Foilsithe: 09.03.2018
[von Franzi] Eine weitere Nachtfahrt mit dem Bus istüberstanden, wir sind in Luang Prabang. Diesmal sind wir mit einemsogenannten „Sleeper“ gefahren. Ein Bus, der eingebaute „Betten“hatte. Im Prinzip waren das liegende Sitze, je zwei übereinander unddrei nebeneinander dazwischen war immer ein kleiner Gang.
Trotzdemgab es auch diesmal wieder ein kleines Problem: Unser Bus kam und kamnicht. Eigentlich sollten wir um 6.30 PM am Hostel abgeholt werden,doch kein Bus, Tuk Tuk oder PickUp Truck kam.. Nach ca. 20min istJonas dann nochmal ins Hostel gegangen um zu fragen, wann wir dennabgeholt werden und erst da stellte es sich heraus: Unser Hostel hatuns das Busticket ausgestellt ohne aber die Fahrt beim Busunternehmenzu buchen. So haben wir gewartet und gewartet ohne, dass wir abgeholtwurden. Hätten wir nicht nochmal nachgefragt, wären wir wohl nieabgeholt worden... 5 min nachdem das Hostel das nachgeholt hatte kamdann aber endlich ein PickUp Truck, der uns in einem rasanten Tempozum Busbahnhof gebracht hat. Der Fahrer ist über die Straßen gedüstwie ein Rennfahrer, immer wieder hat er andere PickUp Trucks, Autosund Roller überholt.
Am Busbahnhof angekommen tauschte unser Fahrer unserenVoucher vom Hostel gegen unsere Bustickets ein uns zeigte uns denBus, der uns nach Luang Prabang bringen sollte. Durch die rasanteFahrt, die unser Fahrer hingelegt hatte, dachten wir, wir wären spätdran und somit die letzten, die in den Bus einsteigen. Doch dem warganz und gar nicht so. Dadurch, dass unser Hostel uns beimBusunternehmen nicht angemeldet hat, war in dem für uns ursprünglichvorgesehenem Bus vermutlich kein Platz mehr für uns und wir wurdeneinfach in einen anderen Sleeper Bus gebucht, der allerdings etwasspäter erst losfuhr, um 8.30 PM. Wir hatten also mehr als eineStunde Wartezeit am Busbahnhof, der nichts zu bieten hatte, wie sichnach kurzem Umschauen herausstellte. Wir warteten also draußen amBus und beobachteten, wie Menschen in den anderen Sleeper Bus nachLang Prabang, der eine halbe Stunde früher fuhr und wirwahrscheinlich hätten mitfahren sollen, einstiegen. Schuhe musstennoch vor Betreten des Busses ausgezogen und in eine Plastiktütegepackt werden und es wurde abgehackt, wer einstieg. Kaum hatte derBus den Busbahnhof verlassen, gingen bei unserem Bus auch schon dieTüren auf und wir konnten einsteigen. Unsere Plätze befanden sichganz hinten im Bus, vermutlich eben dadurch, dass unser Hostel unsnicht angemeldet hatte. Vorteil war aber: In der hintersten Reihewaren drei Plätze direkt nebeneinander ohne einem Gang dazwischen.Zu unserem Erstaunen kam keine dritte Person mehr dazu und wir hattendrei Plätze für uns alleine.
Die Fahrtverlief ruhig. Der Fahrer fuhr zwar schnell, aber daran sind wir jamittlerweile gewöhnt. Merkbar war nur, dass die Straßen hier nichtbesonders gut ausgebaut sind, geschweige denn, dass es Autobahnenoder vergleichbares gibt, wodurch wir für die knapp 350km ca. 10Stunden gebraucht haben. Wenn man auf der Fahrt ab und zu aus demFenster geguckt hat, konnte man tolle Dschungellandschaften in derDunkelheit erahnen, die darauf schließen lassen, dass sich dieseFahrt selbst bei Tag lohnt. Die „Sitze“ waren für einen Busrecht gemütlich, auch wenn ich, wie sollte es auch anders sein, zugroß war und von Glück reden konnte, dass wir die einzigen miteinem Platz waren, der seine Beine ohne wen anders zu stören in denGang strecken konnte. Der einzige Nachteil in dem Bus war, dass dieKlimaanlage auf Hochtouren lief und wir teilweise sogar gefrorenhaben.
