Argitaratu: 18.08.2016
Hilfe, sind wir fertig! Städtetrips sind so viel mehr anstrengend als durch Nationalparks zu fahren und laufen. Die Füße qualmen und der Geist ist Matsch. Aber nun von vorne denn der Tag begann sehr früh, nämlich um 6:30 Uhr. Da wir für die Besichtigung des Alcatraz die Early Bird Fähre um 8:45 Uhr gebucht hatten, mussten wir zeitig genug losgehen und da sein. Ganz tollkühn sind wir in den Bus 30X eingestiegen (30 sollte es eigentlich sein), wo uns 2 Stationen später ein Mann drauf da ansprach, dass dieser Bus jetzt Downtown fährt und er sich wundert warum wir Touristen in diesem Bus sind. Wir dankten ihm aber blieben im Bus weil wir dachten wir wüssten was wir tun. Plötzlich weichte der Bus ganz und gar von meiner Google Map Route ab. X ist hier das Zauberwort und plötzlich befanden wir uns in Chinatown. Da wollten wir jetzt noch nicht hin aber Google Maps half uns schnell und weiste uns den Weg. Wir stiegen dann nächste Station aus und suchten den Bus zum Pier 33. Alter Vater, an jeder Ecke fährt irgendein Bus. Dieses System ist wirklich nicht einfach zu erkennen. Wir fanden aber alles und plötzlich waren wir da wo wir hinmussten und zwar von der Zeit sogar wie wir geplant haben. Wir frühstückten noch schnell im Alcatraz Landing Cafe und stellten uns dann an die Schlange der Fähre an. Schlangebilden in Perfektion - irgendwann nervte das Warten gewaltig aber was man sagen muss, PUNKT 8:45 Uhr legte die Fähre ab.
Wir folgten nach Ankunft den Rat einige Menschen aus dem Internet und ließen die Einweiserin quatschen und liefen schon rauf in den Gefängnistrakt. Dort waren wir dann recht weit vorne, bekamen dann unseren Audioguide ausgehändigt und dann guckten wir uns das alte Gefängnis an. Der Guide sah mich mit meiner großen Kamera und erlaubte mir bereits einen Gang weiter zu gehen um den großen Gefängnistrakt ohne Menschen zu fotografieren. Netter Typ! Dann ließen wir 45 min Audiotour auf uns wirken und guckten das an was uns beschrieben wurde. Ich will aber nicht groß drauf eingehen. Es war sehr interessant beschrieben, auch mit Geschichten und Erzählungen von ehemaligen Gefangenen aber dann 1:30h später wollte ich wieder raus aus dem Gefängnis. Wir liefen noch ein wenig draußen rum aber fanden nichts interessantes mehr. Also nahmen wir 10:55 Uhr die Fähre zurück nach San Francisco, vorbei an der Skyline und schon waren wir wieder am Pier 33.
Von hier liefen wir nochmal an den Pier 39, guckten um ein paar mehr Seelöwen rumlagen (nein!) und nach einem kleinen Snack beratschlagten wir was wir als nächstes tun wollten. Nun verhedderten wir uns eine Zeit lang. Wir hatten zwei Optionen, erstens zum Market zu fahren. Da die Straßenbahnen (übrigens fährt SFO die ausrangierten Trams von Lissabon) trotz Anzeige schon nach 3 Stationen alle Passagiere rauswarf, führte mich Uli zu einem Bus der uns da hin bringen sollte wo man die Schlengellienien bewachsenen Lombard Straße sehen kann. Die Info aus der Quelle schien aber falsch. Das war der Zeitpunkt wo ich zum ersten Mal nach Hause wollte. Wir eierten rum und fanden erstmal nix und wussten erst recht nix! Da der Coit Tower so verdächtig nah war, fragte ich Google Maps nach einem Weg. Es wurde uns ein Bus angezeigt der allerdings eeeeeewig nicht kam. Wir waren zu kaputt um diese bergige und stufige Strecke per Fuß zu erledigen. Es kam und kam nix - als wir dann aufgeben wollten kam dieser Bus dann doch und fuhr uns hoch zum Coit Tower. Auf dem ersten Blick sah es so aus, dass man recht schnell auf dem Tower oben ist. Hier fährt ein Fahrstuhl für 8 Euro hoch. Schnell war aber Pustekuchen! Die Schlange für den Fahrstuhl wurde so schön am Eingang versteckt, dass ich dann ganz schockiert war als die Damen am Ersteinlass meinte es wurde noch circa 45 min dauern bis wir im Fahrstuhl sind. Nach dem ersten Einlass sahen wir dann, dass die Schlange so hübsch gekreiselt war, aber wir wollten jetzt da hoch. Aus diesem Grunde blieben wir dort stehen und nahmen die schöne Wandbemalung unten am Coit Tower in Augenschein. Da ich auch nichts zu tun hatte, machte ich auch ein paar Fotos von den beinduckenden Wandmalereien. Irgendwann gings dann wirklich hoch auf den Coilt Tower und durch geöffnete Fenster sah man dann die Stadt von oben. Mir hat es gefallen, Uli war enttäuscht. Sie hatte noch den Wow-Effekt vom Empire State Building im Kopf und erwartete diesen hier auch. So gings mir übrigens mit dem ersten Eindruck von San Francisco auch. Es ist natürlich ein grober Fehler Städte dieser Art miteinander zu vergleichen aber irgendwie tut man es doch. Wir blieben circa 15 min oben um durch alle offenen Fensterchen unsere Nasen und Kameras durchzustecken. Es war wirklich schön die Stadt von oben zu sehen!
Nun war der Tag aber immer noch nicht zu Ende und wir beschlossen ins benachbarte Chinatown zu fahren. Nachdem sich der Bus mit halb China füllte wussten wir dann "hier sind wir richtig!". Was für eine Parallelwelt das plötzlich war - wir hören nur noch chinesisch sprechende Schulkinder und fühlten uns wie man sich wahrscheinlich in Peking fühlt und zwar richtig fremd. Als wir uns richtig fremd fühlten, stiegen wir aus und liefen durch die Straßen. Wow, wie in China dachte ich mir! Wir liefen einfach nur rum, knipsten und als wir genug hatten, fuhren wir mit dem nächsten gefundenen Bus runter zur Fishermans Wharft. Eines war uns nun klar, außer Essen gehen, gab es nur noch eine Mission - ab ins Hotel. Essen war ok, aber die Kellnerin vergass uns regelmäßig, so dass ich mich dann doch mal beschwerte weil wir 15 min darauf warteten, dass unsere Rechnung mit der Kreditkarte zum zahlen abgeholt wurde. Wir waren müde, kaputt, die Füße brannten und wir wollten nun endlich nach Hause! Bezahlung der Rechnung klappte dann und wir suchten mal wieder den Bus zurück ins Hotel. Auf dem Weg dorthin fanden wir zufällig den Wendepunkt der Cable Cars, ha! Das machen wir dann gleich morgen vormittag!
Nun sind wir im Hotel, es ist dunkel und keiner bewegt sich mehr einen Meter zuviel! Über 21.000 Schritte waren das heute sagt mein Iphone aber ich fühle mich wie 200.000 Schritte! Morgen wird alles wieder leichter! Alles in allem war es aber doch ein erfolgreicher Besichtigungstag. Ende gut, alles gut!