Udgivet: 02.06.2017
Ein allerletzter Stopp stand mir auf dieser, meiner ersten Reise durch Australien, also noch bevor: Cairns. Im Dunkeln kam ich dort an, fand meinen Weg zum Hostel und ging nach dem Abendessen und einem Rundgang durch die Night Shopping Mall relativ zeitig schlafen, denn für den nächsten Tag hatte ich etwas ganz besonderes gebucht: Meinen ersten Scuba Dive, und das im größten zusammenhängenden Organismus der Welt, dem weltberühmten Great Barrier Reef 😊😊 Ich glaube, einen besseren Ort kann man sich für so eine Premiere nicht aussuchen 😉👌
Morgens um kurz vor 6:00 ging es also raus aus dem Bett und ab zum Hafen, der zum Glück ganz nah an meinem Hostel lag. Nach einigem ausfüllen von Papierkram ging es dann langsam, aber sicher in Richtung Schiff, wo wir direkt mal ein reichhaltiges, leckeres Frühstücksbuffet serviert bekamen 😋 Es folgten einige Erklärungen und Anweisungen durch die Crew, bevor es kurz nach 8:00 endlich raus auf die hohe See ging. Nachdem wir ein bisschen das Meer genießen durften, ging es nach einer Zeit für alle zu einer Besprechung, bei der uns ganz genau erklärt wurde, wie wir uns bei unserem Tauchgang zu verhalten hatten. Dabei wurden wir auch in 12 Gruppen aufgeteilt. Ich kam in eine mittlere Gruppe, und so kam es, dass für mich zunächst noch eine Fahrt im Glasboot auf dem Programm stand. Der Boden in diesem Boot bestand nur aus einem Fenster, sodass wir unter uns die wunderschöne Unterwasserwelt sehen konnten, während es gleichzeitig einen Vortrag zum Reef durch ein Crewmitglied gab. Leider fiel es mir aufgrund von Kopfschmerzen etwas schwer, zuzuhören. Nichtsdestotrotz ging es danach weiter mit Schnorcheln, während dessen es mir auch besser ging. Alleine das Schnorcheln war schon phänomenal. So viele bunte Fische – darunter natürlich auch der Clownfisch “Nemo” - verschiedener Größe, Korallen und eine wirklich sehr klare Sicht. Unglaublich, fast schon surreal 😍🐠🐟 Nachdem wir uns also einen ersten Überblick vom Areal verschafft hatten, galt es, die leichte Schwimmweste und die Flossen gegen schwere Taucherausrüstung einzutauschen, denn der Tauchgang stand unmittelbar bevor. Ich war ja zuvor umfassend gebrieft worden, sodass ich keine große Angst hatte, zumal wir ja über die gesamte Zeit von unserem Guide am Arm festgehalten wurden und uns so voll auf die Unterwasserwelt konzentrieren konnten. Nach einem langsamen Abstieg mit mehrmaligem Druckausgleich ging es dann langsam weg vom Boot hinein in die Tiefen des Reefs. Bis zu 20 Meter unter Wasser sollte es gehen und was soll ich sagen – es hat sich zu 1000% gelohnt. Hautnah die Bewohner des Meeres zu sehen und sie (Seegurke) sogar teilweise zu berühren – unschlagbar schön 😍😍😍 Auch meine Kopfschmerzen waren wie weggeblasen. Die absolute Krönung wie das Sichten von Haien oder Rochen, was an dieser Stelle durchaus möglich gewesen wäre, blieb zwar aus, aber auch die “kleinen” Tiere waren schon schön genug. Leider habe ich keine Go-Pro oder Unterwasserkamera und konnte somit keine Fotos machen. Daher muss eure Phantasie ausreichen 😉 Nach dem Tauchen ging es dann erstmal zum Mittagessen mit frischem Fisch, Krabben und anderen Leckereien. Anschließend begann ich mich aber leider wieder zunehmend schlecht zu fühlen. Dann erlebte ich auch noch eine echte Schrecksekunde. Als ich mich gerade aufmachen wollte, um mit dem Glasboot zum zweiten Schnorchelort zu fahren, wollte ich