Stipvisite in Schweden

Der Weg ist das Ziel, dieser oft gehörte Spruch trifft auf mich voll zu

Ich wollte unbedingt mit einer Fähre fahren und das nach Schweden weil ich das Lebensgefühl dort mag, also gesagt und getan

Der erste Teil meiner Tour war unspektakulär, er führte mit der Bahn von Neusiedl nach Kiel in Norddeutschland

Kiel selbst ist wenig spektakulär, ich besichtigte aber das Marineehrenmal in Laboe, von oben hat man immerhin einen spektakulären Blick über die Ostsee und das flache Land mit seinen vielen Weiden

Dann ging es los, der Check-In war rasch und problemlos, ich hatte eine Aussenkabine, also mit Fenster und war schon vor allem auf das Schiff gespannt. Die LKW-Anhänger werden von kleinen Fahrzeugen(sehen aus wie Traktoren) in den Bauch des Schiffes gezogen was einiges an Genauigkeit erfordert. Ich ging früh an Bord - wow!! Es sieht innen aus wie ein Riesenhotel mit gepflegtem Interieur und angenehmen hell- und dunkelbraunen Farbtönen; auch die Orientierung fällt leicht, da alles sehr gut angeschrieben ist, zumal gibt es Lifte und Treppen ihn unterschiedlichen Farben - kurz man findet sich gut und schnell zurecht. Die Kabine, naja war klein und hatte 4(!) Betten wovon 2 Klappbetten waren. Also wie hier vier Personen Platz haben sollen, bleibt ein Rätsel. Für mich alleine war allerdings ausreichend Platz, vor allem da ich mich nicht viel in der Kabine aufhielt. Auch das Oberdeck war sehr schön, bietet viel Platz und natürlich eine gute Aussicht auch wenn es bei der Abfahrt bereits stark dämmerte

Ich schlief wie ein Baby, als ich erwachte dachte ich es sei mitten in der Nacht weil es stockdunkel war - aber es war bereits 7 Uhr morgens

Also ging ab zum Frühstück das im selben Restaurant wie das Abendessen stattfand. Langsam lichtete sich die Nacht und wir näherten uns der Küste. Die Fahrt durch die Schären war sehr beeindruckend, kleine Inseln mit einem Haus und einem Bootanlegeplatz, grössere die zerklüftet wirken und in der Ferne Göteborg. Der erste Eindruck war etwas ernüchternd, nur Industriegebiet mit Kränen und Cargoschiffen. Doch das sollte sich bald ändern. Auch das ausschiffen war rasch und problemlos.Schweden verliessen das Schiff mit Unmengen an Alkohol, was hier wohl an einem Wochenende los ist? Beim Zoll schnüffelten Drogenhunde ansonsten gab es weder eine Ausweise- noch eine Covidkontrolle. Ich war froh, dass ich ein Taxi genommen habe, weil der Anleger doch etwas ausserhalb war. Das Zimmer war noch nicht bezugsfertig, ich liess also mein Gepäck dort und begann die Stadt zu erkunden. Hier ist alles fussläufig erreichbar, Schweden zog mich sofort in seinen Bann. Besonders die Altstadt ist sehr schön, auch wenn es nichts grossartiges zu sehen gibt. Aber die kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster und die niedrigen Häuser mit zahlreichen urigen Cafés haben etwas heimliches an sich. Ich lief bis zum Nachmittag bei schönem Wetter durch die Altstadt ehe ich noch eine Stadtrundfahrt mit einem Aquabus machte die ziemlich informativ war. Es war früh wieder finster, wenn die Sonne weg ist, ist es richtig kalt

Next stop - Stockholm empfing mich kaltem windigem Wetter was etwas unangenehm war. Die Stadt selbst ist sehr schön, liegt auf vielen Inseln, Backsteinbauten und Kirchen geben sich ein Stelldichein; ich denke ich muss mal im Sommer wiederkommen weil fast alle Aktivitäten bereits in Winterpause waren. So war es nicht möglich eine Hop on Hop off Tour zu bekommen was hier sicherlich sehr interessant  ist. Aber es ist auch sehr schön durch die Stadt zu bummeln und sich von den Menschenmassen mit treiben zu lassen

Leider war weder Zeit für eines der interessanten Museen noch für die Schären aber was will man in einem Tag?

Stockholm hat eine wendereiche Geschichte, viele bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht und man fühlt sich hier einfach wohl; es ist sehr sauber, so wird zB nicht geraucht, die Strassen sind sehr rein, die Menschen ausgenommen freundlich, tragen stets ein Lächeln im Gesichten sind sehr zuvorkommend. 

Schweden sieht mich bestimmt wieder weil es ein abwechlungsreiches Land mit freundlichen Menschen ist und es hier einfach viel Natur gibt. Auf der Fahrt nach Stockholm fuhr der Zug entlang grosser Seen, durch dichte Wälder und das ist genau das was mir gefällt.