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Türkiye - Amekae asusui hafi!

Wotae: 07.06.2023

TÜRKEI

Februar-Mai 2023

Da wir leider „NUR“ 90 Tage Zeit für die Türkei hatten und fast alles ein Erlebnis war, werde ich meinen Bericht in Kapitel aufteilen, da er sicherlich etwas länger ausfallen wird. So kann jeder entschieden, wann er aufhören will…

HINEIN INS ABENTEUER TÜRKEI

Der Winter ist nun auch im Süden Europas in vollem Gange. Da mein lieber Mann im Dezember auf Grund unglücklicher Umstände kurz zu Hause in Deutschland war, hatte ich nun das Glück, mich über meine Winterjacke zu freuen, die ich seit einiger Zeit gut gebrauchen konnte. Die schöne Vorstellung von einem Winter in dem wir maximal einen Fleece abends überziehen, hab ich spätestens mit der Überfahrt in die Türkei durch die Ägäis, einem Nebenmeer des Mittelmeers, über Bord geworfen. Auf Grund der Temperaturen und vor allem dem Wind an der Küste der Westtürkei, wollte ich so schnell wie möglich weiter in den Süden. Nach einem Stopp in Kuşadaşı, waren auch die Kinder mit warmen Steppjacken ausgestattet. Wir hatten nun echt schon viele "alte Steine" gesehen und konnten die Kinder nur schwer überzegen, nocheinmal mit uns das Weltkulturerbe "Ephesos" anzuschauen. Immerhin konnten wir ihnen Zeigen, das es auch noch sehr beeindruckende "alte Steine" gibt bei denen es auch noch viele interessante Details zu entdecken gibt. Sehr empfehlenswert. Danach machten wir uns auf dem schnellsten Weg zu unserem Geheimtipp: die heißen Schwefelquellen. Mitten in der Natur, nicht weit vom Meer entfernt, quillt ca. 35 C warmes schwefeliges und leicht salziges Wasser aus dem Boden, das dank der umliegenden Felsbrocken, als eine Art natürlicher „Hotpot“ zum baden einläd. Zum Glück ist in der Türkei freistehen noch offiziell erlaubt und so konnten wir direkt bei den Quellen stehen. Immer wieder kamen ein paar Kühe durchgestreift und dank eines Lautsprechers am nahegelegenen Felsen, hat auch hier der gerade erst kennengelernte Ruf des Muezin unserem Tag einen Rhythmus gegeben. Nach der ersten Nacht bin ich noch vor dem Sonnenaufgang ins warme Wasser geschlichen und hab die Ruhe vor unseren stürmischen Kindern genossen. Gegen Mittag waren wir immer noch am baden und der weltbeste Mann hat mir sogar das Essen bis ins Wasser serviert. Als wir nach ein paar Tagen durch und durch aufgewärmt waren, zog es uns weiter, mit einem Zwischenstopp am „Iztuzu Beach“. Dem Schildkrötenstrand. An besagtem Strand haben wir eine Auffangstation für Meeresschildkröten besucht. Einige engagierte Leute helfen hier verletzten Schildkröten wieder auf die Flossen, so dass sie dann hoffentlich das nächste Mal um die Schiffsschrauben und Harpunen einen großen Bogen machen. Traurig und schön zu sehen, dass es einen Ort gibt, der alles für diese Wunder der Natur tut. Vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber mit genug Tropfen kann man sehr viel bewirken…

KRANKENHAUSERFAHRUNG

Unser alter alter Bekannter, Karl-Heinz "Benemsi" (benemsi.blogspot.com) der bald seid 60 Jahren auf Achse ist, kennt überall viele schöne Ecken und Buchten. So sind wir ihm malwieder kurzerhand in unbekannte Gefilde gefolgt. Mit uns auch die zwei Radfahrer Felix und Leoni, die wir zuvor an den warmen Quellen kennengelernt hatten. Leider entpuppte sich der Spot dieses Mal nicht mehr als die Oase, die Karl-Heinz noch kannte, sondern als Baustelle, die nicht einmal mehr zuließ, dass man bis zum Ufer vordringen konnte. So verbrachten wir eine enttäuschende Nacht neben einem laufenden Stromaggregat und starteten ziemlich schnell am nächsten Morgen wieder. Dabei kam uns die Idee, Felix und Leoni auf ihren Drahteseln mit Seilen die kilometerlange steile Schotterpiste raus aus der Bucht nach oben zu schleppen. Dankbar, einmal die müden Muskeln auszuruhen, nahmen sie das Angebot an und mit einigen Anlaufübungen klappte die Auffahrt zunächst sehr gut. Unsere Kinder Leonie und Felix freuten sich über die verrückten Erwachsenen bis zu dem Punkt, als die Radfahrerin Leoni vor uns in einem tiefen Schlagloch mit dem schwer beladenen Rad ins rutschen kam, stürzte und einige Meter hinterhergezogen wurde, bis auch ihr „Schlepper“ zum stehen kam. Ihre größte Sorge galt ihrem zweirädrigen Reisemobil, was zu ihrer Erleichterung nur ein zwei neue Erinnerungsmacken abbekommen hatte. Was eine viel größere Erinnerung werden würde, klaffte an ihrem Knie leuchtend rot nach unten. Basti- und mein Retterherz blutete gleich mit, doch die große Leoni schien so taff, dass wir ihr das Knie noch vor Ort am Straßenrand hätten nähen dürfen. (Notiz an mich: Nahtmaterial zum Notfallequipment hinzufügen!!!) Nachdem die Wunde von Steinen und Dreck befreit und gesäubert und verbunden war, haben wir beide Fahrräder samt Fahrer aufgeladen und sind ins nächste Krankenhaus gefahren. Dort dufte ich sehen, dass unsere intensive Säuberungsaktion mehr war, als das was die Ärzte in der Klinik gemacht haben. Es wurde nur kurz etwas Iod darüber gegossen und mit 11 Stichen!!! zugsammengeflickt. Na alle Achtung! Das hätte ich auch können. Aber so voll wie es in der Notaufnahme war, hat man eh nicht viel Unterscheid zu einem türkischen Bazar gespürt. Inzwischen ist wohl alles gut verheilt. Nur die Erinnerung bleibt…

