Argitaratu: 21.10.2024
21.10.24 Bukhara. Das Frühstück findet im oberen Stock mit Aussicht über die Dächer statt. Das Buffet ist reichhaltig, nur die Kaffeeproduktion ist etwas schleppend. Um 9h starten wir zu Fuss zur Stadtführung. Am zentralen Teich gibt es eine Skulptur mit dem Till Eulenspiegel von Usbekistan und die passende Geschichte dazu. Die ehemaliger Caravanserei dahinter, musste damals zu einer Koranschule umgebaut werden. Im Portal ist der Phönix zu sehen, das Wappentier von Bukhara. Mit dem Bus fahren wir ein Stück durch die Stadt. Ziel ist das älteste Mausoleon Usbekistans aus dem 10. Jahrhundert. Es ist komplett aus gebrannten Ziegeln gebaut, die zu interessanten geometrischen Figuren zusammen gefügt wurden. So ist sie auch ohne lasierte Fliesen schön anzuschauen. Innen kann man gut die Konstruktion vom viereckigen Grundriss zur Runden Kuppel erkennen. Nicole sagt, daß nennt man Konche. Über die Ecke wurde ein Bogen gebaut, so dass ein Achteck entsteht. In der nächsten Reihe steht in jeder Ecke eine Säule und darüber ist dann ein 16- Eck. Darauf ist die Kuppel gebaut. Nebenan, beim Kunsthandwerk kann man zuschauen, wie ein Messing Teller von Hand spannend mit einem kleinen Meißel bearbeitet wird. Zu Fuss geht's weiter zum Markt. Maruf preist eine Tee- und Gewürzmischung an. Ich kaufe zwei Tee-Mischungen für Johanna und Linda. Es gibt hier wieder viele Trockenfrüchte zu kaufen, aber auch eine Milch, Käse, Butter Abteilung und Honig. Interessant finde ich auch die wendigen, dreirädrigen Handkarren, die über den Markt geschoben werden. Weiter geht es an der Moschee Boloi Havz mit der Galerie aus Holzsäulen. Auch hier vor befindet sich ein Teich, der gerade befüllt wird. Es ist nicht weit bis zur Zitadelle, die als Residenz für den Emir gedient hat. Sie schauen wir uns nur von aussen an und fahren dann mit dem Elektro-Rolls Royce in die Altstadt. Ich nutze die Kaffeepause, um zum Hotel zu gehen und mich wärmer anzuziehen. Danach geht es zum Schmied, der Damastmesser herstellt. Meine Gruppe kauft wieder fleissig ein. Im Kuppelbasar wird ein Miniaturmaler angepriesen. Dann geht es zum Kolon-komplex mit seinem massiven Minarett, das auch als Leuchtturm für die Karawanen diente. Solche grossen Anlagen müssen ständig renoviert und erneuert werden, so ist auch eine Galerie wegen Bauarbeiten abgesperrt. In der aktiven Koranschule gibt es Studenten. Vier Jahre lang werden dort jeweils 50 zu Imanen ausgebildet. Wir können auch einen Blick in den Innenhof, die Mensa und das Waschhaus werfen. Nun haben wir alle eine Pause nötig und gehen ins Hotel. Das Abendessen nehmen wir in den Innenhof der Kukaldash Madrasah ein. Dazu gibt es ein Kulturprogramm aus Musik und Tanz, im Wechsel mit einer Modenschau. In Kleingruppen machen wir uns auf den Rückweg. Ulla und ich schauen uns noch mal den Kolonkomplex an, der jetzt wunderschön beleuchtet ist.