Irgendwann früh morgens stoppte der Bus und wir merkten,dass wir schon an der Busstation in Luang Prabang waren. Alle wachtenauf und stiegen aus. Als wir als letzte ausstiegen, weil wir ja ganzhinten im Bus lagen, waren schon fast alle in PickUp Trucks gestiegenund hatten ihr Gepäck auf deren Dächer geladen. Die Innenstadt warnoch 2-3 km entfernt. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen dieseStrecke zu laufen, doch nach der Busfahrt hatten wir da doch keineLust drauf und stiegen auch auf die Trucks auf (20.000 Kip pro Person= 1,96€). Da auf der „Ladefläche“ kein Platz mehr war mussteFranzi mit ihrem Backpack vorne im Führerhaus einsteigen. Hinten imPickUp Truck sitzend merkte ich, dass es auch draußen ungewohnt kaltwar (ca. 18 Grad). Man merkt wohl, dass wir am bisher nördlichstenPunkt unserer Reise sind. Kurz vor erreichen der Innenstadt fragteein Franzose, der mit uns im Bus gefahren war, den Fahrer, ob er auchhier stoppen und sie da raus lassen könne. Das hielten wir auch füreine gute Idee, da unsere Unterkunft auch ganz in der Nähe seinmusste. Leider hatte mein Handy die vorher gespeicherten Karten derStadt nicht mehr parat und wir mussten uns auf unserenOrientierungssinn verlassen und sind einfach drauf los gegangen.Schon nach ca. 5 Minuten entdeckten wir ein Schild unserer Unterkunft„Soutikone Place House 2“ zwischen herunter gekommenenHäuserwanden. Erst waren wir nicht besonders begeistert, doch alswir uns dem Schild näherten sahen wir, dass auf ihm auch ein Pfeilaufgedruckt war, der in einen kleinen Weg zwischen den Häusernzeigte. Als wir endlich in ihn heineinschauen konnten waren wirerleichtert. Es sah echt schön aus und wir hatten den Anblick wie imInternet beschrieben: Eine überwiegend aus dunklem Holz bestehendeTrasse, die mit vielen Pflanzen umgeben ist. Wir traten in demoffenen Eingangsbereich an die Rezeption heran, wo zu diesemZeitpunkt aber noch niemand war. Also ergriffen wir die Möglichkeitschon mal einen Blick in die Unterkunft zu werfen: Ein offener Gangführt auf eine Treppe zu und an den Seiten befinden sich dieebenfalls hölzernen Zimmertüren. Rein vom Ambiente her ist dasmeiner Meinung nach die schönste Unterkunft die wir bisher hatten.Als wir den kurzen Gang zurück zur Rezeption gingen, stand daplötzlich ein Junge unseres Alters und begrüßte uns freundlich.Wir bekamen sogar einen Willkommens-Tee und später sogar einFrühstück unserer Wahl, obwohl wir unser Zimmer ja erst ab Mittagsgebucht hatten.
Nach etwas Wartezeit und einem Gespräch mit einemdeutschen Ehepaar, das grade ausgecheckt hatte, konnten wir nochdeutlich vor angegebener Check-In Zeit auf unser Zimmer. Wir habensogar eins in der oberen Etage bekommen. Das Zimmer ist sehr schönund geräumig, auch wenn es aus Beton und nicht aus Holz gebaut ist,wie die öffentlichen Bereiche des Hostels, was aber wahrscheinlichganz gut so ist.
Nach einem kleinen Erhohlungschlaf, da man nach einersolchen Busfahrt dann doch nicht soo gut ausgeschlafen ist wie man essich immer erhofft, entschlossen wir uns einfach mal durch die Stadtzu schlendern, ohne bestimmtes Ziel. So ergab es sich, dass wir amkleinen Fluss der Stadt „Nam Khan“ entlang bis zu seiner Mündungin den Mekong spazierten und dabei zwar bemerkten, dass die Stadtsehr auf Tourismus eingestellt ist, aber auf eine angenehme Art undWeise. Man wird nicht von Tuk Tuk Fahrern belästigt oder vonPersonen in einen Shop gewiesen. Hier herrscht viel mehr eineentspannte Atmosphäre in der wir uns sofort wohl fühlten.
Auf demRückweg entschieden wir uns noch etwas zu essen (90.000 Kip = 8,85€für 2 Mahlzeiten und Fruchtshake). Jetzt sind wir zurück im Hostel,gucken uns ein paar Städte im Reiseführer und Internet bezüglichunserer Weiterreise an und machen uns gleich fertig um auf den hiersehr bekannten Nachtmarkt zu gehen.
[von Franzi] Der Nachtmarkt war jetzt nichts wirklichbesonderes meiner Meinung nach. Es gab überwiegend wieder vieleKlamotten zu kaufen, überall die gleichen. Außerdem aber auch vielKunsthandwerk und Schmuck. Es gab aber auf diesem Nachtmarkt keineTechnik wie auf dem Nachtmarkt in Vientiane. Dafür gab es einenkleinen Food-Market, den wir bisher aber noch nicht ganz erkundethaben. Wir haben uns aber einen Crépe mit Nutelle und Bananen(10.000 Kip = 0,97€), sowie einen ganz frisch zubereitetenFruchtshake (15.000 Kip = 1,46€), wirklich 100% Frucht (Mango,Banane, Apfel, Ananas, Zitrone), gekauft was beides wirklich sehr gutgeschmeckt hat.
Geplant und gebucht ist es, dass wir bis Montag hier imHotel in Luang Prabang bleiben, mal schauen was wir bis dahin somachen und wie wir unsere Weiterreise dann planen.
Seid gespannt!
Franzi und Jonas
P.S. Die Preise in Euro variieren so, weil derWechselkurs schwankt, also nicht wundern, dass bei 10.000 Kip z.B.manchmal unterschiedliche €-Preise angegeben sind.