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Fruit Picking in Cadell

Published: 23.09.2018

06.08.-19.08.2018


Katharina und ich haben 2 Wochen lang für eine Firma gearbeitet, die die auf den umliegenden Farmen Orangen, Zitronen, Mandarinen und Tanderinen pflückt. Nathan und seine Frau Em waren unsere Chefs und haben täglich organisiert wann und wo wir gearbeitet haben. Wir hatten eine Gruppe im Facebook-Messenger, über die wir alle kommuniziert haben. Dort haben wir auch täglich erfahren wann es morgens los geht und wohin wir fahren. Es gab für uns keinen festen Wochenplan, alles wurde kurzfristig bekannt gegeben. Manchmal hat sich das innerhalb eines Tages auch nochmal geändert, wenn das Wetter zum Beispiel schlecht war. Am Ende des Tages haben wir Em mitgeteilt wie viele Bins wir am Tag geschafft haben und danach wurden wir dann bezahlt. Es war eine 7-Tage-Woche, aber man konnte sich jederzeit einen Tag Auszeit nehmen. Man müsste nur vorher Bescheid geben.

Viele Jobs sind hier auf "piece rate", sodass man für das bezahlt wird was man am Tag schafft. Für Mandarinen gab es 80 AUD, für Tanderinen 50 AUD, für Zitronen 70 AUD und für Orangen 25 AUD pro Bin. Wer schnell war, konnte ganz gut verdienen und wer langsam war, hatte Pech :) Die Bezahlung erfolgt hier wöchentlich. Das System finde ich super, da man schnell Geld bekommt. Jede Firma rechnet zu einem anderen Wochentag ab. Das ist nicht festgelegt. Hier hat die Abrechnung immer freitags stattgefunden, sodass wir am Dienstag unser Geld hatten.


Gegen 7 Uhr klingelte Montag morgen der Wecker und es hieß raus aus dem Auto in die Eiseskälte Und auf zum ersten Arbeitstag. Zähne putzen konnte man in der Scheune oder dahinter, wo auch abgewaschen wurde. Toilette und Dusche waren auch draußen, sodass es eigentlich egal wo man was gemacht hat. Es war eh alles kalt. Nach dem Frühstück mussten wir noch eine Weile warten bis es so richtig los ging und gegen 9 Uhr haben wir uns dann auf mehrere Autos verteilt. Zu dem Zeitpunkt waren wir so um die 26 Leute inkl Nathan und Em. Sie hatten eine Bulli, in den 11 Leute passten und 2 weitere Autos, in denen jeweils 7 und 8 Personen Platz hatten. Im Konvoi ging es dann zur ersten Farm nach Nikalapko. Dort hat Em uns erklärt wie alles abläuft und worauf wir beim Pflücken achten müssen. Mandarinen werden geschnitten und nicht gepflückt, da man die Frucht sonst zu stark beschädigen würde. Wir mussten immer darauf achten die Früchte so zu schneiden, dass der Stiel kaum sichtbar war. Ansonsten bohrt er sich in der großen Bin in die anderen und dann kann der Farmer sie nicht mehr verkaufen. Katharina und ich haben am erstens Tag zusammen gearbeitet. Wir haben beide eine Reihe von Bäumen bekommen, an denen wir alle Mandarinen pflücken sollten und die Bin damit füllen sollten. Es hat ewig gedauert, da diese Bin ziemlich groß ist. Man trägt eine Tasche vor dem Bauch, in der man alle Früchte sammeln kann. Sie kann kann von unten geöffnet werden, sodass man sie nicht abnehmen muss zum entleeren. Leitern gab es auch fr uns, damit wir auch die Baumkrone erreichen können. Danach hieß es stundenlang Leiter rauf und runter, pflücken, Tasche ausleeren und wieder von vorne. Gegen Mittag mussten wir jedoch schon aufhören, da es anfing zu regnen. Bei Regen dürfen wir nicht weiter arbeiten und daher ging es direkt wieder nach Hause. In der Scheune angekommen sind viel von uns erstmal duschen gegangen. Katharina und ich auch. Man müsste sich beeilen, denn sobald 4-5 Leute geduscht hatten, war das Wasser für ca. 1-1,5 Stunden kalt. Es war also Etappen-Duschen :) Ich war glücklicherweise im ersten Schwung dabei. Das stellte sich später jedoch als unklug heraus, denn am Nachmittag mussten wir zurück zur Farm und unsere Bins fertig machen. wir müssen die Bins am Ende des Tages alle voll haben. Es darf keine angefangene übrig bleiben. Daher muss man sich vorher genau überlegen wie viel man schafft. Hinzu kommt, dass man nur für die vollen Bins bezahlt wird. Selbst wenn sie Dreiviertel voll ist, gibt es kein Geld.