WELLNESS FÜRS WOMO

Viele Reisende nutzen die Zeit in der Türkei um einige angefallenen Arbeiten am Wohnmobil durchführen zu lassen. So auch wir. In der Stadt Fethye haben wir den Tipp bekommen, unsere Polster und Vorhänge zu Belugas 10-jährigem Jubiläum endlich mal etwas modernisieren zu lassen. Mit Händen und Füßen haben wir uns mit dem netten Herr der Polsterei auf alles geeinigt und nachdem er noch schnell einiges vermessen hatte hieß es, eine Woche warten. Auf unserem Stellplatz in der Stadt Fethye neben einem tollen, nein was sage ich, gigantischen Spielplatz für Kinder am anliegenden Park am Hafen, haben wir alte Bekannte von Griechenland wiedergetroffen. Bei der Gelegenheit hat uns Flo (von www.mf-ontour.de) endlich noch einen ordentlichen Batteriecomputer eingebaut. Da wir leider immer mal wieder undefinierbare Stromausfälle hatten, sollte uns das helfen, den Verbrauch besser zu verstehen und vielleicht die Ursache herauszufinden. Eine davon stellte sich gleich beim Einbau heraus. Da die neuen Batterien nicht in alle vier Richtung gesichert waren, hatte sich hier das Hauptverteilerkabel nach und nach millimeterweise losgeruckelt, dass es nicht ab aber locker war. So gab es immer mal wieder eine kurze Unterbrechung, dass der Strom ausgefallen ist, aber nur so minimal, dass wir ihn jeden Mal sofort wieder einschalten konnten. Gut, dass manchmal der Zufall einfach ein Problem löst… Dank der besseren Übersicht von Soll und Haben auf unserem „Stromkonto“, durfte ich jetzt auch wieder beruhigt den Föhn auspacken und wir haben uns einen Wasserkocher zugelegt. Zum Thermomix reicht es noch nicht, aber was ja nicht ist, kann ja noch werden… Schließlich ist Strom umsonst, aber Gas nicht!

DIE WELT ALS KINDERGARTEN

Nachdem die Kinder sich in Fethye ausgetobt hatten, kam der Wunsch auf, dass wir den Rest der Wartezeit nochmal an die heißen Quellen zurückfahren. Gesagt, getan. Wie so oft auf der Fahrt zum nächsten Ort, saßen wir kurz vor Ankunft alle gebannt da, wen wir wohl dieses Mal kennenlernen würden. Immer mit der Hoffnung unserer Kinder auf Kinder!!! Nationalität inzwischen egal. Es hat geklappt. Sie konnten ein paar schöne Tag mit Enye verbringen. D.h. planschen bis man schrumpelig wird, auf dem Dach von Enyes Camper Vespern, Kuhtreiber spielen, Lagerfeuer machen… So ganz normale Reisekinderspiele eben... Das kann einem kein Kindergarten der Welt bieten!!! Während dieser Zeit kündigte sich unser allererster Besuch an, der schon bald spontan zu uns fliegen würde. Also schnell die neuen Polster und Vorhänge angeholt, das Wohnmobil „aufgehübscht“ und ab Richtung Antalya. Nicht ohne einem Zwischenstopp an einem beliebten Camperstrand der Reisenden, dem „Mavikent“. Im Vergleich zum „Elea Beach“ – dem Community-Camperstrand in Griechenland – war dieser hier leider nur eine kleine Variante davon. Hier verbrachten wir zwei Nächte, haben Delfine in der Ferne beobachten können und einmal mehr unseren Karl-Heinz beim Lagerfeuer angetroffen. Nach meinem schlimmen Erlebnis am Elea-Beach (Baden bei Sturm, wie dumm war das denn bitte…) habe ich mich hier immerhin mit zwei uns schon bekannten lieben Campern Yvonne und Robert, das erste Mal wieder richtig ins Meer geraut. Danke für eure Hilfe. Die richtige „Versöhnung“ mit der Naturgewalt Meer folgte jedoch etwas später. Aber der Anfang war getan.

100% TOURIST

Nun hieß es, Mama, Oma und Schwiegermutter abholen. Und das alles in einer Person ;-) Da wir schon in Antalya sind, haben wir gleich noch zusätzliche Blattfedern am Wohnmobil einbauen lassen. Wir waren leider nicht mehr so „rank und schlank“ wie beim Start unserer Reise. Und damit meine ich nicht nur der Belugawal – hihihi. Die Regel, dass für jedes neue Spielzeug, Küchenutensil o.ä., ein Teil das Wohnmobil verlassen sollte hätten wir mal von Anfang an einführen sollen. Nach dem Einbau der Federn waren wir auf der Waage und waren da gut 250 Kg überladen. Nun gut, ein bisschen abgespeckt haben wir, als meine Mutter wieder nach Deutschland zurückgeflogen ist. Die beste Mama aller Zeiten durfte nur mit Handgepäck für sich einfliegen. Der Koffer war voll Bestellungen für uns UND tatsächlich hat sie sogar noch Sperrgut aufgegeben und unseren Fahrradträger im Flugzeug mitgebracht!!! Alle Achtung. Bis heute sind wir dankbar dafür, da wir nun die großen Fahrräder aus dem Kofferraum auslagern konnten und somit ab dem Zeitpunkt eine große Erleichterung bekamen, was die ganze Packerei anging.

