প্ৰকাশিত: 26.12.2018
Nach Puerto Natales fährt man eigentlich aus einem Grund: der berühmteste Nationalpark Südamerikas – Torres del Paine – liegt in unmittelbarer Nähe. Nach langer Busfahrt inkl. Umsteigen in Punta Arenas sind wir erst nach Mitternacht im Hostel angekommen. Eine Nacht mit wenig Schlaf, denn bereits um 6 Uhr in der Früh mussten wir auf und wurden für unsere gebuchte Tour abgeholt. Glücklicherweise fährt man doch knapp zwei Stunden Auto, bis man im Park ankommt – so konnten wir noch ein wenig nachschlafen. Wir haben uns für einen Ausflug zur Basis der drei berühmten Torres im Nationalpark entschieden. Auf dem Weg in den Park gibt es schöne Landschaften und einiges an wilden Tieren zu beobachten – so haben wir unterwegs schon Hasen, Stinktiere und einen Haufen Guanakos aus dem Auto entdeckt. Nach dem Parkeingang kam dann das unverhoffte Highlight des Tages, als Seraina einen Puma in einiger Entfernung durch die Steppe ziehen sah. Sogar der Guide war ganz aus dem Häuschen – denn das ist hier nicht alltäglich.
Der neun Kilometer lange Wanderweg ist dann meist angenehm flach, geht aber am Ende doch noch eine Stunde zünftig in die Beine. Der letzte Aufstieg zur Lagune und den drei Granittürmen über Geröll und bei mittelstarkem Wind hat uns gefordert – aber wir haben es geschafft. Glücklicherweise hat auch heute das Wetter meist mitgespielt. Erst auf dem Abstieg hatten wir leichten Regen zu erdulden, was aber nicht weiter tragisch war.
Auch für den zweiten Tag haben wir uns einen Besuch im Nationalpark vorgenommen – denn der bietet nebst dem Hauptspektakel mit den drei Türmen noch vieles mehr. Aufgrund der müden Beine waren wir aber froh, dass die Tour heute hauptsächlich im Bus stattgefunden hat. Mit einer 25er Gruppe und einem zwar etwas nervösen aber sehr kompetenten Guide haben wir den Nationalpark von Osten nach Westen durchkreuzt und an mehreren wunderschönen Aussichtspunkten Halt gemacht. Einen längeren Spaziergang von ca. einer Stunde durften wir dann beim Grey Lake noch absolvieren – denn sonst hätten wir den Grey Glacier in der Entfernung gar nicht zu Gesicht bekommen. Einzige Schwierigkeit bei dieser kleinen Wanderung: die knapp 150 Stundenkilometer Windböen am Ufer des Sees, die einem fast wegblasen. Das sonstige Prachtswetter und das lockere Programm (nach der gestrigen Anstrengung) machten diesen Tag zu einem der schönsten auf unserer Reise bisher – und das am 24. Dezember, quasi ein Weihnachtsgeschenk also.
Abends haben wir dann im Hostel gemütlich gekocht. Eigentlich stand Ghackets mit Hörndli auf dem Programm – aber da es weder Apfelmus noch glutenfreie Teigwaren gab und auch Hackfleisch in der uns bekannten Form hier nicht existiert, endete es dann in Quinoa mit Rindfleisch. Lecker war es auf alle Fälle.
Für den zweiten Weihnachtstag haben wir uns dann eine Weiterfahrt nach El Calafate in Argentinien gebucht, um eines der nächsten Highlights in Patagonien zu besuchen.