Wɔatintim: 30.03.2023
Der Park heißt natürlich nicht wirklich so. Den wirklichen Namen kann sich erstens keiner merken und zweitens nicht aussprechen und drittens nicht schreiben (siehe Punkt eins).
Nichts desto trotz erwählte Heike diesen Nationalpark zu ihrem Tagesziel heute. Nachdem wir beim letzten Mal schon vor verschlossenen Toren standen, riefen wir diesmal an und fragten, ob der Park offen sei. Sehr zum Leidwesen der Familie wurde bestätigt, dass er geöffnet hatte. Man sagte uns noch schnell, dass wir uns auf der Homepage des Parks registrieren müssten und Eintrittskarten reservieren sollten. Das taten wir also. Erstaunt stellten wir fest, dass der Eintritt entweder 7200 chilenische Pesos (circa acht Euro) oder fünf Dollar kosten sollte. Wir entschieden uns daher lieber in Dollar zu zahlen. Nach einer halben Stunde, denn solange dauerte ungefähr das Ausfüllen des Formulars für jedes Familienmitglied, das aus unzähligen Blättern nebst and, konnten wir dann auch schon zu dem Park fahren. Dort angekommen stellten wir fest, dass wir die Registrierungsnummer, die wir erhalten hatten, nicht dabei hatten. Wir gingen trotzdem ins Büro und wollten unsere Eintrittskarten kaufen. Wir sagten gleich, dass wir die Registrierungsnummer nicht hatten. Der Mann am Schalter meinte nur, dass sei sowieso egal und wir sollten jetzt einfach nur 8000 Pesos bezahlen. Auf meine Frage hin, ob wir auch in Dollar bezahlen könnten, so wie es auf der Homepage stand, bei der wir uns registrieren sollten, gab er lächelnd zur Auskunft: “Ach, die Homepage, die macht irgend eine Firma. Was da steht, ist leider falsch.”
Der Park überraschte uns sehr! Er war so attraktionslos wie kein Park zuvor. Der angepriesene alte Baumbestand, der die Attraktion dieses Parks sein soll, suchten wir vergeblich. Stattdessen gab es nur einen Rundweg. Der Rundweg war zwar nur etwa 5 km lang, hatte aber leider einen Höhenunterschied von ungefähr 1000 m. Also entschieden wir uns für den Wasserfall, der nur einen kurzen Abstecher vom Weg weg war. Dort angekommen mussten wir ganz genau hinschauen. Flora entdeckte schließlich ein Rinnsal, das sich sanft über einen Felsvorsprung ringelte.
Wo in Argentinien spektakuläre Dinge unaufgeregt beschrieben werden und kostenlos angeschaut werden können, werden Kleinigkeiten in Chile mit Superlativen angepriesen und hoch bepreist.
Nach dem grandiosen Wasserfall gingen wir zurück zur Route, die zu den Seen führte. Wir liefen noch etwa 5 Minuten. Der steile Anstieg und die nicht sehr motivierende Laune ließ uns schließlich zu dem Entschluss kommen, dass die Seen bestimmt nicht so toll waren wie die, die wir schon gesehen hatten. Also drehten wir um und liefen zurück zum Auto.
Wir gingen lieber noch mal in den See schwimmen und genossen das wirklich sehr, sehr erfrischende Wasser.
Abends legten wir uns früh ins Bett und hörten ein Hörspiel.