Bei der Gelegenheit muss ich noch mal Erwähnen, dass auf Reisen zu sein lang nicht gleichzusetzen ist, wie mit dem Wohnmobil in den Urlaub zu fahren. Im Nachhinein würden wir auch einiges anders machen, was zum Beispiel Tisch und Stühle angeht. Da man doch meistens eher kurz an verschiedenen Plätzen verweilt, ist es ein ständiges Ein- und Ausgepacke. Dass heißt, dass wir uns inzwischen lieber mit einfachen Dingen begnügen und auf dem Boden sitzen beim Essen, als den großen Tisch und die normalen Stühle jedes Mal rein und raus zu „wuchten“, die man nicht wirklich braucht. So hat es sich eingebürgert, dass einer auf einem kleinen Campingstuhl sitzt, der Nächste auf einem Kissen, einer auf einem Fell und Papa Basti meistens auf dem Herzstück unseres Equipment, dem Campingsofa!!! Inzwischen hat jeder seinen Lieblingsplatz :-) Als meine Mama zu Besuch war, wurde der Tisch natürlich wiedermal abgestaubt. Irgendwann musste er malwieder benutzt werden. In den 10 Tagen ihres Besuches haben wir allerlei tolle Dinge unternommen. Nicht nur, dass mein Lieblingsmann und ich mal wieder ausgehen konnten, sondern wir haben auch diverse Restaurant getestet, sind Quad gefahren, am Meer abgehangen und haben eine waschechte Touritour – meiner Mama zuliebe – mitgemacht. Halleluja, das war ein Erlebnis.

BITTE ANSCHNALLEN!

In einem kleinen Bus sind wir mit diversen anderen interessanten Touristen in einer Geschwindigkeit in und um Side umher gefahren, dass ich irgendwann nur noch darüber lachen konnte. Erster Stopp war eine große, sehr schöne Moschee. Wir wurden, kaum das wir standen, aus dem Bus gescheucht um ziemlich genau 15 Minuten später wieder aus dem Moschee zurückgepfiffen zu werden. Die letzten Teilnehmer setzen gerade noch ein Fuß in den Bus, da ging es schon wieder weiter. Nächster Stopp war ein paar Straßen weiter, der angrenzende Wasserfall von Side. So schön er auch anzusehen war so schnell waren wir auch wieder weg. Vor Ort wurden wir alle einmal zur Toilette geschickt und bekamen dann noch ein Bonbon von unserem Reiseführer in die Hand gedrückt. Ich muss hier glaube ich nicht erwähnen, dass ich mir vorkam wie bei einem Kindergartenausflug. Immerhin ist er nicht im Bus umher gegangen und hat uns alle angeschnallt. In einer atemberaubenden Geschwindigkeit ging es dann weiter zu einer Ruine irgendwo in der Pampa nahe Side. Da meine Mama nicht mehr so gut zu Fuß ist und wir schon genug alte Steine gesehen hatten, haben wir uns „getraut“ uns in der Nähe des Busses eine kleine Verschnaufpause mit den Kindern zu gönnen. Exakt dreizwanzig Minuten später wurden alle wieder in den Bus gescheucht. Wer noch nicht saß, wurde spätestens in seinen Sitz gedrückt, nachdem der Fahrer wiedermal einen Schnellstart hingelegt hatte. Das Haus von der Mutter unseres Reiseführers dürften wir nur im vorbeirasen betrachten, auf dem Weg zu einem kleinen Bauernhof. An diesem warteten schon zwei alte einheimische Mütterchen  die hübsch vor einem Steinofen platziert waren, um für ein paar türkische Lira traditionelles Fladenbrot zu zaubern. Hier wurde wieder darauf hingewiesen die Toilette zu benutzen. Aaaaahhhh… Dieser Aufenthalt dauerte genau so lang, dass man seinen Kaffee auch ja NICHT in Ruhe austrinken konnte! An dem Zeitpunkt verabschiedete ich meine Empörtheit und begann mich einfach zu amüsieren. Wenn man nicht das Glück hat wie wir, monatelang herum zu reisen und alle schönen Plätze selbst zu erkunden, ist es ja vielleicht genau das, was die Touristen wollen, um möglichst viel Fotos mit nach Hause zu bringen. Weiter ging es noch fix an einem Stausee in den Bergen, bevor wir wieder umgedreht sind um endlich an einem anderen kleinen See auf ein Boot gescheucht zu werden. Hier konnten wir genau 34 Minuten die Natur genießen, sofern man den Müll auf dem See ausblenden konnte. Während dieser Zeit wurden am Restaurant am Ufer die weiteren Busse ohne tolle Bootsfahrt abgespeist – im wahrsten Sinne des Wortes. Bis wir wieder auf dem Trockenen waren, sind die anderen Reisegruppen auch schon wieder abtransportiert worden, so das wir uns gierig über das Buffet hermachen konnten. Als alle Teller gefüllt waren wurde schon wieder eingeräumt und abgetragen. Das habe ich schmerzlich gemerkt, da ich nicht wie der Rest meinen Teller beim ersten Mal übervoll beladen habe, sondern brav aufaß um ggf. nochmal einen kleinen Nachschlag zu holen. Nichts wegschmeißen und so. Pustekuchen. Die echten Touris wissen halt wie es geht. Immerhin konnten wir den Kinder noch ein Eis ergattern, aber auch hier war aufessen nicht eingeplant. Also schneller schlecken und ab dafür! Das Highlight war erledigt und auf dem Heimweg folgte der letzte Zwischenstopp. 

