Publicat: 11.03.2021
Sonntag 06.06. – Washington D.C.
Nach unserem Frühstück im Zimmer ziehen wir los und kaufen uns erstmal für 35$ ein Ticket für den Hop-on-Hop-Off-Bus und laufen dann aber erstmal zum Old Post Office. Dort kann man in den 12. Stock fahren und vom Turm auf die Stadt gucken. Leider ist dort oben eine Baustelle im Turm und der beste Blick in Richtung Weißes Haus etc. ist nur mit Verrenkungen durch das Gerüst zu erhaschen. Es zieht zu und ist aber brütend heiß und sieht nach Gewitter aus.
Ganz im Norden der Stadt steigen wir an der Washington Cathedral aus. Hier hat Martin Luther King gepredigt. Auch seine Beerdigung fand hier statt. Die Kathedrale sieht aus wie Westminster Abbey, ist aber katholisch. Wenngleich Sonntag ist, kann man das Ding besichtigen.
Auf der Busfahrt haben wir schon in der Embassy Row nicht nur Botschaften gesehen (es gibt hier 170!) sondern auch prächtige Wohnhäuser und das Islamzentrum.
Wir nehmen den Bus weiter nach Georgetown. Kaum, daß wir ausgestiegen sind und in einem kleinen Restaurant einen Fensterplatz ergattert haben, tut sich der Himmel auf und es regnet nicht zu knapp. Also nach dem Salat noch einen Kaffee in Ruhe trinken und das Wetter im Auge behalten. Nur nicht hetzen…
Um 15.00h gehen wir in der Nachbarschaft des Restaurants in einen Shopping-Tempel, aber der ist doof. Wir trudeln durch die Straßen von Georgetown und erfreuen uns an den schönen Häusern. Es gibt hier auch eins, wo Kennedy gewohnt hat.
Wir sehen auf einer Straßenecke eine Menge Leute anstehen. Die Schlange vor dem Laden wundert uns, bevor wir wahrnahmen, was es dort zu kaufen gab. Als wir es wußten, wunderte es uns immer noch. Eine Frau sagte, daß hier die besten Cupcakes der Welt verkauft würden, also stellten wir uns auch an…
Ich nehme einen mit Erdbeer und einen Carrot. Das ist aber zu viel. Da ich die empfindlichen Dinger nicht im Rucksack mitnehmen will, setzen wir uns in einen kleinen Park und essen jeder zwei Cupcakes. Das waren die ersten und letzten in meinem Leben. So süß, so schwer. Das ist nicht meine Welt, aber nun weiß ich, wie Cupcakes schmecken.
Wir fahren weiter in Richtung Lincoln Memorial und fotografieren nicht nur das, sondern auch die unzähligen Schülergruppen, die – meist in Einheits-T-Shirts gekleidet – auf den Treppen sitzen.
Unser Weg führt dann auf die Mall, jene Promenade, die praktisch das Lincoln Memorial mit dem Washington Monument und dem Weißen Haus verbindet. Links und rechts der Mall stehen die vielen großen Museen vom Smithonian Institute.
Zunächst passieren wir das War Memorial für die 58.000 amerikanischen Kriegstoten aus dem Vietnamkrieg. Eine Rangerin erklärt den Kindern gerade, daß die Leute alle tot sind und sie – die Kinder – die Hoffnung sind und sie selbst inständig hofft, daß sie keine Kriege führen werden. Angesichts der Machtlosigkeit des Einzelnen gegenüber seltsamer Entscheidungen von Präsidenten wird das ein Wunsch bleiben. Solange die Amis auch meinen, daß sie überall Krieg führen müssen, um Frieden zu schaffen, wird es wohl schwer werden, hier anders denkende Menschen heranzuziehen.
Wir laufen zu Fuß zu unserem Hotel an der Gabelung der 21. Straße und der Virginia Avenue, was vom Lincoln Memorial gerade mal eine Viertelstunde entfernt liegt. Das Hotel liegt wirklich sehr praktisch.
Wir duschen kurz, lassen Reggie, da Hotelfaktotum unser Auto holen und fahren zum Weißen Haus.
Nach Gewitter und Regen ist die Luft klar und deutlich kühler (erträgliche, vielleicht 25°C) und es gibt einen tollen Himmel. Wir parken am Straßenrand, was am Sonntag problemlos geht und nähern uns der Vorderseite des Weißen Hauses über die Wiese und kommen aber heute bis an den Zaun.
Bilder im Kasten, umdrehen und nochmal das Washington Monument, den hohen Obelisken, knipsen.
Das Licht ist genial. Wir fahren die Pennsylvania Avenue nach Osten und dann weiter zum Capitol.
Das Licht wird immer besser und wir fotografieren wie die Gestörten. Auch das Washington Monument ist von hier in der klaren Abendluft super zu sehen.
Mit zunehmender Dämmerung fahren wir zum Hafen. Erst verfahren wir uns, finden dann aber noch einen kostenlosen Parkplatz unter dem Freeway und gehen nun mal unten ans Wasser. Dieser Bereich gehört auch zu Georgetown, wo wir ja nachmittags schon waren.
Wir laufen an den Fluss (der Potomac) und schauen auf das beleuchtete Kennedy Center. Auf freien Stühlen vor einem Restaurant/Kneipe lassen wir uns nieder, trinken ein Bier und gucken Leute.
Danach machen wir mit dem Auto noch einen erneuten Abstecher zum Lincoln Memorial, was nun im Dunkeln toll angestrahlt ist. Fotos, Fotos, Fotos und noch von dort in Richtung Washington Monument und Capitol.
Wir fahren ins Hotel und sind erst nach Mitternacht im Bett. Da unser Busticket auch morgen gilt, werden wir morgen nochmal rumfahren, wollen aber auch das Jefferson Memorial und das Air & Space Museum ansehen, ins Capitol und nach Arlington…