Publicat: 21.10.2016
Die Altstadt von Jeddah
Letzten Freitag ging es dann wieder einmal auf einen Ausflug nach Jeddah– diesmal in die Altstadt, Al-Balad. ‚Balad‘ bedeutet ‚die Stadt‘ und ist das historische Zentrum der Stadt.
Die Stadt wurde im 7ten Jahrhundert gegründet und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Im Gegensatz zu den Mall-Besuchen gabs ‚verschleierungstechnisch‘ diesmal das volle Programm – also auch das Kopftuch ;-) Ist vielleicht kein absolutes Muss aber man muss ja nicht auf den allerersten Blick als fremdländischer Exot auffallen. Zudem habe ich gehört, dass es einem eben schon auch mal passieren kann, dass man blöd angequatscht wird ohne Kopftuch.
Irgendwie fand ich ja, dass wir mit der Abaya und unseren Rucksacken aussahen wie kleine Nonnen die zur Schule gehen ;-)
Aber nun zur Stadt an sich: irgendwie schon sehr anders als zu Hause, aber nicht so abgefahren fremdländisch wie ich erwartet hätte. Ich glaube wenn man schon mal in anderen Ländern war oder Bilder von Märkten/Innenstädten aus dem Nahen und Mittleren Osten gesehen hat, dann weiß man so in etwa was einen erwartet.
Es gab eben jede Menge kleine Lädchen in denen man Twabs (das sind die langen Gewänder für Männer) und Abayas (die für die Frauen), Gebetsteppiche, Gewürze und mehr kaufen konnte. Außerdem viel Räucherstäbchen-Zeugs und – zu meiner und Felix‘ größten Freude – getrocknete Datteln und Cashewkerne in jedweder Form :)
Alles untermalt von einer Wolke aus Gerüchen, Stimmen und ab und an dem Gesang des Muezzin. Bisher waren unsere Ausflüge außerhalb des Unigeländes also immer sehr entspannt und alles war bei weitem nicht so streng-konservativ wie vorher gedacht. (Susann)
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Die letzte Arbeitswoche war dann gespickt mit Projektvorbereitungen. Bei Susann ging es vor allem darum mit den Technikern der Uni-Werkstatt das Setup der Aquarien zu besprechen, bei mir (Ja, ich melde mich jetzt auch mal zu Wort! :D) standen die ersten Tests meines Setups im Labor an. Dabei wird mit einem Detektor die Kohlendioxid und Sauerstoffkonzentration im Seewasser gemessen. Wir planen damit eine 24h Messung entlang eines Riffs durchzuführen und haben dazu den zeitlichen Versatz zwischen Probennahme des Geräts und der letztendlichen Messung bestimmt. Beim späteren Einsatz im Feld wird sich das ganze auf einem Boot fortbewegen, die Eigentliche Messung wird also durch diesen Versatz nicht direkt am Ort der Probennahme stattfinden. Das wollen wir natürlich letztendlich raus rechnen.
Highlight der Woche war dann natürlich der erste Trip ins Feld sprich zu zwei Riffen vor der Küste!
Dabei haben wir mehrere Messstationen verschiedener laufender Projekte angefahren, für uns ging es erstmal darum die Orte und Abläufe kennenzulernen und erste Kontaktaufnahmen mit Susanns Studienobjekt – den „Mördermuscheln“ Tridacna sp.
Natürlich sind solche Feldarbeitstage immer willkommene Highlights aber – auch wenn es manchmal vielleicht so aussieht – hat das mit Urlaub wenig zu tun. Schiffstage kosten immer Geld, es gilt also möglichst viele Aufgaben unterzubringen und abzuarbeiten und dementsprechend voll gepackt sind das Boot sowie der Zeitplan. Pünktlich zurück ist man in der Regel auch selten und meistens geht es danach nicht ins Restaurant oder an die Strandbar sondern ins Labor – die gewonnenen Daten und Proben wollen ja noch gesichert und versorgt werden. Es bleiben natürlich tolle Eindrücke, besonders wenn man das Glück hat in einem Gebiet wie diesem arbeiten zu dürfen (Felix):