Unsere Kinder sind nach dem Essen eine Mittagspause gewöhnt und wir haben die Hinterbank im Bus für uns beansprucht. Beide Kids haben sich mit einem kleinen Hörbuch dort abgelegt. Leider war das natürlich nicht sehr erfolgreich, da in dem Moment, als jedes der Kinder endlich eine gemütliche Position gefunden hat, der Busfahrer auch schon wieder eine Vollbremsung hinlegte um alle in eine Orangenplantage hinaus zu scheuchen. Der Eingang zu dieser Plantage führte wundersamerweise durch einen Merchandising Shop. Da sich hier die Touristen wie die Bienen um einen Bienenstock tummelten, hatte ich zumindest mal die Chance den ganzen Krimskrams in Ruhe anzusehen, ohne von einem Verkäufer angesprochen zu werden. Bei der Gelegenheit dachte ich, könne ich gleich ein paar Kilo Orangen mitnehmen, aber DIE gab es nicht zu kaufen. Was sollen auch die nächsten ansehen, wenn nach ein paar hundert Touristen die kleine Plantage leer ist. Das macht sich natürlich nicht sonderlich gut!!! Nun gut. Alle wieder rein. Tür zu. Abfahrt. Raus und aus! Puh… Sooo viel hatten wir wirklich noch nie an einem Tag gesehen :-) Dank Allah sind alle gesund und munter wieder aus dem Bus gestiegen und ich war um eine Freundin reicher. Danke Carly McClane aus GB, dass du mir den Tag versüßt hast *smile*. Für die Mama tut man doch alles!!!

HAMAM MAMA MIA

Ein weiteres Highlight dieser Zeit war mein erstes Mal Hamam. Das wiederum hat meine Mama MIRzuliebe, nach einigen Überredungskünsten meinerseits, „durchgezogen“. Bevor ich das ausführe, muss ich sagen, dass ich seid meiner Jungend eine leidenschaftliche Saunagängerin bin und tagelang in diverseren Saunen die Entspannung genieße, lebe und liebe. Stundenlang. So. Nun zum Hamam.

