Im Kojteich
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Kyōto - Willkommen zurück!

Veröffentlicht: 08.04.2023

Kobe, eine letzte Tour

Dritter Tag in Kōbe, ich fühle mich schon fast wie ein Local. Es wird also Zeit weiterzuziehen. Heute geht's auf nach Kyōto, zurück. Diesmal werde ich mich alleine in Kyōto aufhalten, ohne meine Gruppe.

Ich komme an der Bahnstation an, der Zug direkt von meiner Nase ab woanders hätte es mich geärgert, hier ist es herrlich egal. Die nächste Bahn kommt sowieso in 5 Minuten.

Ich steige ein, halte mich an den Deckenstangen fest, gönne mir mein eigenes Dr.Stretch. Tut verdammt gut. Vor mir sitzt ein deutsches Pärchen, auch ohne Deuter-Rucksack deutlich erkennbar. Auf dieser Reise bin ich über so einige Deutschen gestolpert.

Ein letztes Mal gehe ich in den Elektroladen. Diesmal mit einem bestimmten Ziel, ich suche nach einer Handyhalterung für die Schulter raus. Wenn ich wie ein Packesel den Backpack hinten und den Rucksack vorne aufhabe, dann ist das ständige rein- und rausholen des Handys echt nervig. Und eine Belastung für die Nagelhaut, die dann spröde wird. In Deutschland würde ich mir so eine Handyhalterungnie kaufen, hier ist das kein Thema. Warum? Weil es sowieso sicher genug ist, dass keiner irgendwie das Handy wegnimmt. Ich zahle dafür 14, 50 €, es wird einer der besten Käufe sein, die ich seit längerem getätigt habe. Danach geht's auf zum Karabinerkauf. Zumindest zum Versuch.

Ich gebe die Straßen runter zum Northface Shop. Plötzlich fällt mir auf, dass ich bisher noch keinen Tesla gesehen habe. Ich sehe die typischen Würfelautos hier, ich habe ein paar Fords gesehen, BMW und noch mehr Porsche.... Aber keinen einzigen Tesla.
Ich stoße auf eine der Baustellen. Selbst die Baustellenabsperrungen sind hier etwas besonderes.

Es regnet nach wie vor und in Strömen. Was für ein Genie ich doch bin, ich habe extra ein Regenschutz für meinen Backpack besorgt. Was für ein Idiot ich doch bin, mir fällt das erst ein, als der Backpack schon durchnässt ist. 🙄

Ich gehe in einen der zahlreichen Gacha-Läden. Ich schlendere und  schaue durch die Gänge, gucke mir alles genau an. Ich denke mir bei manchen Automaten: "Wer kauft sich so eine Scheiße?" Im Grunde gilt das für die meisten dieser Autoamten. Ich stehe nun genauso vor so einem, überlege nicht lange. Ich kaufe vier davon, für meine Affenbande und mich. Grüße gehen raus an Matze, Yvi und Nora. 🙊🙉🙈

Auch sind hier die Snoopy-Läden überall.

Ich kehre in den Starbucks ein, gönne mir eine Orientierungspause. Auch hier, im Grunde kein Wort Englisch, obwohl die Angestellte vor mir um die 23 sein muss. Gut, bei Asiatinnen ist es generell schwer das Alter zu bestimmen.  😅
Auch hier finde ich die omnipräsenten IKEA-Boxen vor, in denen man seine Sachen platzieren kann. Genial einfach, einfach genial.


Zwischenstopp Osaka

Ich nehme den Limited Express von Kōbe nach Osaka. Limited Express ist hier vergleichbar mit dem Rhein-Ruhr-Express. Dabei legen wir 30 km in 30 Minuten Richtung Zentrum zurück, aber nicht einmal sehe ich eine Stadtgrenze. Links und rechts, soweit das Auge reicht, Hochhäuser. Das Minimum sind 2 Stockwerke. Es erinnert mich sehr stark an die alten dystopischen Filme, oder an Animes wie wie Akira. Beeindruckend, faszinierend, für mich nicht erstrebenswert.

In Osaka angekommen reihe ich mich in die Schlange ein, um mir den JR Railpass abzuholen. Ich habe vorab ca. 200 € bezahlt. Wozu das ganze? Damit kann ich im Grunde 7 Tage lang kostenlos mit den Fernzügen durch die Gegend zu fahren. Das werde ich bereits bei meinem nächsten Ortswechsel raushaben, wenn es nach Nagano geht.

Auf dem Weg durch den Bahnhofs-Behemoth sehe ich zufällig genau das, was ich mir fest vorgenommen hatte zu sehen. Eine der wenigen 3D-Billboards. Diese Bildschirme zeigen Werbung wie jeder andere auch, nur sind die gebogen und erzeugen bei darauf abgestimmten Clips einen 3D-Effekt. Schon beeindruckend. Es gibt weit aus bessere Videos, um das zu vermitteln. Wie hier: 

https://www.youtube.com/watch?v=hJ507VJMAjI

Kyoto - Welcome back!

