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San Pedro de Atacama

Foilsithe: 29.12.2018

SanPedro de Atacama ist eine kleine beschauliche Oase im Norden Chiles und für unsEndstation der Wüstentour durch die Salar de Uyuni. Abgesehen von einer kleinenKirche am Hauptplatz mit einer Holzdecke aus Kaktusholz hat San Pedro selbstrecht wenig an Sehenswürdigkeiten zu bieten, auch wenn die weiß gekalkten,einstöckigen Gebäude, die das Ortszentrum beherrschen, sehr hübsch anzusehensind. San Pedro ist Ausgangspunkt für diverse Touren in die Atacamawüste (dietrockenste Wüste der Erde), die Salar de Atacama, diverse Lagunen, das Valle dela Luna, das Valle de la Muerte, die Tatio-Geysire und natürlich die Wüstentourin die Salar de Uyuni – in die andere Richtung. Da wir hier zwei Tage Zeithaben, entschließen wir uns dazu diese mit zwei Touren zu füllen. Unsere Wahlfällt auf die Lagunen Escondidasund die Tatio Geysire. Das sind jeweils zwei Halbtagestouren, welche wir beigut 30°C und blauem Himmel unternehmen.

In San Pedro reihen sich Touristenshops an Reiseargenturen

Die Kirche bildet das Zentrum des Ortes und hat ein sehr schönes Inneres

Unser erster Ausflug führt uns zu den Lagunas Escondidas. Diese bestehen aus insgesamt sieben einzelnen Lagunen, welche allesamt einen sehr hohen Salzgehalt aufweisen. So kann man in zweien dieser Lagunen „schwimmen“ gehen und ein ähnliches Erlebnis wie im schwarzen Meer haben, da man auf der Wasseroberfläche treibt und nicht untergehen kann. Uns ist diese Abkühlung gerade recht.

Die Salzkrusten um die Lagunen sorgen für eine intensiv blaue Farbe

Auf dem Weg zur ersten Lagune laufen wir noch ein Stück durch ein versteinertes Korallenriff. Die Steinformationen und die braune Farbe der sehr trockenen Umgebung geben uns das Gefühl auf dem Mars zu spazieren. Das Salz, welches hier popkornartig in Bröseln auf dem Boden liegt und auch die Sole in den Lagunen bildet, ist übrigens wie bereits in der Salar de Uyuni noch ein Überbleibsel des Atlantikarms, der einst durch ganz Südamerika ragte. Über die Jahrmillionen ist der einstige See mit Meerwasser ausgetrocknet, die Korallen starben und das Salz blieb zurück.


Schwimmen in den salzhaltigen Lagunen ist unheimlich witzig. Man treibt tatsächlich ganz oben an der Wasseroberfläche und schafft es nicht einmal unter Anstrengung unterzutauchen. An richtiges Schwimmen ist auch nicht zu denken, da die Beine nicht tief genug unter Wasser kommen. Sehr verrückt! Einmal aus dem Wasser trocknen wir sehr schnell in der heißen, trockenen Luft und zurück bleibt eine richtig dicke, weiße und undurchsichtige Salzkruste – bester Sonnenschutz.


Nach der Abkühlung in den Lagunen geht es weiter zu einer Art Steinhaufen, an dem wir ein paar Snacks und Getränke bekommen. Vom Boden nicht zu erkennen, so zeigt sich die Form eines zweiköpfigen Lamas betrachtet man den Haufen aus der Luft. Abschließend genießen wir noch den Sonnenuntergang von einem Aussichtspunkt aus, von dem wir auch auf San Pedro blicken können.



Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen. Gegen halb 5 werden wir abgeholt und fahren noch vor Sonnenaufgang auf knapp 4.200m Höhe. Dort befinden sich die Tatio-Geysire, die das drittgrößte Geothermalfeld der Welt und das größte der Südhalbkugel bilden. In der Kälte des Morgens (bei uns sind es -9°C!) kann man am besten das rauchendende und dampfende Geysirfeld begutachten. Ziemlich beeindruckend finden wir, dass sich hier in dieser lebensfeindlichen Umgebung in Mitten des Geysirfeldes Mikroorganismen angesiedelt haben, wahrscheinlich die gleichen die vor Jahrmillionen als eine der ersten Lebensformen unseren Planeten besiedelten. Erstaunlich, wenn wir uns vorstellen, dass wir alle von diesen Einzellern abstammen, die um die Geysire diese roten Schlieren bilden!

Brodelnes Wasser mit bis zu 86°C schießt hier aus dem Boden



Schon früh wurden die Thermalquellen beim Tatio Vulkan zur Erforschung der Nutzung von Geothermie genutzt. Bereits in den 1980er Jahren wurde hierzu eine Testanlage ausländischer Forscher errichtet. Nachdem diese des Landes verwiesen wurden ohne eine Bedienungsanleitung zu hinterlassen, konnte die Anlage (im oberen Bild links) nicht weiter betrieben werden. Heute eignet sie sich noch als schönes Fotomotiv.

Nach derBesichtigung der Geysire geht es zu künstlich angelegten „heißen“ Quellendirekt neben den Geysirfeld. Bei niedrigen Plusgraden nehmen wir dieseMöglichkeit sich aufzuwärmen gerne an. Wir müssen aber leider feststellen, dasses sich eher um lauwarme Quellen handelt, sodass das anschließende Umziehen undAbtrocknen in den spartanischen Umkleiden einige Überwindung kostet.

Auf dem Rückweg nach San Pedro de Atacama halten wir noch in dem kleinen Indio-Dorf Machuca. Dort kann man Lamaspieße oder Ziegenkäse-Empanadas erwerben. Außer einer Kirche und ein paar tollen alten Autowracks gibt es hier aber nicht mehr viel zu sehen, dennoch sind wir immer wieder überrascht, in welch abgelegenen Gegenden sich Menschen ansiedeln.

In Machuca ist die ursprüngliche Andenarchitektur erhalten geblieben


Zurück in San Pedro de Atacama gibt es noch einen Burger zum Mittagessen und dann machen wir uns auf den Weg zum Terminal de Bus. Es geht für eine Nacht nach Antofagasta, da unser Flug nach Punta Arenas am nächsten Abend von dort aus geht.

Am nächsten Tag bleibt uns ein wenig Zeit Antofagasta zu besichtigen. Die Stadt hat rund 350.000 Einwohner. Antofagasta ist der Knotenpunkt, an dem Rohstoffe aus Chile in alle Welt verschifft werden und Waren aus aller Welt in Chile ankommen. Als Sehenswürdigkeiten werden im Reiseführer der Plaza de Armas und der Hafen genannt. Der Plaza de Armas stellt sich als nicht besonderes heraus – er ähnelt sehr den meisten anderen Hauptplätzen in anderen südamerikanischen Städten.Die Hafenpromenade ist jedoch sehr schön angelegt und so genießen wir den Ausblick aufs Meer bei einem ausgiebigem Spaziergang in der Sonne und beobachten Pelikane bei der Jagd.

Wir spazieren an der Pazifikküste entlang


Am Spätnachmittag geht es dann mit dem Taxi zum Flughafen. Uns steht eine lange Nacht bevor: Unser Flug in den Süden Chiles geht über Santiago, wo wir einen fünfstündigen Aufenthalt haben, uns dort also die Nacht um die Ohren schlagen müssen.

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