Publicatu: 25.01.2020
25.01.2020
Die Nacht tat gut! Es war warm aber dank der Ventilatoren auszuhalten und auch sonst konnte man echt gut schlafen – zumindest bis 4:50 Uhr :D :D
Denn dann lief auf einmal vor unserem Fenster auf der Straße eine kleide Parade entlang, die von Trommlern begleitet wurde. Die Leute hatten Kerzen in der Hand und einige hielten eine dieser Santo-Nino-Puppen, die wir aus Cebu City und dem Sinulog-Festival kannten ;-)
Ich fand das ganze recht witzig aber Jonas war weniger begeistert, weil er danach nicht mehr richtig schlafen konnte :(
Bis immerhin 8:00 Uhr oder so blieben wir noch im Bett und genossen dann ein Frühstück auf dem Balkon! :) Leider steht die Sonne morgens schon da^^ Was in Deutschland der Hit wäre, ist hier recht anstrengend, da es selbst morgens schon fast 30°C sind.
Aber egal. Das Frühstück war trotzdem entspannt und danach packten wir den Rucksack für unseren Ausflug zu den Casaroro Falls.
Diese liegen an/in einem der Hügel hinter Dumaguete, nahe der Stadt Valencia. Nach ein bisschen Recherche hatten wir auch einen Plan, wie man dort hinkommt, denn einen Bus gibt es nicht :p
Zunächst mussten wir zu einer Jeepney-Haltestelle bei uns in Dumaguete gehen. Jeepneys sind diese umgebauten Jeeps, in denen wir hier auf den Philippinen schon immer gestaunt haben, wie viele Leute sich dort reinquetschten :O
Zum Glück war der Abfahrtsort auf Maps.Me eingezeichnet und so liefen wir knapp eine halbe Stunde dorthin, vorbei an einigen Marktständen. Wir hatten keinen Vergleich, aber ich kann mir vorstellen, dass es vor allem so voll dort war, weil heute Samstag ist. Aber keine Ahnung^^
Als wir die Haltestelle fanden, stand dort auch ein Jeepney mit der Aufschrift „Dumaguete-Valencia“ und auch die Hälfte der Sitzplätze war bereits belegt. Ohne weiter nachzufragen stiegen Jonas und ich ein und hockten uns auf eine der Bänke. Es war von Anfang an kuschelig aber als noch Leute nach uns einstiegen, wurde es natürlich NOCH enger :D :D
Insgesamt war es aber nicht so „schlimm“ wie ich es erwartet hatte. Man spürte zwar den Nachbarn an beiden Hüften und vorne an den Knien und konnte sich eigentlich keinen Zentimeter bewegen aber hey. Es gibt offene, glaslose Fenster, also genug Frischluft^^
Ein kleines Mädchen zählte nach, wie viele Leute im Jeepney sind und teilte dem Fahrer die Anzahl mit. Obwohl es echt voll aussah, warteten wir noch auf ein paar letzte Mitfahrer, damit sich das ganze auch lohnt ;-)
Die Fahrt nach Valencia dauerte knapp zwanzig Minuten. Über den Weg kann ich nicht viel erzählen, da ich nur meine Vorderfrau und ihre riesigen Einkaufstaschen sehen konnte aber es ging schon einmal ein bisschen bergauf und dann waren wir da^^
Noch bevor wir aussteigen konnten, sprach uns ein Filipino an, ob wir ein Motorbike zu den Wasserfällen haben wollten.
