Am frühen Morgen brachen wir von York auf nach Pickerton, um mit dem Zug bis zum Küstenort Whitby zu fahren.
Auf der Strecke verkehren historische Züge, die teilweise von alten Dampfloks gezogen werden. Sie sind besonders, seit ein Bahnhof auf der Strecke im ersten Harry Potter Film auftauchte, gut besucht.
Wir nahmen den ersten Zug, der morgens um 9.20 Uhr ab Pickering fahren sollte, aber wegen einer Signalstörung dann erst gegen 10 Uhr losfuhr.
Auch die späteren Züge hatten alle aus verschiedenen Gründen Verspätung; da fühlten wir uns doch gleich an Reisen mit der Deutschen Bahn erinnert…
Nun war aber ja auch der Weg das Ziel und so tuckerten wir etwa zwei Stunden durch die nordengländische Landschaft, bis wir Whitby erreichten.
Der kleine Ort sollte laut Reiseführer ein malerisches Küstenstädtchen sein, was aber inzwischen zu viele Touristen gelesen haben.
So war “malerisch” nicht der erste Begriff, der mir einfiel, als wir uns mit den Menschenmassen aus dem Bahnhof und am Hafen entlang schoben.
Am Strand war bei dem schönen Wetter auch einiges los und zahlreiche Spaziergänger gingen mit uns auf der Hafenbefestigung entlang, um den Ausblick auf die Küste und Stadt zu genießen.
Nach einem kleinen Aufstieg gelangten wir zum Denkmal von James Cook, der in seinen Lehrjahren in Whitby gelebt hat.
Durch die Gassen der Innenstadt gingen wir noch einmal zum Hafen, um uns mit einer Portion Fish & Chips zu stärken.
Wir machten noch einen Abstecher zum James Cook Museum.
Es entstand in dem Haus, in dem er als junger Mann auf dem Dachboden zur Untermiete wohnte.
Zurück am Bahnhof reihten wir uns brav in die immer länger werdende Schlange ein, um auf den - wieder verspäteten - Zug zu warten.
Sich in Schlangen anzustellen, scheint den Briten zu liegen. Sie lief sehr geordnet durch den Bahnhof. Beim Einsteigen versuchte dann nur eine englische Familie und eine deutsche Reisegruppe sich an den Wartenden vorbeizumogeln.
Auf dem Rückweg stiegen wir zunächst in Grosmont aus und sahen dem Lokomotivwechsel von der Diesel- zur Dampflok zu.
Im kleinen Ort war nicht viel zu sehen, also nahmen wir den nächsten Zug Richtung Pickerton (der natürlich auch wieder Verspätung hatte).
Ein weiterer Zwischenstopp in Goathland durfte natürlich nicht fehlen: Der Bahnhof war Drehort für den Bahnhof von Hogsmeade in “Harry Potter und der Stein der Weisen”.
Nach den obligatorischen Fotos und einem Eis vom Bahnhofscafé stand unser Zug immer noch da.
Außerhalb der Bahnhöfe gibt es nur ein Gleis, so dass jeder Zug warten muss, bis der Gegenverkehr angekommen ist. Deshalb hatte sich die morgendliche Verspätung bis zum Nachmittag gehalten und wir stiegen in denselben Zug ein, mit dem wir hier angekommen waren - man weiß ja nie, wann die nächste Bahn kommt…
So erreichten wir Pickerton dann recht zeitig und konnten uns die Stadt noch etwas ansehen.
Es gab auch eine Burg, die aber schon geschlossen hatte, so dass wir sie nur von außen sahen.
Unsere Fahrt ging an diesem Tag nur noch etwas weiter bis Cropton, wo wir bei einem Pub mit Brauerei übernachteten und natürlich auch das Essen und Bier dort probierten.