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Tag 4 - Vietnams Geschichte und Kultur

Publicat: 27.01.2023

Mein Vormittag startete sowohl erfreulich als auch ärgerlich. Gleich am Anfang meines Spaziergangs wurde ich von einem süßen kleinen Mädchen und ihrer Mutter angesprochen. Wobei angesprochen wohl eher das falsche Wort ist. Ich wurde eher angewunken. Das Mädchen wollte ein Foto mit mir machen. Ich hatte bereits vor meiner Reise gelesen, dass sich vor allem vietnamesische Kinder und Teenager gerne mit Europäern fotografieren lassen, um zu zeigen, wie modern und weltgewandt sie sind. Mutter und Tochter wirkten sehr entzückend und sprachen auch beide ein paar Sätze englisch. Also ließ ich mich mit dem Mädchen fotografieren und tauschte mit ihr danach noch ein paar Höflichkeiten auf englisch aus. Ich war erstaunt, dass ein Mädchen von etwa 5-6 Jahren bereits ein paar Sätze englisch sprach. Gestern hatte ich mich jedoch mit der Rezeptionistin des Massagesalons unterhalten. Sie erzählte mir, dass es vor allem bei der vietnamesischen Mittelschicht extrem wichtig ist, dass die Kinder von ganz klein auf englisch lernen. Deshalb werden Serien wie Peppa Pig auch auf englisch angesehen. Auf jeden Fall war dies eine sehr süße Begegnung und die Kleine hat mir auch beigebracht, wie man „Frohes Neues Jahr“ auf vietnamesisch sagt. 


Kurz darauf musste ich ins Postamt, um mir ein paar Briefmarken zu kaufen. Das war eine unglaublich mühsame Prozedur. Die Dame gleich am Eingang, die wohl für die Betreuung ausländischer Gäste zuständig war, sprach kaum ein Wort englisch. Die Verständigung war sehr mühsam. Schlussendlich verließ ich das Postamt mit 13 Briefmarken und einem Kuvert. Ich hoffe, dass ich damit meinen Bedarf für die gesamte Reise abgedeckt habe.

Opernhaus von Hanoi

Ich spazierte danach weiter Richtung Südosten zum Nationalmuseum für Vietnamesische Geschichte. Entschlossen, heute etwas über die jahrtausendealte und vielschichtige Geschichte meine Gastlandes zu lernen, war ich vom Museum leider etwas enttäuscht. Die Ausstellungen bestanden aus verschiedensten Artifakten, die zwar auch auf englisch und französisch ausgeschildert waren, jedoch erfuhr man äußerst wenig über die verschiedenen Epochen und Dynastien. Ich werde mich als online schlau machen müssen, wenn ich mehr zur Geschichte Vietnams lernen möchte.

Trommel aus der Bronzezeit
Interessantes Detail an einer Bronzeglocke
Champa-Statue

Meine Mittagspause verbrachte ich in einem kantonesischen Restaurant, dass ganz hervorragende gedämpfte Teigtaschen und Huhn mit Cashewsauce anbot.

Gedämpfte Teigtaschen

Nachdem mein nächster Stopp zu weit für einen Fußmarsch wäre, stelle ich mich dem nächsten Abenteuer: Busfahren. Der Mensch wächst ja bekanntlich an seinen Herausforderungen und bei 32 ct pro Busticket könnte man sich auch ein paar Mal verfahren, ohne sich dabei in Unkosten zu stürzen. Schlussendlich verlief die Fahrt jedoch recht reibungslos - auch Dank Google Maps. Meine Busfahrt führte mich zum Ethnologischen Museum. In zwei Gebäuden aus den 1990ern werden hier auf beeindruckende Weise die vielen verschiedenen Völker Vietnams vorgestellt. Die Ausstellungsstücke sind gut beschrieben und zu verschiedensten Aspekten des Lebens eigene Tafeln aufgestellt. Für mich ist es vor allem faszinierend zu sehen, wie teils einfach manche Vietnamesen heute noch leben.

Fahrrad mit Fischfangkörben
Herstellung klassischer Strohhüte
Beerdigungsvorbereitungen der Tay
Ritualschmuck der Weißen Thai
Traditioneller Webstuhl

Im zweiten Gebäude werden die Völker Südostasiens vorgestellt. Eine Sonderausstellung zeigt das traditionelle und moderne Leben Koreas.

Riesige Islamische Trommel
Traditionelles Empfangszimmer in Korea

Im Garten des Museums wurden verschiedene Gebäude der vietnamesischen Völker aufgebaut. Ich fühle mich an das Kramsacher Höfemuseum erinnert.

Langhaus der Ede
Grabmal der Giarai
Gemeinschaftshaus der Bahnar
Stelzenhaus der Tay
Häuser der Hani
Haus der Yao

Nach diesem anregenden Museumsbesuch nehme ich erneut den Bus - dieses Mal sogar freestyle, ganz ohne Google Maps. Mein letzter Punkt des Tages führt mich zum Lotte Observation Deck. Auf 242 Metern hat man hier einen Rundumblick über Hanoi. Bei einem Cocktail lasse ich den Abend ausklingen und warte auf das Einsetzen der Dunkelheit, um noch ein paar Nachtaufnahmen zu machen.

Hanoi von oben
Schwindelerregend
Hanoi bei Nacht

Chúc mừng năm mới!

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