Genau so hatten wir es in den Blogs gelesen. Man fährt einfach mit den Jeepneys nach Valencia und wird an der Endstation direkt eh von Fahrern belagert :D Was sonst manchmal nervig ist, ist hier auch recht praktisch ;-)
Da Jonas und ich nicht gleichzeitig ausstiegen, bot sich auch mir ein Fahrer an aber ich wies ihn ab. Denn diese Motorrad-Taxis, genannt „Habal-Habal“, bieten Platz für drei Leute und somit genügte uns ein Motorrad für beide ;-) Die kannten wir ja auch schon aus unserer Fahrt beim Canyoneering :)
Was auch nicht allzu sehr überraschte, war dann das Preisangebot. Im Internet hatte ich gelesen, dass man 200 Peso für die Hin- und Rückfahrt zahlt, und zwar pro FAHRZEUG. Unser Fahrer bot uns das ganze für 400 Peso an, weil wir ja zwei Leute seien…
Ganz fair war das nicht aber es ist auch irgendwie ein Verkäufermarkt :p Wenn man nein sagt und zu jemand anderem geht, der vielleicht ein „Kumpel“ des ersten Anbieters ist, wird dieser natürlich nicht den niedrigerem Preis nachgeben und dann steht man eh doof da :D :D
So willigten wir also ein und wurden dann zu den Casaroro gefahren. Da ich dieses Mal meine Sonnenbrille aufhatte, konnte ich sogar die Augen aufmachen und ein bisschen die Umgebung anschauen^^
Es ging eigentlich die ganze Zeit nur bergauf, vorbei an einem kleinen Dorf und danach einzelnen Hütten. Rechts und links waren die ganze Zeit Bäume/Palmen und es war schon ein recht hübsches Bild :)
An dem Eingang zu dem Wasserfall angekommen, ließ uns unser Fahrer ab und zeigte uns, wo er auf uns warten würde.
Vorab hatte ich gelesen, dass der Weg zum Wasserfall sehr anstrengend und fordernd sein soll. Es sei „nicht für jedermann“ und so hatten Jonas und ich uns schon ein bisschen auf einen coolen Wanderweg gefreut <33
Die Realität war dann aber etwas „langweiliger“ :D :D
Wir zahlten 30 Peso Eintritt pro Person (ca. 0,60 €) und durften dann über 300 Stufen hinab laufen, um auf das Level des Flusses zu kommen. Tzz. Anstatt dass die einfach den Weg UNTEN anfangen :D :D :D
Na ja. Der Weg war nass, ob von Regen oder weil wir hoch genug für tiefe Wolken waren, weiß ich nicht und ab und zu ein bisschen rutschig, also ging ich es gemütlich an :p
Nach den ganzen Stufen kamen wir am Flusslauf an und mussten von da noch einmal 5-10 Minuten laufen. Ich hatte gelesen, dass nach einem Taifun der Weg zerstört worden war und man nun eben „abenteuerlich“ über Steine und Felsen kletternd dort hinkommt.
Tja. Diese Info war wohl etwas veraltet, denn wir fanden einen ziemlich gut präparierten, nicht allzu alt aussehenden, Weg vor, der wirklich von jedermann zu bewältigen war^^
Aber egal. Es war schon jetzt richtig hübsch dort unten und als dann der Wasserfall selbst in Sicht kam, waren wir froh, dass wir hergekommen waren <33
Für Leute, die schon einmal in Afrika oder Südamerika Wasserfälle gesehen haben, ist es vielleicht nicht soo beeindruckend aber für Jonas und mich war es auf unserer Weltreise der bisher höchste Wasserfall, den wir gesehen haben – 30 Meter :O
(30 Peso Eintritt, 300 Stufen, 30 Meter Fallhöhe – da freut sich mein Nerd-Herz :p :D )
Um nah an das Becken heranzukommen, musste man durchs Wasser waten und da wir beide mit Wanderschuhen etwas über-vorbereitet waren und ich keine Lust hatte, diese wieder im tagelangen Versuch zu trocknen, ging es für mich nur barfuß dort rüber^^
Jonas ging erst (in Schuhen) vor, sodass ich ein paar nette Bilder aus der Ferne machen konnte und dann gingen wir beide barfuß rüber und stellten uns auf den „Selfie-Felsen“, um dort ein bisschen zu posen ;-)
Jonas wagte sich dann auch noch IN den Pool aber da das Wasser super kalt war, schaute ich ihm dieses Mal nur zu^^
Nach einer Weile machten wir uns auf den Rückweg und das war die eigentlich Challenge. Um den ganzen den nötigen Pepp zu geben, zählten wir die Stufen (im Kopf aber – die Luft brauchte man zum Atmen :p :D :D ) und tatsächlich waren es sogar noch mehr als 300 :O ^^ ca. 340, wobei ich mir einrede, dass es 333 gewesen sein mussten ;-)
Unser Fahrer wartete schon auf uns und wir fragten ihn, ob wir als nächstes zu den Pulangbato Falls fahren könnten. Laut Internet sollte das zusätzlich 100 Peso kosten, unser Fahrer bot es uns für 150 PRO PERSON an.