Der Fahrer kam ca. 30 Minuten später als verabredet. Beim Einsteigen habe ich uns noch schnell die Rückbank frei geräumt um dann ohne Gurte durch die Stadt zu schießen. Vor dem Hamam schien es wie auf einer Baustelle, was sich darin nicht anders verhielt. Wir kamen zum Empfang, an dem sich die Chefin fröhlich weiter mit diversen anderen unterhielt, anstatt uns zu empfangen. Nach einigen Versuchen in Englisch unser gebuchtes Paket zu bekommen, outete sie sich dann freundlicherweise und sprach Deutsch mit uns. Das wir die Information hatten, im Hamam sei man ebenfalls wie Gott einen schuf, empörte sie völlig. Zum Glück hatten wir sicherheitshalber wenigstens unsere Bikinihosen dabei und ein kleines Tuch bekamen wir von ihnen. Es hieß, man müsse nichts mitbringen. Dass das Handtuch aber nur für Personen alla „90-60-90“ gemacht war, versetzte mir einen richtigen Stich im Herzen, als meine Mama versucht hat, sich darin einzuwickeln. Am liebsten wäre ich hier schon wieder gegangen. Der Umkleideraum war ca. 1x4 Meter. Während wir dort versucht haben, die Situation mit meiner Mutter ihrem Strandtuch zu retten, strömten weitere Hamamgäste herein und statt kurz zu warten, bis wir uns aus dem Raum begeben konnten, drückten sie sich an uns vorbei, so das meine Mama beinahe noch unbekleidet in dem engen Raum gefallen wäre. WAS IST DENN BITTE LOS MIT DEN MENSCHEN!!! Empathie? Rücksicht? Fehlanzeige! Nächster Stich! Dann ging es ab in den Keller. Licht auf der Treppe? Fehlanzeige!! Immerhin gab es ein Geländer an dem man sich orientieren konnte. Ein bisschen musste ich dann an den Film „Blade“ denken, als wir durch einen Gang mit flackenden Leuchtstoffröhren geführt wurden, vorbei an einem komplett gefliesten Raum hintern zur „lauwarmen“ Sauna. Wie lange wir nun hier „schwitzen sollten“ wurde uns nicht mitgeteilt. Und das wir nach dem ganzen Ritual nicht noch ein paar mal wie versprochen die Sauna genießen durften, war spätestens klar, als wir nach ca. 15 Minuten abgeholt wurden und hinter uns die Sauna abgeschaltet wurde. Schalter aus, Sache klar!!! Nun ging es in den vollgefliesten Raum auf den warmen Hamam-Stein. Die „Ladys“ die uns nun sauber schrubben sollten, waren das Beste an dem ganzen Abend. Sie waren sehr herzlich und ehrlich bemüht um ihren Service. Noch am Telefon hatten wir bei der Buchung darum gebeten in ein „Frauenhamam“ zu können, was uns ebenfalls zugesagt wurde. Sichtlich genervt war die „Frau Chefin“ zuvor am Empfang, als wir abgelehnt hatten, dass wir von einem Mann gewaschen werden sollten. Wir sind weiß Gott keine prüde Familie, was das angeht, aber beim Ersten Mal wollten wir dann doch auf Nummer sicher gehen und mit einer Frau vorlieb nehmen. Gern möchte ich noch irgendwann mal erfahren, wie das denn sonst bei den muslimischen Frauen so gehandhabt wird?!? Zurück zur Waschanlage. Massiert oder in der Sauna mit Reisig abgeschlagen zu werden, kannte ich ja schon, aber mit einem Schwamm gepeelt, mit Schaum übergossen und anschließend wieder mit warmen Wasser gesäubert zu werden, war eine ganz neue Erfahrung. Sogar abgetrocknet wurden wir. Irgendwie merkwürdig aber auch schön. Nun wurden wir in einen großen Raum voller Liegen mit Kunstlederüberzug gebracht auf denen gebrauchte große Handtücher als Unterlage dienten, die noch leicht feucht und kalt vom Vormann waren. Dazu gab es einen neonpinken „türkischen“ Granatapfeltee. Der Raum war dunkel und kühl. Hin uns wieder liefen Bauarbeiter durch und auch hier wussten wir nicht, was nun weiter geschieht. Einige Zeit später wurden wir wieder angeholt und in einen langen Gang mit vielen Türen geführt. Hinter diesen befanden sich jeweils ca 2-4 Meter Massageräume. Jeder von uns durfte sich auf eine Liege legen und damit sich die Kolleginnen auch unterhalten konnten, blieben die Türen auf. Da ich nur in Bikinihose bekleidet auf der „Richtbank“ lag, fühlt ich mich dann doch etwas komisch und angenehm warm, war es auch hier nicht. Nach einiger Zeit wurde die Massage unterbrochen und „die Chefin“ kam herrein um mir noch eine medizinische Massage zu verkaufen. Als ich ihr erklärte, dass ich keinerlei Beschwerden verspührte, meinte sie, dass wohl in meinen Schulterbereich sehr wohl Verspannungen vorhanden sein würden. Ich lehnte dennoch dankend ab, weil ich nur noch raus wollte… Die Massage an sich war, okeeeee… Hm. So la la? Keine Ahnung. Ehrlichgesagt habe ich nicht viele Erfahrung mit bezahlten Massagen. Und die von meinem Lieblingsmann sind eh nicht zu toppen ;-) Als ich fertig war bin ich wieder zu den Liegen um auf meine Mutter zu warten. In ein „gebrauchtes nasses Handtuch eingewickelt wurde nochmal das Licht und die Heizung etwas angemacht und ich realisierte, dass wir die Letzten waren und alle Mitarbeiter schon angezogen am Ausgang warteten. Ich wurde mehrfach Richtung Umkleide verwiesen, dabei wollte ich eigentlich nur auf meine Mutter warten, dass sie nicht womögich noch im Dunkeln liegengelassen wurde. Irgendwann wurden mir die sichtlich nervösen Mitarbeiter dann doch zu viel und ich bewegte mich in die Umkleide. Vor lauter Unbehagen und schlechtem Gewissen, da ich meine Mutter überredet hatte musste ich mich zusammenreißen, nicht laut die Wand anzubrüllen! Im Nachhinein meinte meine Mutter, ihre medizinische Massage sei toll gewesen und alles in allem war für sie völlig in Ordnung. Das war zumindest Balsam für meine Tochterseele, da ich so das Gefühl hatte, das sich wenigstens eine von uns gut gefühlt hat. Schade, wirklich schade. Der Fehler war eindeutig, das ich versucht hatte auf eigene Faust ein Hamam zu buchen, statt einen Einheimischen zu fragen und wir so in dem übelsten Tourishuppen gelandet sind… Zum Glück habe ich eine liebe türkische Freundin, die mir das eines Tages nochmal richtig zeigen darf ;-)

Nach 10 Tagen haben wir Mama, Schiegermama und Oma in einer Person wieder nach Antalya gebracht und wie immer in einer großen Stadt, durften die Kids noch einen Tag den Skatepark unsicher machen. Danach ging es wieder ab an die Küste, immer weiter Richtung Osten…

