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Okinawa - die Insel der 100jährigen

Published: 13.08.2018

Okinawa ist bekannt für die hohe Population an 100jährigen. Über 900 der 1,3 Millionen Bewohner der Insel sind 100 Jahre und älter. Ernährungswissenschaftler führen dies auf die besondere Art der Ernährung zurück.


  • Das Grundnahrungsmittel in Japan ist immer noch der Reis. Hiervon verzehren die Japaner durchschnittlich 15 Kilogramm pro Jahr. Dieser wird gern mit sauer eingelegtem Gemüse kombiniert. Insbesondere auf Okinawa wird die s.g. Bittergurke (Momordica charantia) gegessen, die nachweislich förderliche Eigenschaften für die Gesundheit hat: Ihre Inhaltsstoffe senken den Blutzuckerspiegel, wirken gegen Blasensteine, kräftigen das Immunsystem und senken erhöhte Blutfettwerte.


  • Zusätzlich essen die Japaner sehr viel Fisch: 2013 lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 48 kg! In Deutschland liegt der liegt der Konsum bei ca. 13 kg jährlich. Nachfolgend einige Impressionen von meiner letzten Reise nach Tokio und dem Besuch des dortigen Fischmarktes: 






Da heißt es "nur nicht den Kopf verlieren" in Anbetracht der Vielfalt und Auswahl.



  • Der Verzehr von Fleisch war in Japan 1000 Jahre lang tabu, ja sogar untersagt. Bereits 675 verbot der Herrscher Temmu explizit den Verzehr von Rindern, Pferden, Hunden, Affen und Hühnern. Dies wurde mit den Vorschriften des Buddhismus erklärt. Ausgenommen von dieser Regelung waren Wild und Fische sowie Wale, die als Fische galten und deren Fleisch bis heute gegessen wird. Der Statistik zufolge isst der Durchschnittsjapaner rund 30 Gramm Walfleisch pro Jahr.


  • Erst in den 1860er Jahren wurden Schlachthäuser errichtet, im Jahre 1873 genehmigte der Kaiser den Konsum von Rindfleisch. Schweinefleisch wurde in den 1930er Jahren populär.


  • Die Aufzucht von Geflügel zur Fleischgewinnung ist vernachlässigbar: Im Jahr 2007 nahm Japan den letzten Platz der Weltrangliste der Geflügelproduzenten ein.


  • Brot als Nahrungsmittel wurde mit der Besatzung der Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt.


  • Obwohl Okinawa nur 1% der japanischen Landesfläche ausmacht, finden sich dort immer noch drei Viertel der US-Truppen, die seit dem Zweiten Weltkrieg dort stationiert sind. Dies ist der Grund, warum es in der Hauptstadt Naha zahlreiche Fastfood-Ketten, Schnellimbisse und Eisdielen gibt. Das birgt einerseits die Hoffnung, dass es auch Speisekarten gibt, die für Europäer zu entziffern sind, andererseits wäre es schade, so weit zu fahren, um sich von Burgern, Tacos und Waffeln zu ernähren. 
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