Tja. Wir saßen ja jetzt schon auf dem Motorrad mitten im Nirgendwo und gaben uns unserem Schicksal hin :D
Ich weiß, wir hätten wahrscheinlich noch mehr verhandeln sollen. Wenn es bei uns klappt ohne Protest, kann er den nächsten Touris auch wieder den teureren Preis anbieten :/ Aber naja. Insgesamt 700 Peso (also 14€) für eine Halbtages-Privattour zu zwei entlegenen Wasserfällen, die wir sonst nicht erreicht hätten, fanden wir dann auch irgendwie okay :)
Der Weg zwischen den beiden Wasserfällen war mein kleines Highlight. Wir fuhren wieder durch Dörfer und es war einfach super ruhig und friedlich. Und die Landschaft an sich war auch hübsch <3
Nach knapp einer halben Stunde kamen wir an einer dampfenden und übel riechenden Stelle neben dem Fluss vorbei. Auf der Insel Negros gibt es ja zwei Vulkane und somit gibt es auch einige heiße Quellen, wo das Gestein ja schön nach Schwefel duftet ;-)
Vorbei an dieser Brücke ging es wieder bergauf, bis wir schließlich zu den Pulangbato Falls kamen. Man nennt sie auch „Red Rock“, weil das Gestein orange-rot gefärbt ist und man sagt dem Wasser dort heilende Kräfte nach^^
Der Eintritt war mit 100 Peso (2 €) pro Person ein bisschen teurer, aber dafür fand man auch eine voll ausgebaute Touri-Anlage :D Es gab ein Restaurant, Tische und Stühle zur Miete, Duschen, Toiletten und drei Pools, in denen man schwimmen konnte.
Hauptattraktion ist dort aber der (eher kleine) Wasserfall an dem rot-orangenen Felsen. Um dorthin zu gelangen geht es über eine ziemlich wacklige Hängebrücke und unten angekommen wurde ich sofort von einer Asiatin abgefangen, die darauf bestand, Jonas und mich vor dem Wasserfall zu fotografieren :D :D Voll süß^^
Gestern im Supermarkt war das auch schon so krass. Wir gingen rein und der Supermarkt war richtig groß. Ein wahlloser anderer Einkäufer/Einheimischer begrüßte uns freundlich und blieb dann stehen, um seine Hilfe anzubieten, die richtigen Gänge mit den Waren zu finden, damit wir nicht so lange suchen mussten <33 Die Leute stehen total darauf, uns hier zu helfen :)
Nach dem ersten Wasserfall-Foto wurden wir dann noch in andere Posen und vor andere Hintergründe gedrängt, damit sich die Dame als Fotografin austoben konnten :D :D
Anschließend hüpften Jonas und ich dann ins Wasser, welches auch hier wieder sehr frisch war^^ Weiter die Straße runter gibt es „echte“ heiße Quellen mit Badewannen-Temperatur aber bei der Außentemperatur brauchten wir das nicht^^
Nach der Abkühlung gönnten wir uns an einem zweiten Pool ein Keks-Mittagessen.
