Foilsithe: 05.09.2019
Montag 11.1.16
Wir frühstücken super entspannt gegenüber von unserem Apartment am Wasser. Das Müsli mit Honig ist sensationell und wir genießen die milde Sonne und die angenehmen Temperaturen.
Um 12.00h fahren wir nach Osten. Über den Grootrivier-Pass durch eine Art „Urwald“ kommen wir nach Nature’s Valley.
Durch den modernen Brückenbau über den Bloukrans River und den Storms River konnte man 1984 eine Schnellstraße einweihen. Der Tsitsikamma Nationalpark, durch den diese Straße führt, ist Heimat für unzählige Vogelarten, Antilopen, Affen und Leoparden.
In Nature's Valley kann man sowohl im See als auch im Meer baden – wenn Letzteres nicht so kalt wäre... Der See entsteht durch einen breiten Zufluss vom Meer. Der Strand ist mordsbreit und endlos lang. Auf den Sandhügeln wachsen ulkige Pflanzen, die fast silbern wirken. Auf dem kleinen „See“ üben Windsurfer und Kinder planschen.
Der Ursprung dieser Region geht auf das Steinzeitalter zurück (ca. 1 Mio Jahre) und war aufgrund der Gegebenheiten ein guter Ort zum Leben. Es gab aus dem Meer und dem Wald genug zu essen. Durch die Eiszeiten wurde das Leben hier eliminiert, bis verschiedene Stämme sich aus dem Inland hierher ansiedelten.
Heute ist diese Ecke ein Feriengebiet an der Garden Route und gehört zum Tsitsikamma Park, durch den die Straße weiter nach Osten führt. Alles zusammen gehört zum Garden Route National Park.
Am richtigen Strand bläst ein fieser Wind. Wir schießen ein paar Fotos und fahren weiter Richtung Monkeyland.
Wir sind nicht sicher, ob das so nicht ein blöder Zoo ist und die Affen dort nicht artgerecht gehalten werden und letztlich nur für die Touristen vorgeführt werden. Die online-Bewertungen sind aber gut und auch in den Reiseführern wird diese Einrichtung gelobt – das muß jetzt nichts sagen. Wir fragen vor dem Eingang, ob die Affen in Käfigen sind und die Leute sind ganz entrüstet. Es ist also praktisch ein riesiger Wald…
Rund 500 Affen, 11 Arten, wovon nur zwei oder drei hier heimisch sind, toben hier auf rund 21 Hektar rum. Sie sind aus Laboren, Privathaushalten oder Zoos gekommen, um hier nahezu wild zu leben. Eine wirkliche Auswilderung wird man jedoch meist nicht realisieren können.
Zweimal täglich werden die Affen an bestimmten Stellen mit Obst, Hühnchen (!?), Kartoffeln (?!) versorgt, denn sie sind Allesfresser. Wo allerdings ein Affe im normalen Umfeld auf Hühner und Kartoffeln trifft, bleibt mir verschlossen. Wir hören dass Affen in freier Wildbahn durchaus aber Tauben erlegen, von diesen aber nur das (zarte) Brustfleisch essen.
Die Affen sausen ohne Scheu überall herum, wir sehen ganz verschiedene Arten. Der deutschsprachige (!!) Guide, der unsere kleine Gruppe begleitet, sagt, dass Affen auf alles, was blinkt ausgesprochen gerne reagieren. Also Schmuck, Sonnenbrillen und auch Kameras sind hier gefährdet. Die Neugier der Primaten macht auch nicht vor Brillen halt, die cool in die Haare geschoben wurden…
Sehr ulkig ist die Botschaft: Spitzgesichtige Affen sind doof, die mit runden Gesichtern sind schlauer. Eine Sorte spitzgesichtige Affen kriegt 2 x pro Jahr Drillinge. Die bauen dann pro Junges ein Nest, haben aber unmittelbar danach vergessen, dass sie drei Junge haben und kümmern sich nur um das, was sie zuletzt gerade gesehen haben. Die anderen zwei Jungtiere werden dann leichte Beute für natürliche Feinde oder sterben tatsächlich an Hunger.
Außer Affen sind auch Schildkröten zu sehen. Besonders eindrucksvoll finde ich die Brüllaffen. Schade, dass wir keinen brüllen hören – denn das hört man bis zu 7 Kilometer im Urwald.
Nach sicher 80 Fotos – viele davon verwackelt – und rund einer Stunde sind wir wieder draußen und fahren zurück nach Knysna. Schnell unter die Dusche und ab zur „John Benn“ – das alte Holzboot, mit dem wir um 18.00h die Lagunenfahrt unternehmen.
Das Boot ist nur zu ca. 1/3 gebucht und so sind keine 100 Leute drauf, die eigentlich drauf passen und wir setzen uns achtern an einen Tisch an der frischen Luft. Die Speisekarte ist erstaunlich umfangreich und auch die Weinkarte ist nicht schlecht. Ich bestelle mir ein Tramezini mit Käse und Tomaten und ein Castle Light (Bier). Da es hier keine Seitenwände gibt, sitze ich bald mit Kapuze auf dem Kopf in meiner Fleece-Jacke da.
Im Abendlicht fahren wir entlang Thesens Islands und Leisure Isle und dann an der Rückseite des Hügels, der hinter Brenton-on-Sea liegt, wo wir gestern noch am Strand gelegen haben. Dieser Bergrücken ist ein Naturreservat, namens Featherbed.
Knysna Heads
Die Knysna Heads kann man nur aus etwas Entfernung sehen, das Boot fährt nicht wirklich dort heran. Um die 90 min Tour in ihrer Länge hinzukriegen, dümpelt das Boot hier nun mit Blick auf die Heads in der Lagune rum. Das ist schon ein ziemlicher Käse, dient dem Bordverkauf aber nicht dem Erlebnis der an Bord befindlichen Touristen. Bald sitzen alle drinnen und um 19.00h sind wir wieder an der Waterfront. In unserem Apartment werfen wir noch eine Waschmaschine an (wir haben seit Kapstadt eine Kiste mit Ariel-Pods (kleine selbstauflösende Waschmittel-Kissen) dabei.
Dann noch Bilder sichern, Tagebuch schreiben und um 23.00h ins Bett.