Foilsithe: 25.02.2020
Nachdem wir uns die Inseln vor Phu Quoc gestern von oben angeschaut haben, wird es heute Zeit für einen Blick unter die Wasseroberfläche. Dazu nehmen wir an einer Schnorcheltour zu den südlich von Phu Quoc gelegenen, unbewohnten Inseln Hon Gam Ghi und Hon Xuong teil.
Wir werden bereits früh morgens um 9 Uhr mit dem Bus abgeholt und zum Hafen von An Thoi gebracht. Vanessa, ich und rund 15 weitere Amateurschnorchler werden auf unserem Trip von Lee begleitet, unserem Tourleiter. Er ist ein junger Einheimischer, der uns motiviert durch den Tag führt.
In An Thio gehen wir alle an Bord der Red River 8 und der Trip beginnt. Das Boot macht einen guten Eindruck. Es hat zwei Decks, von denen eines das Sonnendeck ist, von dem wir eine gute Sicht auf das Geschehen rings um das Boot haben. Wir fahren rund eine Stunde bis zu einem Ort zwischen den 13 Inseln vor der Südspitze von Phu Quoc. Dort steht eine halbe Stunde Angeln auf dem Programm. Geangelt wird dabei mit einer Angelschnur, aufgerollt auf einer Art kurzem Kunststoffrohr, vom Boot aus. Während Vanessa eher in der Hoffnung angelt, nichts zu fangen, gibt Martin alles, um das Abendessen zu jagen. Leider reicht es bei ihm nur für einen kleinen Minifisch, der wieder in die Freiheit entlassen wird.
Danach geht es weiter zum ersten Schnorchelspot. Hier schnorcheln wir eine Stunde zwischen den Küstenfelsen von Hon Gam Ghi. Man sieht hier sehr viele Fische, Unterwasserpflanzen, Muscheln und Krebse. Besonders die Korallenriffe sind sehr schön anzusehen. Das Wasser ist vor allem zu Beginn sehr klar, sodass das Schnorcheln viel Spaß macht.
Nach dem Schnorcheln gibt es Lunch auf dem Boot. Das wird landestypisch in großen Schalen auf den Tisch gestellt, von denen man es in kleinen Portionen auf die noch kleineren persönlichen Schälchen gibt. Serviert werden Reis, Nudeln, Morning Glory, Hühnchen, Tofu sowie etwas Fischgebäckartiges und Garnelen. Als Nachtisch wird Wassermelone gereicht. Da wir mit den vietnamesischen Essensgepflogenheiten nicht sehr bewandert sind, warten wir einen kurzen Moment und schauen, was die Einheimischen machen. Beim Essen verwenden wir die traditionellen Essstäbchen. Bei Martin muss es jedoch besonders mitleiderregend aussehen, denn bereits nach Kurzem werden ihm von, mutmaßlich einheimischen, Frauen Gabel und Löffel gereicht. Auch im weiteren Verlauf des Essen macht er offensichtlich keinen besonders selbstsicheren Eindruck, denn ihm wird regelmäßig von den Frauen Essen gereicht oder einfach aufgeschäppt - Widerworte zwecklos. Auch beim Schälen einer Garnele erntet er amüsiertes Lachen der einheimischen Tourteilnehmer(innen). Die Frauen sind nun grinsend im Begriff, ihm die halb geschälte Garnele gegen eine bereits von ihnen geschälte zu tauschen. Er zieht es jedoch durch und schält tapfer zu Ende. Das Essen macht vor allem wegen den sehr netten, einheimischen Tourteilnehmern viel Spaß, und schmecken tut es auch. Zusammengenommen wird von uns alles probiert. Während Vanessa jedoch auf die Garnelen verzichtet, lässt Martin das Tofu links liegen.
Dann geht es zu dem zweiten Schnorchelspot. Hier halten wir an der Insel Hon Xuong. Die Insel macht den Eindruck eines kleinen Piratenunterschlupfes. Sie ist vollständig mit Palmen und Bäumen bewachsen und umringt von Riffen und Korallen. Wir gehen an einen einsamen kleinen Nebenstrand und legen uns in die beiden dort verlassen rumhängenden Hängematten. Der Ausblick und auch das Gefühl dort sind traumhaft, es sieht aus, wie aus einem klassischen Karibikfilm. Das Schnorcheln dort ist noch besser als bei der Insel zuvor. Hier sind wir nur zu zweit und die Unterwasserwelt ist noch vielfältiger. Gleichzeitig ist das Schwimmen hier aber auch schwieriger, da das Wasser über dem Riff sehr flach ist.
Der letzte Stopp des Tages liegt wieder auf der Hauptinseln Phu Quoc. Hier legen wir wieder in An Thoi an und fahren von dort mit dem Bus an den Sao Beach. Der Strand liegt im Gegensatz zu unserem Hausstrand Long Beach an der Ostseite der Insel. Sao Beach ist ein Strand mit dem feinsten und weißesten Sand, den wir bisher gesehen haben. Er ist gesäumt von Palmen und liegt in einer halbmondförmigen Bucht. Ein weiterer Paradiesstrand und ein Highlight auf unserer Reise. Hier verbringen wir die Zeit mit spazieren gehen und schaukeln.
Um 17:30 Uhr kommen wir wieder am Hostel an. Leider haben wir heute das Freibier knapp verpasst. Der Trip war jedoch jeden Dong und selbst das Freibier wert. Nach einem schnellen Abendessen fallen wir voller neuer Eindrücke zügig ins Bett.