Auf Schlür
Auf Schlür
vakantio.de/su-di-du-lich

Sabaidee Laos

Foilsithe: 25.06.2019

Was so viel heißt wie „Hallo Laos“, denn mit ein, zwei Wörtern Lao, kann man den Menschen und vor allem den Kindern meist ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Nach einer 4 sündigen Fahrt, kam ich auf einer der „4000 Inseln“ Namens Don Det an. Die Suche nach einem Bett gestaltete sich aufgrund der Nebensaison sehr einfach. Ich bin in einem Dreibettzimmer für 3€ die Nacht untergekommen, geht schlechter denke ich. Im Nachhinein werde ich die Wahl der Unterkunft aber nochmal in Frage stellen.

Die ersten beiden Tage habe ich bis auf ein paar kurze Erkundungstouren nichts gemacht, da ich tatsächlich das erste Mal in meinem Leben Probleme mit der Wärme hatte. Das Thermometer zeigte mittlerweile 38°C im Schatten an. Die gefühlte Temperatur lag bei 48°C!!!


Somit war auch an einen durchgehenden Schlaf in der Nacht nicht zu denken. Dazu kam, dass unter dem „Spannbettlaken“ eine Folie lag (kennt man vom Probeliegen beim Matratzenhändler). Für die Hygiene war das sicher gut. Allerdings wirkte die Folie wie eine zusätzliche Heizung, so dass ich gefühlt 3 Liter Wasser pro Nacht verloren habe und morgens schweißgebadet aufgewacht bin. Naja, morgens und abends musste man sowieso duschen und wenn man sich bewegte auch nachmittags nochmal…

Eigentlich sollte es am nächsten Tag schon wieder zurück in die Hauptstadt Vientiane gehen, allerdings musste die geplante Kajak Tour aufgrund mangelnder Teilnehmer auf den nächsten Tag verschoben werden. Also habe ich um einen Tag verlängert und werde die Tour am nächsten Tag machen. Mit dem Roller ging es dann über die Insel zu dem ein oder anderen Wasserfall, über und vorbei an haarsträubenden „Brücken“. Bis auf eine alte Eisenbahn, welche aus der französischen Kolonialzeit stammt, gibt es auf den Inseln nicht viel zu sehen. Wie in den übrigen Landesteilen, lassen es die Leute auch hier sehr ruhig angehen. Nichts tun können definitiv alle am besten!





Das Highlight folgte dann am letzten Tag. Nach einem durchwachsenem Frühstück (ich verstehe bis heute nicht, warum man überall „europäisches Frühstück“ bekommt bzw. versucht es zuzubereiten. Mir wäre lokales Frühstück deutlich lieber), ging es zunächst 45 Minuten flussabwärts den Mekong hinab. Anschließend ging es zum ersten Wasserfall, zwischendurch mussten wir unsere Kajaks verlassen und durch einen Nebenarm des Mekongs gehen bzw. schwimmen. Danach ging es weiter an die kambodschanische Grenze. Hier sind wir dann auf ein motorisiertes Boot umgestiegen. Unser Guide hat auf dem Holzboot einen kleinen Grill angeschmissen und unser Mittagessen zubereitet. Es gab Hähnchen mit Gemüse und Reis, dazu Bananen, Ananas und Wassermelonen.


Noch während wir aßen, signalisierte uns unser Guide, dass wir ruhig sein sollen. Nur 2.Minuten später sahen wir in einiger Entfernung die seltenen Irawadidelfine. Da diese Delfine sehr scheu sind, kann man auf den Fotos die Tiere nur erahnen. Das Atmen der Delfine hörte sich allerdings genauso an, wie man es aus Dokumentationen kennt, beeindruckend!


Irawadidelfine haben keine langen Tauchzeiten, im Schnitt tauchen die Delfine jede Minute einmal auf.

Ein schönes Gefühl, so seltene Tiere in freier Wildbahn zu sehen und wer weiß, wie lange das noch möglich ist. Die Regierungen in Kambodscha und Laos planen neue Staudämme auf dem Mekong und der Fortbestand dieser Delfine ist daher alles andere als sicher. Zudem sollen im Mekong nur noch ca. 80 Tiere leben.

