Publikováno: 21.03.2020
Wir glauben so schwer ist es uns noch nie gefallen Ereignisse, die erst vor einer Woche stattgefunden haben, zu rekapitulieren. Seither ist wirklich viel passiert. Aber wir versuchen es trotzdem.
Von Kuching sind wir 4 Stunden mit dem Boot gefahren, zuerst auf das offene Meer hinaus und dann dem Fluss Rajang entlang zur Stadt Sibu.
Einer kleinen "Handels"Stadt, die sehr chinesisch geprägt ist und den größten überdachten Markt in ganz Malaysia beherbergt. Wir hatten uns bereits darauf eingestellt, dass es außer diesem Markt nicht viel zu sehen gibt und wollten trotzdem drei Nächte bleiben.
Wie sich herausstellte war die Stadt auch nett genung, um dort zwei ganze Tage zu verbringen, es gab einige tolle Wandbemalungen zu entdecken und auch sonst fanden wir ein paar spannende Ecken.
Die Stadt hat einige kulinarische Spezialitäten, die Mathias natürlich versuchte zu entdecken.
Eine davon führte uns zwei Kilometer aus der Stadt hinaus, durch eine Gegend, die offensichtlich einen sehr "moorigen" Untergrund hat und viele Häuser dadurch bereits ihre Stabilität verloren haben und ganz schön schief stehen. Wie wir später herausgefunden habe, gäbe es schon einige Bemühungen von der Regierung diese Gegend zu sanieren/ abzureißen, da es nicht nur statisch gefährlich sei, sondern die Gegend auch voll mit riesigen Schlangen sei - aber die Besitzer bevorzugen derzeit noch diese Gebäude an Gastarbeiter zu vermieten.
Wir kamen auch an einer tollen Nudelfabrik vorbei.
Und mit etwas umwegen fanden wir dann ein sehr kleines unscheinbares Cafe, das für seine Kompia (eine Art Brot mit Fleisch und Soße) bekannt ist. Die Leute, die Mathias geholfen haben, das Gericht zu bestellen, waren ganz verwundert, was uns denn hierherführt und sie waren sehr beeindruckt, dass Mathias diesen Ort bei seiner Recherche entdeckt hat.
Unser Abendessen fanden wir immer auf dem netten Nachtmarkt.
Unser Besuch bei der örtlichen Pagoda war nicht ganz so erfolgreich, da wir am Putztag dort waren (wobei wer weiß, vielleicht hat sie auch einfach nie offen). Von außen war sie auf jeden Fall auch sehr hübsch.
Um auch etwas vom Dschungel Borneos zu sehen, hatten wir uns entschieden die weitere Strecke auch mit dem Boot zurück zu legen. Die sogenannten "schwimmenden Särge" - zurückzuführend auf die Form, nicht die Unfallrate (wobei...), fahren den "Amazonas von Borneo" weiter Flussaufwärts, durch zum Teil sehr starke Stromschnellen, was manchmal ganz schön wackelte. Die Boote werden immer fast auf arktische Temperaturen heruntergekühlt, was das ganze nicht unbedingt gemütlich machte. Der Ausblick war trotzdem richtig toll, Dschungel Dschungel Dschungel und jede halbe Stunde oder so kamen wir auch einem sogenannten "Longhouse" vorbei. Häuser, in denen ganze Dorfgemeinschaften "zusammen" wohnen. Jede Familie hat zwar ihre eigene Türe und ihren eigenen Schlafbereich, aber die Gemeinschaftsbereiche werden alle geteilt.
Den ersten Stopp legten wir in der Stadt Kapit ein, die vor ein paar Jahren nur mit dem Boot erreichbar war. Wir sind uns nicht ganz sicher, wie es jetzt aussieht, aber irgendwie bezweifeln wir, dass es jetzt immer noch so ist - so viele Autos und halt einfach eine ordentliche Stadt. Sogar mit tollem Foodcourt - mit zwei vegetarischen Ständen, wo wir am nächsten Tag noch Frühstücken konnten.
Weiter ging die Fahrt also nach einer feinen Nacht in Kapit, erst um 11 Uhr am Vormittag. Leider bekamen wir am Tag zuvor keine genaue Auskunft, wann das Boot fahren würde und so waren wir sicherheitshalber um kurz nach 8 schon am Hafen. Und mussten halt warten.
Dann folgten fast 8(!) Stunden in diesem mega abgekühlten Boot mit ganz vielen Stopps bei Longhouses, um Leute abzuladen. Ganz schön zäh und die 4 The Fast and the Furious, die liefen, machten es auch nicht wirklich besser. Aber wir kamen am Abend gut in Belaga an.
In Belaga suchten wir uns eine Unterkunft für die Nacht und noch etwas zu essen und gingen dann recht schnell schlafen. Da die Aktivitäten in der Umgebung alle mit recht viel Geld verbunden sind, entschieden wir uns gleich in die nächste große Stadt zu fahren und so sollten wir um 7:30 zur Abholung bereit sein.
Am nächsten Morgen waren wir also früh wach und warteten auf unseren 4WD Fahrer (die Straßen aus Belaga hinaus, sind noch nicht die Besten) und der Besitzer unseres Guest Houses erwähnte nur nebenbei, das Malaysia morgen "schließen" würde. Wir hatten natürlich einige Nachrichten aus Europa gelesen und konnten uns vorstellen, was er damit meint - das Internet vor Ort war leider sehr schlecht und wir bekamen nur sehr wenige Infos, aber Malaysia bereitete sich auf einen "Lockdown" ab dem 18. März vor... aber erstmal hieß es für uns nach Bintulu zu kommen und dann konnten wir weiterschauen...