Als wird endlich mit allem fertig waren ging es wieder nach Hause bzw. ging es für alle, die wollten nach Waikerie zum einkaufen. Dort war der nächste Supermarkt und ein- bis zweimal die Woche konnten wir dort gemeinsam hin fahren. Wir haben nur ein paar Kleinigkeiten gekauft und abends direkt zusammen gekocht. Nach dem Essen haben wir alle noch etwas zusammen gesessen und dann hat sich jeder ziemlich zügig ins Bett verkrochen.

Dienstag kannten wir den Tagesablauf bereits schon und hatten fast Routine. Morgens Müsli und Tee zum Frühstück und dann Toast für unterwegs vorbereiten. Wir sind immer schon 1,5 Stunden vor Abfahrt aufgestanden, da dann noch kaum jemand in der Küche war. Wenn 24 Leute morgens den Wasserkocher, den Toaster, den Herd, die Mikrowelle usw. benutzen wollen und das mit nur 2 Steckdosen für alles, wird es schon mal turbulent. Man wartet ewig bis irgendwas frei wird und ist nur am Stecker umstecken. So war es wesentlich entspannter für uns.

Auch diesmal haben wir wieder um 9 Uhr angefangen zu arbeiten. Wir können nie so früh starten, da die Früchte dann noch nass sind und hinzu kam, dass wir manchmal morgens Frost haben. Hier ist ja Winter!

Zum Pflücken hat jeder seine eigene Tasche, die er täglich mitnehmen musste. Ansonsten hatte ich nur meinen Rucksack mit Essen und Wasser dabei. Wir sind diesmal nach Swan Reach gefahren und haben Zitronen gepflückt. Alle haben geflucht auf dem Weg dorthin, daher wussten wir schon, dass es anstrengend wird. Nach ca. 7 Stunden hatte ich gerade mal eine Bin geschafft und war völlig zerkratzt an Armen und Händen ne ziemlich genervt. Das war kein Spaß, da die blöden Dinger so klein und hart zu erreichen waren.

Mittwoch waren wir in Waikerie zum Orangen pflücken. Das war eine tolle Abwechslung, da sie groß und Kleidchen zu pflücken waren. Daher gab es auch kaum Geld dafür. Ich war immer noch nicht super schnell, aber 3 Bins habe ich trotzdem gut geschafft. Danach mussten wir alle noch helfen die letzten Bins voll zu bekommen und die Bäume komplett fertig zu pflücken. Nach ungefähr 7 Stunden ging es dann wieder zurück.

Donnerstag hatten wir einen langen Arbeitstag von 8 Stunden, da wir nicht so weit fahren mussten und schon um 8.30 Uhr anfangen konnten. Wir waren in Swan Reach und haben Tanderinen gepflückt. Das läuft genauso wie Madarinen, aber sie sind deutlich größer. Es ist eine Mischung aus Orangen und Mandarinen und schmecken super lecker. Meine neue Lieblings-Frucht. Ich hab mir gleich ganz viel mitgenommen. Hatte ich mir aus meiner Sicht auch verdient, da ich anfangs nur scheiß Bäume mit super kleinen Früchten hatte. Selbst der Farmer meinte, dass ich die Arschkarte gezogen habe. Aber ändern konnte ich das nicht mehr. Wenn man einmal seine Reihe hat, dann muss man die auch fertig machen. Es wurde zum Glück immer besser um Laufe des Tages, sodass ich doch noch meine 2. Bin voll bekommen habe. Abends waren wir wieder einkaufen und Geld holen, da wir die 60 AUD Miete wöchentlich bar bezahlen mussten. Ich hab ja nie Bargeld, also musste ich erstmal was besorgen. Mein australisches Konto sah danach ziemlich traurig aus. Das meiste Geld ist erstmal ins Auto geflossen und auf einmal waren nur noch 18 AUD übrig. Damit kommt man nicht weit.