Weiter geht's, ich fahre von Osaka nach Kyōto mit dem Limited Express 30 Minuten, Fall dafür nur lächerliche 2,80 €.

Schon komisch. Als ich letzte Woche hier war, waren bei weitem nicht so viele Ausländer zu sehen. Wieso ist es jetzt der Fall? Wegen Ostern? Beim letzten mal war es eine Quote von 1:500 Ausländer auf Einheimische, nun dürfte es bei gefühlt 1:25 liegen. Schon krass, was das am Flair einer Stadt ändert.


Erst mal ankommen

Ich komme in der nächsten Unterkunft an, nett hier. Nicht weiter verwunderlich, nach den Fotos kommt der Klo-Check.

Ich bin neugierig, es gibt eine Kinderoption?! 😲 Ich probiere sie aus. Beschließe für mich, dass ich diese Option so schnell nicht mehr nutzen werde, es sei denn ich möchte schnell wach werden. Die hätten es statt "Kids" auch "Balls" nennen können. Stop!

Ich probiere die nächste Option aus, will auf einen Flug gehen, auf den "Express Flight". Willkürlich fange ich an zu lachen. Wenn das ein "Express Flight" ist, dann ist das ein abstürzender Flieger mit einer brennenden und stotternden Turbine. Die Düse feuert im Stakatto. Ein. Aus. Ein. Aus. Stop!

Die nächste Optionen habe ich bisher auf allen Bedienungen gesehen, aber bisher habe ich mich gescheut, diese auszuprobierne. Aber he, nach der Kids-Option kann es wohl nicht schlimmer kommen. Ich drücke auf die Frauen-Option. Stelle fest, dass es im Grunde die Kids- bzw. Balls-Option ist. Nur ein wenig weiter rechts, aus welchem Grund auch immer. Stop!

Okay, dann halt zum Abschluss der Fön. Weiter! 😂 Ach herrlich, wie leicht Männer zu bespaßen sind. Wird sich jetzt der ein oder andere denken. Ja, stimmt. 😁

Zum Schluss kommt das beste. Ich stelle fest, dass ich hier auf der besten Toilette bisher angelangt bin, nach über zwei Wochen. Es gibt zweilagiges Klopapier!

Keeeeekse! 🍪🍪🍪🍪🍪🍪🍪

Ich gehe shoppen und halte nun auch Mal beim KFC. Mein Urteil fällt vernichtend aus. Also wegen der Pommes können die Japaner nicht so scharf auf KFC sein. Und ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas Mal sage: Der Vogel, der dafür sterben musste, tut mir wahrlich leid. Dieses Gefühl war für mich neu. Ich hätte in diesem Fall wirklich lieber nichts gegessen als ein Tier für so miserables Lebensmittel umkommen zu lassen...

Nach dieser Enttäuschung brauche ich etwas Vernünftiges zu essen. Auf dem Weg zum Schrein komme ich an Ben's Cookies vorbei. Ich schaue kurz rein, stelle mich an. An der Theke wähle ich ein Keks nach dem anderen aus. Nachdem ich den vierten Keks ausgewählt habe und meine Bestellung hiermit aufgeben will, zeigt mir die freundliche Mitarbeiterin einen Finger hoch dann zeigt sie auf das Schild. Scheinbar gibt's ab dem fünften Keks eine Ermäßigung. Cool, denke ich mir und wähle einen fünften Keks aus. Es gibt mehr als genug Auswahl. Nachdem ich den Kokos-Cookie ausgewählt hatte, hälts sie mir plötzlich zwei Finger in die Luft. Meinem Gesicht entnimmt sie, dass ich nichts kapiere. Sie zeigt noch mal genauer auf das Schild. Ich lese, dass es bei fünf Cookies noch zwei gratis gibt. Wow, ich staune nicht schlecht, wähle aus und lasse einpacken.

Somit habe ich nun sieben neue Freunde:

  • Hafermehl mit Rosinen
  • Orange und Milchschokolade
  • Frucht und Nuss
  • Ingwer und dunkle Schokolade
  • Kokosnuss
  • Praline und Milchschokolade
  • Cranberry und weiße Schokolade 

Zwei meiner neuen Freunde werden diesen Abend leider nicht überleben. Rest in pieces! ⚰

Weiter geht's auf zum Schrein. Ich komme ich an einer wundervollen Straße vorbei, beleuchtet und umsäumt von Bäumen und Kirschblüten Bäumen. Ich habe langsam das Gefühl, die schönste Art hier etwas zu sehen, ist sich einen Schrein oder Tempel rauszusuchen und einfach drauf loszugehen.

Auf dem Rückweg zum Hotel komme ich an dem Irish Pub vorbei, welches der Britte, der Australier, der Schotte und ich besucht hatten. God ol' times. 🙂

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