Zurück ging es dann per Pickup zu einem der größten Wasserfälle der Welt (Khonephapheng). In der Regenzeit rauschen hier 50 Millionen Liter Wasser entlang, pro Sekunde wohlgemerkt! Mit 10 Kilometern Breite ist er der breiteste Wasserfall der Welt und der größte (Wassermenge) Südostasiens. Ein absolut beeindruckendes Naturschauspiel, welches den Tag wirklich abgerundet hat.

Khonephapheng


Weiter ging es am nächsten Tag zurück nach Pakse, wo mein Flieger nach Vientiane starten sollte. Es gab genau zwei Gründe für diesen Flug.

Der erste: Ich hatte keine Lust wieder 14 Stunden Bus zu fahren. Mit dem Flug, welcher nur 40€ kostete, reduzierte ich die Reisezeit auf ca. 5 Stunden. Zudem ist der Komfort einfach besser.

Der zweite Grund: Das Flugzeug. Eine Chinesische MA60, eine Propellermaschine!


Der Flughafen war der kleinste, den ich jemals gesehen habe. Es gab ein Gate für internationale und eins für nationale Flüge. Dachte ich, zunächst musste man tatsächlich durch verschiedene Eingänge gehen, aufs Rollfeld ging es dann aber durch das gleiche Gate.


Der Flieger machte genau den Eindruck den ich erwartet habe, alt und heruntergekommen. Der Sitz ging automatisch nach hinten, sobald man sich zurückgelehnt hat. Die Armelehnen kaputt und die Sitze bzw. Bezüge hatten bereits bessere Tage gesehen. Ich wurde Gott sei Dank am Notausgang geparkt, hatte also entsprechend viel Beinfreiheit. Aufgrund meines Sitzplatzes, bekam ich auch eine kurze Einweisung, was im Fall der Fälle zu tun sei. Die Flecken auf und die Löcher in der Uniform der Stewards waren dann das Highlight. Die Devise dieser Airline (Lao Skyway) ist wohl ankommen, alles andere ist Bonus! Aber ist das auch nicht das wichtigste?

Der Flug war recht entspannt, im inneren etwas lauter und unruhiger, aber das ist bei kleineren Maschinen halt so. Fliegen mit einer Propellermaschine - - > Check!

In Vientiane gibt es nach wie vor nicht viel zu sehen, ich habe mir den Torbogen und einen Tempel angeschaut und den Abend mit einer Amerikanerin und einer Filipina verbracht. Ein paar Tipps für meine zukünftigen Stationen, unter anderem auf den Philippinen waren ganz sicher dabei und hörten sich sehr interessant an.

Patuxai
Patuxai


Weiter ging es nach Luang Prabang. Dort habe ich einen Tag mit nichts tun verbracht und den anderen Tag den Sehenswerten Kuang Si Wasserfall besucht. Der Wasserfall kann zwar nicht ganz mit dem Wasserfall im thailändischen Erewan Nationalpark mithalten, aber das wäre jetzt zu viel des Guten.


Kuang Si Wasserfall


Die beiden Abende habe ich mich mit einem bunten Mix an Leuten bei Speis und Trank verbracht. Auch hier waren wertvolle Tipps für die meine Stationen dabei.

Weiter geht es nach Nong Khiaw und Muang Ngoy. Zum Sonnenaufgang ging es zum örtlichen Aussichtspunkt. Der Anstieg war echt nicht ohne, zudem es den Abend vorher ordentlich geregnet hat, die Lehmstufen entsprechend rutschig waren und die Luftfeuchtigkeit knapp 90% betrug. Die Aussicht entschädigte jedoch und ich konnte die morgendliche Ruhe komplett für mich alleine genießen.



Nong Khiaw 


Das Dorf Muang Ngoy in dem ich zwei Nächte verbracht habe, ist nur per einstündiger Bootsfahrt zu erreichen. Hier gibt es immerhin noch Strom. Nach weiteren 2 ½ Stunden Fußmarsch erreichte ich das Dorf Houay Bo. Hier die GPS Koordinaten (20,6793260, 102,7118710), denn Google findet dort nur zwei Restaurants, die noch nie oder nicht mehr existiert en.