Freitag waren wir nochmal in Sunlands für die Tanderinen. Katharina und ich haben uns freiwillig zum arbeiten gemeldet. Es wurden nur 8 Leute gebraucht, um die Bäume fertig zu pflücken. Es war nur eine Bin für jede von uns, aber besser als nix. An dem Tag war ich eh nicht so auf der Höhe, daher war es gut, dass wir am frühen Nachmittag schon wieder zu Hause waren. Ich bin 2 mal von der Leiter gefallen. Zum Glück hat mich der Baum beide mal ganz gut aufgefangen, sodass ich nicht hart gefallen bin. Blaue Flecken hatte ich eh schon überall. Meine Schulter schmerzte ziemlich, aber es war nix dramatisches.

Wir haben den freien Nachmittag genutzt und Wäsche gewaschen. Im Auto hatte ich eine Wäscheleine und Klammern, die wir zwischen 2 Pfosten gespannt haben. Innerhalb von 2 Stunden war dank des starken Windes alles trocken.

Samstag sollten wir um 7.30 Uhr starten, da wir einen langen Fahrweg von fast 2 Stunden vor uns hatten. Wir waren alle morgens bereit und haben gewartet, dass es losgeht, aber nix passierte. Sie haben es immer wieder rausgezogen und letztendlich hatten wir den Tag frei, da es geregnet hat. Das hieß kein Geld für uns =(

Ich habe die Zeit dann genutzt, um an meinem Blog zu arbeiten. Daher war der Tag nicht ganz verloren.

Sonntag ging es dann wirklich um 7.30 Uhr los nach Murray Bridge. Es war die Farm, die am weitesten entfernt war und zu der wir 3 mal die Woche müssen. Die Fahrt war ewig, vor allem wenn man gequetscht im Auto sitzt. Die Farm war aber super, da die Bäume voller Orangen waren und man gut voran kam. Ich habe dort das erste Mal 4 Bins geschafft und war damit sehr zufrieden. Abends waren wir dann gegen 20.30 Uhr zurück, haben und schnell 2-Minuten-Nudeln gemacht und sind ins Bett.


Die zweite Woche fing genauso an, wie die letzte aufhörte.

Montag früh wieder los nach Murray Bridge und Orangen pflücken. Ich hatte am Ende wieder meine 4 Bins und das hat mir gereicht. Eine 5. hätte ich im Leben nie geschafft. Abends haben wir bei McDonalds gehalten Und alle sind wie wild drauf los gestürmt. Ich bin da ja nicht so Fan von und hab mir nur nen Chai Latte geholt. Es hat mir ein Eis geschenkt, da sie statt einem 2 bekommen hat. Damit war ich schon super glücklich. Danach hab ich mir Reis aus der Tüte gemacht. Auch nicht gerade gesund, aber sich besser als McDonalds.

Dienstag ging es nochmal nach Murray Bridge für uns und ich hab wieder meine 4 Bins gefüllt. Auf dem Rückweg haben wir am Bottle Shop gehalten, da Nathan schon bekannt gegeben hat, dass wir am Folgetag frei haben. Somit haben alle Alkohol gekauft. Abends haben wir wieder gekocht und danach wurde getrunken und gefeiert. Nathan und Em kamen auch dazu. Das war ein ziemlich spaßiger Abend mit viel Wein bis in die Morgenstunden. Ich weiß nicht was ich an dem Tag gemacht habe, aber aus irgendeinem Grund konnte ich meinen rechten Mittelfinger nicht bewegen. Er war geschwollen und sah aus wie ein Riesen Wurstfinger. Richtig eklig! Strecken und beugen war nicht wirklich möglich. Da war den nächsten Tag nicht arbeiten mussten, war es halb so wild. Wann braucht man den Finger schon :)

Mittwoch haben wir alle unseren Rausch ausgeschlafen und danach ging der Kampf um die Waschmaschine los. Jeder wollte den Tag dafür nutzen. Katharina und ich haben erstmal Pancakes zum Frühstück gemacht und uns frischen Orangensaft dazu gepresst. Die freien Tage muss man wenigstens genießen. Mein Finger war immer noch geschwollen, aber es wurde im Laufe des Tages tatsächlich etwas besser. Vermutlich hab ich mir den an der Leiter oder so gestoßen ohne es wirklich zu merken.

Ich wollte dass Auto an unserem freien Tag einmal starten, da es die ganze Zeit nur rumstand. Die Idee war gut, kam aber zu spät, denn das Auto sprang nicht an. Die Batterie schien leer zu sein. Keine Ahnung wie das so schnell geht und ob das normal ist, aber ich konnte erstmal eh nix machen. Ich hab Martin gefragt, ob er mir das Auto einmal starten kann und habe den Motor dann etwas laufen lassen. Martin war schon routiniert darin, da wir den Bulli fast täglich mit Hilfe der anderen Autos starten mussten. Ich werde das Auto mal überprüfen lassen, sobald ich die Zeit habe. Mein transmission oil muss eh gewechselt werden und dann kann ich das gleich mit machen.

