Tag 2: Alpin Bob, Pferderennen und berühmte Schlossgärten

10. Oktober 2021

Heute Morgen können wir eigentlich ausschlafen, aber ich bin bereits um 7:30 wach. Gegen 8:30 Uhr klettern auch die Kids aus den Betten und wir frühstücken gemütlich.

Draußen vor der Terrasse drehen die Haflinger ihre Runden und die ersten Sonnenstrahlen erhellen bereits die Berge, als uns der Hund der Gäste in der Ferienwohnung nebenan besucht.

Nach ein paar Streicheleinheiten machen wir uns auf den Weg nach Hafling Dorf.

Zuerst heißt es aber: Auto freikratzen!

Alles gefroren!!! 😱😱😱

Ups - ich hatte auf der Wiese eine weiße Glitzerschicht bemerkt, aber dass es hier oben schon so kalt wird, dass die Autoscheiben alle frieren, hätte ich nicht gedacht.

Wir überdenken noch schnell noch den Inhalt des Rucksacks und stocken diesen, trotz Protest der Kids, mit Handschuhen und Mützen auf.

Über eine sehr kurvenreiche Straße durch Hafling-Dorf, erreichen wir die Kabinenbahn Falzeben, die uns in die Wander-Skiregion Meran2000 bringt. Parallel startet auch eine Gondelbahn unten von Meran auf den Berg, aber wir sind ja schon auf halber Strecke in Hafling, daher nehmen wir die höher gelegene Bahn Falzeben.

Bei Ankunft an der Kasse haben wir brav unseren Impfnachweis parat, ebenso die noch gültigen Tests der Kinder, natürlich tragen wir Masken.

Etwas verwundert beobachten wir die Touristen, die teilweise sogar ohne Maske in eine Gondel einsteigen, an der Kasse interessiert sich niemand für den "Green Pass", Maske oder das Testergebnis der Kinder 🤷🏻

Gut, bedeutet weniger Testerei als gedacht... schauen wir mal...

Natürlich tragen wir alle eine Maske in der Gondel. Ansonsten scheint man das aber hier in Südtirol sehr locker zu sehen.

Das Wetter ist ein Traum, blauer Himmel und Sonnenschein, aber es ist recht "frisch". Oben angekommen bin ich doch froh, eine Mütze und Handschuhe dabei zu haben.

Oben angekommen, laufen wir direkt zur Alpin Bob Bahn.

Wir sind ganz alleine - das nutzen wir aus und gönnen uns zwei rasante Abfahrten auf der 1,1 km langen Strecke, die den Alpin Bob an der Bergstation Meran 2000 auf rund 1.900 m Höhe zu einer der längsten Schienenrodelbahnen Italiens machen.

Eine Riesengaudi!

(Und ich bin heilfroh, Mütze und Handschuhe dabei zu haben)

Unten angekommen kann man entweder aussteigen oder einfach per "Aufzug" mit dem Bob wieder nach oben fahren um, wie wir, eine zweite Abfahrt zu wagen.

Nach der zweiten Abfahrt steigen wir unten aus und lassen die Bobs alleine per Aufzug nach oben fahren.

Von hier aus laufen wir nun über die Weide zum Weg unterhalb der Gondel und wollen zur Gondelstation Falzeben zurück nach unten laufen.

Haflinger sind keine mehr auf der Alm. Wir sehen nur noch die Hinterlassenschaften.

Dafür gibt es aber noch jede Menge Kühe und Schafe hier oben.

Wir brauchen für den Abstieg ca. 30 Minuten und machen uns dann direkt auf den Weg nach Meran, wo wir um 12:15 das erste Trabrennen auf der örtlichen Pferderennbahn anschauen wollen.

Leider mache ich einen riesigen Fehler: ich steige auf der Beifahrerseite ein......🙈

Das rächt sich dann spätestens auf der kurvenreichen Strecke von Hafling nach Meran. Wir müssen kurz vor Meran an einer Bushaltestelle anhalten. Ich habe das Gefühl, mein Gesicht ist grün vor Übelkeit - ich bin reisekrank - ich kann mich gerade noch so aus dem Auto hieven und an den Straßenrand setzen 🤢🤢🤢

Mist, ich hätte fahren müssen.... so wie immer. Hat für den Gatten schon Vorteile, dass ich immer Autofahren muss, sobald Kurven im Spiel sind.