GLÜHWÜRMCHEN und BAKLAVA

Unser Reiseopa Benemsi und eine liebe „uns schon vorher von Freunden vermittelte“ Familie (Helene, eigentlich Jelena mit Dima eigentlich Dimitrius und den Kindern Ben und Katalea) warteten bereits in einer wunderschönen Bucht auf uns. Der Barbarossa Bucht. Und wenn ich vorher meinte, alles sei ein Erlebnis in der Türkei gewesen, folgte hier gleich das Nächste… Zunächst haben wir hier außerdem noch Melanie oder auch Nong Me und Gera alias Heinrich kennengelernt. Wenn ihr euch jetzt fragt, was das mit diesen vielen Namen auf sich hat, werdet ihr euch gleich wie ich damals an den Kopf langen. All diese lieben Menschen kamen einst als Kinder nach Deutschland und da sie bereits ihre Namen hatten, welche scheinbar jedoch nicht der deutschen Sitte entsprachen, bekamen sie einfach neue „deutschere“ Namen aufgedrückt - ohne Worte!!! Nun; diese zwei äußerst entzückenden süßen Menschen (entschuldige Gera!) sind ebenfalls Langzeit auf Reisen und waren eine wahre Bereicherung für unsere Zeit in der Türkei. Mit oben genannter tollen Truppe haben wir dann eine Sauna ans Meer bestellt. Diese bestand aus zwei Zelten. Ein etwas Größeres, um sich darin abzukühlen, etwas zu Trinken oder zu verweilen, wenn man nicht draußen sein wollte und dem eigentlichen Saunazelt, welches mit einem dicken gesteppten Isolierzelt innen ausgekleidet war. In diesem war ein kleiner Holzofen mit Kamin, der nach draußen führte. Unser „Saunameister“ heizte hier auf 80-90 Grad ein und nun schwitzten wir gemeinsam im Igluzelt am Strand :-) Karl-Heinz hatte Peelinghandschuhe, Nog Me Himalaja Salz und Ali, unser neugewonnener Türke, hatte Honig herbeigezaubert. Jelena sorgte für Gin Tonic und um Mitternacht folgte mein persönliches Highlight dieser Bucht. Nachdem wir alle sauber geschwitzt waren und das letzte mal in Meer sprangen, bemerkten wir plötzlich, dass um uns herum lauter „Glühwürmchen“ im Wasser glitzerten. Nach einigen „Ohhhhhˋs“ und „Aaaahhhˋs“ und „Woooowˋs“ wollte keiner mehr das Glitzermeer verlassen… Die Kälte siegte schließlich. BIOLUMINESZENZ nennt sich dieses wunderschöne Phänomen. Es ist die Emission von kaltem, sichtbaren Licht von Lebewesen, wenn diese von außen gereizt werden, z.B. durch nackte Saunagänger. Die Glühwürmchen der Meere.

In den Tagen in der Barbarossa Bucht trafen wir einen jungen Einheimischen, der mit seinem kleinen PKW für 2 Nächte am Wochenende hier her kam um wie viele andere, Harpunenfischen zu gehen. Das scheint an der Türkischen Küste ein weit verbreitetes Hobby zu sein. Nachdem er am dritten Tag erfolgreich war, schenkte er uns fast all seine Fische. Immer wieder wurden wir in der Türkei schon mit Essen beschenkt, aber das war schon erstaunlich, da wir live miterlebt haben, wie lange er für seinen Fang unter Wasser verbracht hatte. Nach einem kleinen Grillfest am Strand ward der edle Spender nicht mehr gesehen. Unser Wohnmobil bekam noch einen neuen Teppichboden, den wir zuvor in Antalya gekauft hatten und Ali, unser neuer Türke, bestellte das beste Baklava bis zum Strand, was nachts mit einem Linienbus gebracht wurde und er für uns an der Autobahn abgeholt hatte. Weidereinmal ist es so unglaublich bereichernd zu erleben, wie wir eigentlich im Ursprung doch alle eine Familie sind… Was sind schon Grenzen, Hautfarbe oder Sprache. Auf das Herz kommt es an!!!

HERZENSSACHE

Einige Tage später hieß es wiedermal Abschied nehmen. Nie wissen wir, ob wir uns wiedersehen und doch spüren wir, dass es nie das letzte Mal ist… Voller Vorfreude hatten wir beschlossen, Richtung Tasuku zu fahren, um dort unsere Freunde aus Deutschland, die mit ihrem Toyota Land Cruiser ebenfalls auf Reisen sind, am Hafen nach dem Übersetzen von Zypern zu überraschen und gemeinsam eine Weile weiter zu reisen. Da nicht nur bei uns das Motto gilt „Kein Plan ist so sicher wie die Planänderung“, blieben unsere Freunde jedoch länger auf Zypern. Da wir ursprünglich noch Georgien entdecken wollten und es hier aber noch recht kalte Temperaturen herrschten, stand die Überlegung im Raum, dass wir kurzerhand ebenfalls nach Zypern übersetzen. Einmal um Zeit zu schinden, bis in Georgien die Temperaturen auf Camperniveau klettern und außerdem um unsere Freunde endlich wieder zu sehen und zu ihnen zu stoßen, wenn sie noch nicht zu uns können. Schengenabkommen und so. Ganz tolle Erfindung. Zypern ist halb asiatisch, halb europäisch. Nichtdeutsche Staatsbürger dürfen ebenfalls nur eine Gewisse zeit in der EU außerhalb ihres „Wohnsitzlandes“ verbringen, bis sie wieder 3 Monate außerhalb oder im eigenen Land „Hausarrest“ verbüßt haben. Muss man das verstehen?!? Ich tue es nicht. Da habe ich wiedermal gemerkt, was für ein „Freifahrtschein“ es ist, einen Deutschen Pass zu haben. Also sind wir weiter an den Hafen nach Mersin, von wo aus die nächste Fähre abfahren sollte. Als wir den Kindern unsere Pläne mitteilten, meldete sich das Heimweh unseres Erstgeborenen nicht zum ersten Mal wieder lautstark. Schon die Überfahrt von Griechenland in dir Türkei war ein Kampf der Überzeugung gewesen. Doch jetzt haben wir gespürt, dass es nach mehrmaligem „das entscheiden wir als Erwachsene“ höchste Zeit war, seine Bedürfnisse nicht mehr einfach zu übersehen. Er sagte uns, dass eine weitere Fahrt übers mehr sich so anfühlt, das wir noch weiter von zu Hause weg gehen und er eigentlich schon lange umkehren möchte. Nicht zu ersten mal wurde mir klar, dass wir unsere Kinder von ihren geliebten Cousin und Cousine „weggerissen“ hatten und die nicht weniger schlimm für sie war, al ihnen die Geschwister zu entziehen… Also mussten wir ihnen zeigen, dass unsere aller Bedürfnisse gleich wichtig sind und er durfte entscheiden, ob wir weiter gehen oder nicht. Felix entschied für sich nach einer Nacht darüber schlafen für den Antritt der Rückreise. So kam es, das wir Zypern und Georgien den Rücken kehrten um unserem Sohn den Rücken zu stärken!!!