mich eigentlich nur an einem Tisch abstützen, um mich aufzurichten – und plötzlich löste sich dieser verdammte Tisch aus der Befestigung und landete mitten auf meinen dicken Zeh. Da kam Freude auf 😣😭 Zum Glück eilten gleich Crewmitglieder herbei und nahmen das Tischbein weg von meinem Fuß. Ich kann von Glück reden, dass mein Zeh nur blau wurde und nicht gebrochen war. Das Schnorcheln sollte mir nach dem Kühlen aber trotzdem nicht vorbehalten bleiben. Statt mit dem Glas- ging es mit dem Schlauchboot hinaus aufs Meer und dort mit einem Guide wieder mal auf Besichtigungstour. Wieder konnte ich etliche verschiedene Fische finden und dann plötzlich etwas ganz Kurioses: eine Schildkröte mit drei Flossen! Sie musste wohl eine irgendwann verloren haben oder ohne sie geboren worden sein. Jedenfalls blieb ich eine ganze Weile in ihrer Nähe, sah aber natürlich noch jede Menge weitere Meerestiere. Definitiv lohnenswert, nochmal woanders ins Wasser zu gehen 😊🐢 Leider stand aber noch die Rückfahrt an, und die wurde für mich zur Qual. Beim Schnorcheln hatte ich es noch ausblenden können, aber jetzt wurden meine Kopfschmerzen immer heftiger, da konnte ich essen und trinken, so viel ich wollte. Auch der Blick auf den weiten Ozean nützte nichts. Die bittere Wahrheit: Ich war seekrank 😵 Und so kam es, wie es kommen musste. Alles, was ich im Laufe des Tages zu mir genommen hatte, landete zu meinen Füßen auf dem Schiff 😨 Na ja, ganz so schlimm war es dann doch nicht, zum nächsten Mülleimer habe ich es gerade noch geschafft. Aber jetzt war zumindest das schlimmste überstanden. Ich legte mich für den Rest der Fahrt auf eine der gepolsterten Bänke und ruhte mich aus. Schade, dass ein toller Ausflug so enden musste, aber zum Glück ist es ja passiert, nachdem ich schon alles gesehen hatte, was man auf dieser Tour sehen konnte. Somit konnte ich definitiv trotz der zwei unliebsamen Vorfälle von einem mehr als gelungenen Erlebnis sprechen 😍 Entgegen jeglicher Vernunft ließ ich es mir, zurück in Cairns, aber nicht nehmen, zu einem 1$-Barbecue mit kostenlosem Goon zu gehen 🍾🌭🍔 Ich ließ mir einige Becher schmecken aber nicht allzu viele, und sparte auch nicht mit dem leckeren Essen, das auch in meinem Magen bleiben sollte. Es ging mir abends sowieso erstaunlich gut, von der Seekrankheit spürte ich nichts mehr. Es gab neben der Verpflegung noch einen sehr großen Punkt, der zu einem gelungenen Abend beigetragen hat. Ich lernte nämlich gleich fünf richtig nette Personen kennen: Anna, Eila und Lisa aus Oslo sowie Sara und Charlotte aus England. Zunächst verbrachte ich meine Zeit hauptsächlich mit Anna. Sie, Lisa und Eila waren zusammen in Asien und Australien auf Reisen, sind aber jetzt wieder zu Hause. Bei der zweiten Location hatten wir freien Eintritt und es gab dort eine Ladies Night. Das heißt, alle “Ladies” bekamen Getränke umsonst und der Rest, also auch ich, durfte brav dafür zahlen. Voll unfair 😉😉😜 Aber egal, da die anderen irgendwie alle woanders im Club unterwegs waren, saß ich eine ganze Weile neben Eila und konnte mich in Ruhe mit ihr unterhalten. Sie hat mir auch gleich mal Oslo als Reiseziel schmackhaft gemacht 😊 Also so langsam sind auf meiner Liste an noch zu sehenden Orten und Ländern zumindest in Europa keine weißen Flecken mehr zu sehen 😅 Irgendwann kamen dann noch Lisa, Charlotte und Sara hinzu sowie ganz überraschend auch noch Aia, die ich ja in Airlie kennengelernt