Publicatu: 09.08.2019
26.01.2015
Ich wache um 6.30h auf und entscheide mich dann nach etwas Recherche im Internet, heute als erstes nach Wai-o-Tapu zu fahren. Dies ist eine Region mit sehr viel unterirdischer geothermaler Aktivität. Viele bunte Quellen, die aufgrund von Mineralien und Hitze der unterirdischen Quellen miteinander reagieren, sind hier zu sehen. Dazu Sinterterrassen und ein Geysir, der täglich um 10.15h ausbricht, wofür man ihn allerdings mit etwas Waschpulver ermutigt.
Ich bin um 10.00h vor Ort, kaufe das Ticket für 32,50 $ und stehe um 10.15h in einer Art Amphitheater, das man um den Lady Knox Geyser gebaut hat, um das Spektakel besser beobachten zu können. Vielleicht 250 Leute sind hier und fixieren aufgeregt den Kegel des Geysirs. Nichts passiert jedoch, bis nicht ein Ranger nach einer Erklärung der Lady auf die Sprünge hilft und mit garantiert rückstandslosem Waschpulver die Eruption auslöst. Rund 20 m hoch schießt die Fontäne für vielleicht 2 Minuten, bevor sie deutlich kleiner wird und weiter sprüht.
Im Anschluß gehe ich zum Beginn es Rundweges durch das Wai-o-Tapu Thermal Wonderland und folge einem self-guided walk entlang unglaublich gefärbter Quellen, die durch Arsen, Schwefel, Kohlenstoff, Siliziumdioxid, Gold und Antimon, Quecksilber und Silber in den tollsten Farben aufwarten.
Dazu ein knallblauer Himmel und 30 Grad. Es gibt drei Rundwege, die man kombinieren kann, was ich tue, um alles zu sehen. Sehr interessant und unendliche Fotomotive. Besonders schön ist der große Champanger Pool, der eine knall-orange Kante hat und ansonsten blau-grün schimmert, darüber Dampf schwebt und im Hintergrund gelbe Pools sichtbar sind.
Tausende kleiner Bläschen steigen in dem orange-grünen Wasser auf - daher der Name Champagner Pool. Zwischendrin steht man immer in Dampfwolken, die nicht nur stark nach Schwefel riechen, sondern das Gefühl der Hitze noch steigern. Es ist eh Mittag und ich schleppe mich die Treppen hoch und runter und bin dankbar, wenn der Weg ab und an mal durch schattigen Wald geht.
Nach 3 Stunden habe ich fast einen Krampf im foto-auslösenden Zeigefinger und brauche erst einmal was Kaltes zu trinken. Dann fahre ich zu den Huka Falls, die ich nun in der Sonne sehe und drehe nun nochmals eine Runde zu dem Rohrgewirr der geothermalen Anlage. Sieht aus wie die Ölpipeline in Alaska. Hier wird aber nur Wasserdampf und heißes Wasser genutzt, um Energie zu gewinnen.
Huka Falls
Nebenan ist der Prawn Park. Hier werden Riesenflussgarnelen gezüchtet. Die ausgesetzten kleinen Prawns gedeihen in 28 Grad warmem Quellwasser innerhalb von 6 Monaten zur Fangreife, während die Genossen in freier Wilbahn in deutlich kühlerem Wasser 3-4 Monate benötigen, um dieselbe Größe zu erreichen.
Da man aber nicht an die Fangteiche rangehen kann, ohne für 28 Dollar eine Eintrittskarte zu kaufen, die einen dann auch zum Angeln berechtigt, lasse ich Prawns Prawns sein, fotografiere die Leute, die in gefühlt 10qm großen Becken in kleinen Booten mit Angeln sitzen und ihren Spaß haben, und fahre zurück nach Taupo. Am Strand der Stadt, etwas abseits der Innenstadt, sitze ich kurz und beobachte schwarze Schwäne und Familien mit vielen Kindern, die in einer der Kuhlen im warmen Wasser sitzen.
Daneben sind Abflüsse von heißem Quellwasser und warnen vor Verbrühungen. Heute hängen mehr Wolken über den Vulkangipfeln in der Ferne und ich freue mich, dass ich gestern so einen tollen Sonnenuntergang erlebt habe. Die Wetteraussicht für morgen ist nicht so prall. Ich fahre zu Pack 'n Save, einem Billig-Supermarkt, hole mir einen Vorrat an getrockneten Mangos für Zuhause und etwas Kartoffelsalat und ein Pitabrot und fahre in mein Motel, mache mir ein kleines Abendessen und schreibe die letzten 7 Postkarten. Morgen mache ich nichts mehr. Vielleicht fahre ich noch zu den Craters of the Moon, das ist nur 6km entfernt. Aber erstmal muß die Tasche gepackt werden...
Tageskilometer: 136 km