ES GEHT HEIß WEITER…

So verbrachten wir noch einige Tage in Mersin, um abzuwarten, dass in Kappadokien, dem türkischen Inland, das Wetter besser wurde. Unsere Freunde hatten einen Heißluftballonfahrt gebucht waren deshalb schon dort. So hatten wir die direkte Informationen aus erster Hand und als wir grünes Licht bekamen und der Schnee am schmälzen war, sind wir zu den anderen gestoßen. Auf Grund des „schlechten“ Wetters, sind die berühmten Ballons noch nicht gestartet und wir haben uns natürlich noch mit dazu gebucht. Für 90 Euro pro Person und der Nebensaison, wäre und dieses Erlebnis definitiv wert gewesen. Sogar Sebastian, der sonst ab und an mit der Höhe zu kämpfen hat, hatte sich überwunden um mit uns allen in den Korb zu steigen. Die Zeit schritt voran, doch die Ballons kamen nicht… Eine Woche später sollte es soweit sein. Jedoch war inzwischen Hauptsaison und eine Fahrt kostete 222,- Euro. Somit waren wir raus. In der Nacht vor dem Start wurden wir auch noch von der Polizei weggeschickt. Normalerweise darf man in der Türkei überall frei Campen, es sei denn, es ist ausdrücklich beschildert, das es ein Privatgrundstück ist oder ähnliches. Nun ja, wenn man nachts um 0:30 Uhr einen türkischen Beamten mit Waffe im Holster vor sich hat, dann zieht man halt einfach den kürzeren und macht das beste draus. „Nachtblind“ wie unserer Karl-Heinz waren wir nun mal nicht also beschlossen wir mit 2 anderen Campern weiter hinter in die Dunkelheit umzuparken in der Hoffnung, am Morgen um 5:30 Uhr das Spektakel mit den 100-150 Ballons miterleben zu können. Eine halbe Stunde später sah ich vom Bett aus noch einmal das blaurote Licht der Milizen, aber wie gehofft, hatten sie uns nicht entdeckt und sind wieder abgezogen. Nur ein paar Stunden später bin ich kurz vor meinem Wecker aus dem Schlaf hochgeschreckt, da riesige Ventilatoren begannen lautstark die Heißluftballons aufzublasen. Nach dem auch die Kinder realisierten, was geschieht, waren sie so schnell angezogen wie schon lange nicht mehr. Draußen erwartete uns ein riesen Spektakel. Wohin man auch sah, standen „Pickup’s“, die Ballonkörbe abluden. Daneben riesige halbaufgeblasene Ballone und nach und nach kamen kleine Busse dazu, die jeweils einen Haufen müder Touristen ausspuckten. Die ersten aufgestellten Ballons begannen in dem noch gerade erwachten Morgen in der Dämmerung zu leuchten und es wurden immer mehr… Das Geschehen von mittendrin aus zu erleben war unglaublich aufregend, und gehört jetzt schon zu meinen Highlights der Reise!!! Wie in einem Traum war kurze Zeit später der Himmel, der Horizont und das vor uns abfallende „Love Valley“ gesprenkelt von bunten Ballons. Spätestens da realisierte ich, dass wir dank der kleinen Razzia in der Nacht den nun noch besseren Platz ergattert hatten. Es war einfach aufregend und wunderschön. Keine zwei Stunden später sah man nur noch eine kleine Staubwolke von dem letzten Touri-Bus und alles war vorbei. Hundemüde aber mit einem Lächeln im Gesicht machten wir uns weidereinmal abfahrbereit. Bereit die Himmelsrichtung zu wechseln. Von jetzt an geht es Richtung Westen!!! Heimwärts… Seid dem Zeitpunkt fühlte sich die Reise für uns anders an. Eigentlich haben wir noch knapp vier Monate vor uns aber jetzt schon fragen die Kinder immer wieder, wie lange es dauern würde, wenn wir an einem Stück an den Bodensee zurück fahren würden…

UNENDLICHE FEUER

In Konya haben wir nach einem Beuch im Wissenschaftsmuseum noch Schmetterling gestreichelt und mit Bernd und Ute (aus Griechenland) mein Geburtstagsabend verbracht. Wir waren in einem Restaurant. Auch das war ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde und hoffentlich so wiedergeben kann, das man mitfühlen kann. Im Restaurant waren noch nicht viele Tische besetzt und ich fande es interessant, das alles bereits mit Tellern, Besteck, Brot, Salat und Nachtisch eingedeckt war. Weiter habe ich mir dabei noch nichts gedacht. Nach dem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, füllte sich das Restaurant nach und nach. Da es ziemlich lange dauerte, leerten sich auf unserem Tisch nach und nach das Brot und alles was bisher schon angerichtet war. Irgendwann viel mir auf, dass die Kellner begannen Ayran zu verteilen und kein Platz mehr frei war. Von den Hunderten Gästen rührte jedoch kein einziger sein Essen und auch nicht mal das Wasser an. Jetzt versank ich immer mehr in meinem Stuhl und realisierte, das ja noch Ramadan war und alle auf den Sonnenuntergang warteten. NUR DIE TOURIS NICHT. Oh Gott!!! Oder Allah. Peinlich war es mir nicht. Schließlich gehöre ich nicht dem muslimischen Glauben an aber ich hätte gern Respekt gezollt und aus Achtung ihrem Glauben gegenüber ebenfalls gewartet. Wieder was gelernt :-)

Noch kurz in Antalya einen Gasadapter anbauen lassen zog es uns nun nach Kemer, zu einem weiteren Naturphänomen, die „Chimaira-Feuer“. Diese Feuer züngeln im türkischen Lykien zwischen Rissen und Felsspalten seid Jahrtausenden heraus. Die Feuer entstehen durch austretende Gase die im Kontakt mit Sauerstoff brennen. Vorgesorgt hatten wir mit Grillkäse, Würstchen und Marshmallows um auch den Kids nach der kleinen Wanderung in der Dämmerung ein äußerst gesundes Abendessen zu bieten.