hatte. So verbrachten wir noch einige Zeit an unserem Tisch, bis es dann in Vollbesetzung auf die Tanzfläche ging 😉 Dort sollte der Abend dann nach und nach für uns zu Ende gehen. Team Norwegen musste am nächsten Morgen in aller Frühe raus und auch ich fühlte mich nach den ganzen Strapazen des Tages nicht besonders fit. Zum Abschied versuchte ich mich noch an einigen Selfies mit den anderen. Falls irgendjemand noch den Beweis braucht, dass das mit meinem Handy im Dunkeln nichts bringt: In der Bildergalerie findet ihr ihn 😜
Der nächste Tag war der einzige, an dem ich keine größere Aktivität in Cairns gebucht hatte. Da kam es mir nicht ungelegen, dass meine Zimmerkollegin Annie aus China, mich fragte, ob wir nicht zum Palm Cove Beach fahren sollten, was mit dem Bus eine knappe Stunde dauert. Ich war zunächst nicht ganz sicher, ließ mich aber dann doch von einigen Bildern aus dem Internet überzeugen. Das sollte sich noch rächen. Zunächst einmal war das Wetter relativ schlecht. Es regnete zwar nicht, war aber grau und windig. Dann merkte ich auf der Busfahrt, dass ich den Vortag wohl doch noch in den Knochen stecken hatte, denn ich fühlte mich absolut nicht wohl. Palm Cove Beach war dann leider auch nicht annähernd so toll, wie die Fotos es hätten vermuten lassen. Das Wasser hatte teilweise eine tiefgraue Farbe und im Prinzip war es einfach nur ein x-beliebiger Strand. Zumindest hatte man von einem Pier aus eine ganz ordentliche Aussicht, die 11$ für das Tagesticket war aber auch diese nicht wert. So ging es relativ schnell zurück Richtung Cairns, wobei wir auf dem Rückweg noch eine Pause bei einem großen Känguru-Gehege einlegten, an das eine kleine Parkanlage angrenzte, in dem jede Menge Kakadus herumflogen 🕊 Dann nahmen wir leider den Bus in die falsche Richtung – dummer Fehler von mir – und mussten somit nochmal umsteigen. So blieb nicht mehr viel Zeit für die Botanical Gardens, von denen wir leider längst nicht alles sehen konnten, da es schon bald dunkel wurde. Zu allem Überfluss verlegte ich vor der letzten kurzen Busfahrt noch mein Tagesticket und musste somit für die letzten Meter noch ein bisschen extra zahlen. So richtig gelohnt hatte sich das ganze nicht. Es wurden an diesem Tag mehrere falsche Entscheidungen getroffen. Hätte ich gewusst, dass ich mich so schlecht fühlen würde, wäre ich definitiv in keinen Bus gestiegen. Aber zumindest hatte ich die Zeit mit einer netten Person verbracht 😊 Abends konnte ich dann fast auf den letzten Drücker noch etwas umsetzen, was ich mir die ganzen letzten Wochen schon vorgenommen hatte: Krokodilfleisch probieren 😋 Also holte ich mir einen Burger mit Wedges und ließ mir diese australische Spezialität einmal schmecken. Das Fleisch war tatsächlich sehr lecker, schön saftig und geschmacksintensiv 🐊🍔
An meinem vorerst letzten kompletten Tag in Australien stand noch einmal eine größere Aktivität auf dem Zettel: die Reise zum Mossman Gorge, Cape Tribulation und Daintree Rainforest inklusive Crocodile Cruise. Die Millaa Millaa Waterfalls Tour konnte ich leider nicht mehr kurzfristig buchen und musste somit auf diese Mega-Attraktion verzichten 😔 Aber wenigstens konnte ich die erstgenannte Tour noch machen. Morgens früh ging es also los, und nachdem wir uns von einem Großteil der Gruppe getrennt hatten, der ein anderes Paket gebucht hatte, ging es zusammen mit Nina aus Hessen kurz zum Strand in Port Douglas, bevor