22.10.2024 Bukhara, 2.Tag. Wir fahren mit dem Bus zur Sommerresidenz. Sie wurde zur Zaren Zeit mit russischen Einflüssen erbaut und besteht aus einer hölzernen Galerie, dem weissen Festsaal, einen bunten Wartezimmer, einer Schreibstube und einem Teehaus. Durch die Gartenanlagen laufen viele Pfaue. An einem Teich befindet sich das Haaremsgebäude. Daneben steht ein hölzerner Turm, der den Frauen als Moschee diente. Der Bus bringt uns wieder zurück in die Altstadt. In der Wohnhäusern versteckt liegt die Chor Minor Moschee mit vier Minaretten. Der Innenraum ist leider sehr klein und mit Souvenirs vollgestellt. Für ein Euro könnte man aufs Dach steigen, ich gehe aber lieber einmal um die Moschee herum. In der Altstadt gibt es auch eine jüdische Synagoge, die leider geschlossen ist. Nebenan ist eine Puppenwerkstatt fürs Figuren Theater. Der Meister lässt für uns eine traditionelle gekleidete weibliche Puppe tanzen. Es fängt an zu regnen und wir machen Mittagspause im Hotel. Die dunklen Wolken verstärken sich, als ich von meiner Plänen in Nepal erzähle. So gehen Ulla und ich nach einem Galerie Besuch getrennte Wege. Sie kauft noch Andenken für die Enkelkinder und ich besichtige abgelegenere Stadtteile. Da ich zu faul war, die festen Schuhe aus dem Rucksack zu holen, habe ich in den Sandalen nun eiskalte, nasse Füsse bekommen und dusche erst einmal. Um 19 Uhr geht es zum Abendessen in ein familiär geführtes Restaurant. Schon vor dem schmackhaften Essen bestellt Maruf für alle einen doppelten Wodka, den wir aber hinterher selber bezahlen müssen. So ist nach dem reichhaltigen Essen die Stimmung locker und Muraf kann uns zum Tanzen motivieren. Beschwingt geht es zurück zum Hotel.
23.10.24 Bukhara-Xiva, 450km. Pünktlich um 9h rollen wir mit dem Koffer durch die Altstadt zum Bus. Auf der A380 geht es mehrere Stunden durch die Sandwüste. Bei einer Pause können wir auch etwas in die Wüste gehen. Die Oberfläche des Sand ist noch leicht vom Regen gekrüsselt und fest, runter rieselt der Sand direkt. Die kleinen Sträucher sind alle blattlos und vertrocknet, kein grün zu sehen. Dafür kann ich überall Müll entdecken, der über die Straße in die Wüste gekommen ist. Eine weitere Pause machen wir kurz vor der Überquerung des großen Flusses Amudaryo. Er bildet die Grenze zu Turkmenistan und fotografieren ist ja eigentlich Verbot, aber wir machen alle fleißig Fotos. Erstaunlich wie nah hier Wasser und Wüste beieinander liegen. Erst hinter der Eisenbahnbrücke, über die auch einspurig der Straßenverkehr läuft, sind wieder Baumwollfelder und Weiden zu sehen. Es wird gerade viel Heu gemacht. Auf der Schule der Renaissance entdecken wir die deutsche Flagge. Maruf lässt spontan anhalten und wir platzen in den Unterricht. Einige Schüler können so viel deutsch, dass sie von ihrer Familie und ihren Hobbys erzählen können. Den Namen der Geschwister Eltern und großeltern werden aufgezählt. Bei den Hobbys stehen bei den Jungs Fußball und Handy ganz oben. In Schiefer haben wir einen riesiges Zimmer im Hotel Malika Khorezm mit Schreibpult und Sitzecke. Wir legen nur kurz das Gepäck ab und machen uns zu einem kurzen Spaziergang auf durch den Park. Gemeinsam gehen wir zum Abendessen in die Stadt eine Dachterrasse. Es gibt Shivit, Dillnudeln mit Kartoffeln, Fleisch und Sauerrahm. Auf dem Rückweg zum Hotel lassen wir die beleuchteten historischen Gebäude auf uns wirken.
