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Das Abenteuer beginnt – 02.01.2017

Objavljeno: 09.01.2017

Reisetagebuch:

Das Abenteuer beginnt – 02.01.2017
Es ist Alles gepackt. Ein großer Koffer, ein großer Reiserucksack und ein normaler Rucksack. Auf geht’s, an den Flughafen nach Stuttgart, von hier beginnt die Reise um 18:40 Uhr.
Der Abschied am Flughafen viel schwer, schließlich konnte niemand von uns einschätzen wie die nächsten drei Monate werden würden. Von Stuttgart geht es nach Frankfurt. Von dort beginnt dann die eigentliche Reise nach Afrika. Da wir zu sechst aus unterschiedlichen Teilen von Deutschland reisen, treffen sich zum ersten Mal alle in Frankfurt. Jeder von uns freut sich inzwischen sehr auf unser bevorstehendes Abenteuer. Um 21:30 Uhr ging der Flug dann von Frankfurt nach Adis Abeba mit der Fluggesellschaft Äthiopien Airlines.
Das einchecken funktionierte problemlos für Johanna und mich. Wir konnten bereits am Abend zuvor online einchecken. Bei den Anderen hat dies nicht funktioniert. Niemand, nicht mal die Fluggesellschaft wusste woran das lag. Doch auch für die vier Anderen hat es dann zum Glück problemlos geklappt in Frankfurt einzuchecken. Um 4 Uhr morgens deutscher Zeit und 6 Uhr äthiopischer Zeit sind wir dann gut gelandet. Sehr verwunderlich während des Flugs war, dass wir gleich zwei warme Mahlzeiten bekommen haben. Die erste gab es um circa 22.30 Uhr. Die zweite dann um 2:30 Uhr, alle waren etwas verwirrt, da die Meisten geschlafen hatten und nicht damit gerechnet haben, dass sie für das Essen geweckt werden würden. Als wir die Essensschale geöffnet haben stieg die Verwunderung weiter. Darin befand sich eine warme Mahlzeit. Ich habe es stehen lassen und nur das Brötchen gegessen, da mir nachts um drei nicht danach war Kartoffeln und Brokkoli zu essen. Ansonsten lief der Flug ein bisschen turbulent. Da es einigen Personen während dem Flug nicht gut ging, wurde mehrfach nach Ärzten gerufen, die sich glücklicherweise an Bord befanden.
In Adis Abeba angekommen, waren wir alle ziemlich müde und haben uns somit erstmal ein Plätzchen gesucht auf dem wir uns niederlassen konnten. Einige von uns haben nochmal etwas geschlafen, da wir bis 10.30 Uhr Aufenthalt hatten. Wir waren froh als der Check-In losging, da so das Ende der langen Reise langsam näher kam. Nach dem Einchecken saßen wir jedoch länger als gedacht im Wartebereich nach der Sicherheitskontrolle. Auf mehrfaches nachfragen antwortete man uns, dass man noch gut in der Zeit wäre. Beim Einchecken dann hatten Johanna und ich mit den ausgedruckten Boardingkarten etwas für Verwirrung gesorgt, anscheinend hatten die Angestellten der Äthiopienairlines solch eine Boardingkarte noch nie gesehen. Auf Versicherung, dass wir auch von den anderen Flughäfen mit diesen Boardingkarten fliegen konnten, wurden wir schließlich durchgelassen. Im Flugzeug angekommen warteten wir dann bis es losging. Was uns schon etwas gewundert hatte war, dass nach kurzer Zeit im Flugzeug immer noch nichts passiert ist das in Richtung Start des Fluges gedeutet hätte. Stattdessen wurde das Flugzeug mehrfach gestartet um die ganze Elektrik anschließend wieder auszumachen. Etwas mulmig war mir da schon zumute. Nach circa fünfzehn Minuten meldete sich die Crew und teilte mit, dass das Flugzeug technische Probleme hätte und versucht würde diese zu beheben. Wir warteten vierzig Minuten im Flugzeug, bis eine zweite Durchsage folgte, in der gesagt wurde, dass wir alle bitte das Flugzeug verlassen sollten, da es eine weitere Stunde brauchen würde bis das Problem behoben werden könnte. Wir hatten somit schon eine beträchtliche Verspätung und waren etwas angespannt, da wir wussten dass wir am Flughafen in Kigali abgeholt werden würden und nun sicher zwei Stunden später ankommen würden.
