Zwei Tage hatten wir eingeplant, um - unserem Reiseführer nach - “eine der schönsten Städte” Englands zu erkunden.
Historisch war York sicherlich von der Römerzeit (Konstantin wurde hier zum Kaiser ausgerufen) bis zur Neuzeit als Handelszentrum bedeutend.
Heute ist es vor allem von vielen Touristen gut besucht. Wir sahen auch einige asiatische Gruppen durch die mittelalterlichen Gassen hetzen.
Wir begannen unsere Erkundung von York mit der Hauptsehenswürdigkeit der Stadt: Dem Münster, der Bistumskirche des Erzbischofs von York.
Die größte Kirche Englands war voller Besucher, die die Ausmaße des Gotteshauses und die 128 bleigefassten Fenster bewunderten.
Im Anschluss machten wir eine Stadtrundfahrt, um einen Überblick zu bekommen.
Die vollständige Route fuhr der Bus allerdings nicht, weil an diesem Tag auch ein Pferderennen stattfand. Deshalb hatten wir auch eine gute halbe Stunde für die letzten zwei Meilen durch die Stadt zu unserem Campingplatz gebraucht… Außerdem sahen wir an diesem Tag viele gut gekleidete, häufig noch recht junge Damen und Herren durch die Stadt spazieren. Zu späteren Stunde waren sie auch schon etwas angeheitert in den Bars und Restaurants unterwegs.
Nach unserer Rundfahrt war es schon so spät, dass wir nicht mehr viel Zeit hatten, um noch Museen zu besuchen, weil diese meist schon früh schließen.
Wir gingen dann in den Bergfried “Clifford’s Tower”, dem letzten Überrest der Burg in der Stadt, die von Wilhelm dem Eroberer in Auftrag gegeben wurde.
Eine kleine Ausstellung informiert über die Geschichte und vom Dach hat meinen einen schönen Ausblick über die Stadt.
Am Abend machten wir noch einen Spaziergang durch York. Waren die Straßen am Tag völlig überfüllt, konnte man sie nun angenehm ohne Gedränge durchqueren.
Besonders in der bei Touristen beliebten Straße “Shambles” war nicht mehr so viel los. Die Einkaufsstraße mit ihren verwinkelten Häuschen soll Vorbild für die “Winkelgasse” in den Harry Potter Filmen gewesen sein.
In jedem Fall gibt es nun dort zahlreiche “Zaubererläden” und wir sahen einen als Zauberer verkleideten asiatischen Jungen, der mit seinem Zauberstab im Zaubererumhang für ein Foto vor seinen begeisterten Eltern posierte.
Wir nutzten die Zeit vor der Dämmerung, um über einen Teil der alten Stadtmauer zu spazieren.
Diese ist bis zum Einbruch der Dämmerung zugänglich. Nur waren wir nicht ganz sicher, wann dieser Zeitpunkt genau erreicht ist und hatten schon etwas Sorge, dass wir beim Verlassen ein verschlossenen Tor vorfinden würden…
In einer Straße begegneten uns am Abend einige angeheiterte Jugendliche, die unbedingt auf dem Foto sein wollten, das ich von der Straße machte, um damit berühmt zu werden…
Für den nächsten Tag hatten wir uns den Besuch einiger Museen in der Stadt vorgenommen.
Morgens ging es zuerst in die “Barley Hall”, einem mittelalterlichen Haus, das früher vom Goldschmied und Bürgermeister der Stadt bewohnt wurde.
Anschließend nahmen wir an der “Historical Gems Tour & A Taste of York Chocolate” teil.
Bei dem Rundgang zeigte uns ein als Detektiv verkleideter Stadtführer mit schauspielerischem Talent einige (verborgene) Sehenswürdigkeiten Yorks.
Dazu gab es auch noch ein Stückchen Schokolade, deren Produktion in York eine lange Tradition hat.
Nach der Tour durch den mittelalterlichen Teil der Stadt ging es noch weiter zurück in die Vergangenheit, als wir das “JORVIK Viking Centre” besuchten.
Beim Bau eines Einkaufszentrum war man auf Überreste einer Wikingersiedlung gestoßen und hatte diese Ausgrabung genutzt, um im Untergeschoss ein Museum zu der Ausgrabung zu bauen.
Die Besucher werden in Wagen durch die nachgebaute Siedlung der Wikingerzeit gefahren und können unterwegs Figuren bei ihrem Handwerk sehen.
Zu der Erfahrung gehören auch die passenden Gerüche, was vor allem in der Gegend der Schlachtabfälle nicht ganz so angenehm war.
Die nächste Ausstellung befand sich in einer ehemaligen Kirche, in der nun Werke Van Goghs an die Wände projiziert wurden.
Die “Van Gogh Immersive Experience” machte sehr entspannt (in einem Liegestuhl sitzend) mit den Werken des niederländischen Künstlers vertraut.
Da uns noch etwas Zeit vor dem nächsten gebuchten Timeslot blieb, besuchten wir noch das Fairfax House.
In diesem Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert wurde, nachdem es lange anders genutzt wurde, ein Museum eingerichtet, das altes Möbiliar aus dem 18. Jahrhundert zeigt.
Zum Abschluss des Tages gingen wir noch ins “Castle Museum”, das eine bunte Mischung an Ausstellungen enthält.
So konnte man einen viktorianischen Straßenzug (mit Hintergasse) sehen und alte Läden erkunden.
Der Rundgang endete in den früheren Gefängniszellen, in denen die Schicksale einer Gefangenen erzählt wurden.