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Marokko fast vorbei

Udgivet: 25.02.2020

Wir haben lange nichts mehr von uns hören lassen und haben uns nur durch Bilder mitgeteilt. Jetzt ist es 02:35 und ich kann nicht schlafen, weil wir zu spät grünen, super süßen Tee getrunken haben und am Strand die Bevölkerung von Dakhla Party feiert (weil wir den Sandsturm überlebt haben? keine Ahnung). Vielleicht fallen mir jetzt ein paar weise Worte ein :)

Als wir mit dem Bus in Tanger, Marokko, ankamen, mussten wir uns erstmal wieder auf die Gepflogenheiten des Landes einlassen. Auf dem Weg in die Stadt und wieder zurück wollten uns mindestens zwei Männer begleiten und irgendwas zeigen oder verkaufen. So ist das hier halt, da kann man nix machen, außer: Lehn dich zurück, akzeptiers und denk dir " na gut"! Manche kommen damit klar, Andere fahren schnell wieder nach Europa. Hier herrscht nicht so eine Distanz zwischen den Menschen. Wenn du in Deutschland durch die Fuzo läufst, wird tunlichst darauf geachtet niemanden anzuschauen. In Marokko schauen dich die Leute an und Grüßen mit einem Lächeln im Gesicht. Das ist so schön, man fühlt sich willkommen. In dieser Hinsicht sind die Marokkaner toleranter als die Deutschen.

Hier war es das erste Mal einfach, eine landestypische Gasflasche zu erwerben und zum ersten Mal schwer, einfach irgendwo zu übernachten. Drei Mal kamen unterschiedliche Arten von Polizisten, welche ohne Uniform, welche mit, und welche auf Pferden, um uns zum nächsten Campingplatz zu schicken. Ab Essaouira wurde das allerdings besser. 

Dank Schlaglöchern und teilweise weggebrochenen Straßen haben wir im Norden für 180 km auch mal 5 Stunden gebraucht. So langsam ist der Düwel dann doch nicht! :) Zum Glück wurden die Straßen, je weiter südlicher man kam, besser. In der Westsahara sind sie brandneu und ohne Schlaglöcher. Auch die Leute wurden weiter im Süden freundlicher. Allgemein habe ich noch kein so nettes, freundliches, hilfsbereites, offenes und gelassenes (!) Völkchen wie die Marokkaner kennengelernt. Mein neues Lieblingswort ist jetzt "Inshallah". (Heißt so viel wie: mach ichs heut nich, mach ichs morgen)

Unsere zweite Heimat wurde ja dann quasi Aourir, weil wir uns hier vier Wochen in der Werkstatt aufgehalten haben. Einerseits war es sehr anstrengend, weil dein Zuhause permanent in Beschlag ist und du nirgendwo einen ruhigen Rückzugspunkt hast. Andererseits haben wir auch sehr viel von den Mechanikern lernen können in Bezug auf die Berber-Sprache, gewisse Traditionen und natürlich aufs Schrauben am Bus. Als ich dann mit den Nerven fast am Ende war, wurde die dritte Heimat das Haus von Abdellah in Tamraght, wo wir uns wie Zuhause fühlen sollten und konnten. Er hat uns wirklich von vorne bis hinten verwöhnt und bemuttert, der Gute! 

In dieser Zeit wurden wir auch von lieben Freunden aus Deutschland besucht. Das war ein bisschen verrückt, denn normalerweise redet man mit diesen Leuten in Deutschland. Doch es war, als wäre die Kulisse gewechselt worden und jetzt ist man halt in Marokko. Und ich finde es total cool, dass uns diese Leute für ein Stückchen begleitet haben und wir gemeinsame Erinnerungen an diese Reise haben. 

Mir macht es mittlerweile richtig Spaß neue Leute kennenzulernen. Das ist mir ja noch nie leicht gefallen, weil ich da eher schüchtern und zurückhaltend bin. Wir haben so viele tolle Menschen kennengelernt quer durch alle Nationalitäten, mit denen wir teilweise immer noch Kontakt haben und uns unterwegs manchmal treffen. Das fällt mir jetzt leichter. Und Englischsprechen auch :)

Als Frau in Marokko fühle ich mich mit Mann auf jeden Fall sicher und keiner hat uns doof angemacht. Es ist allerdings ein Unterschied alleine durch die Stadt zu laufen. Die Blicke verändern sich und man wird öfter von Männer angequatscht. Trotzdem habe ich mich nie bedrängt oder unwohl gefühlt. Mittlerweile könnte ich mir auch vorstellen, alleine nach Marokko zu fahren. Ich fühle mich hier pudelwohl.

Die Region zwischen Essaouira und Sidi Ifni/Guelmim ist wirklich schön. Ab Essaouira wurde es langsam wärmer und die Leute freundlicher. Es gibt so viel schöne Natur in Marokko. Nach Guelmim fährt man nur noch durch die Wüste, da kommt nichts mehr außer ständig Militärcheckpoints, die wissen wollen wo du hinfährst und Kamelherden. Dakhla ist keine schöne Stadt. Die Häuser sind alle neu gebaut und ohne Liebe. Aber wir wollten halt mal in die Wüste.

Müll ist hier auch ein ganz großes Thema. Er ist überall! Es gibt keine Müllabfuhr oder Mülltonnen, deswegen verbrennen die Leute oft alles. Egal was für Müll. Es ist immer eine Herausforderung unseren Müll zu entsorgen und einen Busch zum Pinkeln zu finden. In der Wüste gibt es so wenig Büsche...

Ok, jetzt habe ich einige meiner Gedanken ins WorldWideWeb geschickt und bin müde. Vielleicht klappts ja jetzt mit dem Schlafen... 



Svar (1)

Martina
Hey, seit ihr noch in Marokko oder schon wieder in Deutschland . Wie auch immer , Bleibt gesund Grüße aus Albsheim