Nach dem alle Passagiere ausgestiegen waren, wurden wir in eine Loge geführt in der für jeden etwas zu trinken und eine warme Wahlzeit bereitgestellt wurde. Zwei von uns haben es glücklicherweise geschafft den Verantwortlichen in Ruanda zu erreichen um ihm mitzuteilen, dass wir in Adis Abeba festsaßen und zu spät kommen würden. Nach dem jeder gegessen und getrunken hatte, wurden wir erneut aufgefordert uns Richtung Flugzeug zu bewegen. Nervig war, dass wir nochmal durch die Sicherheitskontrolle mussten. Also nochmal Schuhe ausziehen, Elektroartikel und Flüssigkeiten aus dem Handgepäck ausräumen. Im Flugzeug angekommen versicherte man uns, dass das Problem nun gelöst sei. Kurze Zeit später hoben wir ab.
Auf diesem Flug habe ich es endlich geschafft ein bisschen zu schlafen. Um 15 Uhr kigalischer Zeit sind wir dann gut in Afrika gelandet. Ohne Probleme konnten wir unser Gepäck abholen.
Das einzige Problem, dass sich uns stellte war das Visum. Im Voraus haben wir auf der Seite des Auswärtigen Amtes gelesen, dass wir als Studenten die Möglichkeit besitzen würden ein Visum für 90 Tage zu beantragen, dieses hätte perfekt für unseren dreimonatigen Aufenthalt gepasst. Am Flughafen in Kigali teilte man uns dann aber mit, dass das höchste Visum 30 Tage sind. So stehen wir hier jetzt vor der Aufgabe uns um eine Verlängerung des Visums zu kümmern.
Außerhalb des Flughafens wurden wir sehr herzlich von zwei Studenten der PIASS Hochschule, mit welcher meine Hochschule (DHBW Baden-Württemberg) kooperiert, in Empfang genommen. Wie in den Filmen hatten sie Namen auf ein Blatt geschrieben, damit wir sie erkennen konnten. Vom Flughafen aus sind wir dann mit einem Taxi in die Stadt gefahren um Dollar in ruandisches Geld (ruandische Franc)zu wechseln, damit wir die anschließende Bus-, und Taxifahrt bezahlen konnten. Anschließend sind wir mit dem Taxi zum Busbahnhof der Hauptstadt gefahren.
Mit dem was uns dort erwarten würde, hatte niemand von uns gerechnet. Wie im Zoo standen wir in einer Menschenmenge von circa 2000 Menschen die uns alle angeschaut haben und uns ziemlich nah kamen. Kleine Kinder standen nicht mal 20 cm von uns weg und starrten uns an wie Außerirdische. Da wir alle circa drei Gepäckstücke hatten war die Situation ziemlich unangenehm. Wir waren sehr froh, dass die beiden Studenten mit dabei waren, denn für einen Laien wäre der Bus mit dem wir fahren mussten nicht zu erkennen gewesen.
Die Haupttransportmittel sind Busse in die circa 20 Leute passen. In Deutschland würden diese Busse nicht mal TÜV bekommen, der Zustand des Fahrzeuges wirkt wenig vertrauenserweckend, jedoch sollte man darüber besser nicht allzu viel nachdenken. Einen Platz in solch einem Bus zu bekommen war für uns gar nicht so leicht, da es bereits circa 17 Uhr war und wir einen der letzten Busse erreichen mussten. Jedoch waren wir nicht die Einzigen mit diesem Gedanken. Menschen stiegen durch das Fenster ein sobald der Bus gehalten hatte um auch ja einen Platz zu bekommen. Zum Glück konnten die beiden Studenten sich auf der Muttersprache verständigen und aushandeln dass wir in dem nächsten Bus einen Platz bekommen würden. Plötzlich wurden unsere Gepäckstücke von Fremden weggenommen um sie in einen Bus einzuladen. Für uns war im ersten Augenblick nicht ersichtlich ob diese Menschen es gut mit uns meinten oder nicht. Nach dem Dative und Julien (die PIASS-Studenten) mit den Menschen diskutiert hatten, wurde das Gepäck wieder ausgeladen, da wir nicht