Ich brauche 10-15 Minuten bis ich leicht zittrig das Lenkrad übernehmen kann.

Am Ippodromo, der Meraner Pferderennbahn angekommen, geht es langsam besser. Also raus aus dem Auto und rein in den Rennzirkus.

Am Eingang ist dann tatsächlich der Green Pass gefordert. Unsere Impfnachweise werden abgescannt, die Tests der Kids werden genau kontrolliert, dann dürfen wir mit den zuvor gekauften Tickets den Rennplatz betreten.

Die Rennbahn ist wirklich schön! Das Gebäude hat seine besten Zeiten hinter sich, aber die Rennbahn ist in einem Top Zustand und die Lage, mit dem Blick auf die Berge, macht das Ganze zu einer einmaligen Location.

Wir schauen uns das erste Trabrennen an.

Wirklich spannend zu sehen, wie die Hafis da mehr oder weniger vor dem Sulky Traben - manche mögen den Galopp sichtlich lieber - und dann unter großem Applaus ins Ziel rasen.

Ab jetzt läuft alle 30 Minuten ein Trabrennen.

Interessanter wird dann das anstehende Herbstgalopprennen der Hengste um 14 Uhr.

Vor dem Rennen holen wir uns eine Portion Pommes zum Mittagessen, schauen bei der Peitschenshow zu und lauschen den musikalischen Klängen des Volksmusik-Duos.

Nach dem Essen - wir sitzen direkt vor der Rennbahn in der Sonne und genießen das warme Wetter hier unten in Meran - schauen wir bei den Stallungen und dem Führring vorbei.

Beim anstehenden Hengstrennen gibt es nur 3 startende Hengste. Wir wollen daher aus Spaß auf jedes Pferd den Mindesteinsat von 2 € setzen. Am Führring schauen wir uns die 3 Hengste an und jeder darf seine 2 € auf einen Hengst setzen.

Der Gatte nimmt die Nummer 1 - hat die leichteste Reiterin und sieht am "frischsten" aus (behauptet er); Tochter und Sohnemann setzen auf die Nummer 3 - den Jungspund in der Runde, der wiehernd durch den Führring tänzelt..... bleibt die Nummer 2 - der gechillte "Steinprinz" - für mich.

Alles klar, wir haben 3 Wettlose, jeder hat "sein" Pferd, dann kanns ja losgehen 😉

Die Hengste laufen im Vergleich zu den Trabern davor eine recht kurze Strecke, quasi nur eine Länge.

Die hat es an Spannung aber echt in sich. Alle feuern die galoppierenden Hengste lautstark an!

Und....?????? Spannnung!!!!!!!!!!!!!

Es siegt die Nummer 2 - Steinprinz!!!

Yeah!!!  Er war auch noch der Außenseiter und vervierfacht meinen Wetteinsatz. ich erhalte knapp 8 € Gewinn für meine gesetzten 2 €. Hihi, wie cool!

So haben wir also insgesamt sogar 2 € gewonnen (bei 6 € Wetteinsatz insgesamt).

War auf jeden Fall mal eine lustige Sache 😉

Es folgen mehrere Stutenrennen von denen wir uns noch zwei anschauen, dann wird es dem Sohnemann aber zu langweilig.

Wir verlassen die Rennbahn und fahren spontan zum Schloss Trauttmansdorff, dessen Gärten ein absolutes Highlight sein sollen. Da es sowieso auf dem Rückweg zum Gfreinhof in Hafling liegt, ist es also nicht mal ein Umweg.

Hier soll früher mal Kaiserin Sissi urlaub gemacht haben -- na dann 😉

Gegen 15 Uhr sind wir da und betreten das Außengelände. Auch hier wie bei der Godel, interessiert niemanden, ob wir einen Green Pass haben oder nicht 🤷🏻

Auf dem Übersichtplan sehen wir schon, dass jetzt so einige Fußwege auf uns zukommen. Die Gärten sind riesig und in verschiedene Themengebiete unterteilt.

Wir starten mit den "Waldgärten" inkl. dem "Weg zum Palmenstrand".

Das klingt ja schon mal vielversprechend!