Bootsfahrt nach Muang Ngoy
Muang Ngoy


Die Stunden im Dorf waren selbst für mich grenzwertig, geduscht wurde im dorfeigenem Brunnen, abends tummelten sich natürlich einige Menschen um selbigen und das Ganze dauerte etwas länger. Die Tochter meiner „Gasteltern“ hat zufällig mein Handy gesehen und wollte natürlich direkt Fotos machen. Dabei blieb es natürlich nicht und es wurden ein paar Spiele auf dem Handy gespielt. Es dauerte keine 10 Minuten da standen ca. 15 weitere Kinder um das Handy herum und haben zugeschaut.

Houay Bo

Ich habe mich zwischendurch gefragt, warum sich die Frauen gegenseitig die Haare nach irgendetwas durchsuchen. Ehrlich gesagt sah es ein bisschen aus wie bei Affen die sich entlausen. Als mir dann jemand eine Pinzette in die Hand drückte und mich gebeten hatte weiter zu machen, war ich vollends verwirrt. Mir wurde dann mit Hand und Fuß erklärt, dass ich die grauen Haare entfernen muss. Ahhh ok, ich habe mich scheinbar nicht so gut angestellt und wurde dementsprechend schnell wieder ersetzt, irgendwie ist es aber auch merkwürdig den Kopf einer fremden Person auf graue Haare zu untersuchen, naja Spaß hatten wir alle. So, wo ist nun mein Handy?! Ich habe einfach nach der nächst größeren Menschenansammlung gesucht und den Kinder versprochen, dass sie morgen nochmal spielen dürfen.

Meine Matratze lag in einem „Verschlag“ im 1 O.g. Ich möchte gar nicht wissen wann der letzte Gast hier geschlafen hat, was ich alles gefunden habe möchte ich auch erst recht nicht weiter erwähnen. Obwohl ich um 10 Uhr ins Bett gegangen bin, war an viel Schlaf nicht zu denken. Bis 1 Uhr haben die Kühe und Büffel einen unfassbaren Lärm gemacht und um 5 Uhr haben die Hähne einen Wettstreit um das lauteste Organ ausgefochten. Um 6 Uhr bin ich schließlich aufgestanden, habe mit den Kindern gespielt, Fische gefangen und mich pünktlich um 8 Uhr auf den Weg zurück gemacht. In diesem Dorf habe ich, wie überall in Laos unfassbar viele Kinder gesehen. Alle in diesem Dorf lebten aktuell über 300 Menschen, jedoch in nur 40 Familien. Die Hälfte der Bewohner war definitiv unter 10 Jahre und hier ist es auch keine Seltenheit, dass das Kind der ersten Tochter so alt wie das eigene ist.

Schlafplatz Huaoy Bo




Das erste Mal auf meiner bisherigen Reise hatte ich echt schlechte Laune. Nachdem ich über 4 Stunden in einer Bushaltestelle bei 41°C vergebens auf den Bus gewartet habe, kamen abends noch Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen und Nachts Durchfall dazu. Na herzlichen Dank! Zu allem Überfluss war auch zwischendurch der Strom mal wieder weg und Wasser kam auch keins aus der Leitung, weitere Details behalte ich für mich. Das Wetter macht mir mittlerweile jedenfalls mehr zu schaffen als ich dachte. Seit zwei Wochen zeigt das Thermometer stets mehr als 40° Grad im Schatten an, die gefühlte Temperatur liegt bei 50°C. Auch die Laoten haben mit dem Wetter zu kämpfen, denn normalerweise sollte es hier schon täglich regnen und der Reis müsste gepflanzt werden, doch seit Wochen fällt in einigen Regionen einfach kein Regen und falls doch, viel zu wenig.

Mal schauen wie es weiter geht und ob mit meinen Magenproblemen wirklich die nächsten zwei Tage jeweils 12 Stunden im Bus sitzen möchte. Aber irgendwie muss ich, denn in 4 Tagen läuft mein Visum aus…

Also, ab zur vietnamesischen Grenze!


Falls euch die Texte zu lang sind oder zu langweilig sind, gebt mir gerne eine Rückmeldung, dann versuche ich mich das nächste mal etwas kürzer zu fassen :) 


Achja, einen Überblick über meine bisherige Route gibt es hier:

https://www.polarsteps.com/DanielH5

Freagra

Laos
Tuairiscí taistil Laos