alle Platz gehabt hätten. Wir waren heilfroh, als unser Gepäck vollständig wieder vor uns stand. Der nächste Bus gehörte dann uns. Jedoch stiegen auch hier Menschen durch Fenster ein oder drückten sich durch die Türen und wollten anschließend nicht wieder aussteigen. Wir haben Glück gehabt, dass jeder von uns einen Platz bekommen und das ganze Gepäck reingepasst hat, schließlich war das der letzte Bus der nach Huye (Butare) gefahren ist. Im Voraus dachten wir, dass die Fahrt ca. drei Stunden dauern würde. Schlussendlich waren wir jedoch circa vier Stunden unterwegs.
Der Fahrer fuhr anstatt 40 km/h innerhalb der Stadt und 80 km/h außerhalb, gefühlt immer 30 km/h zu schnell. Wirklich wohl gefühlt hat sich niemand von uns, da der Bus völlig überfüllt und zu schnell durch die Straßen rasten. Etwas schade war, dass es bereits um 18 Uhr dunkel wird. So konnten wir nicht viel von der Natur sehen. Verwundert haben mich die vielen Menschen, die abends in der Dunkelheit noch auf der Straße unterwegs waren, dies ist hier jedoch normal wurde mir gesagt. Fasziniert hat mich sofort, dass die Menschen hier tatsächlich schwere Dinge auf ihrem Kopf transportieren und dass bei ihnen aussieht, als wäre es das leichteste der Welt. Das flaue Gefühl, dass durch das zu schnelle fahren des Busses hervorgerufen wurde bestätigte sich, als wir plötzlich Blaulicht sahen und an einem Unfall vorbei fuhren, bei dem vor wenigen Augenblicken ein Kind von einem Bus überfahren wurde.
Um 21 Uhr sind wir dann endlich am Busbahnhof in Huye angekommen. Mit einem Taxi wurden wir zum Hochschulcampus gefahren, neben dem sich direkt unsere Unterkunft befindet. Nach dem uns die Zimmer gezeigt wurden und jeder sein Gepäck abladen konnte, sind wir gemeinsam in ein naheliegendes Restaurant gelaufen um noch etwas zu essen. Ich hatte aufgrund der Übermüdung und der langen Reise nicht wirklich das Bedürfnis noch viel zu essen.
Zum Glück hatte das Restaurant freies Wlan, somit hatte ich endlich die Möglichkeit mich Daheim zu melden und bescheid zu geben, dass wir gut angekommen sind. Durch die vielen verschiedenen Eindrücke war ich jedoch überfordert und mir stiegen erstmal Tränen ins Auge als ich mit meinen liebsten Menschen schreiben konnte. Hätte mir jemand in diesem Moment ein Rückflugticket hingehalten, wäre ich ohne zu zögern sofort wieder zurück geflogen. Der Gedanke dass ich hier für die nächsten drei Monate leben soll war zu diesem Zeitpunkt undenkbar.
„Schlaf eine Nacht drüber, ruh dich aus, iss etwas. Morgen sieht die Welt wieder viel besser aus.“
Viel vertrauen hab ich diesen Aussagen nicht geschenkt die mir jeder genannt hat um mich zu besänftigen.

Odgovori (2)

Sandy
Hey Süße 😘😘😘das wird schon werden...genieße die Zeit und die Erfahrung ...drück dich ganz lieb 😘😘

Thomas
Also Deine Erfahrungen wundern mich nicht so sehr: dass man bei internationalen Flügen zwei mal warmes Essen bekommt (wenn man das mitbekommt wenn man nicht schläft) halte ich für eher gut, dass Anschlussflüge nicht immer pünktlich sind ist eigentlich schon mehr die Regel als die Ausnahme. Auch dass euch 2000 Menschen empfangen ist doch eher amüsant, man muss nur zurück lächeln, denn meistens sind die Afrikaner ja sowieso gastfreundlicher aber auch neugieriger als wir es gewohnt sind. Natürlich muss man trotzdem aufpassen, weil es wie überall auch Schurken gibt, die denken ihr als reiche Europäer seid eh ahnungslos und haben zu viel Geld, das man mal erleichtern muss. Insofern bleibt schon wachsam und trotzdem viel Spass und gutes Gelingen! Und schreib schön weiter, ist interessant!

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