24.10.24 Xiva, Stadtführung. Um sieben lässt sich Ulla von mir wecken, ich mache den Sonnengruß, und hole ihr dann eine Tasse Kaffee. Heute brauchen wir keinen Bus, wir können alles zu fuß erreichen. Start ist am neuen Westtor. Ursprünglich hatte die Stadt- Festung nur im Osten ein Tor. Hier reihen sich die Stände der Händler aneinander. Maruf organisiert ein Gruppenbild mit den wuschelligen Mützen. Ulla entdeckt gestreifte Socken, die sie auch später kaufen wird. Wir besichtigen eine ehemalige Koranschule, die zum Hotel Muhammad Aminxon umgebaut wurde. Insgesamt gab es einmal 200 Koran Schulen in Xinan, die auch Naturwissenschaften gelehrt und im Handwerk ausgebildet haben. Weiter geht es mit einer Holzwerkstatt, die sich auf die Produktion der Buchständer spezialisiert hat. Aus einem Brett von Ulmen- oder Walnussholz werden ineinander verschachtelte sechs Teile geschnitten, die verschieden aufgestellt werden können, um Bücher, Laptop oder Handy zu stützen. Weiter geht's mit dem Mausoleum von Mahmud dem Ringer und dem Museum zum Leben der Mennoniten aus Deutschland in Xiva bis zu ihrer Deportation durch Stalin. Sie haben unter anderem die Fotografie eingeführt. Vor der Kaffee/Mojito-Pause besichtigen wir die Moschee mit 113 Holzsäulen und anschließend den Gerichtshof. Hier wurde auch für die Normaden Jurten aufgebaut. Nach der Pause im Hotel brechen wir am Abend zur Aussicht-Terrasse (100000Som) auf, um den Sonnenuntergang zu genießen. Beim Abendessen auf der Dachterrasse des nahen Restaurants sitzen wir als Gruppe ein letztes Mal zusammen und überreichen Maruf das Trinkgeld.
25.10.24 Xiva-> Taschkent. Am morgen besichtigen wir den Sommerpalast aus dem 19. Jh. Die bunten Stuckarbeiten erschlagen ein fast. Hier ist auch eine Fotoausstellung der ersten Aufnahmen in Usbekistan um 1920. Die Bilder beeindrucken und geben auch viel von Alltag damals wieder. Auf dem Rückweg zum Hotel gehe ich außerhalb der äußeren Stadtmauer. Hier ist sehr viel Staub in der Luft und längst nicht alles so fein, wie im Touristenviertel, aber auch interessant. Ich besichtige noch einen kleinen Friedhof. Um 13h fährt ein Kleinbus uns 6 zum Flughafen. Maruf regelt das mit dem Gepäck, weil Ulla und ich jetzt mehr als 20kg haben. Im Flieger können wir leider nicht zusammen sitzen, aber ich habe einen Fensterplatz und kann beim Anflug auf Taschkent einige Bilder machen. Wege, Bäche und Orte sind in der Steppe gut zu erkennen. Im Hotel haben wir wieder das gleiche, laute Zimmer zur Straße. Wie kümmert uns um den Online Checkin. Ich kann meinen Flug aufrufen, aber keinen Sitzplatz wählen. Auf einer anderen Seite erfahre ich dann, daß es für meinen Flug gar nicht möglich ist. Also dann morgen am Flughafen. Zu fünft gehen wir im Dite Kafe essen. Man kann die Speisen an der Theke auswählen. Unsere Som reichen noch und auch dafür einen letztes Bier im versteckten Alko Laden auf dem Rückweg zu kaufen. Jeder hat den Rückflug zu einer anderen Zeit, so dass sich unsere Kleingruppe nun auch verabschieden muss. Im Hotel telefoniere ich noch mit Linda und Johanna, dann ist schlafen angesagt!
26.10.24 Taschkent-> Delhi. Wir sind vor dem Wecker wach. Das Taxi holt uns pünktlich um 6:20h ab. Vor dem Einchecken trennen sich unsere Wege. Ich verabschiede mich von Ulla und bin sehr gerührt. Sie fliegt nach Hause. Ich nach New Delhi. Mein Ausdruck für Visum ist nicht richtig, aber das gespeicherte auf dem Handy ist richtig. Ich kann problemlos einchecken. Ulla finden mich nach dem Einchecken noch am Gate und wir können uns nochmal drücken. Jetzt bin ich wieder alleine unterwegs.