Da wir die Nacht dort leider nicht verbringen konnten, fuhren wir noch ein gutes Stück weiter an der Küste zu unseren Freunden und verbrachten mit ihnen die letzten Tage am „Mavikent Strand“. Da nun unsere 90 Tage Visum langsam zu neige gingen, mussten wir uns auch hier bald wieder losreißen. Nachdem hier wieder die Delfine in der Ferne aufgetaucht waren, bin ich ihnen zusammen mit Jelena auf dem Supboard bis in die nächste Bucht gefolgt, nur leider erfolglos… Es gibt einige „Aquarien“ im Land mit Delfinen, aber das zu unterstützen würde meine Seele nicht aushalten. So träume ich weiter, die tollen Tiere einmal zufällig im Meer anzutreffen…

BLEIBENDE ERINNERUNG

Nach einem Stopp bei Patara, einer gigantischen Sanddühne, konnten wir nicht ohne einen dritten Stopp bei den heißen Quellen nahe Dalyan weiterfahren. Es schient einer unser absoluter Lieblingsorte geworden zu sein. Eine liebe alte Bekannte, Evelyn, 75 Jahre und „unsere“ schwangere Katze war wieder da. Nur (zum Glück) haben sich die Kitten noch nirgends blicken lassen. Sonst hätten wir uns an der Grenze as einfallen lassen müssen… Nachdem wir auch hier die maximale Zeit ausgereizt hatten, war unser nächstes größeres Ziel der Besuch einer Bekannten. Sie hat sich wie wir in die Türkei verliebt und ist bereits einen Schritt weiter gegangen und ausgewandert. Seid ich in Griechenland wusste, das ich ein neues Tatto möchte, warte ich auf den Tag, mich endlich vertrauensvoll unter ihre Nadeln zu legen :-) Da wir zwegs der ganzen Umstände nun nicht an der Schwarzmeerküste sein konnten, sollte es wohl so sein, dass wir endlich bei ihr vorbeikommen. Sie hat mit ihrem Freund und Geschäftspartner einen wunderschönen Ort in Alaçate bei Çeşme geschaffen, der sich "alteın Yuva“ nennt. Dieses „Goldene Nest“ ist Begegnungsstätte für jede Frau und Jedermann. Nicht nur tätowieren lassen kann man sich hier, aber überzeugt euch doch einfach selbst… www…. Glücklich, bemalt und erholt zog es uns nach einer Woche zwangsläufig weiter. Je näher die Ausreise rückte, um so schwerer wurde uns das Herz! Noch ein letzter Stopp am Meer. Ein letztes mal türkische Spezialitäten aus erster Hand. Ein letztes mal Lagerfeuer in der Wildnis. Ein letztes mal der Muezin und ein letztes „Gülle gülle“. Spätestens mit der Fahrt über den Bosporus konnten wir nicht mehr ignorieren, wieder zurück in Europa zu sein. Riesen Straßen. Glatter Asphalt. Hocherhobene Strommasten. Saftige grüne Felder und weg waren die Pinien und Palmen. Weg waren die stolzen Roten Fahnen. Weg war das Lächeln der Menschen.

Unser Fazit: Geil. Schön. Immer wieder gern! – laut meinem Lieblingsmann.

Ich hätte nicht gedacht, dass uns drei Monate ZU KURZ sein werden. Ein tolles Land. Noch tollere Menschen, von denen sich KEINER mit der Politik identifiziert. Alle sind offen, freuen sich über Besucher und helfen Mensch und Tier, völlig selbstlos, zumindest nur vor Allah ;-) Es mag auf einer Seite fremdartig sein, voll vermummte Frauen zu sehen, wenn man sie denn mal auf der Straße zu sehen bekommt. Auch ich finde es befremdlich, ständig mehr Männer zu erleben als Frauen. Nicht begrüßt worden zu sein, oder mein Kopf zu bedecken, wenn ich in ein Gotteshaus gehe. Aber wenn der Glaube, die Kinder als höchstes Gut sieht und Hunde behandelt werden, als wenn sie die Beschützer der Städte wären, es nahezu NULL Pädopelie geben soll und die Familien zusammengehören ist das schon auch sehr beeindruckend. Das ganze Land ist so Kinderfreundlich und ich glaube, die Freundlichkeit der wilden Hunde spiegelt die Einstellung der Menschen wieder. Alle Leben miteinander und füreinander. Nicht hinter verschlossener Türe sondern VOR GEÖFFNETER TÜRE mit offenem Herzen! Das sind die Türken. Das ist mein Fazit!!!

Teşekküler für die tolle Zeit und „güle güle“

Ŋuɖoɖo

Dɔkɔ
Mɔzɔzɔ ŋuti nyatakakawo Dɔkɔ