Vorbei am Bambuswald machen wir einen Stopp im "Glashaus", ein Gewächshaus mit diversen tropischen Pflanzen und einem Terrarium, wo wir diret auf eine ausgebüxte Stabschrecke auf dem Schaukasten voller Ameisen stoßen 😱😱😱

Keine Ahnung, wie die Stabschrecke aus ihrem Terrarium voller Artgenossen ausbüxen konnte, aber als sie vor unseren Augen auf den Boden fällt und dort sichtlich mitgenommen liegen bleibt, setzen wir sie auf eine große Pflanze nebenan und hoffen, dass sie niemand zertritt und sie den Weg zurück in ihr Heim wieder findet (oder ein Mitarbeiter sie wieder in ihr Terrarium setzt!?).

Das war aufregend - weiter geht es durch das Farntal mit Wasserfall.

Das Wetter spielt mit, es sind über 20 Grad und wir genießen das T-Shirtwetter, während wir den teils steilen Pfaden, den sogenannten "blühenden Lehmwänden" (bunt blühender Lehmhang, durch beinahe senkrecht angelegten Blumenbeete)  folgen, die sich durch den Wald nach oben schlängeln.

Gegen 15:30 erreichen wir den Palmenstrand, eine ganze Ecke weiter oben am Berg. Wie gerne würde ich ich jetzt in einen der Liegestühle in die Sonne legen und eine Runde chillen....

Leider ist aber kein Liegestuhl frei (soooo schade), der Gatte drängt, es gäbe noch viel zu sehen.

Na gut, also weiter nach oben zur Aussichtsplattform und Voliere, in der sich neben vielen bunten Papageien in allen Größen auch sehr viele Spatzen rund um die Futterstellen gesellt haben.

Schnell ein Foto auf der Aussichtsplattform schießen (ich bin doch nicht schwindelfrei...!!!) und weiter geht es von den Waldgärten zu den Sonnengärten mit Abstecher zum "Garten für Verliebte".

Nach einem längeren Ziehweg erreichen wir die "Gärten für Verliebte".

Hier wurde mit bunten Glasskulpuren in Form von Blättern ein schickes Lichtspiel mit der Sonne gezaubert.

Leider kommt man nicht auf die überdimensionalen Liegen - zumindest nicht, ohne nasse Füße zu bekommen

Über den Panoramaweg laufen wir hinunter über die Sonnengärten zu den Wassergärten. Sohnemann hat das Labyrinth ins Auge gefasst, das wir danach erkunden.

Letzter Punkt ist die Gartenlandschaft Tirols. Hier gibt es u.A. Tiergehege mit lustigen Schafen (Ungarische Zackel-Schafe) und eine Abenteuerbrücke, die natürlich sofort mehrfach ausprobiert werden muss.

Gegen 17 Uhr verlassen wir die Gärten. Uns qualmen die Sohlen, wir sind ziemlich erschöpft und platt. Soooo viele Eindrücke gleich am ersten Tag!

Am Gfreinhof in Hafling angekommen, werden wir sofort von Bordercollie Ronja begrüßt.

Heute Mittag habe ich per WhatsApp von einer Freundin erfahren, dass sie mit dem Wohnmobil unterwegs zum Gardasee sind und quasi gerade kurz vor Meran sind, wo sie irgendwo eine Zwischenübernachtung planen.

Kurzerhand fragen wir Sandra, ob sie einen Tipp geben kann, wo man "frei" in Hafling und Umgebung für eine Nacht mit dem WoMo verbringen könnte.

Sandra bietet ganz selbstverstänfdlich sofort den Hof des Gfreinhofs als Übernachtungsplatz an! Hammer, das ist ja klasse!!!

Unsere Freunde kommen also gegen 18:30 mit dem WoMo auf dem Hof an und dürfen neben der Schaukel mit dem gleichen coolen Blick auf die Berge und Pferdeweide die Nacht verbringen.

Wir bestellen in Haflings Pizzeria Platzl Pizzen - sehhhhhr lecker - und essen in unserer Ferienwohnung zusammen zu Abend.

Das ist echt eine tolle Überraschung!

Anbei nochmal vielen Dank an Sandra und Peter für das tolle WoMo-Übernachtungsangebot!! 😉

Nach einigen Runden "Skyjo" fallen wir dann gegen Mitternacht in die Betten. Das war ein sehr ereignisreicher und toller Tag!!!