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26.06.2019 Mittwoch Ultental

Nai-publish: 26.06.2019

Heute ging es über Lana ins Ultental. Ziel: Weißbrunner See.

Wir fuhren bei St. Pankratz durch einen mehr als maroden Tunnel. Er war dunkel, eng, und der Zement fiel von den Wänden, aber unmittelbar daneben war ein neuer Tunnel im Bau. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie man so etwas berechnen kann und welchen Aufwand es bedeutet, so ein Loch durch einen  Berg zu machen. Doch wir durchfuhren noch so etliche Tunnel, die wir dann immer Zeiten zuordneten. Der zweite Tunnel war bestimmt 10 Jahre jünger und der danach war noch mal jünger. Und so flapsen wir öfter herum und es ist einfach lustig.

Mit guter Stimmung  ging es wieder durch etliche Kehren, vorbei an kleinen, rauschenden Wasserfällen und plätschernden Bächen. Überall sprudelte es, neben uns und in der Ferne. An einem großen Stausee mit viel zu vielen parkenden Autos fuhren wir vorbeiund kamen glücklich mit einem heilen Auto am Weißbrunner See an. Ein schattiger Parkplatz war schnell gefunden und dann machten wir uns an die Seeumrundung. Rundum schauten uns Berge mit Schnee an und der blaue, klare Stausee lud eigentlich zu einer Abkühlung ein, denn obwohl wir in einer Höhe von 1900 Metern waren, kletterte das Thermometer auf 27 Grad.  Louis machte sich über Steinberge auf zum Wasser und nahm ein Bad. Ayko bevorzugte später einen unkomplizierteren Zugang um einen Schluck zu trinken, denn nass werden, mag er ja nicht. Ingrid nahm am Wasser entlang Zielrichtung Wasserfall, aber ihr Ziel erreichte sie nicht, denn der Boden wurde immer morastiger und die Schuhe hinterließen tiefe, schlammige Abdrücke. Ingrid, die ja sehr ordentlich ist, ging nun  zum Wasser, um ihre Schuhe zu säubern, und: Nun hatte sie nasse Füße!

Bei der weiteren Umrundung des Sees mit herrlichen Schattenpassagen machte Ayko mal wieder Pallaver, als er einem Hund begegnete. Was ein Glück, denn plötzlich hörten wir Glockengeläut. Da weidete doch wirklich eine große Ziegenherde am See. Nur gut, dass mein Hund nicht wieder seinem Hütetrieb nachkommen konnte. Aber er hätte es so gerne gemacht. Am Wegesrand blühten nun wilde Azaleen und weitere Ziegen verteilteten sich über einen Parkplatz.

Endlich hatten wir eine Hütte erreicht und hier machten wir Rast, um etwas Kaltes zu trinken. Und was habe ich bestellt? Richtig: Mal wieder Knödel!!! Die sind einfach göttlich hier. Am Tisch saßen wir mit einem Ehepaar zusammen und kamen in ein lockeres Gespräch. Der Mann kam aus St. Nikolaus, wo wir gerade durchgefahren waren und sie ereiferten sich über den immer stärker zunehmenden Tourismus.

Auf dem Rückweg sahen wir wieder viele von den schnuckeligen, alten, dunklen Bauernhäusern, aber mir fiel auch auf, wie hoch die Bautätigkeit in diesen kleinen Gemeinden ist. Immer wieder sieht man große Blöcke, die entstehen und eigentlich so gar nicht in die Landschaft passen.

Durch die besagten Tunnel ging es wieder Richtung "Oberplatzer" und auch hier erwarteten uns leider noch 27 Grad. Wir haben uns dann ein Eis genehmigt und den Abend ein wenig vertrödelt. Und morgen ist Trödeln den ganzen Tag angesagt.

Sagot