islands Sunset Tour mit BBQ Dinner gebucht. Und zwar mit privatem Longtailboot! Das heißt an dieser Tour werden nur wir beide teilnehmen. Dabei werden wir die vorgelagerten Inseln vor Krabi besuchen, dort schnorcheln, an den Stränden relaxen und am Abend den Sonnenuntergang bei einem BBQ am Strand beobachten. Klingt vielversprechend!
Leider fängt es kurz vor Tourstart tatsächlich an zu regnen. Das erste und einzige Mal, dass wir in unseren ganzen drei Wochen in Thailand Regen erlebt haben, und das ausgerechnet an Weihnachten. Wir werden trotzdem pünktlich abgeholt, der Regen hat mittlerweile wieder nachgelassen, fängt aber leider während der Fahrt direkt wieder an. Unser Longtailboot legt vom Noparat Thara Beach ab, wo wir auf unseren netten Guide treffen, der uns auf der Tour begleiten wird. Er versichert uns zwar, dass der Regen bald wieder aufhören wird, aber wir sind da eher skeptisch. Der Himmel sagt irgendwie etwas anderes.
Als wir jedoch auf der ersten Insel, Chicken Island, ankommen, hat der Regen tatsächlich aufgehört. Bewölkt ist es leider immer noch, aber natürlich trotzdem warm. Vor der Insel ankern wir, sodass wir ein wenig schnorcheln können. Nachdem wir die Fische bewundert haben, schwimmen wir zur Insel und laufen dort ein wenig am Strand entlang. Danach geht es zurück zum Boot und weiter zur nächsten Insel. Oder besser gesagt, zu den nächsten beiden Inseln. Tub Island und Mur Island, die bei Ebbe durch eine Landzunge miteinander verbunden sind. Wir zahlen die obligatorische Nationalparkgebühr, die leider nicht im Preis inbegriffen ist, und schauen uns die Insel an. Durch die späte Uhrzeit (und wahrscheinlich auch wegen des Wetters...) ist die Insel nicht so überfüllt und ganz angenehm zu bestaunen. Allerdings verweilen wir hier nicht sonderlich lange, denn kaum sind wir auf der kleinen Insel angekommen, fängt es auch schon richtig heftig an zu gewittern und zu regnen. So viel zu 'der Regen hört bald auf...'. In kürzester Zeit ist die Insel komplett leer gefegt und außer uns tatsächlich kein Mensch mehr hier. Aber wir treten trotzdem den Rückzug an, denn das Wetter wird ungemütlich. Wir ärgern uns, dass gerade heute das Wetter nicht mitspielt. Wir versuchen zwar, das Beste daraus zu machen, aber das ist gar nicht so einfach.
Wir fahren nun Richtung Koh Poda. Allerdings nicht zum Hauptstrand der Insel, sondern zu einer kleinen, versteckten Bucht. Das Gewitter hat glücklicherweise wieder nachgelassen, aber der Regen ist immer noch präsent. Mit dem Wind ist es fast schon ein wenig kalt, und das Meerwasser ist wärmer als die Luft. Den kleinen Strand hier haben wir ganz für uns alleine, was schnell das Gefühl einer einsamen Insel aufkommen lässt. Jetzt fehlen nur noch die Eingeborenen, die nackt und mit Speeren bewaffnet aus dem Buschwerk stürmen. Zum Glück passiert nichts dergleichen, und so können wir die von Felsen eingerahmte, komplett einsame Bucht in Ruhe genießen.
Der Hunger zwingt uns irgendwann, die Bucht zu verlassen und zurück zum Festland zu fahren. Unser Dinner findet nämlich am Phra Nang Beach statt, den wir bereits Tage zuvor besucht hatten, allerdings tagsüber. Abends herrscht hier eine ganz andere Atmosphäre. Es ist ruhiger, das Wasser ist durch die Ebbe weit zurückgegangen, sodass der Strand nun ganz anders wirkt. Hier wird nun eine Picknickdecke für unser BBQ, das sozusagen unser Weihnachtsessen ist, ausgebreitet. Es besteht aus einem ganzen gebratenen Fisch, mehreren Garnelen- und Hähnchenspießen, Hähnchenkeulen und gebratenem Reis. Und das nur für uns! Das Essen schmeckt durch diese besondere Umgebung natürlich noch viel leckerer als ohnehin schon. So ein Weihnachten hatten wir bisher auch noch nie! Schade ist nur, dass man wegen der Bewölkung vom Sonnenuntergang nicht wirklich viel sieht. Das ist schon etwas enttäuschend, aber bei einem Weihnachtsdinner in Thailand am Strand sollte man sich über solche Kleinigkeiten wohl nicht beschweren!
Mit fortschreitender Dunkelheit wird es am Strand immer voller. Nun kommen auch die ganzen restlichen Ausflugsboote, und es wird immer wuseliger. Für uns bedeutet das: Zeit, zu gehen! Da wir zum Glück komplett flexibel sind, können wir frei entscheiden, wann wir den Strand verlassen möchten. Und so knattern wir zurück zu unserem Ausgangspunkt. Vom Wasser aus wirkt das von Lichtern erhellte Krabi so friedlich.
Zurück im Hotel lasse ich den Tag noch einmal Revue passieren. Das Wetter war wirklich ärgerlich und hat uns doch einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber wir hatten trotzdem einen wunderschönen Tag und ein unvergessliches Weihnachtsfest! Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich auf jeden Fall wenigstens einmal ein privates Longtailboot gönnen. Das ist einfach so viel besser, als an Massenausflügen teilzunehmen!