Frisch gestärkt liefen wir noch ein bisschen auf der Anlage herum und gingen dann zurück zu unserem Motorrad. Wir baten ihn, auf dem Rückweg an der Brücke für ein paar Fotos von den Dämpfen anzuhalten und Jonas fragte ihn dann noch, ob er uns anstatt nach Valencia direkt zurück nach Dumaguete bringen könne.
Von unserem aktuellen Standort war die Fahrtstrecke fast gleich, es war also kein längerer Weg oder großer Umweg.
Unser Fahrer stimmte zu, wir hatten noch einmal eine nette Fahrt (wobei irgendwann die Sonne rauskam, die sich den ganzen Vormittag versteckt hatte und es dann trotz Fahrtwind recht warm wurde), bis wir in Dumaguete am Markt abgesetzt wurden.
Jonas überreichte unserem Fahrer seine 700 Peso (obwohl er ja eigentlich nur 300 bekommen hätte) und für mich nicht ganz überraschend verlangte der Fahrer dann noch einmal einen zusätzlichen Betrag dafür, dass er uns nach Dumaguete gebracht hatte ;-)
Jonas wurde dann (berechtigterweise) ein bisschen wütend und wies den Fahrer darauf hin, dass er bereits mehr als den doppelten, eigentlichen Preis bekommen habe und daraufhin ließ der Fahrer es auch gut sein und zog von dannen :p
Auf dem Rückweg zur Unterkunft kauften wir noch Obst auf dem Markt, ich versuchte Jonas aufzumuntern und wir überlegten, was wir jetzt mit dem angebrochenen Tag noch anstellen.
Bei einem Schokocreme-Toast auf dem Balkon fiel die Wahl auf ein Schwimmbad aber nachdem wir uns kurz ausruhten, beschlossen wir, den Tag komplett ruhig ausklingen zu lassen und gingen doch nicht mehr raus^^
Kurz vor 17:00 Uhr hörten wir dann erneut die Parade draußen und dieses Mal bewaffneten wir uns mit Kamera und Actioncam! Ha! :D
Vom Balkon aus filmte ich die kleine Parade und die Leute unten winkten uns fröhlich zu. Voll cool <33
Zum Abendessen ging es zu Alima‘s Cafe, wo es auch vegetarische Speisen gibt. Leider war eins der fünf Gerichte nicht verfügbar (genau das, das ich haben wollte natürlich^^). Jonas bestellte sich eine Linsensuppe und eine Portion Reis und ich hatte einen Veggie-Burger mit Quinoa und Reis als Patty :)
Trotz des stolzen Preises wurden wir beide nicht satt und gingen etwas frustriert dann noch zu 7-Eleven, wo Jonas sich Instant-Nudeln und ich mir ein Eis holte^^
Es nervt schon ein bisschen, wie man auswärts, wenn man gesund essen möchte, einfach nicht satt wird und auch noch viel Geld bezahlt :p Wir zahlten jetzt 500 Peso für beides zusammen. Im Vergleich dazu: Ein Burger bei McDonalds kostet gerade einmal 30-40 Peso! :O Wir könnten also fast 15 Burger von McDonald‘s essen oder eine Suppe, Reis und einen Burger ohne Beilage -.-
Eine Sache, die wir hier sehr vermissen, ist, dass man sich selber Essen zubereitet!!! In Ho-Chi-Minh hatten wir ja eine abgespeckte Möglichkeit aber diese Verpflichtung, für warmes Essen rausgehen zu müssen und dann nicht satt zu werden, nervt mich echt :p :D :D
Kein Wunder, dass hier auf den Philippinen viele Leute übergewichtig sind, wenn Müll-Essen so viel günstiger ist als gesunde Gerichte ;-)
Aber egal – genug beschwert. Noch schmecken Kekse und Toasts mit Schokocreme ja einfach lecker genug :D :D
Gleich werden wir wohl früh schlafen gehen, denn morgen früh wird um 3:30 Uhr der Wecker klingeln!! :O
Über die Tour verrate ich mal nicht zu viel, aber wir sind gespannt :)