Nachmittags sind wir einkaufen gefahren und danach haben wir den Rest des Tages auf dem Sofa verbracht und nach neuen Jobs gesucht. Es hat nicht lange gedauert und da hatte Katharina was gefunden. Wir haben dort einfach mal hingeschrieben und sofort eine Antwort bekommen. Nach kurzer Zeit hatten wir einen neun Job und konnten quasi sofort starten. Wir haben dann beschlossen noch bis Sonntag zu bleiben und am Montag den neuen Job zu starten. Ich habe Em direkt Bescheid gegeben, sodass sie sich rechtzeitig um Ersatz kümmern konnte. Sie hatte darum gebeten, da uns schon einige verlassen hatten und nicht immer alle rechtzeitig Bescheid gesagt haben. Vor uns sind schon ein französisches Pärchen und 3 andere Franzosen wieder abgereist, da die Bezahlung so schlecht war. Uns ging es genauso und die Unterkunft war wirklich nicht gerade toll. Überall wurde geraucht, selbst auf der Toilette und es war alles dreckig. Keiner hat seinen Kram weggeräumt und das war echt nervig. Ich kann mit sowas ganz gut umgehen, aber wenn ich es nicht muss, dann bin ich sehr froh darüber.

Donnerstag waren wir morgens ganz motiviert, da wir wussten, dass nur noch 3 Arbeitstage vor uns liegen. Mein Finger war auch wieder einigermaßen ok, zumindest so, das sich Pflücken konnte. Die Motivation ließ jedoch schnell nach als wir um 8.30 Uhr in Swan Reach angekommen sind und kaum Orangen in den Bäumen zum Pflücken waren. Wir haben trotzdem angefangen, wurde aber ziemlich schnell durch den aufkommenden Regen gestoppt. Also wieder rumstehen und warten. Nathan hat schnell alles umorganisiert und somit haben wir alles zusammengepackt, die Leitern wieder aufgeladen und sind nach Sunlands gefahren. Dort haben wir wieder mal Tanderinen gepflückt. Das war mir deutlich lieber. Da die Zeit schon vorangeschritten war, habe ich meine 2. Bin nicht komplett voll bekommen. Diesmal könnten wir sie aber stehen lassen, da wir nochmal wieder kommen. Zurück in Cadell ist mir beim Essen mein Handy einfach ausgegangen. Ich war also mal wieder ohne Telefon =) Das war ich nun ja schon gewohnt und so lange ich arbeite, war es auch halb so wild. Nur ärgerlich, da ich dann nicht mehr telefonieren konnte. Dank meines halbwegs funktionierenden IPhones war ich nicht völlig unerreichbar. Es hat nur keine Verbindung zur SIM-Karte, aber das Internet geht zumindest. Damit könnte ich die Zeit erstmal gut überbrücken. Der Abend war trotzdem noch lustig, da wir uns mal wieder mit Wein vergnügt haben. Borys hatte am Dienstag 3 Packungen mit je 5 Litern gekauft und wollte die nun los werden. Da habe ich, nett wie ich bin, unterstützt =)

Freitag haben wir schon um 8 Uhr in Sunlands angefangen zu arbeiten. Das war super, denn somit konnte ich meine Bin von gestern auffüllen und noch 2,5 zusätzliche schaffen. Die letzte habe ich mir mit Danny geteilt, da er auch fertig war und genau wie ich wusste, dass er keine weitere alleine schafft. Die letzte hat ewig gedauert, aber wir beide haben es bis zum Feierabend gegen 17.30 geschafft. Das haben wir abends natürlich gleich mit Wein begossen :) Vorher waren wir nochmal einkaufen. Ich bin mitgefahren, da ich Geld holen musste, um die Miete zu bezahlen. Das war perfektes Timing, denn Em kam abends auch vorbei und hat die Miete eingesammelt.