wir die anderen wieder einsackten und uns auf den Weg zum Mossman Gorge machten. Dort gab es einen Rundgang durch den Regenwald mit schönem Blick auf einen Fluss mit Wasserfall sowie großen Spinnen. Anschließend ging es nach einer knappen Stunde Busfahrt mit einem Boot über einen Fluss und von dort aus Richtung Cape Tribulation, einer Ferienanlage im Regendwald. Während die meisten anderen dort ein Mittagsmenü einnehmen durften, ging es für Nina und mich (wir hatten weniger gezahlt für die Tour) direkt zum Strand, den ich jetzt aber nicht so spektakulär fand. Allerdings fand ich das Herz, das dort von einem Baum herunterhängt, ganz witzig 😉 Nachdem also auch dieser Ort und kurz danach noch ein Aussichtspunkt, dieser sogar bei wunderbar blauem Himmel, gesichtet worden war, ging es zurück zum Fluss, wo schon ein kleines Boot mit Guide auf uns wartete, um uns mit auf die Crocodile Cruise zu nehmen. Diese war, wie ich fand, das beste an der gesamten Tour. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich wild lebende Krokodile sehen, und zwar gleich sechs Stück! Eines davon war stolze vier Meter lang 😮🐊 Aber auch die Flora in diesem Areal war schön und interessant anzusehen. Anschließend machten wir uns auf den langen Weg zurück nach Cairns, leider ohne einen Kasuar zu sehen, von denen es nahe Cape Tribulation wohl relativ viele gibt. Nur einen Truthahn hatte ich am Strand zu Gesicht bekommen 🦃 An einer Stelle mit schöner Aussicht stoppten wir noch kurz, ansonsten ging es auf geradem Wege zurück. Am frühen Abend waren wir dann wieder in Cairns. Auf dem Weg zum Hostel bot sich mir dann ein ganz besonderes Schauspiel. Etliche Fledermäuse flogen am Himmel entlang, und das über mehrere Minuten. Hat mich irgendwie an den Film “The Birds” von Steven Spielberg erinnert 😅 Ich hatte eigentlich mit einem schönen, entspannten Abend geliebäugelt, aber leider machte mir da mein Handy einen fetten Strich durch die Rechnung: Es ließ sich auf Teufel komm raus nicht mehr richtig aufladen 😨 Bzw. vielleicht 1% in fünf Minuten, und das auch nur, wenn es ausgeschaltet war. Ich wäre bald verrückt geworden, immerhin waren ja etliche Bilder darauf und auch sonst wäre es ein organisatorischer Super-GAU gewesen, wenn ich es nicht mehr ans Laufen bekommen hätte 😭 Um es vorwegzunehmen: Es war doch nicht so schlimm, wie ich zunächst befürchtet hatte, es war nur Dreck in den USB-Anschluss gekommen, sodass das Aufladen nicht mehr richtig ging. Habe ich aber erst nach der Rückkehr nach Neuseeland erfahren. Somit war der letzte Abend in Australien für mich doch eher durchwachsen verlaufen.
Am nächsten Morgen machte ich mich nochmal zu einem kleinen Rundgang entlang der Lagune auf, die ich immer noch nicht gesehen hatte. So besonders war sie aber auch nicht. Dann ging es schon ziemlich früh mit dem Shuttle zum Flughafen, wo es zunächst nach Melbourne gehen sollte, von dort aus nach Auckland und schließlich nach Queenstown. Ich kann definitiv auf eine ereignisreiche, inspirierende und vor allem tolle Zeit mit jeder Menge neuer Erfahrungen sowie neuen Freunden zurückschauen. Da sich diese aber nicht wirklich in einem Satz zusammenfassen lässt, werde ich in einem gesonderten Bericht demnächst noch einmal in den Rückspiegel schauen. Ich hoffe, ihr seid auch dann wieder alle am Start. Auch wenn dieser Bericht dann wahrscheinlich auf Englisch geschrieben sein wird 😉
Bis dann! 👋
Euer Max