Hamed
Hallo Klaus und vielen Dank für die Erstellung dieses Blogs. Zuerst einmal wünsche ich Dir eine besinnliche und sinnvolle Reise. Diese muss anscheinend nicht unbedingt eine „schöne Reise“ werden, obwohl dies auch nicht auszuschließen ist. Ich freue mich sehr über Deine „Erfahrungen“ zu erfahren, obwohl ich Deine „Erlebnisse“ nicht erleben werde. Damit es Dir nicht langweilig wird und ich (oder wir) auch nicht nur die Fotos, sondern auch die dahinter versteckte Gedanken zu „sehen“, würde ich mich freuen, wenn ich hier ab und zu schreiben darf und mit Dir über Dein Tun in ein Dialog trete. Keine Sorge! Ich werde Dir und Deinen Gedanken nicht zu nahe treten ;-)
„Etwas sinnvolles […] tun“ hast Du als Motivation Deiner Reise genannt und bist dementsprechend auf die weiteste Eck der Welt gereist, was wiederum, wenn man diesen Gedanken weiter dreht, vielleicht folgendes in sich impliziert: hier hattest Du die Möglichkeit nicht, etwas sinnvolles zu tun! Und deshalb bist Du weggereist.
Respekt!
Dein Tun ist für mich interessant, da ich, um ehrlich zu sein, sagen muss, dass das, was Du als ein BMW-Ingenieur machst, in der Tat und im Vergleich mit dem, was man als in Wahrheit sinnvoll bezeichnet, tatsächlich etwas Sinnloses ist! Selbstverständlich meine ich mit „Du“ nicht Deine Person, sonder ein allgemeines „Du“, in dem sich jeder von uns mehr oder weniger manifestiert. Ein „Du“, das wiederum ein allgemeines „Ich“ ist. Auf der Arbeit und als reiner Ingenieur denken wir im wahren Sinne des Wortes nicht an „Du“ und „Ich“. Wir „sagen“ es schon und meinen es auch so, jedoch meinen wir es nicht als Endzwecke an sich, sondern eher als Mittel zum Zweck. Völlig entfremdet von dem „Subjekt“ sind wir als reine Ingenieure nur versenkt im „Objekt“; versenkt in einer Vergessenheit. Zum Glück sind wir aber nicht nur Ingenieure sonder auch Menschen. Dieses Mensch-Sein zwingt uns „manchmal“ zu sich zu kommen, d.h. zu „reflektieren“, was wiederum heißt: den Blick aus dem Objekt heraus zu ziehen und in die Subjektivität richten. Mit anderen Worten: den Kopf aus den Bildschirmen und den darauf abgebildeten Zahnrädern und Dichtringen und Schrauben etc. raus ziehen, den Blick aus der Gegenständlichkeit wegreißen und vielleicht auch manchmal auf das Menschliche in der Welt werfen.
Ich habe das Gefühl, dass Du genau so etwas tust. Daher würde ich mich sehr freuen, an Deinen Erfahrungen und Gedanken teilnehmen zu dürfen.
Vielen Dank für diese tolle Möglichkeit!
Hamed