Samstag war nochmal um 6 Uhr aufstehen angesagt, da es wieder nach Murray Bridge gehen sollte. Gegen 7 Uhr hat sich Nathan jedoch gemeldet, dass es dort regnet und wir ich fahren. Es dauerte dann noch ca. 2 Stunden bis klar war welche Alternative wir haben. Katharina und ich haben die Zeit zum Wäsche waschen und Auto umpacken genutzt. Gegen 9.40 Uhr sind wir dann nach Nikalapko gefahren und haben Orangen gepflückt. Schon bei der Ankunft haben wir gesehen, dass da nicht viel zu holen war. Die Früchte waren groß, aber die Bäume waren alles andere als voll. Ich wusste gleich, dass ich eh nur 3 Bins schaffen kann, wenn überhaupt. Als ich die 3. angefangen habe, gab es schon Probleme. Einige sind schön wild umhergerannt und haben Orangen gesucht, um ihre Bins voll zu bekommen. Ihren Reihen waren komplett leer. Ich hatte mir eigentlich eine gute Reihe gesucht, aber nachdem jeder zu mir kam, um zu klauen, hatte ich am Ende auch Probleme fertig zu werden. Mit Hilfe von Danny und Borys habe ich es dann doch noch geschafft. Danach haben wir versucht die anderen Bins noch irgendwie voll zu bekommen. Es hing danach absolut keine Orange mehr am Baum. Erfolgreich war der letzte Tag definitiv nicht. Aber sich drüber zu ärgern bringt auch nix. Der Vorteil war, dass wir nicht ganz so spät zu Hause waren und nochmal waschen konnten. Den letzten Abend haben wir uns mit viel Wein gut gehen lassen. Wir saßen ziemlich lange da und Katharina und ich waren dann auch die letzten, die die Scheune verlassen hatten. Wir mussten am Sonntag aber auch nicht ganz so früh wie die anderen aufstehen.

Sonntag war es endlich soweit!

Um 7 Uhr sind wir aus dem Auto gekrochen und haben die anderen verabschiedet. Martin musste mir nochmal das Auto starten, da die Batterie scheinbar schon wieder leer war. Wir haben dann noch schnell die letzten Sachen in die Waschmaschine geschmissen, sind zum Abschluss nochmal entspannt heiß duschen gegangen und haben den anderen zum Abschied Brownies gebacken. Nachdem wir gefrühstückt hatten und alles zusammengepackt haben, ging es dann endlich los :)

Die Zeit auf der Farm war auf eine Art sehr schön und hat super viel Spaß gemacht. Die anderen Backpacker waren alle nett und wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Auch das Pflücken hat im Grunde Spaß gemacht. Es war nicht mega anstrengend und man konnte sich immer frische Früchte mitnehmen.


Der Nachteil an der ganzen Sache war definitiv das Geld. Es war viel zu wenig. Selbst wenn man schnell war und viel am Tag schaffen konnte, hat es nicht gereicht. Dazu kam, dass wir aufgrund des Wetters Ausfalltage hatten, an denen wir nix verdient haben. Manchmal waren zu wenig Früchte da oder wir hatten nicht genug Zeit. All diese Dinge waren mir vorher nicht bewusst, weil ich nicht wusste was auf mich zukam. Hinzu kam, dass hier gerade Winter ist und es eiskalt ist, vor allem nachts. Bei dem Wetter im Auto zu schlafen ist ok, da es gerade mit 2 Personen ziemlich schnell warm wird. Aber alles andere war auch kalt. Die Scheune war riesig und eine Tür war immer offen. Es gab zwar einen Ofen, aber der hat ehrlich gesagt außer Rauchgeruch nicht viel gebracht. Man hat also fast immer gefroren und konnte sich nur mit Tee aufwärmen.


Im Großen und Ganzen war es eine ganz gute Erfahrung, die ich gemacht habe und die auch ok war. Aber für länger möchte ich das wirklich nicht machen. Ein großer Pluspunkt war, dass Em und Nathan super nette Chefs waren und für jeden Spaß zu haben waren. Auf der anderen Seite hatte Em ein ziemlich chaotisches System unsere Arbeit zu notieren. Sie hat mit ganz vielen Zetteln gearbeitet und es machte den Eindruck als wüsste sie manchmal selbst nicht genau Bescheid. Mein Geld habe ich immer rechtzeitig bekommen, aber ich bin derzeit immer noch per Facebook in Diskussion mit ihr, da mir Geld fehlt. Sie hat scheinbar was falsch berechnet und braucht noch Zeit es zu prüfen. Sie hat gerade ziemlich viel Stress und kommt nicht dazu. Es sind nur 35 AUD, aber da ich dort eh schon wenig verdient habe, möchte ich wenigstens all mein Geld haben. Die payslips, die man am Ende für die Steuer und so erhält, habe ich auch noch nicht bekommen. Das hat leider einen etwas bitteren Beigeschmack hinterlassen und nervt zusätzlich. 

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